Hallo liebe Aussensaiter,
ich muss jetzt nur einfach mal loswerden, was ich gestern gesehen habe, denn es war übermenschlich.
Ich als alte Metal-Hartwurst hab mich gestern mal wieder (wie in letzter Zeit öfter mal) auf ein Jazzkonzert schleifen lassen. Es spielte das "Biréli Lagrène & Jermaine Landsberger Trio" mit Dejan Terzic am Schlagzeug. Und bei allen Steve Vais und Joe Satrianis dieser Welt: Ich habe noch NIE so einen Virtuosen gesehen - und ich hab schon viel gesehen, schließlich bin ich schon ein alter Sack ;-))
Es wurden nur Standards zum besten gegeben, die ungeprobt waren - und dazu eben viel improvisiert. Allein die Intros des Herrn Lagrene waren so unglaublich - und jedes Mal setzte er noch einen drauf! Und die Persönlichkeit und Souveränität waren überwätigend. Ich kann Euch nur wärmstens ans Herz legen, Euch diesen Gitarristen mal anzusehen, wenn Ihr die Gelegenheit habt!
Sein Equipment: Gibson L-5, Kabel, Roland Jazzchorus 120.
Geflashte Grüße vom highseppl!
Übersicht
- Bireli Lagrene gestern in Bamberg - gestartet von highseppl 6. März 2005 um 12:46h
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg - ich war auch da
- von
Kurt
am 7. März 2005 um 14:17
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
freejazzer
am 6. März 2005 um 19:01
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
Andreas
am 6. März 2005 um 19:23
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
Andreas
am 6. März 2005 um 19:23
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
Nominator
am 6. März 2005 um 17:08
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
highseppl
am 6. März 2005 um 20:01
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
highseppl
am 6. März 2005 um 20:01
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg
- von
emil
am 6. März 2005 um 13:12
- Re: Bireli Lagrene gestern in Bamberg - ich war auch da
- von
Kurt
am 7. März 2005 um 14:17
servus highseppl,
...es ist nie zu spääät, sein musikalisches horizont zu erweitern ;o)
liebe grüsse - emil (der wo bireli, als er 13 war, erlebte)
p.s.: sein werdegang fing bei meinen freund jan jankeje an. guckst du "produktübersicht"
...es ist nie zu spääät, sein musikalisches horizont zu erweitern ;o)
liebe grüsse - emil (der wo bireli, als er 13 war, erlebte)
p.s.: sein werdegang fing bei meinen freund jan jankeje an. guckst du "produktübersicht"
Hi,
habe ihn vor ein paar Wochen im frnzösischen Fernsehen TV5 gesehen - ist schon sehr beeindruckend was da so abgeht.
Ich habe mal das Rosenberg Trio gesehen - da gings mir so ähnliche - diese virtuosität war schon beängstigend. Man war immer der Ansicht, dass er sich doch irgendwann mal wiederholen müsste, aber es kam wieder was Neues - das war mehr als beeindruckend.
Dieser Zigeuner-Jazz ist aber auch eine über Generationen gewachsene Musik, die immer in den Familienclans weitergegeben wird - das ist wirklich gewachsene Musik,die vom Herzen kommt und nicht etwas künstlich Produziertes.
Selbst die nicht so bekannten Msuiker haben eine ganz spezielle Virtuosität, die sehr ernüchternd wirkt, wenn man mal mit so einem zusammen eine Jazzsession spielt (ich spreche da aus Erfahrung). Das war einer aus dem Raum Landau, war Schrotthändler und spielte auf einer geliehenen Gitarre und einem geliehenem Amp, weil er mal wieder aus Geldmangel alles verkauft hatte, aber da staunt man wirklich Bauklötze.
Gruß
Der Nominator
habe ihn vor ein paar Wochen im frnzösischen Fernsehen TV5 gesehen - ist schon sehr beeindruckend was da so abgeht.
Ich habe mal das Rosenberg Trio gesehen - da gings mir so ähnliche - diese virtuosität war schon beängstigend. Man war immer der Ansicht, dass er sich doch irgendwann mal wiederholen müsste, aber es kam wieder was Neues - das war mehr als beeindruckend.
Dieser Zigeuner-Jazz ist aber auch eine über Generationen gewachsene Musik, die immer in den Familienclans weitergegeben wird - das ist wirklich gewachsene Musik,die vom Herzen kommt und nicht etwas künstlich Produziertes.
Selbst die nicht so bekannten Msuiker haben eine ganz spezielle Virtuosität, die sehr ernüchternd wirkt, wenn man mal mit so einem zusammen eine Jazzsession spielt (ich spreche da aus Erfahrung). Das war einer aus dem Raum Landau, war Schrotthändler und spielte auf einer geliehenen Gitarre und einem geliehenem Amp, weil er mal wieder aus Geldmangel alles verkauft hatte, aber da staunt man wirklich Bauklötze.
Gruß
Der Nominator
Mist , der war in münchen und ich habs verpasst arggghh
schade schade .
ich hör grad immer das album luc & lagrene , wahnsinn
schade schade .
ich hör grad immer das album luc & lagrene , wahnsinn
Hi,
Bireli Lagrene kommt zwar aus dem Zigeunerlager, aber letztlich hat er jede Spielart des Jazz drauf - und der Auftritt gestern hatte garnichts damit zu tun. Aber er hat wohl echt mit 5 Jahren angefangen Gitarre zu spielen und war schon mit 12 ein absoluter Virtuose. Ja, er hat mich beeindruckt ;-)
Viele Grüße vom highseppl!
Bireli Lagrene kommt zwar aus dem Zigeunerlager, aber letztlich hat er jede Spielart des Jazz drauf - und der Auftritt gestern hatte garnichts damit zu tun. Aber er hat wohl echt mit 5 Jahren angefangen Gitarre zu spielen und war schon mit 12 ein absoluter Virtuose. Ja, er hat mich beeindruckt ;-)
Viele Grüße vom highseppl!
Hallo Highseppl,
ich war auch bei besagtem Konzert, und hab dich gar nicht gesehen ... ;-) oder doch? Weiß aber nicht, wie du aussiehst ... tja, das kommt davon, daß es in so einem Forum anonym zugeht.
Ich habe noch NIE so einen Virtuosen gesehen - und ich hab schon viel gesehen, schließlich bin ich schon ein alter Sack ;-))
jep, an Virtuosität hats wirklich nicht gemangelt! Die Leichtigkeit, mit der er 16tel und 32tel-Läufe übers ganze Griffbrett zaubert, ist sehr beeindruckend. Auch extreme Streckberger-Akkorde baut er locker ein - und solche Cluster-Voicings z.B. heben ihn vom "klassischen" Zigeunerjazz ab. Aber sein Spiel ist sehr "verspielt", viele Schnörksel, Zwischenläufe ... das zeigt unverkennbar seine Wurzeln. Nicht daß ich ihm da was wegnehmen will: es ist alles stimmig was er macht, und die virtuosen Läufe passen gut und er versteht es auch, damit was auszudrücken, (anders als z.B. m.E. Sagmeister) also nicht nur Gefuddel um des Beeindruckens willen. Obwohl er sich selbst als Virtuoso schon gefällt, das merkt man auch.
Für mich ist so schnelles Spiel aber "nur" ein Stilmittel von vielen - das ich selber leider ganz und gar nicht beherrsche.
Was mich mehr beeindruckt hat, ist die Musikalität und das Zusammenspiel und die Kommunikation mit den Mitmusikern.
Mir gefallen Soli besser, die langsamer und dafür melodiöser gespielt werden und nicht so sehr aus jagenden Läufen bestehen, wie von Herrn Lagrene meisterlich in "The Shadow of your smile" dargeboten, für mich das beste Stück des Abends.
: Es wurden nur Standards zum besten gegeben, die ungeprobt waren - und dazu eben viel improvisiert.
Standards: ja. Ungeprobt: nein. Die Groove-Wechsel zwischen Intros und Themen oder auch innerhalb der Stücke, oder die Rhythmik, die der Interpretation kompletter Standards zugrundegelegt wurde, das geht nicht ohne Proben.
Daß viel Improvisiert wurde ist klar, das gehört zum Jazz, und in einem Trio wird das auch noch ausgiebiger als in größeren Besetzungen praktiziert.
Allein die Intros des Herrn Lagrene waren so unglaublich - und jedes Mal setzte er noch einen drauf! Und die Persönlichkeit und Souveränität waren überwätigend.
Das unterschreibe ich voll und ganz! Allein das Intro zu "Someday my prince will come", angelehnt an eine Bach-Invention (Johann Sebastian, jawohl) war phänomenal! Was ich noch nie bei einem anderen Gitarristen gesehen habe, waren seine humorvollen Einlagen, z.B. die tiefe E-Saite während des Solos mehrmals runterzustimmen und dann ein
kurzes Solo aus Rauf- und Runterstimmen der E-Saite zu bauen, ein absolut witziger Gag!
Ich kann Euch nur wärmstens ans Herz legen, Euch diesen Gitarristen mal anzusehen, wenn Ihr die Gelegenheit habt!
Mein Reden.
: Sein Equipment: Gibson L-5, Kabel, Roland Jazzchorus 120.
Das sei den G.A.S.-Befallenen ans Herz gelegt: Just a man and his guitar. Natürlich, so wird man einwenden: mit einer (unerschwinglichen) L-5 Custom (so stands auf der Kopfplatte) ists keine Kunst, da brauchts auch keine Tretminen mehr ...
Gruß
Kurt
ich war auch bei besagtem Konzert, und hab dich gar nicht gesehen ... ;-) oder doch? Weiß aber nicht, wie du aussiehst ... tja, das kommt davon, daß es in so einem Forum anonym zugeht.
Ich habe noch NIE so einen Virtuosen gesehen - und ich hab schon viel gesehen, schließlich bin ich schon ein alter Sack ;-))
jep, an Virtuosität hats wirklich nicht gemangelt! Die Leichtigkeit, mit der er 16tel und 32tel-Läufe übers ganze Griffbrett zaubert, ist sehr beeindruckend. Auch extreme Streckberger-Akkorde baut er locker ein - und solche Cluster-Voicings z.B. heben ihn vom "klassischen" Zigeunerjazz ab. Aber sein Spiel ist sehr "verspielt", viele Schnörksel, Zwischenläufe ... das zeigt unverkennbar seine Wurzeln. Nicht daß ich ihm da was wegnehmen will: es ist alles stimmig was er macht, und die virtuosen Läufe passen gut und er versteht es auch, damit was auszudrücken, (anders als z.B. m.E. Sagmeister) also nicht nur Gefuddel um des Beeindruckens willen. Obwohl er sich selbst als Virtuoso schon gefällt, das merkt man auch.
Für mich ist so schnelles Spiel aber "nur" ein Stilmittel von vielen - das ich selber leider ganz und gar nicht beherrsche.
Was mich mehr beeindruckt hat, ist die Musikalität und das Zusammenspiel und die Kommunikation mit den Mitmusikern.
Mir gefallen Soli besser, die langsamer und dafür melodiöser gespielt werden und nicht so sehr aus jagenden Läufen bestehen, wie von Herrn Lagrene meisterlich in "The Shadow of your smile" dargeboten, für mich das beste Stück des Abends.
: Es wurden nur Standards zum besten gegeben, die ungeprobt waren - und dazu eben viel improvisiert.
Standards: ja. Ungeprobt: nein. Die Groove-Wechsel zwischen Intros und Themen oder auch innerhalb der Stücke, oder die Rhythmik, die der Interpretation kompletter Standards zugrundegelegt wurde, das geht nicht ohne Proben.
Daß viel Improvisiert wurde ist klar, das gehört zum Jazz, und in einem Trio wird das auch noch ausgiebiger als in größeren Besetzungen praktiziert.
Allein die Intros des Herrn Lagrene waren so unglaublich - und jedes Mal setzte er noch einen drauf! Und die Persönlichkeit und Souveränität waren überwätigend.
Das unterschreibe ich voll und ganz! Allein das Intro zu "Someday my prince will come", angelehnt an eine Bach-Invention (Johann Sebastian, jawohl) war phänomenal! Was ich noch nie bei einem anderen Gitarristen gesehen habe, waren seine humorvollen Einlagen, z.B. die tiefe E-Saite während des Solos mehrmals runterzustimmen und dann ein
kurzes Solo aus Rauf- und Runterstimmen der E-Saite zu bauen, ein absolut witziger Gag!
Ich kann Euch nur wärmstens ans Herz legen, Euch diesen Gitarristen mal anzusehen, wenn Ihr die Gelegenheit habt!
Mein Reden.
: Sein Equipment: Gibson L-5, Kabel, Roland Jazzchorus 120.
Das sei den G.A.S.-Befallenen ans Herz gelegt: Just a man and his guitar. Natürlich, so wird man einwenden: mit einer (unerschwinglichen) L-5 Custom (so stands auf der Kopfplatte) ists keine Kunst, da brauchts auch keine Tretminen mehr ...
Gruß
Kurt