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(Gitarre) Stimmgerät

Hallo,

am Anfang eines Gitarristenlebens steht ja der möglichst reichhaltige Einkauf von Gerät
(sonst kann ich ja später nix auf ibähh verkaufen).
Eins fehlt jetzt besonders: ein brauchbares, aber auch bezahlbares Stimmgerät.
Schön wäre eines mit tauglichem Mikrofon – meine Akustische hat keinen PU.
Kann jemand helfen?

Grüße, Michl

Re: (Gitarre) Stimmgerät

Hi,
hab mir demletzt das Intellitouch zugelegt, damit kannst die Akustische auch bei lauter Umgebung tunen, da dieses Gerät die Schwingungen des Korpus beim Anschlag aufnimmt. d.h. oben auf der Kopfplatte das Ding festklemmen, tunen, fertig. Das funktioniert bei Elektrischen genauso.

Ich find's okay....

Gruß
Helmut

Re: (Gitarre) Stimmgerät

: Hallo,
:
: am Anfang eines Gitarristenlebens steht ja der möglichst reichhaltige Einkauf von Gerät
: (sonst kann ich ja später nix auf ibähh verkaufen).
: Eins fehlt jetzt besonders: ein brauchbares, aber auch bezahlbares Stimmgerät.
: Schön wäre eines mit tauglichem Mikrofon – meine Akustische hat keinen PU.
: Kann jemand helfen?
:
: Grüße, Michl

Stimmgerät kills Rock n` Roll

Re: (Gitarre) Stimmgerät

Schön wäre eines mit tauglichem Mikrofon – meine Akustische hat keinen PU

Tag Michl

Ich habe eines von Korg dass es aber nicht mehr offiziell im Handel gibt. Der Nachfolger heisst glaub ich GT12. Ich habe drei Kriterien - ausser robust - falls mal ein neues fällig wäre:

- Nadel statt Digitalanzeige (ausser es handelt sich um ein 19" Rackteil - da ist dann genug Platz für die lustig flackernden Dioden). Ich finde die Nadel angenehmer zum ablesen.

- Stimmbar von 440 Hz bis 450 Hz oder so.

- Da ich von Ukulele bis Kontra alles damit stimme, muss es einen aussreichend grossen Frequenzgang oder wie das heisst haben.

Da die eingebauten Mikrophone eh nur bedingt funktionieren benutze ich ein Kontaktmikrophon von Schaller. D.h. ich muss das Instrument nicht mal vom Stecker nehmen sondern kleb mal kurzerhand dieses Ding auf die Decke. Von Korg gibt's so ein Zusatzteil speziell für diesen Zweck mit einer art Wäscheklammer dran. Weiter unten wurde sowas ähnliches auch schon erwähnt. Das ist dann aber eine Einheit und da passt mir das Gerät selber nicht so. Geschmacksache. Das eine wie das andere klemmt man dann an die Kopfplatte. Das Klebteil hat den Vorteil dass man es zur not auch mal als reines akustikmikro z.b. auf eine Mandoline kleben kann.

Während des Auftritts können diese Bodentreter die eingeschlauft werden ganz nützlich sein. Sowas habe ich aber mehr als Kontrolleinheit. Zum Stimmen mag ich die nicht so, nur schon wegen der Diodenanzeige. Auch wieder Geschmacksache.

Für die mit viel Geld gibt's dann noch die teure Variante mit Strobo Tuner als 19" Teil direkt ins Rack eingebaut. Ich hab kein Rack.

Gillis Meinung eins weiter unten finde ich einerseits blöd andererseits hat er auch recht. Man sollte auf jeden fall hören können. Aber wenn man viel live spielt oder/und wie ich an Gitarren rumbaut, einstellt etc. kommt man um ein gutes Stimmgerät nicht rum.

Gut Stimm, Gruss Manuel

Re: (Gitarre) Stimmgerät@Manuel

Hallo Manuel,

wie hoch hängst Du eigentlich das Thema Intonation? Ich hab' das ja schon mal in Zusammenhang mit der Brücke meiner Paula gefragt, bei allen Setup-Tips, die ich gefunden habe, sind Stimmgeräte im Spiel.
In letzter Konsequenz könnte ich sonst einfach eine Stimmgabel "A" kaufen und den Rest hören, oder? Geht nur nicht für live.

Grüße, Michl

Re: (Gitarre) Stimmgerät

Hallo!

: In letzter Konsequenz könnte ich sonst einfach eine Stimmgabel "A" kaufen und den Rest hören, oder? Geht nur nicht für live.

So ist es. Du solltest zuhause auch möglichst nur mit Stimmgabel arbeiten, das übt das Gehör.

Theoretisch kannst du auch bei Einstellungen der Intonation mit den Ohren arbeiten. Allerdings ist für ein schnelles Stimmen ein Stimmgerät schon fein. Sonst werden diese Arbeiten auch zu einer Mammutveranstaltung.

Übrigens rate ich dir, das Thema Einstellarbeiten so anzugehen, dass du dir von jemandem mit Werkzeug richtig zeigen lässt, was da eigentlich abgeht.

Gruß

Matthias

Re: (Gitarre) Stimmgerät

Mojn Michl,

Du hast ja jetzt schon die eine oder andere Meinung gehört, aber vielleicht kann man als Bilanz noch mal festhalten, dass
a) es natürlich unabdingbar ist, nach Gehör und Referenzton stimmen zu können
b) ein teures Stimmgerät eigentlich nur nötig ist, wenn man regelmäßig live spielt, was dann natürlich auch auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Ansonsten taucht für den Heimgebrauch fast jedes. Richtiger Mist wird wird hier nicht mehr angeboten. Und um die gehörrichtige Nachkontrolle kommt man ohnehin nicht rum.

Tune in, Mathias

Re: (Gitarre) Stimmgerät@Manuel

wie hoch hängst Du eigentlich das Thema Intonation?

Morgen Michl

Wenn ich eine neue bekomme (kann auch ein altes Wrack vom Flohmarkt resp. Ebay sein) dann wird sie, sofern in dem Zustand überhaupt spielbar, erstmal korrekt eingestellt.

Bundierung; ist sie ok und sonst abrichten, d.h. überschleifen und polieren. Sattel kontrollieren, hier sind bei maschinel gefertigten Gitarren die Saitenkerben manchmal zu hoch. Einstellen ist Handarbeit und die kostet auch im Asiatischen Raum, ergo wird hier gespart. Als Faustregel gilt; Saite im dritten Bund drücken. Der Saitenabstand zum ersten Bund sollte gerade noch ein bisschen "Luft" haben. Wenn nicht, Sattel raus und unten abschleifen bis das Mass stimmt.

Neue Saiten aufziehen; (meine) Standardstärken aufziehen, 010 bei E, 012 bei Aku.

Saitenlage; auf ein mir angenehmes Mass einstellen.

Bundreinheit; vorsichtshalber nachmessen ob die Bundierung in sich gesehen stimmt. Es gibt Tabellen zu dem Thema und ich habe schon gestaunt. Zu reparieren oder einzustellen gibts da eigentlich nichts aber so ein bisschen "zaubern" kann man schon. Neue Hälse kommen in der Regel von der CNC-Fräse aber auch die können mal schräg eingestellt sein was ich bis zum Onlinekauf meiner Dobro auch nicht glauben wollte. Jähnusodenn...

Oktavreinheit; grob die Oktaven leer und im 12'ten Bund kontrollieren und je nach dem nachjüstieren. Hohe E-Saite neutral, d.h. Abstand Sattel-12'ter-Bund und 12'ter-Bund-Steg identisch, der zweite Abstand vielleicht einen Hauch mehr. Von da in Schritten bis auf rund 5mm bei der tiefen E-Saite. Schritte beim Sprung von plain zu umwickelten Saiten nicht vergessen. Je dicker die Saiten desto mehr Kompensation ist nötig.

Halseinstellung; Hals auf eine Standartkrümmung einstellen, ein bisschen "Luft" geben mittels Einstellschraube

Erster Test; hier entscheide ich erst welche Saitenstärke tatsächlich für mich in Frage kommt. Meine These, jede Gitarre fühlt sich bei ein bestimmten Saitenstärke anders wohl. "Nur dicke Saiten twangen" ist genau so doof wie ausschliesslich 008 Sätze aufziehen. Es gibt, so als Beispiel, Teles die erst ab 012 klingen andere gehen schon bei 010 ab. Kommt wahrscheinlich auf Konstruktionsdetails und Materialwahl an, wieviel Energie die Saiten abgeben müssen um das Teil zum schwingen zu bringen (Emil übernehmen sie). Zu dicke Saiten können auch einen Kompressionswirkung haben und den Ton abwürgen.

Habe ich mich für eine Saitenstärke entschieden kommt irgendwo ein Kleber rein mit Angaben zu Fabrikat und Stärke.

Jetzt nochmal die Halskrümmung einstellen. Ich gehe bei endgültiger Saitenlage meist auf null runter und gebe "Luft" bis nichts mehr rappelt.

Abschliessend nochmals die Oktavreinheit eingestellt. Hier kommt das Stimmgerät bei mir immer zur Anwendung. Messen, Einstellen, Hören, Kontrollieren bis alles stimmt.

Das ist MEINE Vorgehensweise, deckt sich aber weitgehend mit derjenigen der zwei drei Gitarrenbauern die ich kenne.

Viel Spass, Manuel