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@ Ferdi

Ich poste das nochmal,
da es unten im Thread wohl untergeht:

Hallo Ferdi,

hab gerade zum ersten Mal Deinen Ampselbstbau gesehen.
Von dem (wie ich finde) nur akademisch interessanten und daher überflüssigen "Weber"-Sticker mal abgesehen - super!!!

Auch optisch hätte ich mir selbst das noch ein wenig anders gebastelt, aber das ist persönliche Geschmackssache.

Schlapp gelacht hab ich mich bei der Idee, das Ding "Ferditone" zu nennen. Astrein!

Aber jetzt mal ein paar Fragen:
Hab ich hier irgendwas verpasst, oder hattest Du die Entstehungsgeschichte dieser "Bastelarbeit" schonmal beschrieben?
War das ein fertiges Gehäuse mit vorhandenem Verstärker, und Du hast das Ganze dann optimiert, oder ist alles selbstgebaut?
Falls letzteres, woher hast Du denn die Schaltpläne für den Amp bekommen? Ich denke, die Kosmetik (also Gehäusebau, Bespannstoff, Tolex usw dürfte nicht ganz so schwierig sein. Aber der Amp?
Wieso ist man da eigentlich noch nicht früher drauf gekommen?
Man besorgt sich den Schaltplan eines, z. B. alten Fender Bassman, besorgt sich die Teile und lötet das zusammen.
Da die alten Dinger ja ohne integrierte Schaltkreise auskommen, sondern Punkt-zu-Punkt verdrahtet sind (also sehr übersichtlich aufgebaut sind), müsste das doch machbar sein.

D.h. wenn ich einen Ingenieur hab, der mir den Gehäuseplan zeichnet, einen Schreiner, der mir für kleines Geld das Ding baut, einen Sattler, der mir das für genauso kleines Geld bespannt und einen Elektriker, der mir den Amp nach Plan zusammenlötet - dann müsste man sich doch einen tierischen Amp basteln können, der im "Fender Custom Shop" ein Vielfaches kosten würde. Die Burschen hab ich nämlich tatsächlich alle an der Hand!

Oder hab ich da jetzt zu naiv gedacht und der Ampbau oder die Teilebeschaffung gestaltet sich viel schwieriger und teurer?

Oder wenn es ginge: was spräche dagegen, in Kooperation mit den oben genannten Leuten eine Kleinserie auf die Beine zu stellen? Man stelle sich vor:
ein 50er Jahre Fender Bassman in 60er Blonde Tolex Optik, wahlweise Jensen oder Weber-Speaker, mit evtl. individuell wählbaren Regelmöglichkeiten für den 50 bis 60 Prozent des Originalpreises?
Wahlweise als Koffer mit 1 x 15, 2 x 12, 4 x 10,
oder als Topteil mit 2 x 12, 4 x 10 oder 4 x 12 Boxen.

Auf Wunsch auch in schwarz, blau, rot, gelb, gestreift usw.

Mensch, wenn ich sowas Geniales wie den Ferditone sehe, fang ich immer an zu träumen.

Wäre Dir sehr dankbar für ein paar Hinweise,
viele Grüße an den wahnsinnigen Bastler Ferdi

Re: @ Ferdi

Hallo,

zunächst: es ist ein (weit?) verbreitetes Mistverständnis, dass ich an Amps basteln könnte. Dem ist nicht so. Stattdessen ist es so, dass ich jemanden gut kenne, der es kann. Wenn ich ihm sage, das soll so oder so klingen, dann macht er das. Durch über zehn Jahre immer wieder leicht bis radikal geänderte Schaltungen im Twin Tower wusste ich schließlich, was mir am besten gefällt. Und das sollte in den neuen, kleinen Amp.


Von dem (wie ich finde) nur akademisch interessanten und daher überflüssigen "Weber"-Sticker mal abgesehen - super!!!

Ich sehe das anders. Die generelle Celestion-Lastigkeit kann ich gerade für Bluessounds überhaupt nicht nachvollziehen. Ich halte von Weber soviel, dass ich finde, dass sie ein wenig Werbung verdienen. Selbst Fender und Roccaforte werben mittlerweile mit Weber Speakern oder Weber-Designs - also bitte.

War das ein fertiges Gehäuse mit vorhandenem Verstärker, und Du hast das Ganze dann optimiert, oder ist alles selbstgebaut?

Chassis aus altem Amp gemessen, 15er Speaker gemessen, Zeichnung gemacht, Birken-Multiplexplatte gekauft, zum Tischoler gegangen. So war das.

woher hast Du denn die Schaltpläne für den Amp bekommen?

=> Aspen Pitman: Tube Amp Book. Ansonsten siehe oben.


Da die alten Dinger ja ohne integrierte Schaltkreise auskommen, sondern Punkt-zu-Punkt verdrahtet sind (also sehr übersichtlich aufgebaut sind), müsste das doch machbar sein.

In dem Ferditone befinden sich, die Trafos mal außen vor, eine gute Handvoll Bauteile und etwa, na, anderthalb Meter Draht. Mehr nicht.


D.h. wenn ich einen Ingenieur hab, der mir den Gehäuseplan zeichnet, einen Schreiner, der mir für kleines Geld das Ding baut, einen Sattler, der mir das für genauso kleines Geld bespannt und einen Elektriker, der mir den Amp nach Plan zusammenlötet - dann müsste man sich doch einen tierischen Amp basteln können, der im "Fender Custom Shop" ein Vielfaches kosten würde. Die Burschen hab ich nämlich tatsächlich alle an der Hand!

Genau so!

Oder hab ich da jetzt zu naiv gedacht und der Ampbau oder die Teilebeschaffung gestaltet sich viel schwieriger und teurer?

Das teuerste sind Trafos, Speaker, Gehäuse. In der Reihenfolge.


Oder wenn es ginge: was spräche dagegen, in Kooperation mit den oben genannten Leuten eine Kleinserie auf die Beine zu stellen? Man stelle sich vor:
: ein 50er Jahre Fender Bassman in 60er Blonde Tolex Optik, wahlweise Jensen oder Weber-Speaker, mit evtl. individuell wählbaren Regelmöglichkeiten für den 50 bis 60 Prozent des Originalpreises?


Solche Bausätze gibt es fertig, den Link habe ich gerade nicht zur Hand, den Namen vergessen. hab ich mir aber schohn mal en detail angeguckt. War aber in USA, d.h. man braucht doch wieder ein anderes Netzteil.

cu, ferdi

Re: @ Ferdi

Hallo Ferdi,

vielen Dank für die prompte Antwort.

Zu den Webern: den Werbeansatz kann ich verstehen.

Das Amp-Book werd ich mir mal besorgen, sehr interessant.
Ich dachte immer, da wären nur bunte Bildchen und ein wenig Historie drinne, aber wenn da sogar Schaltpläne zu sehen sind, super!

Ich könnte mir gut vorstellen, mir so eine Art Vibroking zu basteln, aber ohne Vibro, dafür mit mehr King (wenn Du verstehst, was ich meine): Klinke, Volume, Bass, Middle, Treble, Master, untenrum 3 x 10 Jensen - fettich!

Man stelle sich vor, man bekäme wirklich einen super klingenden Amp hin, und die viel zitierte Musikerpolizei kratzt sich be jedem Gig am Kopf, was das denn nun für ein Amp sei.

Allein das wär es schon fast wert, aus reiner Gehässigkeit.

Merci,
Condor