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Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

Hallo Leute,
auch wenn der Eine oder Andere jetzt schmunzeln mag, die Frage ist schon ernst gemeint.
Weiß jemand, wie die im Fender Custom Shop arbeiten, um eine Strat so richtig schön alt aussehen zu lassen.
Es gibt da ja so eine Paar Tricks, die man auch selbst anwenden kann.
Jetzt sagt bitte nicht 40 Jahre spielen und rauchen.

Einen habe ich mal 89´bei Rockinger gelesen. Die ekelig weißen Plastikteile für eine Nacht in Kaffee legen.
Sieht echt geil cremig- vintage aus. Selbst ausprobiert. Da kann man sich die teuren Replacement Teile sparen.
Solche Tips meine ich. Über die würde ich mich echt freuen.
Viele Grüsse Rainer

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

Hi,

ich weiß nicht, aber gib die Gitarre doch entweder mal ein paar Tage in einen Zoo ins Affenhaus als Spielzeug, oder in einen Kindergarten für 1 Tag :-)
Dann ist sie auf jeden Fall um mindestens 50 Jahre gealtert und das für umsonst :-)

Scherz beiseite,

zum einen werden sicherlich Macken rangeschlagen, indem eine Aushilfe das Teil als Tablet fürs Kaffee-Servieren benutzt.
Die abgefiebenen Flächen könnten mit Schleifleinen hervorgerufen werden (ganz fein auf nem weichen Gegenstand)
Dann wird das Teil 2 Wochen im Raucherzimmer platziert und
dann in der Küche oder Kantiene - für ein paar Lebensmittelflecken und Fettflecken.
Danach gehts dann ins Affenhaus (siehst Du, die machen es auch nicht anders) - Das Griffbrett wird mit spezialhandschuhen bespielt, womit dann die über die Jahre abgegriffenen Stellen simuliert werden.
Dann wird das Teil nochmal 2 Wochen auf dem Herrenklo platziert - neben den Pissbecken.
Jetzt wird nochmal eine Aushilfe herangezogen, die den Auftrag bekommt die hochwertige Klampfe aus dem ehemaligen Standardprogramm zu reinigen (wobei jeder weiß, daß die/der sich mit dem Teil in seinen Proberaum verzieht und kräftig draufrumgeigt und sich weder um Macken noch sonstwas schert)
Pommesfinger aufm Griffbrett, Kippe ausdrücken alles kein Problem, ist ja nicht seine.
Wenn er sie dann wieder heimlich zurückstellt und mit nem Lappen drübergehuddelt ist, wird ein Zertifikat ausgestellt und das Teil geht inden Verkauf.

So, oder so ähnlich könnte es ablaufen, aber das ist ein Betriebsgeheimnis.

cu
Oliver

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

Hi.

Zweite Gedanken (jetzt habe ich mehr Zeit):

ich habe meine Rockinger etwas behandelt, weil mich der Klodeckel-GLanz des Lacks immer sehr gestört hat. Leute, es ist Geschmackssache, haut nicht auf mich ein oder macht euch sonstwie lustig, aber ich finde, dass neue, lackierte Gitarren -alle- äußerst bescheiden aussehen. Bitte akzeptiert das.

Also: den Glanz bekommst du mit feinem Schleifvlies runter, gibt's auch im Baumarkt. Nimm das feinste, was sie haben, bloß keine Spülschwamm-Rückseite, die ist viel zu grob. Selbst feinste Stahlwolle hinterlässt Streifen... feines Vlies ist besser. Zunächst sieht die Gitarre dann ultrascheiße aus, weil der Lackstauib draufbleibt, aber den wischst du dann feucht runter. Am besten folgt eine gründliche Politut mit DrDuck's AxWax (überhaupt ein ganz tolles Zeug). So habe ich jedenfalls einen wunderschönen Mattglanz hinbekommen. Vor allem der schwarze Korpusrand ist traumhaft.

Theoretisch kann man so auch den Lack durchschleifen (Armauflage), ich habe das aus anderen Gründen gemacht, da war nämlich eine permanent spürbare, bös scharfkantige Macke, die musste weggeschliffen werden - und eben bis auf Holztiefe.

Mit dem Schleifvlies kann man vernickelter Hardware auch wunderbar diesen IMHO extrem billig aussehenden Hochglanz nehmen - oder Pickupkappen.

FALLS du den Body checken willst ("vermackeln"), eignen sich dazu fallen gelassene Schlüsselbunde sehr gut. Tu das allerdings nach dem Mattschleifen, sonst bleibt der Lack in den Dellen blank.

Falls du eine Nitrolackierung hast, wirkt die Methode "60 Minuten Tiefkühltruhe, dann vor die Heizung" wahre Wunder. Wer will, hilft mit Kältespray nach. Ich habe eine so behandelte Haar-Strat gesehgen, und die "Alteriungsrisse" sehen aus wie in echt, nämlich quer zur Maserung. Die Lackrisse der Relic-Strats hingegen sehen aus wie auf einer Porzellan-Vase, das ist nicht authentisch. MIt Polyester Lack (meine Rockinger...) funktioniert das nicht.

Die Verblassung der Farben kann man mit UV-Lampen angeblich ganz gut hinkriegen, aber da habe ich keine eigenen Erfahrungen.

Na, ob die Toleranz im AS soweit geht, dass sich kein einziger mit Unkenrufen ala "wie kann mein sein Instrument nur so verschandeln" meldet? Das würde mich tief beeindrucken.

cu, ferdi

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

Hi Michael,

Ein Freund von mir hat aus seiner Gitarre einfach ein großes Stück rausgebissen. Er sagt, wenn er die Klampfe vorher in die Tiefkühltruhe gesteckt hätte, wäre sie viel zu hart dafür gewesen.



Meinst Du Eric? Der hat gelogen, die Stuecken hat Rainer rausgebissen, als ihn auf der Session jemand Bernd genannt hat - oder war's umgekehrt?

Ausserdem gibt es Snicker als Eis, und andere Schokoriegel auch. Getraenke wie Eistee schon lange. Wurde doch mal zeit, dass auch die Gitarre am Stil auf den Markt kommt!

Nur mit Alu-Gitarren wuerde ich das nicht empfehlen, da friert die Zunge dran fest!


gut Schleck!
ullli

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

Hallo!

Zum Holz/Lack gabs ja schon ein paar Tipps und für den Plastikkram auch.

Für die Metallteile macht es sich ganz gut, sie in Salpeter und Salz, am besten Streusalz für den Winter einzulegen. Bißchen Wasser drüber und für ein paar Tage auf den Balkon. Dann rausnehmen, nicht (!!) abwischen und noch drei Tage schön oxidieren lassen.

Trotz allem relic wirst du aber meiner Ansicht nach dem Instrument nicht das Flair einer alten Gitarre geben. Da bin ich zu sehr Esoteriker!

Gruß

Matthias

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

hi ferdi,

: Falls du eine Nitrolackierung hast, wirkt die Methode "60 Minuten Tiefkühltruhe, dann vor die Heizung" wahre Wunder. Wer will, hilft mit Kältespray nach.

ich glaube dir gerne, daß du damit den lack entsprechend hinkriegst, und ich hab ja auch schon einiges mit meinen klampfen angestellt, aber mir als holzwurm wird bei dem gedanken ganz schlecht. das ist mit eine der bösartigsten gemeinheiten, die du 'nem holzinstrument antuen kannst. wollt ich nur mal gesacht ham :o).

gruß falk

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

hi ferdi,

: ja, ich war auch hin- under hergerissen, habe es dann doch gemacht (umsonst, weil Polylack),

das auch noch *g*

: und habe keine klanglichen Veränderungen feststellen können.

ja, is schon klar. nur wird das holz dabei häßlichen spannungen ausgesetzt bzw. dürfte sich verformen. gut, ne brettgitarre macht ja viel mit, aber ich unterstelle mal, daß z.b. der resonanzboden eines klavieres bei deartiger behandlung reißen würde. aber so'n teil kriegt man ja auch schlecht in 'ne gefriertruhe ;o))).

gruß falk

Re: Stratocaster Vintage-Aged-Relic selbst gemacht aber wie?.

: ja, is schon klar. nur wird das holz dabei häßlichen spannungen ausgesetzt bzw. dürfte sich verformen. gut, ne brettgitarre macht ja viel mit, aber ich unterstelle mal, daß z.b. der resonanzboden eines klavieres bei deartiger behandlung reißen würde. aber so'n teil kriegt man ja auch schlecht in 'ne gefriertruhe ;o))).
:

LOL, ich stelle mir gerade den Pianisten vor, der für seinen Relic-Bösendorfer mit dem Lieferwagen beim Kühlhaus vorfährt :-)

Gruß,
Johannes