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Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Hallo Martin, 

Leider scheint das Van Morrison sehr ernst zu meinen. Der hat die Nummer geschrieben.

Einmal mehr ein Beweis, daß Clapton ein guter Musiker ist, aber seine gesellschaftliche Einstellung manchmal mehr als antiquiert ist. 

Gruß 

Hallo ihr Lieben,
: https://www.vanityfair.com/style/2020/12/eric-clapton-and-van-morrison-release-their-anti-mask-anthem?fbclid=IwAR11jgQ6vAZSSy-UKohhqcrZ_EnFewt_s_QDa2mnR6RKgO5x87BFOcnZjTc#intcid=_vanity-fair-right-rail_aa84931f-3380-4db2-aa20-a47c8bae7c42_popular4-1
: Hoffentlich ist es nur ein Missverständnis...
: Gruß Martin


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

: Hallo Martin, 
: Leider scheint das Van Morrison sehr ernst zu meinen. Der hat die Nummer geschrieben.
: Einmal mehr ein Beweis, daß Clapton ein guter Musiker ist, aber seine gesellschaftliche Einstellung manchmal mehr als antiquiert ist. 
: Gruß 
: Hallo ihr Lieben,
: : https://www.vanityfair.com/style/2020/12/eric-clapton-and-van-morrison-release-their-anti-mask-anthem?fbclid=IwAR11jgQ6vAZSSy-UKohhqcrZ_EnFewt_s_QDa2mnR6RKgO5x87BFOcnZjTc#intcid=_vanity-fair-right-rail_aa84931f-3380-4db2-aa20-a47c8bae7c42_popular4-1
: : Hoffentlich ist es nur ein Missverständnis...
: : Gruß Martin

Ich habe tatsächlich seine Bio gelesen (von der ich nur abraten kann) und denke, der ist nicht nur komisch/seltsam sondern auch totlangweilig. Vermutlich doch zu viele Drogen (oder wie Guido sagen würde "die schlechten.....").

Und Van Morrison? Der ist doch Ire oder? Ich denke da gehört eine "grundsätzlch-gegen-alles" Haltung zur DNA.

Gruss Manuel


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Hi Martin,

:Hoffentlich ist es nur ein Missverständnis...

ich fürchte, nein. Spätestens bei "Dick Turpin wore a mask too" sollte auch einem singenden Clapton die Botschaft dessen, was er da gerade vertont, klar gewesen sein.

"Schwurbelsoundtrack, mitten aus der Risikogruppe. Genau mein Humor." schrob ich gestern auf Twitter dazu. Allerdings hat mich das Ganze, bzw der Kontext der Diskussion in der ich das schrieb, nachdenklich gemacht, weil auf der anderen Seite des virtuellen Tischs einer saß, der meinte, auf Texte achte ich nicht, aber der asong gefällt mir. Da wollte ich mich erst aufregen und dass man das nicht trennen kann unzo. Und dann habe ich mir überlegt, ja aber momentmal, CopKiller zb von BodyCount… also 1:1 inhaltlich auch nicht gerade das, hinter dem ich stehen würde, aber den 'Song fand ich trotzdem gut' (ja ist lange her und jetzt auch nur ein Beispiel von einigen). Da hats mir der Erich hier gerade leicht gemacht, weil es mir auch musikalisch nicht gefällt. Und schwubbs sind wir beim Meta Thema, kann man Künstler, Werk und Vortrag trennen, ja muss man das sogar? Darf ich Kiss weiterhin gut finden, obwohl Gene Simmons Trump gut findet? (jetzt auch nur ein Beispiel unter vielen). Kid Rock fand ich schon immer albern, da fällt es leichter. Etwas komplizierter: Morrissey, der sich ja auch offenbar zum reaktionären Brexitlover entwickelt hat. und so weiter und so fort…

Viele und nachdenkliche Grüße,

Tom 


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Hallo Manuel

Und Van Morrison? Der ist doch Ire oder?

Da fällt mir eine Karikatur von Volker Ernsting wieder ein, vor langer Zeit in der lange untergegangenen "Pardon" veröffentlicht, die den lange verstorbenen Bundespräsidenten Heinrich Lübke beim Staatbesuch in Dublin zeigt. Ihm wird folgende Sprechblase in den Mund gelegt: "...übrigens, es gibt sehr schöne Scherze über Ihr Land. Kennen Sie den: Zwei Irre wollen ausbrechen ..."

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Ahoi, 

Da ist nix Satire oder Ironie. Van Morrison hat von Anfang an, extrem gegen die Maßnahmen gewettert.

Der Text ist schon echt krass. 

https://youtu.be/tMkV4vYr_ik

Gruß 

: Großer Aufreger,
: könnte das auch ironisch gemeint sein. Ich denke da in die Art der merkwürdigen Ironie ala unseren beiden Oma Songs ?
: GruZZ *
: bleibt gesund !


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Hallo zusammen,

ich verstehe das Problem nicht. Da singt Clapton einen Song darüber in dem, verkürzt ausgedrückt, das Lyrische Ich sagt, dass ihm Maskenpflicht auf den Sack geht und dass er sich von der Regierung nichts vorschreiben lassen will. Allerdings kann man den Song auch anders verstehen.

Selbst wenn das Claptons und Morrisons echte Meinung sein sollte, finde ich das für mich unproblematisch, denn:

a) Es ist eine legitime Meinung. Diese Meinung darf man haben, äußern und verbreiten. (Nebengedanke: Ist diese Meinung Anti-Establishment und damit vielleicht sogar das, was man von einer Subkultur / von "Rockern" erwartet?)

b) Es ist nicht meine Meinung. Wenn Clapton mein Idol wäre, was er nicht ist, dann wäre es nicht schlimm, dass er eine andere Meinung hat als ich. Denn meine musikalischen Idole sind eben auch nur das, und keine weltanschaulichen / persönlichen Idole. Solange diese musikalischen Idole nichts tun, was sie in meinen Augen persönlich-moralisch disqualifiziert, können sie meine musikalischen Idole bleiben.

c) Songtexte sind keine Weste, die weiß sein muss. Freundlicherweise hat Tom ja schon Beispiele für Tracks gebracht, die man vielleicht toll findet, hinter deren lyrischer Botschaft man aber im wirklichen Leben nicht stünde. Davon kenne ich auch zahlreiche. Trotzdem höre ich manche dieser Lieder mit Genuss, und auch manche dieser Texte (Stichwort: Eskapismus). Natürlich gibt es Grenzen (Rassismus usw.), aber diese sind bei dem erwähnten Liedchen bei mir lange nicht erreicht.

Schönen Abend! Gruß, Klaus


Re: Ach du shice – Anti-Masken-Song von Clapton?

Yeah, aber:

Tom schrieb: 

: Und schwubbs sind wir beim Meta Thema, kann man Künstler, Werk und Vortrag trennen, ja muss man das sogar? Darf ich Kiss weiterhin gut finden, obwohl Gene Simmons Trump gut findet? (jetzt auch nur ein Beispiel unter vielen). Kid Rock fand ich schon immer albern, da fällt es leichter. Etwas komplizierter: Morrissey, der sich ja auch offenbar zum reaktionären Brexitlover entwickelt hat. und so weiter und so fort…

... hat lang gebraucht, bis das hier aufschlägt - geht ja links- wie rechtsrum.

Mir hilft da immer die Vorstellung, wie das wäre, wenn die Jungs keine Musik machen würden. Dann wäre das Thema nicht mehr: "Du machst coole Musik, aber mir gefällt nicht, was du sagst", sondern allgemeiner: "Ich mag nicht, was du sagst, aber dich." - Und gegen diese Aussage sollte eigentlich keiner was einwenden können. Damit hätte man die Frage von dem Heroentum befreit, das da immer ein bisschen mitschwingt: Man wäre nicht mehr enttäuschter Fanboy und könnte stattdessen allgemein seine Haltung zu Andersdenkenden suchen: Pluralismus eben. Dann könnte auf der einen Seite der Schlagerfan weiter Roland Kaiser hören, obwohl der plötzlich komische Aussagen macht, und auf der anderen Seite müssten die Kiss-Platten nicht zu Ebay. Und man ließe Opa, auf dessen Schoß man als Kind gesessen hat, ein bisschen schwurbeln, soweit das aushaltbar ist. 

(Gegenprobe funktioniert übrigens auch: Wenn jemand sich außerhalb der Grenzen positioniert und zB zum Staatsstreich aufruft, ist ebenso egal, ob er ein musikalischer Großbarde oder ein unmusikalischer Koch ist.)

Peace etc.

M. (J.)