Lieber Martin,
: Erzähl doch bitte noch etwas zum verwendeten Equipment! Staufer, Crybaby und Demonizer? Oder doch mit dem Orange, da sind doch ab und zu Ansätze von Feedbacks...
Du hast eine ziemlich hohe Trefferquote, das spricht für deine Ohren: Staufer S-Caster stimmt, Demonizer stimmt, Orange stimmt auch, nur "Crybaby" stimmt nicht - es ist ein Roger Mayer Wah, das mir "Uns Hanky" mal vor vielen Jahren verkauft hat.
Ich habe in letzter Zeit mal wieder versucht, Gitarrensounds einzufangen: Mikro nach links, Mikro nach rechts, Klampfe in Demonizer, dann in Orange, dann in Carvin oder Peavey, Mikro wieder herumgeschoben, dann doch noch mal die anderen Lautsprecher, und dann vor allem: mal das andere Mikro .... nach spätestens einer Stunde bin ich reif für die Echse, und das wäre natürlich langsam auch der richtige Weg für mich.
Aber es ist eben noch nicht passiert, bei mir ist immer noch "Pre-Axe-Zeit", und so muss ich versuchen, aus dem Herumgeschiebe das je Beste zu machen.
Was für mich nach wie vor herausragend gut funktioniert, ist das "Bi-Amping" oder wie man es nennen möchte: Ich teile das Signal und schicke es in zwei verschiedene Geräte, in diesem Fall in den Orange und in den Demonizer. Dann mische ich von jedem so viel (in einen Mono-Kanal) dazu, bis die Sache rund klingt, und dann fange ich an zu spielen. In diesem Fall ist es hauptsächlich der Orange, aber eben noch angereichert durch den Demonizer. Diese Kombination klingt für meine Ohren im Vergleich (und ich habe ziemlich viel rumgefummelt in letzter Zeit) besser als jeder von den beiden alleine.
Vor ein paar Jahren war mal ein Interview mit Ritchie Blackmore in der GB, da hat er erzählt, sie hätten seinerzeit für eine Gitarre über 20 Amps abgenommen und von jedem nur ein kleines bisschen in den Endsound mitgenommen. Das klingt zwar pervers, aber es leuchtet mir ein, von der Philosophie her...
Es wird übrigens interessant werden, ob die Echse das Bi-Amping mitachen kann. Von der Theorie her kann sie's, kein Zweifel, man kann ja verschiedene Amp-Simulationen einsetzen. Die Frage ist nur, ob auch dieser Bi-Amping-Effekt eintritt: Dass nämlich zwei (oder mehr) unterschiedliche Maschinchen am Werk sind. Das wäre natürlich toll, und ich könnte gleich eine Menge verkaufen. Vielleicht ist es aber auch anders: Dass nämlich nur ein Maschinchen arbeitet, das verschiedene simuliert. Dann würde mir evtl. was fehlen, und ich würde erst mal nichts verkaufen. Es bleibt spannend.
Und wo wir gerade davon quatschen, für was man alles Geld ausgeben könnte: Meine Gitarrenwelt ist zur Zeit extrem stratig - auch aufgrund von Anregungen aus dem Aussensaiter-Kreis. D.h., ich tendiere zwar immer noch zu einer neuen Klampfe, die aber wahrscheinlich eher keine Vigier wird, sondern "strat-näher ohne F", wenn ihr versteht. Auch das bleibt spannend, was wäre der Mensch ohne Träume, ich glaube, ich kaufe mir nie mehr was und träume einfach immer weiter.......
M. (J.)