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(Band) Bis das die Ohren bluten..

Hallo zusammen,

dieses Wochenende haben wir mit unserer Bluesrockband unseren persönlichen Rekord im Leisespielen eingestellt.

Hintergrund: Nachdem unser Lieblingsclub schon seit längerem Lautstärkeprobleme mit den Nachbarn hatte (vielleicht erinnert sich ja jemand noch an meinen "Bluesrock unplugged" Thread), hat sich doch die Lage etwas normalisiert und es waren normale Gigs wieder möglich. Das wurde jedoch wohl zur Gewohnheit und bei den letzten Gigs wurde wohl wieder mit der Lautstärke übertrieben (Lone**, warst Du das etwa :-)
Auslöser war aber sicherlich, daß neue Mieter eingezogen sind, die jeweils um Punkt Zehn die Polizei gerufen haben. So mußte das Konzert am Tag vor uns jäh abgebrochen werden.
Am Nachmittag unseres geplanten Gigs erhielt ich einen Anruf vom Betreiber des Clubs, in dem er mir die Lage schilderte. Wir entschieden uns darauf hin es nicht "unplugged" zu versuchen, da unser letztes Konzert in dieser Form ein halbes Jahr zurückliegt und wir zumindest eine Probe gebraucht hätten, um wieder in Form zu kommen - wir wollen ja schließlich dem zahlenden Publikum etwas Gutes bieten.
So haben wir uns darauf verständigt diesen Abend "extrem leise" zu spielen.

Das sah dann ungefähr so aus: Ich hab meinen 3,5 W Tweed Champ mitgenommen, der dann auf der Bühne noch genügend Cleanreserven hatte!
Der Baß war ungefähr genauso laut und hatte war sehr mittig eingestellt.
Unser Schlagzeuger hat ohne Bassdrum gespielt und das alles nicht arg viel lauter als in Zimmerlautstärke.

Das Ganze wurde dann über eine PA über den ganzen Club nicht lauter gemacht, sondern eher verteilt.

Aber was soll ich sagen - als man sich erst mal daran gewöhnt hatte, war der Sound richtig gut und die Spielerei hat so richtig Spaß gemacht. Es war ein etwas komisches Gefühl da das Publikum in den Pausen lauter war als die Band aber die Stimmung war hervorragen, es wurde sogar getanzt.
Die Mär, daß ein Schlagzeug erst so richtig gut klingt, wenn es laut gespielt wird glaub ich ja schon lange nicht mehr, aber unser Drummer hat es echt geschafft auch leise und ohne Bassdrum einen druckvollen Sound herzubekommen. Einzig allein das Chinabecken wollte nicht so klingen wie es sollte, es klang eher, als würde man eine Flasche Bier öffnen.

So wurde dann trotz schlimmster Befürchtungen noch ein toller Gig, an den wir wohl noch länger denken werden.

Und, ich gebe es ja zu - für Bluesrock braucht's einfach auch eine gewisse Grundlautstärke, damit die Musik richtig rüberkommt.

Aber die Zukunft in diesem Club liegt sicherlich auf akustischen Darbietungen - wir werden unser "unplugged" Programm wohl ausbauen müssen.
Und sicherheitshalber arbeiten wir an einer Pantomime Show.

Gruß
Dan

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Tach Dan!

: Einzig allein das Chinabecken wollte nicht so klingen wie es sollte, es klang eher, als würde man eine Flasche Bier öffnen.

Soll heissen, es klang scheisse, also nichts ungewöhnliches :-) (Ich mag Chinas ungefähr so sehr wie leicht verstimmte Saxophone ... ausserdem sind Schlagzeuger wohl die einzigen Menschen auf der Welt, die die Dinger mögen, das ist wie mit den Eltern von hässlichen Kindern ;-) )

Leise kann vernünftig klingen, stimmt, laut macht aber mehr Spass (bis zu einer gewissen Grenze, natürlich :-) ). Kommt natürlich auch auf die Musikrichtung an ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Moin,

schönes Thema :-)

Wir haben letzte Woche nach einigen Diskussionen Amps und PA im Proberaum umsortiert, alles nochmal auf Null gestellt und mit der Zielvorgabe leiser zu werden komplett neu eingepegelt.

Hat wider Erwarten reibungslos geklappt. Und was soll ich sagen ... es war eine Wohltat! Jeder konnte plötzlich den anderen hören, der Bass klang definierter, ich brauchte nicht mehr brüllen und konnte stattdessen singen und Sachen betonen, das Miteinander war viel einfacher als vorher. Wir waren wirklich alle überrascht, wie angenehm das ganze ist, wenn man nicht in ein permanentes db-Wettrüsten verfallen muß.

Gegen eine sporadische Phon-Attacke ist ja nichts einzuwenden, solange man hinterher wieder vom Trip runterkommt :-)

Grüße
Steffen

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Hallo Dan,

Und, ich gebe es ja zu - für Bluesrock braucht's einfach auch eine gewisse
Grundlautstärke, damit die Musik richtig rüberkommt.


Das ist bei manchen Musikstilen eben das Problem. Obwohl ich nicht sagen würde, dass wir
uns in unserer Hardrockkapelle dB-Schlachten liefern - aber Hart & Heftig mit nem recht gut hörbaren ;-))
Drummer (und am Drummer richtet sich doch letztendlich die ganze "Grundlautstärke aus, oder?) und
2 Gitarristen, das geht einfach nicht mit "Mäuserohr-Lautstärke"....


Grüße,

Andreas

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

(und am Drummer richtet sich doch letztendlich die ganze "Grundlautstärke aus, oder?)

Genauso sieht's aus. Mich wundert es immer wieder, das manche Leute glauben, die Lautstärke einer Rockband sei eine frei verhandelbare Sache. Ist sie nicht. Natürlich sollte ein Drummer leise spielen können, aber eine gewisse Grundlautstärke ist einfach auf dauer nicht zu verhindern, da ein Grossteil der Schlagzeug-Technik auf dem Ausnutzen des Rebounds basiert. Ist der nicht da, wirds auf Dauer sehr anstrengend; so als ob der Gitarrist mit doppeltem Saitenabstand spielen müsste.

Ausserdem bringen alleine die Becken eine gewisse Grundlautstärke mit sich, der sich der Drummer auch anpassen muss.

Und da das Drumset ein akustisches Instrument ist, brauch es auch eine gewisse Laustärke, damit das Holz schwingen kann, sonst hört man nur die Felle.

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Tach Martin!

: Genauso sieht's aus. Mich wundert es immer wieder, das manche Leute glauben, die Lautstärke einer Rockband sei eine frei verhandelbare Sache. Ist sie nicht. Natürlich sollte ein Drummer leise spielen können, aber eine gewisse Grundlautstärke ist einfach auf dauer nicht zu verhindern, da ein Grossteil der Schlagzeug-Technik auf dem Ausnutzen des Rebounds basiert. Ist der nicht da, wirds auf Dauer sehr anstrengend; so als ob der Gitarrist mit doppeltem Saitenabstand spielen müsste.
:
: Ausserdem bringen alleine die Becken eine gewisse Grundlautstärke mit sich, der sich der Drummer auch anpassen muss.


Ein Kompromiss wäre es, mit Rods und nicht mit Sticks zu spielen - obwohl das natürlich auch schon wieder ziemlich anders klingt ... aber leiser wäre es schon. Passt aber auch eher zu den akustischen Sachen. Hardrock mit Rods klingt bestimmt komisch ... aber leise spielen ist ja auch ein Kompromiss, wenn man einmal mit den Amps anfängt, kann man ja auch mit dem Schlagzeug weitermachen; es müssen ja nicht gerade Besen sein ...

Wobei nicht verheimlicht werden darf, dass auch ein Schlagzeug mit Rods eine einigermassen geräuschintensive Angelegenheit ist :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Tag,
gut - Dan´s Beispiel ist schon arg.
Aber Fakt ist auch das viele Bands unter der Woche schon mit Pfeifen in den Ohren nach Hause kommen weil in Proberäumen das Schlagzeug schon zwingend abgenommen werden muss, weil man es nicht mehr hört.
Spätestens da ist dann schon was faul.
Laut.... ein guter Amp muss auch mal atmen dürfen, ds hat gar nichts mit Röhre oder Transe zu tun, sondern auch mit der Soundfärbung eines Speakers wenn da ordentlich Last drauf kommt.
Aber wenn ich sehe das manche Gitarristen SLP´s mit 2 4x12ern in einem 25qm Keller "nutzen" wird mir schon anders....

Grüße
MIKE

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Moin Pepe,

Rods sind eine ziemlich gute Lösung, auch wenn's nicht zu jedem Stil passt. Besser allemal als das was ich letztens bei Joe Jackson auf 3sat bei irgendeinem Jazzfestival sah: E-Drums mit "Natursound". Toller Trommler, aber null Dynamik im Sound. Schade, weil ansonsten wär's ein tolles Konzert gewesen.

Gruß und so...
Boogie

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Moin,

: Ausserdem bringen alleine die Becken eine gewisse Grundlautstärke mit sich, der sich der Drummer auch anpassen muss.
die Becken sind meiner Meinung nach auch überwiegend "zuständig" für unangenehme Lautstärke. Dass der Drummer die Grundlautstärke vorgibt, darüber gibt´s wohl keine Diskussionen. Lautes Snarespiel ist aber das geringere Übel, viel schlimmer sind die Trommler, die wie die Berserker auf ihre Becken eindreschen und somit den Gesamtsound im Sound "zurauschen". Unser Stammdrummer ist so einer, dem kann man das aber leider nicht austreiben... Dagegen spielen wir ab und an mal mit einem anderen Drummer (Marke Phil Rudd: Snareschlag aus mind. 1/2 Meter Entfernung), das ist dann genauso laut aber vom Soundempfinden her viel angenehmer und differenzierter, eben weil er die Becken weniger und disziplinierter spielt.

Gruß,
Andreas

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Hi Pepe,

: Ein Kompromiss wäre es, mit Rods und nicht mit Sticks zu spielen - obwohl das natürlich auch schon wieder ziemlich anders klingt ...

Meinem Empfinden nach klingen Rods einfach nur scheisse. Da es ausser Schlagzeugern den meisten völlig egal ist, wie ein Drumset klingt, ist das mittlerweile leider in der Tat eine Alternative. Man höre sich nur die Nirvana unplugged-CD an, gegen die Rods hatte noch nicht mal Herr Grohl eine Chance. Mir scheint, als ob der Ton durch die dämpfende Wirkung der einzelnen Sticks ausschliesslich über das Fell erziehlt wird, denn da der Druck fehlt, können die Kessel auch nicht resonieren (Gibt es das Verb?).

Und was die Becken betrifft, Andreas, ich finde es eh immer wieder berkenswert, wie wenig Drummer zu wissen scheinen, wie man ein Becken anzuschlagen hat, und wieviele verschiedene Sounds man aus einem Becken holen kann, wenn man will. Wobei es Becken gibt, die Lauter sind als andere, da sollte man sich schon welche kaufen, die dem eigenen Stil entsprechen.

Und wer mir Gaffa unter meine Becken klebt hat die längste Zeit mir mir gespielt... ;)

MAddin

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Hi Andreas,
was habe ich es gehasst: Höchster Krafteinsatz beim Beckendreschen.
Da hatte ich auf der, dem Crash zugewandten Seite trotz Hearsafe bei einem Gig schon mal ein Pfeifen im Ohr..... unfassbar wie laut und vor allem wie hässlich Beckensound sein kann.

Unser derzeitiger Drummi ist ein extrem gut ausgebildeter Schlagzeuger.
Minimale Bewegungen, höchste Dynamik [ich liebe es wenn Drummies mit der Gitarre oder Stimme "fernsteuerbar" sind - der hört einfach zu was die Band um in herum grad so macht] und einen wirklich guten, musikalischen und differenzierten Ton.
Der Mann spielt ein Set wenn es sein muss nur mit einer Snare, einer Stand Tom ,Bassdrum und Hihat und Ride und holt da mehr Klangfarben raus als andere mit einem Beckenwald und Tomdschungel.

Grüße
MIKE

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

: was habe ich es gehasst: Höchster Krafteinsatz beim Beckendreschen.
: Da hatte ich auf der, dem Crash zugewandten Seite trotz Hearsafe bei einem Gig schon mal ein Pfeifen im Ohr.....


Ich habe deshalb nen Tinitus rechts.
Immer schön links neben dem Crash gestanden beim Proben.
gehmerfodd mit den Dingern....
:-(

gruss
Tom

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Mojn Maddin,

resonieren (Gibt es das Verb?)

Ja, das gibt es, schon bei Heinrich Heine:

Wer auf der Straße räsoniert
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Räsonieren in Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.


(Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen)

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Sind Rods diese Dinger die aussehen wie ein Buendel Mikado-Stoeckchen?
Hm, unser Drummer hat die oft verwendet, und ich mochte den Sound. Echt!

Mittlerweile hat unser Drummer hier drueben aber was noch viel besseres, naemlich das alte Purecussion Set ausgegraben - das sind nur die Ringe mit fell, ohne Kessel. echtes Spielgefuehl, echter, wenn auch anderer, Sound und volle Dynamik. Und... leise. So leise, dass wir ihm ein paar Mikros drumrumstellen ¦¬]

gut Ton!
ullli

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Tach Martin!

: Meinem Empfinden nach klingen Rods einfach nur scheisse. Da es ausser Schlagzeugern den meisten völlig egal ist, wie ein Drumset klingt, ist das mittlerweile leider in der Tat eine Alternative. Man höre sich nur die Nirvana unplugged-CD an, gegen die Rods hatte noch nicht mal Herr Grohl eine Chance. Mir scheint, als ob der Ton durch die dämpfende Wirkung der einzelnen Sticks ausschliesslich über das Fell erziehlt wird, denn da der Druck fehlt, können die Kessel auch nicht resonieren (Gibt es das Verb?).

Wie gesagt, kommt drauf an. AC/DC klingt mit Rods mit Sicherheit nach nix, ein paar Jazz-Geschichten auch nicht, aber im Folk, Rock'n'roll und auch sonst irgendwo in der grossen Bandbreite der modernen Unterhaltungsmusik haben die immer wieder mal ihre Berechtigung. Ich könnte dir sofort ein paar Nummern nennen, die mit Rods gespielt wurden und bei denen mir auch und gerade der Drumsound gefällt. Wahrscheinlich werden dir da schon die Nummern nicht gefallen, aber dazu gibt's ja schliesslich verschiedene Geschmäcker :-)

Hey, es gibt sogar Leute, die finden, dass ein China gut klingt ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Band) Bis das die Ohren bluten..

Tach Pepe,

:
: Ein Kompromiss wäre es, mit Rods und nicht mit Sticks zu spielen - obwohl das natürlich auch schon wieder ziemlich anders klingt ... aber leiser wäre es schon.

Unser Drummer spielt im Proberaum mit den Dingern...
Die Snare hört sich an wie ein nasser Furz;einfach nur Sch***.
Ich richte mich nach der Snare, wenn der Kollege mir mit ner 4x12 die Ohren zuhaut, aber wie sollich den Takt halten wenn die Snare nicht mehr "PENG" macht, sondern "wuuuhfffffft"????

ne schöne Jrooß
Peter
PS:man könnte sie aufsägen und Schwedenfeuerchen draus machen:-)