Re: Induktive vs deduktive Erkenntnisgewinnung, war: Re: @Friedlieb war: @Emil


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Beitrag von Ingo Z. vom Januar 24. 2004 um 13:19:47:

Als Antwort zu: Induktive vs deduktive Erkenntnisgewinnung, war: Re: @Friedlieb war: @Emil geschrieben von ferdi am Januar 24. 2004 um 12:10:32:

: ich hätte echt nicht gedacht, dass man so uralte Diskussionen noch führen muss.

???
Diese Diskussion ist aktueller denn je !
Klar, wenn man von etwas überzeugt ist, möchte man nicht darüber diskutieren oder stuft jegliche Diskussion als obsolet ein, was in gewisser Hinsicht bereits eine Wertung ist.


...: Genau deshalb klingen Les Paul, Les Paul Custom, SG, Explorer und Flying V ja auch alle genau gleich. Die Hälse sind gleich und die elektrische Ausstattung ebenfalls, nicht wahr?

Ich streite nicht den "Klangunterschied" ab, sondern die ERklärungen dafür ! Vielleicht machen 95% die unterschiedliche Anordnung der Tonabnehmer ??? Oder tatsächlich die unterschiedlichen Potis ?

:Wieso nimmst du nicht deine Theorie zur Seite und gehst -als Wissensschafter- empirisch vor? Die genannten Modelle klingen alle anders, wobei der bauliche Unterschied einzig im Korpus liegt.

Falsch !

:Du arbeitest deduktiv, hast eine Theorie, und die Realität wird passend gemacht, Unpassendes wird nicht geglaubt. Ich dachte, das hätten wir seit zwei Jahrhunderten hinter uns.

Das ist eine unrichtige Unterstellung! Das hab ich weder gesagt, noch ausgedrückt. Du kannst im übrigen gar nicht wissen, wie ich bei meinen Basteleien/Tests vorgehe.


: Theoretisch müßten sich bei "Entdämpfung" der Halsschwingungen die death-spots verstärken, und im übrigen: Warum berichtet keiner von einer "Klangverschlechterung" durch das Entdämpfen ?? Nicht alle Resonanzen des Korpus/Halses sind doch gewollt oder überzubetonen!

: Frag dich, warum. Im Grünen gibt es allerlei Theorien dazu (Scham über das Betrogenwordensein, Autosuggestion usw). Vielleicht liegt es aber auch an etwas anderem.

Nein, das ist schon ganz richtig ! Ich schlag ja nicht um mich, ich vertrete nur eine bestimmte Meinung/Position. Im Grünen wirds schnell beleidigend und unsachlich, aber es gibt auch sehr ernstzunehmende Leute dort. Ich vermute einfach mal, daß es da in dieser Frage heiß herging, hab nur mal kurz geschaut.


: Was mich an der ganzen Diskussion echt stört, und das geht nicht dich an, aber du kriegst es jetzt ab, weil ich auf dein Posting reagiere - also was mich echt stört, ist, dass immer immer immer immer wieder die Meinung derjenigen in Zweifel gezogen wird, die praktische Erfahrung mit Methode X haben.

Nö ! Keineswegs ! Wenn Du richtig gelesen hättest, würdest Du nicht sowas sagen. Ich bete jedoch keinen Klang-Guru an oder nehme mir die Meinung von anderen an.

: Die emotionale Investition in die Inzweifelziehung der Effektivität der Methode ist seitens der Zweifler so groß, dass sich auch der Wahrnehmung objektiv wahrer Fakten erster Ordnung (d.h. intersubjektiv verrifizierbar) verschließen werden, da bin ich mir sicher. Man muss ja nur die Gitarre, die man vor der Entdämpfung gespielt, nachher wieder spielen und sagen: Ich merk da nix.

Das ist in der Tat ein Problem ! Und es betrifft viele Bereiche. Aber ich zieh mir in dem Fall diese Jacke nicht an.

zu dem anderen stimme ich zu.

: Bevor wieder unsachlich rumgehackt wird, lassen wir es dabei bewenden !


: Also rumhacken tu ich nicht. Wenn doch, wo genau? Was ich unsachlich finde, ist eine deduktive Vorgehensweise ala "Ich glaube es ist so, und wenn jemand sagt, es ist anders, dann glaube ich das nicht". Das ist wie zu Galileos Zeiten. Dass sich die Jupitermonde um diesen drehen, war durch das Teleskop nachprüfbar, da dies aber nicht zum kopernikanischen Weltbild passte, musste das Teleskop ein Betrugsinstrument sein. Ich wäre erleichtert, wenn sich generell (und dieses Forum ist da beispielhaft) eine Umgangsform durchsetzte, die Respekt vor den Erfahrungen anderer zeigt. Wenn wir uns nicht glaubten, was wir sagen, verlören Foren wie diese ihren Sinn. Ob die bereichteten Dinge in eine vorhandene Theorie passen, kann kein Kriterium sein. Wenn man schon Wert auf wissenschaftliche Argumentation legt, dann muss man so vorgehen, wie ein Wissenschaftler das eben tut. Empirische Werte sammeln, Experimente anstellen, und aus diesen dann Theorien ableiten. Induktiv halt. Alles andere ist verschwendete Zeit.

Ja klar ! Das Ding ist nur, daß keiner objektive Meßergebnisse vorlegt, sondern nur qualitätiv über seine subjektiven Eindrücke berichtet. Das ist doch wie Religion: "Glaub es oder Du bist ein unverbesserlicher Ketzer" So geht es nicht, DAS hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Das Astronomie-Beispiel ist deshalb sehr gut, weil es genau den Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft zeigt. Die Religion, für die andersdenkende zu Millionen verfolgt und schlimmeres wurden, wurde durch die wiss. Methoden und immer bessere techn. Hilfsmittel widerlegt. Und je mehr Zeit ins Land geht, je mehr werden die von Menschen erfundenen religiösen Thesen widerlegt werden, incl. der Schöpfung. Ich glaub da eher an die Matrix, das kann man nämlich nicht widerlegen.
(Bitte das letztere nicht überbewerten).

Gruß Ingo Z.


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