Re: (Amps) Mittenangst
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Beitrag von ferdi vom Januar 16. 2004 um 15:09:49:
Als Antwort zu: Re: (Amps) Mittenangst geschrieben von Michael (Jacuzzi) am Januar 16. 2004 um 13:52:25:
Hallo Michael,
Lieber (abwesender) Ferdi auf der Fender Discussion Page
Was ist das für eine Seite, von der du da redest? ;o)
Werbefeldzügen für Powerswitches und Speaker gestört.
Ich weiß gerade nicht, wer es hier letztens gepostet hat, aber es stimmt schon: man zitiert sich selbst, ich zitiere mich selbst. Na, demnächst affe Session kommt sowieso alles raus :o) Wer Twins nix abgewinnen kann, wird auch meinen nicht mögen. Saulaut, sauschwer, und keinen Hauch von britischem Crunch.
Das Topteil ist ein Carvin X-100-B von Anfang der 90er
Der hier?
Er hat ein im Grunde luftiges Gain und einen sehr klaren und irgendwie sensiblen Cleansound. Er reagiert stark auf verschiedene Gitarrentypen, er ist aber eines nicht: warm. Und bluesig auch nicht.
Ovbwohl das nur Nuancen sind, die aber wie bereits erwähnt entscheident sein können, guck mal nach, was für Röhren drein sind. 90er Jahre hören sich nach diesen wirklich absolut grauenhaften China-Vorstufenröhren mit diesen silbernen Klammern um die Systeme an. Weil es nichts Anderes gab, haben alle von Soldano bis Peavey die damals einbauen müssen. Sie zeichnen sich vor allem durch eins aus: vollständige Abwesenheit von TON. Falls du also diese Grauenhaftigkeiten in deinem Amp findest, kannst du dich freuen. Es kann nämlich nur besser werden. Die wärmsten Vorstufenröhren, die es überhaupt gibt (allerwenigstens von den 60, die ich mittlerweile habe), sind die JJs. Die gibt es günstig und auf Nebengeräusche selektiert bei B T B. Möglicherweise findest du hier einen vergleichsweise kostenlosen Weg, um zufrieden zu werden. Wenn du möglichst wenig wagen willst, nimm nur zwei, erste Gainstufe (eines Kanals, lässt sich durch Hin- und Herstöpseln rausfinden) und Endstufentreiber.
Aber er hat den aktiven EQ, an dem ich immer nur links und rechts außen fummele, nie in der ... (sagte ich das bereits?) ... Mitte.
Das heißt, du bemühst die eigentliche Klangregelung nicht, aber nur den grafischen EQ? Lass' doch aus, das Ding.
Einmal habe ich vom Nachfolger meines Lieblingsverkäufers die Röhren wechseln lassen, aber keinen Unterschied gehört. Schröder war damals noch nicht Kanzler, das weiß ich genau.
Also wenn du viel spielst, dann ist nach zehn Jahren Feierabend mit Vorstufenröhren, wenn es sich um die vermuteten handelt, nach fünf. Wenn diese allerdings gegen den selben Käse gewechselt werden, ändert sich qualitativ fast nix. Frische Kuhscheiße schmeckt bestimmt einen Hauch besser als alte, aber muss man sich das antun?
Das heißt, dass ich nachts wachliege und denke: Wechsle ich Röhren oder kaufe ich einen Amp?
Die (wenigstens Vorstufen)Röhren würde ich noch investieren und auf jedem Fall (siehe unten) eine andere Box probieren.
Nun zum Speaker: [...] "Das hier ist der beste, den ich habe. Celestion V 30
Ich finde, man kann das unmöglich so sagen. Ein Speaker hat außerhalb seines Verwendungsumfeldes keine Qualität. Alle Eigenschaften sind nur dann sinnvoll einzuordnen und zu beschreiben, wenn man letztlich alle anderen Variablen in der Klangerzeugungskette mitberücksichtigt. Ein Beispiel: Freund mako hatte auf Ebay ein Pärchen der von mir heißgeliebte Weber 12A150 geschossen. Zack, ab in seinen DSL401 damit. Es klang furchtbar, Amp und Speaker passetn überhaupt nicht zusammen. Mittlerweile besitzt sie 7endermann und betreibt sie mit viel Freude in seinem BluesDeVille.
Also. Der V30 ist einer der ganz großen Verkaufsschlager aus dem Hause Celestion. Ich hatte selber mehrere Jahre zwei Stück in Betrieb. Erst gestern habe ich wieder mit mako Musik gemacht und weil ich keinen Bock hatte meine Anlage aus dem Proberaum in seinen zu karren, über den eben erwähnten DSL401 gespielt, diesmal an einer geschlossenen 2x12 mit, na rate mal mit Rosenthal.
Ehrlich gesagt fand ich es grauenhaft und konnte überhaupt nicht verstehen, was ich an den Speakern mal gut fand. Tiefbass ist überhaupt nicht da, im Gegenteil, er ist radikal beschnitten (deshalb matschen diese Speaker auch nie, nie, nie). Die in-die-Fresse-Präsenzen nervten dermaßen ekelhaft, dass es kaum zu ertragen war. Nach einigem Blues-Gefummel habe ich im Zerrkanal mal alles auf Vollgas gestellt (Master auch, is' doch Ehrensache). Zack, sofort merkt man, wofür der V30 gemacht ist. DAS kann er am besten und vielleicht besser als jeder andere Speaker auf der Welt. Hi-Gain ist seine Domäne, und nix Anderes. Ich möchtew aber noch anmerken, dass der ebenfalls im selben Proberaum befindliche DSL401 von Martins Bandkollegen mit einem einzelnen (offenen) V30 bestückt ist. Das klingt gleich viel besser, ausgewogener, weniger brutal, voller, schöner, loser. Die geschlossene Gehäusekonstruktion dämpft durch das rückwärtige Vakuum, das kann soweit gehen, dass man den gleichen Speaker kaum wieder erkennt. Andersherum finde ich es mit RI Greenbacks: offen zu dünne, geschlossen richtig klasse.
Es gibt für mich tatsächlich "den" Sound, und das ist das Lied "Return of The Son of Shut Up 'n Play Yer Guitar" (auf der Platte "Return of The Son of Shut Up 'n Play Yer Guitar"). Das ist er.
Kenne ich leider nicht... ich habe nur diese Scheich-Platte, und auch die nur irgendwo.
Am liebsten wäre mir die Praxis. Darum ist es ja so eine phantastische Idee, Sessions zu machen. Ich selbst bin außerordentlich gespannt, wie sich alles anhören und -fühlen wird.
Wenn du bist dann warten kannst.... was ich echt für eine Katastrophe halte, ist die totalen Celestion-Dominanz in deutschen Läden. Klar bauen die ein paar super Speaker, aber für alles und jeden sind sie eben nichts. Warum postest du nicht mal im Weber Speaker-Forum ?
cu, ferdi
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