Re: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich?
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Beitrag von bO²gie vom Mai 21. 2003 um 17:03:12:
Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich? geschrieben von Michael (Jacuzzi) am Mai 21. 2003 um 16:03:23:
: Aaaaaaaaaaaaaaah, er hat Zappa beleidigt, er hat Zappa beleidigt, aaaaaaaaaaaaah .....in den See mit ihm, mit einem Gewicht an den Füßen.
Mit einem Gewicht an den Füßen geh ich noch lange nicht nach haus *g* Also, Steely Dan sind für mich nicht einmal im Fahrstuhl zu ertragen ...
Aber mal im Ernst, klasse ist das Geschmäcker und Herangehensweise an Musik bei uns allen so unterschiedlich ist. Es lebe die Ungleichheit und die Vielfalt.
Du hattest die Frage gestellt: "Was tu ich wenn ich "dran" bin?" und die Frage drangehängt "...hörst du dann auch nur zu?". Im Prinzip: ja ;-) Nein, ganz so ist es natürlich auch nicht.
Was passiert denn dann? Also, zuersteinmal passiert tatsächlich "zuhören" und zwar bevor ich "dran" bin. Mein Instrument ist meine Stimme und wenn ich was zu sagen habe (jetzt als Instrumentalist) dann seh ich das als Antwort oder als Weiterführung auf das was das für mich wichtigste Instrument, die Stimme, mir vorgegeben hat. Text, Inhalt, Melodik des Gesangs eintscheidet für mich in fast allen Fällen was ich zu sagen habe, wenn ich denn "dran" bin. Ausnahmen gibt es natürlich. Aber auch bei reiner Instrumentalmusik übernimmt für mich ein Instrument die "Hauptgesangsstimme". Und ich bin relativ ungern derjenige der diese Stimme übernimmt. Ich bin ein hundsmiserabler Songwriter und ich fühl mich in dieser Verantwortung auch nicht wohl.
Aber zurück zum "dran sein". Ich nehm da mal ein Beispiel, weil's das relativ deutlich macht: Mit einem Rocktrio covern wir u.a. "Saturday Night" von Hermann Brood. In diesem Song bin ich relativ lange "dran". Im Solo versuche ich einige "Bilder" zu übersetzen, die mir zum einen zum Thema "Saturday Night" einfallen, zB sind da die Wochenenden in der dienstältesten Rockdisco in Hamburg, wo ich jahrelang fast jeden Samstag war. Da kommt dann die Asoziation zu einem bestimmten Song/Sound der dort ständig über eine überdimensionale (und ebenso überforderte) alte Martin PA dröhnte, nämlich "Gamma Ray" von Birth Control. Dann natürlich die "Bilder" die ich zu Hermann Brood und seinen ungezählten Liveautritten zur Weihnachtszeit im LOGO habe. Danny Lademachers Gitarrensound und Broods vitales und trotzdem untotes Auftreten. Und dann kommt mir zu Hermann Brood immer wieder die Asoziation zu Ian Dury. Wahrscheinlich weil jahrelang die "Live Cha Cha" und die "New Boots and Panties" abwechselnd in meiner Schaub Lorentz Plattenkiste rotierten. So beginnt das Solo mit einigen "Verneigungen" Richtung Danny Lademacher, wird dann zu hippiesken Gegniedel und bevor es völlig abstürzt nehm ich die Melodielinie von "Sex & Drugs & Rock'n'Roll" auf. Die findet sich nachher auch im Outro wieder, als Counterpart zum Gesang. Das ganze ist so entstanden weil ich vorher "zugehört" habe.
slide on ... bO²gie
NP: Joe Jackson Band | Got the time (Volume 4 / Bonus Live CD) ... inkl Bass-Solo wo sagar ich gerne zuhöre *g*
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