Re: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich?


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Beitrag von Michael (Jacuzzi) vom Mai 21. 2003 um 16:03:23:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Mit wem redet ihr eigentlich? geschrieben von bO²gie am Mai 21. 2003 um 14:43:09:

Abgesehen davon, das ich damals nicht wirklich begriffen habe was Zappa eigentlich wollte, ging mir seine Anti-Haltung gegenüber dem Publikum extremst auf die Eier. Diese "mit dem Rücken zum Publikums"-Masche wirkte dermassen aufgesetzt und dokumentierte sich noch deutlicher .....

Aaaaaaaaaaaaaaah, er hat Zappa beleidigt, er hat Zappa beleidigt, aaaaaaaaaaaaah .....in den See mit ihm, mit einem Gewicht an den Füßen.


Nun bin ich selbst [...] nicht einmal "Künstler".

Ach so, na dann ....


im übrigen sind für mich beide (als auch ich selbst) erstmal "Zuhörer". Zuhören bringt Spaß, jemanden zum zuhören zu bewegen (und nicht zu "erzwingen"), zu überzeugen ... das bringt mir Spaß...

Das Zuhören: keine Frage. Aber mal andersrum: Es gibt doch auch die Situation, in der du, ich sach ma: "an der Reihe bist". So, und jetzt: Die schauen plötzlich alle auf dich, und sind auch gerne bereit, dir zuzuhören. Publikum wie Kollegen. Und du: Hörst auch einfach zu, oder was? Und alle hören dann einfach nur noch zu? Aber warum schauen sie dann um Gottes willen alle nur auf dich? Das mit dem Zuhören ist wichtig, auch wenn man soliert, ganz klar. Aber es gibt da diesen Moment, wo die Intiative bei dir liegen muss. Und wo kommt die dann her? Aus der Kommunikation? Oder vielleicht doch von weiter drinnen (was ich jetzt mal als "nicht-kommunikativ" bezeichnen würde)?

Ich glaub ja, dass diese ganzen Regeln mit dem Zuhören und der Kommunikation schon ziemlich wichtig sind: für die Entwicklung, das Zusammenspiel, das Gehör, das Timing, was auch immer. Aber dann gibt's da noch was, und das ist dann anders. Und das seh ich übrigens nur bei ganz wenigen ausgesuchten Musikern, die ich dann aber auch richtig gut finde: Zappa, Miles (von mir aus), Parker, vor allem aber auch: Donald Fagen (noch so ein Heros).

Überhaupt & wo ich gerade dabei bin. Kennt jemand Steely Dan? Eine Band, die sich zeitlebens der Kommunikation mit dem Publikum nahezu vollständig verschlossen hat. Texte, die darauf angelegt sind, dass sie keiner versteht. Pure Nicht-Kommunikation, aber eben: Reine Musik.

Undsofort

Michael (Jacuzzi)

P.S. ich bin übrigens außerordentlich dankbar für die vielen gedankenreichen Postings zu dem Thread. Ich habe auch den Eindruck, selbst schon einiges für die nächsten Gelegenheiten mitnehmen zu können, und das war es ja, was ich gesucht hatte.



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