Re: (Aussensaiter) Jacques Isler / Kleiner Aufklärungsversuch


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Beitrag von Rainer Hain vom April 03. 2000 um 18:51:36:

Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) Jacques Isler / Kleiner Aufklärungsversuch geschrieben von Friedlieb am April 03. 2000 um 16:16:32:

:Das ist keine gezielte Attacke gegen Jacqes Isler, er war ihnen schlicht egal (was angesichts seiner Leistungen für LINE6 hier in Deutschland schlicht eine Sauerei ist).


Was mich bei der ganzen Diskussion hier wundert, ist eines:

Zu meiner Zeit war jeder politisch-korrekte Träger von karierten Hemden und langen Haaren wie selbstverständlich GEGEN jeglichen Vertrieb überhaupt. Schließlich "zocken die ja nur Geld für Null Arbeit mit den wunderbaren Produkten von armen Firmen ab, die viel mehr verdienen könnten, wenn es die kapitalistischen Vertriebe nicht gäbe".

Jede Firma mit Direktvertrieb wurde als Turm im Sturm der ökonomischen Mächte gefeiert.

Das war zwar damals schon genauso großer Blödsinn wie heute, aber nun weinen wir um die Vertriebe und schimpfen auf die Hersteller? Ich werde alt, glaube ich. - Hat die 25-jährige, mit der ich Samstag im Kino war auch gesagt, muss was dran sein ;-)

Leute, weiß denn einer von Euch, welche Vertriebsmargen Jaques Isler oder von mir aus andere Zwischenhändler hatten? Ist es vielleicht möglich, das die Line6 einfach zu hoch sind? Produkte mit digitaler Technik benötigen eben nicht den Support, den ein Röhrenverstärker benötigt. Wenn ein Boogie mal nicht tut, dann brauche ich einen Elektroniker und einen Stapel Ersatzteile und damit eine gute Infrastruktur um das Ding überhaupt über Fachhändler vertreiben zu können. Das muss dann der lokale Vertrieb machen. Bei einem Produkt wie POD fällt die Hardware vergleichsweise selten aus und wenn, werden Probleme mit einem Austausch geregelt. Alles andere ist Software und damit leicht wartbar. Der verbleibende Rest sind Erklärungsleistungen für Anwender, für die das Neuland ist. Solche Anwender wird es bald nicht mehr geben.

Da darf ein Laden wie Line6 mit gutem Recht darüber nachdenken, ob die Leistung eines örtlichen Vertriebs noch Sinn macht, oder ob das zu teuer ist.

Was die Vertriebsleistung bzgl. POD betrifft, habe ich schon so meine Fragen, anlässlich meiner Odyssee, als ich auf die Empfehlung von Redaktions-Kollegen Thomas Adam hin versucht habe, einen zu bekommen.

In allen - kleineren - Läden hier in Mainz war das Ding nicht zu bekommen. Und hinter vorgehaltener Hand wurde auch etwas von versuchter Preisbindung gemurmelt, was übrigens in Deutschland verboten ist. Bekommen habe ich ihn dann bei Spieker und Pulch in Ratingen, die hatten reichlich davon auf Lager. Und zum "alten" Preis...

Eine Situation, die einem Hersteller möglicherweise nicht recht ist.


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