Re: (Technik) Buch-Such'
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Beitrag von Ingo Z. vom November 13. 2001 um 17:47:01:
Als Antwort zu: Re: (Technik) Buch-Such' geschrieben von Rainer am November 13. 2001 um 09:40:56:
: Nicht ohne ein gewisses Grauen gedenke ich der Stunden, Tage, ja Monate und Jahre, in denen ich monströse Matrizen mit h- und a-Parametern mit dem Taschenrechner gelöst habe, nur um den Eingangswiderstand einer simplen Transistor-Stufe zu berechnen.
Zactly ! Obgleich es dafür nicht unbedingt Matrizen braucht, da z.B. bei Transistoren nicht alle h-Parameter den Eingangswiderstand einer NF-Verstärkerstufe beeinflussen. Den Leerlauf-Rückwirkungsleitwert kann man bis zum Langwellenbereich (100kHz) eh meist vernachlässigen... usw.
Will sagen: Matrizen schön und gut, wichtiger ist, daß man weiß, was wichtig ist, bzw. noch wichtiger: man weiß, was man alles weglassen kann. Und bei dummen Geradeausstufen mit Röhren (im Gitarrenverstärker ist Gegenkopplung eh was für Tanzmucker !!! *gggg*)... kommt man oft mit verblüffend einfachen Formeln aus und eine Trioden-Vorstufe funktioniert mit Ra=100 kOhm und 1 Meg EIngangswiderstand eigentlich IMMER !!! Das ist kein Witz.
Für Transistorgrundschaltungen existieren Faustformeln, o.k., bei stark gegengekoppelten (OPV-ähnlichen) Schaltungen wirds knirsch, aber darum geht es hier ja nicht so.
:Röhrentechnik mit ihren hohen Impedanzen und unabwäbbaren Kapazitäten gestaltete sich zu einem Lotterie-Spiel, und die Gegenkopplung stimmte nie.
Stimmt, aber gerade Röhrenschaltungen sind extrem nachbausicher, da keine signifikanten Datenstreuungen und meist auch nur eine schwache Gegenkopplung, andernfalls entstünde auch gar nicht der charakteristische Gitarrensound, denn ein Verstärker mit Schleifenverstärkung gegen oo und starker Gegenkopplung "klingt" prinzipiell nicht, er verstärkt ausschließlich, da die Übertragungsfunktion reell ist.
: Was ich sagen will: mal so einfach einen Amp bauen is' nich', und einfach malein Buch kaufen und ein wenig basteln geht auch oft schief.
Nö! Wenn man vorsichtig und ausdauernd ist (und einige wichtige Regeln kennt, z.B. daß Röhren eine negative Gittervorspannung brauchen und nicht zuletzt die Sicherheitsregeln beachtet, kann man einen Fender 15-Watt-Class A an einem Nachmittag zusammenlöten (mit Lautsprecherübertrager zunächst aus Omis Radio. Gegenkopplung ? Ach was ! Erst ma weglassen, soll schließlich was rauskomm aus dem Ding !!! Wenner dann später zu viel Verzerrungen fabriziert, kann man langsam anfangen, ein Netzwerk (vgl. R. zur Linde-Bücher) einzufügen.
Geht nix kaputt, macht sound und Spaß ! Believe me !!! Ohne Matrizen, Matrazen usw.
Damit keine Mißverständnisse entstehen, ich hab das auch'n bischen theoretisch beschnuffelt, allerdings hatte ich nach dem Grundstudium von Nachrichtentechnik genug, zuviel Kombjuderzeuch, wenig Schaltungstechnik und Physik, jetzt mach ich Brötchenverdienen mit Energie ('n bischen mehr Strom(Spannung) ...
Grüß und gut bastel !
Ingo
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