Re: Hmmm...jaaa...aber...Beitrag von Pepe vom Dezember 03. 1999 um 03:59:34: Als Antwort zu: Experiment... geschrieben von Silvio am Dezember 02. 1999 um 19:19:54: Tach Silvio! Ich sag's mal so ... Als Bassist kostet ein anständiger Satz Saiten 50 Mark plus (wohl ähnlich in SFr.). Restliches Equipment noch drauf. Wenn du die Ausgaben irgendwie wieder reinkriegen willst, brauchst du einfach eine Plattform. Und wenn du dann noch Musik machst, die nicht schon wegen ihrer besonderen Originalität (Hammer-Bühnenshow, gute (!!!) Volksmusik, was auch immer) auf sich aufmerksam macht, ist diese Plattform halt das übliche Marketing. Es ist natürlich ein Unterschied, ob du Musik "nur" als Hobby betreibst (Freundinnen sind ja auch nicht billig, bitte nicht schlagen ;-) ), oder ob du davon leben mußt. Aber wie sieht's denn aus? Bist du von Musikern beeinflußt worden, die du irgendwann mal live gesehen hast, oder hast du deine Helden auf Platte/CD? Schlußfolgerung: Nicht die überhöhten Preise sind doof, sondern die Playlists der Radio-/Fernsehstationen. Wie du gesagt hast, die müssen irgendwas bringen. Warum zum Teufel sollen die ein gutes Lied einer inspirierten, kreativen usw. Band spielen, wenn ein Dieter Bohlen (z.B.) ihnen Geld dafür zahlt, daß sie seinen Müll bringen? Daß er dann einen Haufen Kohle verdient, der anderen evtl. eher zustehen würde (wer will das schon beurteilen), interessiert die dann doch auch nicht mehr. Versetz dich einfach mal in die Lage der Radio-/TV-Macher. Ich würde wohl auch den kommerziellen Müll spielen, wahrscheinlich mit "guter" Musik durchsetzt, schließlich ist man als selbst produzierender Musiker ja auch Idealist. Aber der Rest ist Business. Traurig, aber wahr. Zu "copy kills music": Klassiker entstehen dadurch, daß jeder sie kennt. Das geht aber nur, wenn die Stücke in den Massenmedien präsent sind. Die Möglichkeit, das hinzukriegen, haben hauptsächlich die Majors. Und die wiederum machen ihre Kohle mit "Instant Music" (schöner Ausdruck ...), weil die Produktionskosten billiger sind. Vergleich: Band, Vertrag über zwei Platten mit Option auf weitere (teuer), hauseigener Produzent und Sängerinnen (meistens) für die gerade anstehende (billiger = größere Gewinnspanne). Ich möchte lieber nicht wissen, wie viele Aussensaiter schon Klassiker geschrieben und gespielt haben, ohne daß es jemand gemerkt hat. Es geht nicht um Musik, es geht um Geld. Und wenn da jetzt ein paar Musiker keine CDs mehr kaufen, weil's zu teuer ist, interessiert die das nicht, weil's genug andere gibt, die jeden Scheiß zu jedem Preis (Reim!) kaufen. Ich gucke nicht auf den Preis, sondern darauf, was ich haben will. Wenn ich's wirklich will, kaufe ich es. Wenn es mich interessiert, gucke ich auf den Preis und kaufe es oder nicht. Nos vemos en infierno, Pepe
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