Re: (Technik) Dem Gras beim Wachsen zuhören und stattdessen die eigenen Socken rauchen


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Beitrag von Jonas vom Juli 15. 2020 um 14:03:49:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Dem Gras beim Wachsen zuhören und stattdessen die eigenen Socken rauchen geschrieben von Falk am Juli 15. 2020 um 13:28:04:

Moin Falk,

Hm, jetzt wo Du es sagst, vllt. hat er gar nicht geleckt, sondern das Kinn drangehalten, hm, ist schon ein paar Jahre her.

Aber gut, ich habe ja auch absolut keine Ahnung, denn ich höre z.B. nie und nimmer heraus, aus welchem Holz eine E-Gitarre gebaut wurde und auch bei akustischen würde ich im Blindtest komplett versagen. Und Schwingungseigenschaften von Gitarren, ja, das kann ich nachvollziehen, ist fürs Spielgefühl ein Unterschied, aber meiner Erfahrung nach muss das nicht auch klanglich zwangsläufig in "besser" resultieren.

Außerdem empfinde ich meine Instrumente jeden Tag anders, auch meinen Amp. Also, natürlich nicht komplett, aber in Nuancen auf jeden Fall. Da könnte ich nicht guten Gewissens behaupten, dass ich von der Papierform her grob wissen könnte, wie eine Gitarre am Ende klingt. Und wenn ich die selber baue, dann weiß ich das auch nicht, aber dass sie sich gut spielen werden, das schon. Richtig shice hat bislang auch keine geklungen. Und die Gitarren, die ich bisher als "schlimm" empfand, da hätte man durch Setup, Bundierung, Sattel, Steg oder/und Elektroniktausch eigentlich alle auf einen guten Weg bringen können, würde ich mal behaupten. Ist halt die Frage, ob man sich das bei jedem Teil antun will so von wegen Zeit und Geld. Aber meistens jammern E-Gitarristen schon auf absurd hohem Niveau.

Ich habe ja noch keinen Bass gebaut, vllt, würde mir dass dann die absolute Erleuchtung bringen, hm.....erstmal die Doubleneck fertig machen, dann kann man das mal planen.

Das mit den hier ja angesprochenen Blind- bzw. Doppelblindtests finde ich ne feine Sache, da haben die Stradivari Jünger ja bisher auch derart abgeschnitten, dass man das Prinzip Zufall zur Regel erklären konnte. Ich denke, bei E-Gitarren, Amps, Röhren usw. usf. wäre das nicht viel anders. Das Instrument ist eben eine sehr emotionale Sache und das hat dann immer mit Glauben zu tun und das finde ich gut und richtig so. Nur, wenn dann daraus "Fakten" werden, das ist dann schwer, dann werden Sachen teilweise von Vornherein für gut befunden, oder verteufelt, ohne es je wirklich ausprobiert zu haben. Die Sicherungen fallen da jetzt mal nicht drunter, das hat Friedlieb ja schon beschrieben, warum das Blödsinn ist. Aber wenn ich mal 20 Jahre zurückdenke, wer hätte denn da eine Gitarre mit Eichenbody akzeptiert, oder eine Birkendecke, oder Griffbretter aus Papier/Epoxy Verbund? Da wären dann schnell Tonholz Argumente vorgebracht worden, auch von Herstellern, warum die nicht so gut klingen wie der verwendete Standard. Durch Cites ist da ja auf einmal gefühlt sogar das letzte Europalettenholz zum klassischen Tonholz ebenbürtigen  Alternativprodukt aufgestiegen durch thermische Behandlung z.B. . Und auf einmal war Altgesagtes vergessen und alles umgestürzt, was jahrelang galt. Spätestens da, konnte ich das nicht mehr richtig ernstnehmen mit den "Tonhölzern".  Hat den Vorteil, das dadurch mehr Auswahl herrscht und man auch ökologisch sinnvoll an die Sache rangehen könnte, wenn die Masse das denn wollte. Wäre ja auch mal etwas, wodurch man sich von der Masse abheben könnte und das ist ja bei Musikern eigentlich ein nicht so entfernter Gedanke, sollte man meinen. 

Alles Gute!

Jonas




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