Re: The Flow ... kann gefährlich sein


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Beitrag von Ralf vom März 23. 2001 um 17:39:07:

Als Antwort zu: The Flow ... geschrieben von Harvey am März 23. 2001 um 13:35:05:

: Andererseits gibt es ja auch die Zustände, über die z.B. der Psychologe Csikszentmihalyi geforscht hat und die er mit "Flow" bezeichnet - dem "Fließen", wo man völlig selbstvergessen, ohne an Raum und Zeit zu denken, in einer Tätigkeit so vollständig aufgeht, daß man völlig glücklich und "eins" mit diesem Tun wird - egal ob beim Sprechen, Musikmachen, Malen, Schreiben, Bügeln, Kloputzen, Motorradreparieren, Meditieren, Programmieren, Sex, oder was auch immer. Schon ein kurzer Gedanke wie "Oh wie toll ich doch, was ich da gerade mache" kann einen sofort aus diesem Fließen wieder herausholen - d.h. in dem Zustand sind Subjekt und Objekt, der Tätige und das Tun eins - alles fließt mühelos. Und obwohl man dabei sozusagen "ich-vergessen" ist, hat man die Situation meisterhaft unter Kontrolle, und die Reaktionen auf die Anforderungen der Aufgabe sind optimal, reibungslos und angemessen. Die reine Freude am Tun selbst. Der Beifall kommt später - oder auch nicht, was einem dann schon nicht mehr so wichtig ist.
:
: Kennt jeder, bestimmt, Du auch. Musiker haben das, wenn "es" aus oder in ihnen spielt, nicht mehr der Fritz Müller-Sowieso an der Oberfläche, und das meine ich mit "das Ego vergessen".

Ich habe mal einen Bericht über den "Flow" im Zusammenhang
mit Motorradfahren gelesen. Dort ging es aber auch um die
Gefahren des Flows. Dadurch, daß Dein Über-Ich Deine Geschicke
lenkt und Du Dich selbst in einer Art Rauschzustand befindest,
lassen Deine Kontrollfunktionen und Gefahrsensoren nach.
Übersetzt ins Musizieren würde das ja heißen, daß Deine
Finger wie irrsinnig über Brett gleiten und Du gar nicht
merkst, daß Deine Band schon dreimal den Schlußakkord
einleiten wollte.


Gruss, Ralf



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