Re: (Philosophie) nach noten? mit den ohren?
Beitrag von Johannes vom August 19. 2010 um 08:38:18:
Als Antwort zu: Re: (Philosophie) nach noten? mit den ohren? geschrieben von manuel am August 18. 2010 um 14:39:38:
: Aber grundsätzlich ja, das ist so. Das Entwickeln eigener musikalischer Ideen ist bei den E-Instrumentalisten (klassik ist ja nur eine Periode und bei den Musikern gibt es auch noch die Komponisten, aber die meinst Du ja verm. nicht) nicht oder nur am Rande vorgesehen. Z.B. in Form von Verzierungen, Barocke Triller. :
Moin,
das kann ich betätigen, ich habe ja auch als "Klassiker" angefangen mit vielen Jahren Geigenunterricht und Spiel vom Duo übers Streichquartett bis zum grossen Orchester. Das macht viel Spass, Teil eines grossen Klangkörpers zu sein. So ein Orchester kann auch ganz schön Krach machen! Und im Streichquartett muss man das einander Zuhören genauso kultivieren wie in einer Band.
Aber das Improvisieren musste ich mir selbst beibringen, das kam in der klassischen Ausbildung nicht vor. Selbst die Kadenzen in Solokonzerten, die ursprünglich Raum für freies Spielen gaben, werden nur nach der ausnotierten Fassung gespielt. Schade - und eigentlich auch seltsam, weil ja zumindest bis zum Barock die Improvisation auch ein wichtiger Bestandteil des Musizierens war (wie Manuel schon schrieb). Da wurde z.T. nur das Grundgerüst notiert und der Rest dann individuell ausgestaltet. Solostücke wie z.B. für die Orgel wurden oft komplett improvisiert. Und spätere Komponisten wie z.B. Mozart, Chopin oder Bruckner waren auch für ihre Improvisationen bekannt.
Nur, wenn die Lehrer schon nicht improvisieren können, wie sollen sie das dann ihren Schülern beibringen?
Viele Grüsse!
Johannes
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