Re: Thema Nr.1
Beitrag von Sweetspot vom März 03. 2010 um 23:35:04:
Als Antwort zu: Re: Thema Nr.1 geschrieben von Lonestar am Februar 25. 2010 um 13:17:10:
Hallo zusammen,
dann will ich mich mal an meinem ersten Beitrag versuchen. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Sound in unterschiedlichen Situationen ist mit Sicherheit ein Thema für alle. Nach ähnlicher Verzweiflung in eigener hat unser neuer Mann am Mischer (gelernter Tonmeister) uns alle "erzogen".
Ich selber spiele im Duo, Trio und in Band Setups mit bis zu 6 "Mitleidenden". Ich versuche mich mal darin zusammenzufassen, was er uns inzwischen beigebracht hat.
1. Du allein zu Haus klingst gut :-)) (klar ist ja auch kein anderer Störenfried da). D allein im Proberaum klingst schon anders da der Raum anders räsoniert. Lösung: Proberaum auf Eigenfrequenz ausmessen und mit einem guten Equilizer in der Effektschleife korrigieren.
2. Schei......bei der Probe mit den anderen ist der KillerSound schon wieder hin :-(( denn leider hast du dich im Kontext mit den anderen lauter gedreht. Leider arbeiten besonders Röhrenamps nicht linear. Mit zunehmender Leistung verändert sich ungefähr alles. Lösung: Festeinstellungen für die Kanäle des Amps finden wo er gut klingt und "einzemmentieren" ( Finger weg von den schönen Meeehr Knöpfen ) zusätzlichen Drive etc. über amtliche Bodenpedale holen.
3. Über Kopfhörer vom Pult klingt der Mix jetzt ganz gut aber leider nicht live im Proberaum. Lösung: Er hat uns verboten gleiches zu spielen; erstens Frequenzmäßig; zweitens Musikalisch. Das bedeutet wo und in welcher Lage man was spielt. Je Größer die Besetzung je schwieriger wird das. 2 Gitarren die beide Powerchords spielen vermatschen sich nur statt sich zu ergänzen. Nach mehrmaligem umsetzen der Stücke war plötzlich alles plastischer und jeder viel besser zu erkennen.
4. Obwohl die Anzeige am Pult denselben Input zeigt klingen nicht alle gleich laut?? Man unterscheidet hier wohl so wie unser "frequenzhexer" sagt Lautheit von Lautstärke. Lautstärke ist das, was sich in Dezibel messen läßt, Lautheit ist der subjektive Eindruck des menschlichen Gehörs. So kann es sein, das sehr unterschiedlich gepegelt wird bevor es trotzdem gleich klingt. Also nach Ohren und nicht nach Pegelanzeige einstellen.
5. Live ist dann leider schon wieder alles im A..... Die erste Frage die er uns stellte war: "Für wen spielt ihr ? Für euch oder fürs Publikum ?" Fazit Saalsound hat immer Vorrang vor Bühnensound!!!! Lösung: Amp zurück auf WZ Sound und mikrofonieren. Nobbi the Knob richtet dann schon den Saalsound misst ein und gleicht ab. Bei größeren Gigs ( selbst schon bei Kneipensaal mit 250 Leuten ) in ear monitoring oder gute Monitore für die Band.
Ich spiele im kleinen Kontext mit dem Fender Combo pur weil er mit seinen 40 Watts ein Foyer eine kleine Kneipe etc. ganz gut füllt. Bedingung: erhöhter Standpunkt um weiter zu reichen. Für mittlere Gigs zusätzliche Mikrofonierung und den Amp auf den Boden, damit er die PA nicht vermatscht. Alleine schon deswegen weil der Amp vom Abstrahlwinkel des Speakers den Saal nicht füllen kann. Große Setups spiele ich über ein Axe-FX Ultra direckt ins Pult und eventuelle für mich direkt in den Power Amp In vom Fender als Monitor für mich.
Seitdem wir uns alle extrem durch in Diszipliniert haben ist unser Livesound echt gut bis außerordentlich.
Aber selbst Profis kennen wohl diese Probleme, das konnte ich live erleben. Ich habe in Essen in der Grugahalle Boss Hoss gesehen. Grauenvoller, schmerzhafter Matschsound. Grund: die haben derart auf der Bühne "gebraten" das der mann am Mixer keine Chance hatte etwas zu retten. 2 Halfstacks volle Pulle auf der Bühne und der Sound war unrettbar im Eimer.
2 Wochen später in der selben Halle B.B.King. Sound war gigantisch weil alle im Set sich toll ergänzt haben ( keiner hat gedoppelt - musikalisch ) Ich war ca. 15 Meter vor der Bühne und vor B.B.`s Amp und konnte den Originalsound direkt kaum hören so runtergefahren war die Lautstärke. Aber der Saalklang war Weltspitze mit einer Wahnsinns Dynamik.
So viel "Schlaugeschwätzt" vielleicht kann man ja auch hören was ich meine. Ihr findet einige Hörbeispiele von uns, die alle Live eingespielt sind unter http://public.me.com/uwe.hasenbein/de/
Vielleicht gefällt euch die Mucke ja nicht unbedingt und sicher sind wir nur "gute Amateure aber vielleicht kann man hören was ich meine. Zwei Stücke davon (Try to take five und slow walk) sind in der Auenkirche in Berlin aufgenommen live mit Kirchenorgel - Riesending mit 1.000 Sitzplätzen 20 meter Deckenhöhe etc. also akustisch nich ohne. Hier wurde z.bsp. das Schlagzeug gar nicht abgenommen sondern hat pur live gespielt.
Bis demnächst.....stay tuned
Uwe
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.