(Bass) Sinneswandel


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Beitrag von manuel vom Januar 17. 2010 um 13:04:20:

Liebe Mitstreiter

Relic ist ja mächtig in Mode, wenn ich mir so die einschlägige Fachliteratur anschaue. Gerade bei  Modellen die es damals, als alles besser war, auch schon gab. Vor allem also F's und G's.

Sollte zB jemals eine total vermackte PRS Single Cut Ed Mc Carty oder so auftauchen, war der Vorbesitzer entweder ein drogensüchtiger und jähzorniger Zahnarzt oder sonstwas ging total schief.

Egal weiter im Kontext. Auch als Bassist schaut man immer mal wieder in Richtung Grundausstattung, und da ist ein Jazz Bass schon mal eine gute Basis. Auch wenn ich als eingefleischter Mehrsaiter da eine gewisse Skepsis ob der mageren vier Saiten hatte.

Zurück zum Thema. Relic konnte ich mir nicht leisten und für selber machen fehlte mir die Geduld. Blieb also nur die Variante ein tatsächlich mies behandeltes Teil von damals aufzutreiben. Dort wo  F draufsteht, ging ebenfalls finanztechnisch nicht, da noch teurer als nachgemacht.

Da kam dieses Angebot in der Bucht gerade recht. Japanischer Nachbau aus den 70’ern.  MacCormic? Nie gehört aber egal.

Irgendjemand hatte das gleiche Bedürfnis wie ich, also kostete mich das Gerät statt 1 Euro deren 280, was mehr war als ich ausgeben wollte, aber eben, die Bucht und das Leben.

Die Bucht ist ja immer mit Risiko behaftet, aber wie der Zufall wollte war der Verkäufer nicht nur gleich um die Ecke, nein, wir kannten uns sogar von Früher. Lustig.

Der Bass war auf den ersten Blick so naja. Saiten zu hoch Ton dünn pff. Zuhause dann erst mal untersucht und geschruppt sowie korrekt eingestellt und dann sah das Gerät ganz anders nämlich so aus.

 

 

Der Body ist einteilig aus ….. ähh hellem Holz und Artgerecht bunt bemalt, hier und da fehtl ein bisschen Lack, Relic eben. Der Hals ebenfalls einteilig und bombengerade, ich denke mal Ahorn mit irgenwelchen Jahresringen die stehen oder liegen, kommt drauf ob es Tag oder Nacht ist. Frets original mit leichten,  tolerierbaren Spielspuren, die Mechaniken ausgetauscht, ein bisschen jünger von Gotoh aber auch sehr vintage und vor allem vollständig im Gegensatz zu den Originalen (mitgeliefert). Neu sind der Chromaschenbecher und der Bügel (bleibt beides drauf, Markus Miller hat das auch so) sowie die Potigeschichte samt Platte. Macht nicht, das unterstreicht die Kitschen und Macken im Lack umso hübscher. Die Potis und der ebenfalls ausgetauschte Steg PU wurden ebenfalls als defekt mitgeliefert. Ich werde bei Gelegenheit mal schauen wie fest defekt die tatsächlich sind.

Und wie schon gesagt; es ist kein F, also auch kein echter Sammlerbass.

Aber aussehen tut er wie ein echter, bis ins letzte Detail. Das ging ja damals noch in den 70’ern. Mit 17 war ich einer Schülerband, damals an der Gitarre, und der Bassist (schon ein bisschen älter) hatte genau so einen, nur halt neu und ohne Beulen, dafür mit F.

Und jetzt das wichtigste. Klingen tut er SAGENHAFT, und spielen lässt er sich BUTTERWEICH. Wozu brauch ich 5 oder, igitt 6, Saiten??!!!  Oder aktive Elektronik ?!!! J

Ich bin glücklich.

Gruss Manuel 

 

 




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