(Philosophie) MP3
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Beitrag von Der Felix vom Januar 21. 2001 um 20:30:24:
Sooo, als absoluter MP3-Feind der ersten Stunde, zumindest was den "Missbrauch", also die Raubkopiererei angeht habe ich mich jetzt nochmal hingesetzt und nachgedacht (soll vorkommen).
Also, der Sound gefällt mir nicht, selbst ICH höre, daß das nicht astrein und schon gar nicht CD-Qualität ist. Mag allerdings durchaus in Ordnung sein für Demonstrationszwecke u.ä. Der Schaden für die Musikindustrie: Ich bin durchaus bereit, den definitiv zu hohen Preis für CDs zu zahlen, a) wegen des besseren Sounds und b) wegen derzwar oft einfallslosen aber doch auf jeden Fall besseren "Verpackung" als Dateien. Ausserdem ist's eben das Habenwollen, ich kaufe mir denn auch ab und zu Singles mit seltenen B-Sides... Betrachtet man Japan, wo CDs (den Erzählungen zufolge) 50DM kosten und die Raubkopierate seit Jahren bei 90% liegen soll sind wir hier auch besser dran. Allerdings führt das dazu, daß Bands (zumindest vom Metal-Bereich weiss ich das) ihren Japan-Veröffentlichungen Bonus-Tracks hinzufügen, da die dortigen Einwohner sich die Scheiben sonst aus Europa importieren würden, weil selbst das noch günstiger ist. Diese Tracks sind "qualitativ" keineswegs schlechter als die restlichen, regulären, und so manches mal jammert man dann still vor sich hin und fragt sich, wie man an diesen bestimmten Song kommen soll.
Soviel zur Raubkopiererei.
Bei Computerspielen ist letztere ja seit Urzeiten usus, führt gerade bei den drastisch gestiegenen Produktionskosten auch mal zur Schließung einer Company. Das halte ich, anders als den Preis (~90DM), für durchaus Gesund, natürliche Auslese eben.
Und da setzt eben mein Gedankengang an: Ich habe noch nie von der Schließung/dem Bankrott einer Plattenfirma gehört. Mag sein, daß ich was verpasst habe, aber bei Unterhaltungssoftware sind solche Fälle auf jeden Fall häufiger. Betrachte ich ausserdem noch den Schrott, der trotz der angeblichen Not der Labels veröffentlicht wird (und ich meine damit weder die zweimillionste Girl-Band, noch irgendwelche Hip-Hopper oder sonstiges, sondern wirklich z.B. auch rein technisch unwürdige Aufnahmen) sehe ich, daß a) eine Not noch alnge nicht vorhanden ist und b) eine "natürliche Auslese" wie im Unerhaltungssoftwarebereich ganz einfach fehlt!
Denn ich kenne wenige wirklich grauenhafte Computerspiele, ganz im Gegensatz zu "Musik"-CDs.
Meine Skepsis gegenüber MP3 (also nicht dem Verfahren oder dem Format an sich, sondern der Diskussion/der Problematik um selbige) behalte ich bei, denn auch, wenn ich durchaus Vorteile sehe, ist doch der Gewinn durch CD-Verkauf immer noch größer als ein Gratis-Download. Musik mache ich zwar zum Spaß, aber eine Chance zum Geldverdienen verschenke ich deswegen noch lange nicht.
Habe ich da jetzt einen Denkfehler im neuen Ansatz?? Wenn ja, klärt mich auf. Wäre nett. Danke! Gruß Felix
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