Re: (Gitarre) Erfahrungen mit Warmoth & CoBeitrag von erniecaster vom Juli 17. 2008 um 16:54:25: Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Erfahrungen mit Warmoth & Co geschrieben von andi-o am Juli 17. 2008 um 16:02:19: Hallo andi,mein Glaube an den großen Kürbis ist ein wenig anders als Deiner. Ich glaube z.B. nicht, dass z.B. im Fender Werk jemand bei den Time Machine Relics, NOS etc. verschiedene Hälse und Korpusse (Korpi?!) zusammenschraubt und auf klangliche Harmonie hin etc. prüft, sprich, solange komplett Gitarren zusammen- und wieder auseinanderzubaut, bis die Teile "einander gefunden haben" ... Der Fender Assembly-Angestellte nimmt nen Relic Body aus dem Regal, dazu einen ebensolchen Hals, Hardware etc. So weit sind wir noch absolut zusammen. Akkuschrauber dran und fertig. Und hier nicht mehr. Hier sind die Kleinigkeiten entscheidend. Ich glaube, dass im Custom-Shop der Akkuschrauber langsamer läuft. Vielleicht wird noch mal der Bohrstaub aus der Halstasche gepustet. Noch ein prüfenderer Blick über die Bünde, vielleicht nochmal kurz mit dem Schleifleinen drüber. Hals richtig einstellen. Hardwareschrauben alle ordentlich festziehen, nicht eine anknallen und eine halblose. Mechaniken nochmal ordentlich befestigen. Meiner Meinung nach ist eine Gitarre nur so gut wie ihr Setup. Wenn man eine Fabrikgitarre - das etwas negativ klingende Wort ist absichtlich gewählt - von einem Gitarrenbauer auseinander schrauben und ihn alle Teile sorgfältig wieder zusammen setzen lässt, wird sich das Ding hinterher besser spielen lassen und klingen. Davon bin ich überzeugt. Addiere mal Kleinigkeiten wie einen schlecht gefeilter Sattel, einen minimal rasselnden Halsstab, leicht vibrierende Mechaniken und eine vielleicht nur 90 statt 95%ig stimmende Oktavreinheit. Nichts davon stört sofort oder macht die Gitarre richtig schlecht oder gar unbrauchbar. Aber es ist so keine gute Gitarre mehr. Das macht sich bei der Auswahl im Laden im Vergleich schon bemerkbar. Beim Zusammenbau ist eine Strat das, was sie schon vor 50 Jahren war - eine "Legogitarre", die auch vom angelernten Arbeiter rationell und leicht zu montieren ist. Mojo? Klangprüfung? Ich lach mich tot... Nun - man kann vermutlich 10 Strats in acht Stunden zusammenschrauben und in einen Karton packen oder eine einzige, die dafür sorgfältig mit einer nachgeschalteten Qualitätskontrolle. Das ist ein Unterschied. Und wenn man ganz verwegen ist, könnte man ja glauben, dass der Kontrolleur eine von 10 Gitarren nicht rausgehen lässt, weil sie eben nicht klingt. Aber dann sind wir dem großen Kürbis schon sehr nah. Gruß erniecaster
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