Re: (Technik) ich lass mich scheiden...


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Beitrag von jonas vom Juni 28. 2008 um 00:31:29:

Als Antwort zu: (Technik) ich lass mich scheiden... geschrieben von erniecaster am Juni 26. 2008 um 21:26:44:

Hi Mathias!

Wenn ich so überlege, was ich alles so besessen habe, was ich toll fand, danach nicht mehr und es deshalb verkauft habe fällt mir nichts ein. Echt nicht. Gut, man hat in jungen Jahren mal das ein oder andere Zeug gekauft, weil man meinte, das haben zu müssen und es schnell wieder verkauft, weil die G&B und der Verkäufer gelogen haben und es doch nicht so endgeil war,-)))
Wenn ich so gesamt zurückdenke, habe ich nie so etwas wie von Dir beschrieben gehabt, aber Umgekehrtes ist mir schon oft passiert, z.B. mein erster echter eigener Amp, mein Soldano Hotrod 50, direkt nach dem Abi gekauft, ohne was darüber zu wissen, weil Soldano war/ist hip, das Ding war billig - und verbastelt. Ich fand den Amp auf Anhieb scheiße, wollte ihn aber nicht verkaufen, weil Soldano und credibility und so. Ich kaufte also im selben Jahr den Steavens und der war/ist geil, den Soldano habe ich fast nie gespielt, viel zu spitz und brummte wie Sau, nenenene. Ich habe den Amp nur 1x live gespielt mit Amp, nur um ihn mal zu spielen, und das hat auf einmal echt Spaß gemacht. Gut, er war auch zwischendurch 2x beim Finkhäuser, aber trotzdem habe ich ihn kaum bis gar nicht gespielt. Letztes Jahr war mein schlimmstes Amp Jahr, 4 Amps gekauft, 2 verkauft, und dann war der Soldano übrig und ich wollte mir einfach nicht vorstellen, dass alle Reviews so daneben liegen können. Also habe ich ihn wieder entmottet und gespielt und das Ding macht mir saumäßig Spaß, echt, saumäßig! Wahrscheinlich bin ich jetzt endlich reif für den Amp, ich habe sogar den Steavens verkauft, obwohl er vielseitiger ist und auch total geil und so, aber der Soldano ist eben eher was für mich, schön schmutzig und rockt. Das hat fast 6 Jahre gedauert, das zu erfahren. Hätte ich ihn verkauft, wäre mir das nie aufgefallen.
Das zeigt m.E., dass man viel zu schnell Sachen verkauft, weil man meint, die passen nicht, sind zu umständlich, oder klingen nicht, aber man muß sich darauf einstellen und sich damit beschäftigen und irgendwann versteht man das Ding und weiß damit umzugehen. Und wie Manuel schon schrieb, man gewöhnt sich auch einfach daran.
Ich war auch jahrelang sehr glücklich mit meiner Les Paul Standard, und sagte mir, die ist so geil, da kommt nix ran, die ist endgeil. Dann habe ich die LS150 gekauft, eher so aus einer Laune heraus und eigentlich wollte ich was anderes, und es war eher Frust (wie auch lustigerweise bei der Standard, da wollte ich eigentlich eine SG
,-))). Und dann hat sie mir gezeigt, wo der Unterschied zwischen einer guten und einer sehr guten Paula (subjektiv) ist. Und dann habe ich sogar die Standard verkauft, von der ich dachte, die verkaufe ich nie, so ein tolles Teil. Deshalb bin ich ebenfalls der Meinung, dass man doof wäre, nicht ständig nach dem noch besseren zu suchen, es gibt 100%ig irgendwas da draußen, was einem noch viel besser gefällt und das macht das ganze spannend und schön.
Ich kann jedenfalls verstehen, dass Leute viel kaufen, um etwas zu suchen, was sie noch mehr anspricht.

Ich sage also: man soll Equipment, was man im ersten Monet toll und dann doch wieder schlecht findet nicht sofort wieder verkaufen (wenn man es nicht muß), sondern dem teil und sich selbst Zeit geben, sch aneinander zu gewöhnen, da kann es manche Überraschung geben.
Man soll sich aber auch nie endgültig zufrieden geben mit dem, was man hat, das ist imo schon vergleichbar mit dem Zustand, an dem man aufhört weiter zu lernen oder zu üben, weil man meint, man kann alles was man will/braucht.

Gut, das ist meine sehr persönliche Sicht der Dinge, aber ich fahre damit sehr gut. Ich habe sogar in letzter Zeit häufiger mal Tabs nachgespielt, das habe ich fast noch nie gemacht, lustich,-)))



Mach's gut!



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