Re: Tipps zum Mischen des Drumsets


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Beitrag von ullli vom Oktober 11. 2007 um 11:49:10:

Als Antwort zu: Re: Tipps zum Mischen des Drumsets geschrieben von manuel am Oktober 11. 2007 um 10:52:25:

Moin!

Mischen ist nicht schwer, aber mischen zu lernen ist sehr schwer - leider gibt es selten mal die Moeglichkeit, die Einzelspuren einer Produktion zu hoeren, die man kennt und mag. Es wuerdem jedem angehenden Mischer die Ohren aufgehen. Wenn man es erstmal kennt, ist es schwer sich vozustellen wie fremd einem Uneingeweihten das Konzept sein muss. Aber warum eigentlich?

Ein Maler malt doch auch kein Bild erst mal nur in rot, und wenn alles schoen rot quetscht man noch andere Farben daneben, und am Ende sieht alles ganz ausgeglichen aus? Noe, sieht rot aus.

Als Mischer muss man natuerlich Einzelspuren mischen, aber wie Manuel sagt, mit einem ganz anderen Ziel. Anderes Beispiel: Karotten mag ich liebsten ganz und roh, zum dran knabbern. Leg mir eine rohe Karotte in Scheiben geschnitten hin, und ich habe nicht halb so viel Spass am Essen. Aber eine ganze Karotte in der Pfanne ist unpraktisch, und im Chow Mein wuerde sie eben auch nicht so gut schmecken wie die Scheibchen. Also, da muss man einen Sinn dafuer entwickeln, was dem Gericht am besten passt.

Das Ding dabei ist, dass es voellig Wurst ist, was der Basser, oder der Drummer, dabei ueber ihren Sound denken! Da muss man hinkommen.

Natuerlich ist es besser, wenn TonMann/Frau dabei weiss, was er/sie tut, und es nachher fuer alle ok klingt. Aber es bleibt eben dabei, dem Bandsound ist nicht gedient, wenn jedes Instrument gut klingt, dem Bandsound ist gedient, wenn das Publikum die Musik als Einheit wahrnehmen kann, dabei aber trotzdem hoffentlich noch die Chance hat, einzelnen Instrumenten zu folgen, wenn es denn will. Und je schoener es dann klingt, desto besser, aber fuer's Erfolgserlebnis als Band ist Schoenklang nicht halb so wichtig wie Vertraeglichklang. Und mit begrenzten Mitteln, in engen Raeumen, mit begeisterten Amateuren an den Instrumenten... da muss man eben oft Kompromisse machen. Da kann nciht alles so toll klingen wie auf Platte. Muss ja aber eben auch gar nicht!

Und was das Aufnehmen angeht, da bin ich gar nicht der Meinung, dass Einzelspuren froh machen. Grade auf kleinen Buehnen kriegt man so viel Uebersprechen, dass das Mischen dann wirklich zur Qual wird, und es Haufenweise Phasensauereien gibt, und alles wird unpraezise. Wenn der Live-Sound halbwegs vertraeglich ist, vielleicht sogar schoen, dann ziehe ich immer ein gut plaziertes Stereo (oder sogar Mono) Mikro in vernuenftigem Abstand vor - oft passt sowas ganz wunderbar ueber den Koepfen des Publikums an der Raumdecke befestigt.

Viel Erfolg beim Mischen!
ullli


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