(Rezept) So spät aufd' Nacht - Die beste und einfachste Tomatensosse der Welt nach Gübbbi


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Beitrag von SerrArris vom April 21. 2007 um 03:56:00:

Servus miteinander!

Es ist spät, und der Markus hat Bier getrunken. Da hat er sich doch glatt wieder mal ein Essen gemacht, dass so alle Woche mal einmal auf seinem Teller landet: Gübbbis beste Tomatensosse der Welt. Gübbbi ist ein Kumpel von mir, der jetzt nach Westpreussen (Baden-Würtenberg) gezogen ist, und mit dem ich während meiner Studienzeit (die ja jetzt leider bald zu Ende geht) das ein oder andere Gericht füreinander gekocht habe. Während der ersten zwei (Mei, ist des jetzt schon lange her) Jahre täglich. Ein Highlight dabei war immer die Nudelsosse, die Gübbbi damals im Kinderalter von seiner Mutter gelernt hat - und die ich mir immer noch äusserst gerne als Mittagessen oder weit-nach-Mitternacht-und-ich-hab'-viel-zu-viel-getrunken Snack zubereite, weil man eben meistens alles dafür daheim hat.

Man braucht:

Nudeln (Egal welche. Wirklich egal. Schmeckt alles. Von Spaghetti über Tagiatelle, Linguine bis Spinat-mit-Haumichtot-und-Basilikum-und-sowieso Fusili. Fusili und diese Schmetterlingsnudeln sind am besten)

Für die Sosse (Menge je nach Leuten, siehe unten):

Butter
Milch
Mehl
Tomatenmark
(evtl. Knoblauch)
Salz
Muskatnuss (Ganz, zum Frischreiben, ja kein Muskatnusswürzer - dass ist ein Verbrechen, und mit dem Zeug schmeckt die Sosse nach nichts)

Wasser für die Nudeln auf heisseste Flamme stellen (Ähhhh, Nudeln kann wohl jeder machen, deshalb nur meine "Betrunken, und ich will was zu essen" Schnell-Zeitanweisung).

Mehlschwitze anfertigen (Wer weiss, wie das geht, den nächsten Absatz überspringen):

Kleiner Topf auf mittlere Flamme vorwärmen, Butter rein. Wenn ich alleine bin ca. 1cm, 2 Leute 2 cm, 4 Leute 3 cm von der Standartnormbutter). Warten bis Butter komplett zerlaufen ist. Dann Mehl in das Fett geben: Eine gute Fingerspitzengreifhand (naja, keine Ich-greif voll-rein und keine Nur-Eine-Spur halt, sondern dazwischen) pro Mann dazu, schaumig sprudeln lassen, aber immer schön mit dem Schaber rühren. wenn das Mehl kurz von goldig-braun-werden ist (dauert meist so 1-3 Minuten auf mittlerer Hitze) Milch dazu geben. Je nach Anzahl der Leute (1-4) zwischen 250 und 500ml.

Die Milch-Fett-Mehl Mischung aufkochen lassen, dazwischen oder danach (Wurscht. Bei dem Rezept kann nichts schiefgehen) irgendwann soviel Tomatenmark zugeben, dass das ganze eine tieforangene, künstliche Farbe annimmt (Für ein-Portion Saucen reicht bei mir eine Tube (200ml) Tomatenmark 3-4 mal, bei Doppelportionen die Hälfte einer Tube rein), immer wieder gut rühren.
Jetzt evtl. (falls man am Abend bzw. nach dem Essen nichts gesellschaftlich wichtiges vorhat) fein gehackten Knoblauch rein. Für einen Mann eine halbe Zehe ohne Trieb, für 4 Mann 2 Zehen ohne Trieb. Den Knoblauch kann man allerdings auch ohne Probleme weglassen. Er gibt der Sosse nur einen anderen Charakter - mir schmeckts Mittag ohne Knobi besser, am Abend mit. Mit viel frisch geriebener Muskatnuss und Salz würzen (schön kräftig abschmecken, aber da gehen die Geschmäcker auseinander). Jetzt dürfte das Nudelwasser kochen...

Nudeln machen, Sosse daneben auf gaaaaanz, ganz geringer Flamme weiterköcheln lassen (Elektroherd: ausschalten). Sosse dann über fertige Nudeln verteilen.

Schaut absolut künstlich, amerikanisch aus. Schmeckt auch so. Ist aber aber sehr natürlich (weil selbergekocht) und meines Erachtens eines der simpelsten und besten Studentenrezepte aller Zeiten. Eigentlich für Kinder gedacht (weil grellorange), aber steckt nicht in jedem von uns ein Kind?

Ich habe das Rezept schon für 1-4 Leute gekocht. Für 2 Leute ist es am einfachsten. Es ist ein Pi-Daumen Rezept, bei dem man bei den Mengen nicht viel falsch machen kann. Und dauert mit Nudeln keine 20-25 Minuten.

Auf eines der besten Rezepte meiner Küchenkariere (und ich koche viel und gerne),
Markus

P.S.: Zum Knoblauch: Damit man nicht stinkt nach dem Essen, den frischen Trieb immer rausnehmen (der ist nämlich zu 90% für den typischen Knoblauchgestank verantwortlich, aber nicht für den Geschmack). Wenn man ganz sicher gehen will, dass ein wenig Knobigeschmack da ist, aber die Gäste keinesfalls danach riechen dürfen: Den Knoblauchanteil des Rezeptes halbieren, Triebe rausschneiden (meines Erachtens sowieso Plicht) und den Knoblauch auf einem Bett aus Salz hacken, oder mit viel Salz in die Presse geben. Das Salz bindet einen Großteil des Knoblauchgeschmacks - das Essen schmeckt intensiver nach Knobi ohne dass viel drin ist.




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