Re: (Privat) High Fidelity und die Folgen.
[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Harvey vom November 28. 2000 um 10:26:09:
Als Antwort zu: Re: (Privat) High Fidelity und die Folgen. geschrieben von Carline am November 28. 2000 um 09:13:23:
: Da noch dazu der andere seines Sternzeichens Jungfrau ist, die bekanntlich zwanghaft sortieren, abheften, chronologisiern... sind auch unsere CD's, Bücher etc. gut geordnet. Das Problem ist, daß dies wohl ein nicht so leicht zu durchschauendes, ausgeklügeltes System ist und ich auch nach langem Drübernachdenken den "roten Faden" nicht finden kann. Fest steht, daß in den schon erwähnten Billys, Bennos... (die bei Jungfrauen nicht umfallen können, weil sie gewissenhaft zusammengabaut wurden und eine dauerhafte Schraubverbindung mit der Wand eingegangen sind) ...
Hallo Carline !
Das Verhalten der hochgewachsenen Jungfrau ist absolut art-typisch (übrigens gut beobachtet). Anders als etwa die Stiergeborenen, deren Sicherheitsgefühl sich urrudimentär aus dem Verhältnis des Einzelnen zur Gruppe herleitet (Schutzherde, Siedlungswesen etc., entsprechend Abgrenzungs- und Depottrieb) oder die Löwen mit den Trieberinnerungen des Raubtieres, das keine direkten Freß-Feinde hat (von denen in der eigenen Familie abgesehen) und den Umraum als Terrain zum "Beutemachen" auffaßt, entstammt das Verhaltensrepertoire der Jungfrau ja dem des einzelnen Beutetieres (Hase, Maus) , das natürlich im Sinne der Vernunft (althd. = Vernehmen, Wahrnehmen) darauf angewiesen ist (in Ermangelung einer Schutzherde oder alternativ der Reißzähne), mit scharfen Sinnen die jeweiligen Umstände bestmöglich zu erfassen, auszuloten, zu analysieren und sie im Sinne der Ökonomie (siehe preisgünstige Ikea-Regale) bestmöglich zu nutzen, um die Lebensfähigkeit zu erhalten (siehe Verschraubung).
Insofern steht der Trieb, Umwelt überschaubar und leicht verfügbar zu machen, im Dienst der bestmöglichen Anpassung an die Bedingungen. Da für die Jungfrau das Leben insgesamt ein Dschungel ist, in dem man sich behaupten muß, der entsprechend permanent gefährdend und potientiell angstauslösend ist, fühlt sie sich dort sicher, wo sie aus geschützter Position, ohne selbst erkannt zu werden, die Umgebung bzw. Bedingungen "im Griff" hat, zumindest so weit es die Bewusstheit derselben betrift. Schön nachzuvollziehen ist dies z.B. bei den Jungfrau-Malern wie Caspar David Friedrich, der seine Bilder meist aus einer Betrachterposition "wie im Gebüsch" malt - dunkler Vordergrund, hell erleuchtete Umgebung.
Das heißt, das Optimum ist für die Jungfrau dann erreicht, wenn sie selbst die Bedingungen durchschaut, ohne dabei aber von der Umgebung selbst erkannt zu werden - daher wohl das offensichtlich penibel durchgeplante Regal, dessen Organisationslogik aber für andere undurchschaubar bleiben muß (bzw. höchstens so weit für andere verständlich, dass es ihr selbst keine unnötige Arbeit schafft).
Im Umkehrschluß kann man Jungfrauen durch nichts so verunsichern oder ärgern, wenn man sie im Ungewissen lässt, etwa mit Andeutungen wie "Wenn Du wüßtest ..." - also ihr Ordnungssystem und ihren Koordinationstrieb durcheinanderbringt.
Im übrigen ist anzunehmen, daß bei der betreffenden Person die Kontrollmechanismen in kompensatorischem Sinne auf seelischer Ebene schon deshalb stark ausgeprägt sein dürften, da sich ein Körper von dieser Länge schlechter verbergen lässt als ein kürzerer.
Einen schönen Tag noch,
Harvey (jungfrauengeschädigter) ;-)))
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|