Re: Wir san frei (written by Jochen & SerrArris)
[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Pepe vom September 06. 2005 um 20:45:21:
Als Antwort zu: Re: Wir san frei (written by Jochen & SerrArris) geschrieben von Matthias am September 06. 2005 um 20:01:42:
Tach Matthias!
: Ich verstehe einfach die Reihenfolge nicht. Wenn du einen Text "Wir san frei" schreiben wolltest, warum hast du es nicht schon lange getan? Das ist es, was ich mit kreativem Drang meine.
Hier verstehe ich wiederum dich nicht - ium mal von mir auszugehen, ich halte mich, was musikalisches Schaffen angeht, für recht kreativ, aber ich brauche immer Input, einen Anstoß. In diesem Fall war das für Markus vielleicht das Backing, das den Schalter umgelegt hat. Soll heißen, der kreative Drang wurde hierdurch erst kanalisiert.
: Hättest du anschließend in die Runde gefragt, wer das vertonen wollen würde, hätte ich sogar bestimmt Lust gehabt, das zu machen (vorausgesetzt, der Text würde mir gefallen, ich hab ihn nicht verstanden).
Da habe ich immer Probleme mit gehabt - von zehn mir vorgelegten Texten ist mir nur zu vieren etwas eingefallen. Meine eigenen Songs haben eigentlich immer mit der Musik angefangen, wenn mir über einen Teil eine Melodie eingefallen ist, vielleicht auch schon mit einer Idee für eine prägende Textstelle, ging's weiter.
: Ich empfinde die Reihenfolge "ich habe eine Idee/einen schöpferischen Drang - ich erstelle das Werk - ich hole mir eventuell Hilfe" als natürlich. Warum dieses merkwürdige Schema Aussenjam, dieses "Malen nach Zahlen"? Warum lässt du, lasst ihr euch auf eine bestimmte Zahl von Takten einengen, in ein Harmonieschema pressen, auf eine Geschwindigkeit festlegen?
Weil das die Arbeitsweise vom Aussenjam ist (dem ich bielleicht nicht ganz so abgeneigt bin wie du, aber die meisten Beiträge breche ich nach max. 2 min ab, weil mir Instrumentalmusik meistens nix gibt). auf der anderen Seite - wenn du mit einem Songwriter in einer Band zusammenspielst, dann lässt er dir hoffentlich Freiraum für die Verwirklichung deiner Ideen auf deinem Instrument, aber das Akkordschema steht zu 95 %. Oder zu 100 %. Das Tempo ebenfalls. Genauso die Takte. Bei Woltähr diskutieren wir zwar viel und ändern auch einiges, aber am Ende steht das Schema. Ob das jetzt das Ergebnis eines diktatorischen Songwriters oder einer gruppendynamisch und basisdemokratischen Teezeremonie (naja, bei Woltähr eher Bierzeremonie) war, ist letztlich egal.
: Konntest du z.B. alles, was du in deinem Text sagen wolltest, unterbringen? Wäre mehr oder weniger Text vielleicht besser gewesen? Hättest du den Refrain vielleicht gerne einmal weniger oder einmal mehr gesungen? Andere komponieren lange Melodiebögen, teilweise harmonisch garniert. Warum nehmen sie sich nicht die Freiheit, ganz von vorne anzufangen? Ohne ein starres Korsett?
Siehe oben - die Backings sind die Vorgabe des Songwriters, aus der du als Bandmitglied etwas schaffen musst. Weil das ganze meistens als Grundlage für Instrumentalmusik gedacht ist und weniger als Grundlage für Songs (Songs von "to sing", also mit Gesang), finde ich die Geschichte meist weniger spannend. : Es ist absolut nicht so, dass ich alle AJs von vornherein schlecht finde. Ich bin nur der festen Überzeugung, dass viele von uns/euch einfach erheblich mehr können und viel besser sind als das, was diese recht kurzen Jams euch überhaupt erlauben.
Ich kann auch ein wenig mehr, als ich auf den Sessions zeige, weil ich bei Sessions keine fünf Proben vorher habe, um mir die beste Basslinie zurechtzulegen. Da hast du dich aber nie beschwert :-)
Lass doch den Jungs ihren Spaß. Und der Song von Markus ist klasse :-)
Nos vemos en infierno, Pepe
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|