Mein erster freier Nachmittag seit einem Monat - ein Testbericht (Ersteindruck) - und ein großes Problem!


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Beitrag von SerrArris vom August 14. 2005 um 15:42:13:

Servus miteinander!

Wie der Titel schon sagt: Ich habe heute seit ca. einem Monat meinen ersten Nachmittag ohne Verpfichtungen, Termine oder Lernstreß. Da ich in wegen meines Studiums zur Zeit sehr am rotieren bin, geht meine knappe Freizeit für Band, Freundin & Freunde drauf. Ich habe seit einem Monat nie länger als eine Viertelstunde meine Gitarre angelangt (was aber noch andere Gründe hat, siehe unten), Zeit zum Üben ist sowieso nicht vorhanden. Das geht mir natürlich sehr auf die Nieren - und ich bin deswegen schon oft äußerst gereizt, was sich auf meine Umwelt niederschlägt.
Dazu beigetragen hat noch, das ich mich seit einem Monat (oder sogar schon einen Hauch länger) mit einer Sehnenentzündung rumschlagen muß. Angefangen hat das ganze mit einer 12 stündigen Bandprobe (mit Pausen natürlich ;-) - war eine Generalprobe für unseren letzten Auftritt (zu dem's übrigens Aufnahmen gibt - hehe - ich muß nochmal drauf hinweisen: www.klangpatrouille.de). Am nächsten Tag ein leichtes Ziehen im Unterarm, Handgelekt steif. Aua - ich hab' gewußt, was es ist. Unser Bassist hatte nämlich 2 Wochen davor mit demselben Problem zu kämpfen - nur war's bei dem so hart, das er mit Verband rumgelaufen ist, und deswegen die Sache nach 2 Wochen ausgestanden war. Ich hab' also bis zum Auftritt (mit einer kleinen Unterbrechung - ich war betrunken) keine Gitarre mehr Angerührt. Auftritt ist gut gelaufen. Dann kam's nochmal dicke: Mein Opa hatte 80sten Geburtstag und hat sich gewünscht, das seine Enkel da Musik spielen. Gitarre schweren Herzens nicht mehr angerührt, ich hab' Akkordeon gespielt. Nochmals Murphy: Mein Bruder (Der eigentlich den Hauptteil betreiten sollte) quetscht sich in der Arbeit einen Finger, und kann nicht spielen, also sollte ich mehr Programm liefern. Moralische Verpflichtung, die ich natürlich eingegangen bin. Mein Arm hatte keine Zeit sich zu beruhigen. Und weiter: Ich muß im Moment sehr viel arbeiten (siehe oben): D.h. ca. 4 Stunden am Tag Computertastur und 10 Doppelseiten handschriftlich - jeden Tag. Und da komm ich leider KEINESFALLS drumrum - sonst kann ich mein Studium gleich schmeißen. Wenn's schlimm kommt, dann auf einmal. Ich war beim Arzt (ganz blöd bin ich auch nicht) und hab' ihm die Sachlage erklärt. eine Salbe (die nichts bringt), Tabletten (maximal 3 Tage einnehmen - haha. Die waren schnell rum), einen Stützverband - den ich aus oben genannten Gründen nicht anlegen kann - und ein paar Tips (Unterarm vereisen) etc. mitnachhause genommen. Hat alles nichts gebracht. Diagnose bestätigt: Entzündung der Sehnen, LEICHT. Und hier liegt das Dilema. Ich bin in keinster Weise in meinen Bewegungen eingeschränkt, kann Schreiben, Tippen, Spielen, was ich ja auch muß (das Spielen nicht). Schmerzen sind keine da, nur eine leichte Schwellung der Muskeln. (Die paar Zeilen, die ich hier schreibe fallen übrigens im Vergleich zu meiner restlichen Arbeit nicht ins Gewicht, falls jemand mit erhobenem Zeigefinger kommen sollte). Das ganze schlägt natürlich schwer auf meine Stimmung, den es gibt keine Möglichkeit, diesem Teufelskreis zu entrinnen. Naja - bis Dienstag mmuß ich noch arbeiten, dann fahre ich 4 Tage auf ein Festival. Ich wollte eigentlich meine Gitarre mitnehmen (ohne die machts auch keinen Spaß). Aber selbst das überlege ich mir schon. Und hin- und wieder (v.a. nach Alkoholkonsum hat's mich doch überfallen und ich spielte 10 Minuten). Hat immerhin meine Stimmung gebessert. Ich hatte 4 Wochen ein Doepfer LMK3 fast ungenutzt in meinem Zimmer stehen, und beutzte es nur zur Kleidungsablage. Soviel zu meiner Stimmungslage - und dem freien Nachmittag ;-) Ich wollte diese Geschichte mal loswerden.
Jetzt noch ein wenig Positives: Durch viel zu viel Tom Waits ist meine Lust auf's Klavierspiel vor 2 Monaten wieder erwacht. In meine Studentenbude kann ich natürlich kein Klavier stellen - also mußte eine Alternative her. Mein Pianist hat mir (siehe oben) mal sein LMK3 Masterkeyboard ausgeliehen, das war natürlich toll und passte wunderbar in mein Zimmer. Jetzt mußte aber was Eigenes her. Ein Blick in den Geldbeutel ließ allzugroße Träume (Doepfer, Hammermechanik und gewichtete Tasten) gleich platzen. Deshlab habe ich mir das zugelegt: Fatar TMK 88. Ersteindrücke:
- Mann, das Plastik ist billig. Aber sowas von. Kein schöner Anblick.
- "Made in Italy". Ich hatte China erwartet. Das erklärt das billige Plastik - der Preis muß ja irgendwie so niedrig gemacht werden!
- Tastatur: Fühlt sich gut an. Schöne Tasten. Spielgefühl irgendwo zwischen Hammermechanik und Keyboard. Wieso aber haben sie für die schwrzen Tasten so eine harte Feder verwenden müssen? Kleiner Kritikpunkt.
- Anschließen an Computer: Keine Hammermechanik - das kommt jetzt deutlich zum tragen. Ton erklingt nur, wenn man die Taste komplett niederdrückt. Man gewöhnt sich dran. Es funktioniert - aber warum ist das Teil so leise?
- Mal eine Midispur aufgenommen: Aha. Also SO hättte ICH keine Velocitykurve eingestellt. Nach Austesten: Im Bereich 0-20 äußerst ungenau, von 20-80 perfekte, feine Auflösung, und dann gehts in 5-10er Schritten weiter. Aber um über 80 zu kommen muß man ganz schön auf die Tastatur einhämmern. Auf jeden Fall mehr, als man normal am Klavier spielt.
- Deswegen, bin ich gerade dabei, die Kurve zu optimieren (Velocity Curve). Geht schon deutlich besser, vielleicht bin ich ja bald zufrieden. Für Orgelsounds ohne Dynamik ist die Tastatur auf jeden Fall toll und sehr schön zu spielen. Das einzige, was ich ernstlich vermisse ist ein Pitchrad. Das hätten die Entwickler ruhig noch neben das Modulationsrad packen können.
Aber: Für den Preis, und wenn man selbst noch ein wenig Hand an die Velocitykurven legt, absolut in Ordnung. Für einen Vollzeitpianisten allerdings kaum zu empfehlen, der sollte zur Hammermechanik greifen (macht allerdings mindestens ein doppelt so großes Loch in den Geldbeutel).

So - ich merke jetzt doch wieder meine Hand, das heißt: Pause. Ich hab' nichts zum Lesen da, schon genug Internetgesurft und neben mir steht ein neues Masterkeyboard. Argh. Ich glaube, ich fange doch noch an entgegen meines Vorsatzes und meiner Lust heute noch ein wenig zu Lernen - meinem Zeitplan hinke ich sowieso hinterher. Toller freier Nachmittag. Aber ich seh's schon: Ein wenig Bach muß ich mir heute Abend noch geben - sonst werde ich meiner Freundin gehörig auf die Nerven gehen mit meiner Laune. Teufelskreis zu.

Servus,
Markus


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