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(Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux *gg*

Nach endlosen Jahren (zarte 21) bin ich nun auch bei nem Fender angelangt, ein Vibrolux (neues Modell) sollte es sein. Die original 5881 Endstufenröhren haben sich mittlerweile durch unschöne Nebengeräusche unbeliebt gemacht, sodass vorerst ToneBones ihren Dienst verrichten "müssen" *ooooch*

Da mir die kleinen EL84 'n büschen zu leise sind soll wieder was Härteres rein. Eigentlich ja 6L6, aber dann hörte ich von KT66, welche laut GT die "ultimative Röhre" für Git.amps sein soll.

Hat jemand KT66er in seinem Fender verbaut? Irgendwelche bekannten Vor-/Nachteile?

Und dann noch neue Vorstufenröhren... weiß jemand die Belegung? Sind ja 5xECC83, aber welche ist für was zuständig? Weiß das jemand??



Danke für alle Antworten,
Mike

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Tach,

ich hatte bereits verschiedene 6L6, 5881 und auch EL34 sowie KT66 in demselbem Fender.

Ich finde, die KT66 (ich kenne nur die Reflektor KT66-HP, die, die auch GT vertreibt) ist das wahrscheinlich letzte Wort für Bluesbreakers und JTMs, also für Marshalls, die sich auf dem Grat zwischen Blues und Rock bewegen. Für Fenders find ich die Mitten wenigstens so dick, dass es soundlich Fender-untypisch wird - so betont warm, dass die Cleansounds darunter leiden. Im Fender klingt die KT66 wie eine 6L6 mit immens aufgeblasenem Mittenbereich, schon warm-singend, nicht schmalbandig-quäkend, aber ich fand -rein persönlich- dass die Cleansounds damit kaputt waren. Marshalls haben eine andere Schaltung, das kann man nicht direkt miteinander vergleichen. Jedenfalls klingt die KT66 mehr wie eine 6L6 mit aufgeblasenen Mitten als wie EL34 mit aufgeblasenen Bässen. Klar eine Röhre aus der 6L6-Familie. Meine KT66-HP habe ich Falk vermacht, der benutzt sie in seinem JTM und ist von ihnen angetan.

Vor- und Nachteile... nun, die KT66 nimmt genau soviel Heizstrom auf wie eine EL34, also deutlich mehr als eine 6L6. Frag' mich nicht nach einzelnen Milliampere, aber schon deutlich mehr. Ich meine, ein Fender-Netztrafo steckt das klaglos weg, aber wenigstens theoretisch stellt die Heizstromaufnahme einer KT66 eine Belastung dar, für die der Amp nicht ausgelegt worden ist. Wenn dir dein Amp hoffnungslos zu dünn klingt, dann wären die dicken Mitten der KT66 ein Vorteil, möchtest du den uuuuuuuuuultimativen Cleansound aus dem Amp zaubern, wären sie eher von Nachteil.

Und falls es denn keine KT66 sein sollen: Die mMn besten 6L6 aus aktueller Produktion sind die JJ und die Svetlana. In dem einen Amp habe ich die eine, in dem anderen die andere. Ich meine, die JJ klingt etwas runder, mit tollen, satten Höhen und Bässen. Die Svetlana klingt vielleicht einen hauch "vintage-mäßiger", ist der (berühmten) Philips-Sylvania SEHR ähnlich, und das war ja auch das Ziel.

Rein mechanisch machen beide einen hervorragenden Eindruck. Die Kolbenform der Svet ist schöner, finde ich, aber die JJ macht insgesamt einen noch besser verarbeiteten Eindruck, sehr schweres Glas usw. Toll klingen tun sie beide.

Das Thema EL34 würde ich mir mit Rücksicht auf den Cleansound des Vibrolux ganz verkneifen.



Zum Thema Vorstufenröhren:

das Standard-Fender-Layout wäre von hinten rechts nach links: V1 - Gain Normalkanal, V2 - Gain Vibratokanal, V3 - Halltreiber, V4 - Endstufentreiber, V5 - Vibrato, V6 -Phasendrehstufe.

Ein schwächerer Halltreiber kommt oft ganz gut. Ich habe eine EH12AY7 drin und bin sehr zufrieden. Für die Balance zwischen Vor- und Endstufensound muss man wissen, dass man in V1 und 2 auch schwächere Röhren wie die 5751 oder ECC81 verwenden kann, dann wird die Vorstufe cleaner, man muss etwas weiter aufdrehen und hört die Endstufe dann mehr raus. Für V4 würde ich eine besonders outputstarke ECC83 nehmen. Den größten soundlichen Einfluss haben V1 und 2. Für V6 sollte man eine auf Symmetrie selektierte ECC83 nehmen.

Kuck zB mal hier: http://www.kcanostubes.com/preampgain.html und hier: http://tubestore.com/gainfactor.html

Wenn du gar nicht weißt, was du nehmen sollst, würde ich von Sovteks ganz abraten und die EH und die JJ zur Wahl stellen. Die EH klingt bassiger/bissiger, die JJ deutlich wärmer. Um den ultimativen Cleansound aus dem Amp zu kitzeln, bestimmt eher die EH. Unbedingt selektiert kaufen!

Die EH-ECC83 kommt soundlich echt gut mit ehrwürdigen originalen wie General Electric oder Philips JAN mit. Hält wahrscheinlich nur halb so lange, kostet dafür ein Viertel.



So, das wär's eigentlich schon für's erste. Mehr im Archiv.

Viele Grüße, ferdi

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Tach Mike,

Noch eine kleine Frage: wie sieht's mit den 6L6 vom Tube Amp Doctor aus?

Der TAD liefert gute Qualität zu immensen Preisen. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, würde ich nicht da kaufen. Die tun so, als ob sie die einzigen wären, die anständige Qualität besorgen könnten und die selektieren - das war vielleicht vor zehn, fünfzehn Jahren so. Es ist billiger, sich die Ersatzteile aus Amerika zu bestellen als sie da zu kaufen...

Stattdessen würde ich mich an TUBE TOWN oder BTB wenden. Persönlich ist Tube Town meine Präferenz, weil er verschiedenste Matchings und Selektionen anbietet. Wenn es mein Vibrolux wäre, würde ich Svetlanas für die Endstufe nehmen und EH für die Vorstufe - komplett 12AX7A, nur als Halltreiber eine 12AY7. Mmh, für V1 könnte man es als Cleansound-Fetischist mit einer 5751 versuchen.

cu, ferdi


Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hi,

ich hatte in meinem Topteil anfangs (Serienaustattung) "Engl"-Endstufenröhren drin, die waren von Sovtek. Mir war das auch zu kratzig, vor allem die lauten, angecrunchten Sounds waren unangenehm "bissig" (im negativen Sinne).

Jetzt hab ich welche von Svetlana drin, und alles ist gut. Würde bei nem Fender allerdings auch mal JJs in der Endstufe probieren, siehe Ferdis Beschreibungen.

Gruß
burke

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hi,

die komplett entgegengesetzte Baustelle von Fender ;-).


Klick mich!


(Nee, der Kopf is nicht von mir, daß ist unser Hammond-Man)

Sind zwei Svetlana KT-88 drin. Vorher Sovtek 6550.

Man beachte das Preisschild. Der Amp ist für 35 Cent beim Kontra-Markt weggegangen, inkl. Aschenbecher ;-)))

Gruß
burke

P.S.: Einziger Nachteil jetzt: die Kiste braucht ewig, bis sie richtig warm ist. Liegt aber eher am Röhrentyp als an der Marke.

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Moin nomma,

Ich habe auch noch einen Engl Savage Special Edition für die andere Richtung:-)

Siehste, wer hätte das gedacht? ;-) Zwei Seelen wohnen, ach, in Deiner Brust? ;o]

Schön cremiger Sound, da müssen die Endröhren auch bald mal neu.....

Der hat EL34 in der Endstufe, gell? Da würd ich die neuen ElectroHarmonix empfehlen, wenn die Post abgehen soll. Solls weiterhin schön cremig bleiben, dann auch hier JJs...

Das Preisschild ist natürlich der Kracher!*g*

Jo, so ne spinnerte Idee in einer wilden Probe. Dem Amp von meinem Kollegen hab ich auch ein Schild verpasst. Der ist mit 1,79 EUR aber bedeutend teurer als meiner ;-).

Ciao
burke

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hallo Christian,

ich würde sagen, die JJ's klingen "besser", die Svets "geiler". Für Heavypower eher die JJ's, für Blues und Cleansounds die Svets. Dass ich die JJ's in meinem Twin lasse, obwohl ich die Svets kenne, spricht aber für sich...

Für möglichst wenig Kratz würde ich die JJ's nehmen. Vieleicht reicht aber auch eine JJECC83S als Endstufentreiber, um den Sound ein wenig abzurunden?

Generell wird der Amp runder klingen, wenn der Ruhestrom höher ist. 40mA ist da als Richtgröße brauchbar... meist werden Fenders ab Werk in den unteren 30ern gefahren. Eigentlich sind sich alle, die nicht Country spielen, einig, dass es "heißer" besser klingt.

Ciao, ferdi

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hi Ferdi!
Die Vorstufenröhren inkl. Endstufentreiber habe ich schon gegen die ECC83S von JJ getauscht, das hat schon ein wenig was ausgemacht, allerdings nur Nuancen. Ich muss mir mal ein Messgerät kaufen, mein Vater hat mir vor einiger Zeit mal einen Messadapter gebaut, den man ans Messgerät anschließen und dann zwischen Endröhre und Sockel stecken muss um den Ruhestrom ablesen zu können. Die Bauanleitung gibts ja bei Tube-Town.
Wie erklärst Du Dir, dass der Sound bei steigender Laustärke kratziger wird? Bei meinem Prosonic wird er eher weicher...
Viele Grüße
Christian

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hi,

Die Vorstufenröhren inkl. Endstufentreiber habe ich schon gegen die ECC83S von JJ getauscht, das hat schon ein wenig was ausgemacht, allerdings nur Nuancen. Ich muss mir mal ein Messgerät kaufen, mein Vater hat mir vor einiger Zeit mal einen Messadapter gebaut, den man ans Messgerät anschließen und dann zwischen Endröhre und Sockel stecken muss um den Ruhestrom ablesen zu können. Die Bauanleitung gibts ja bei Tube-Town.
: Wie erklärst Du Dir, dass der Sound bei steigender Laustärke kratziger wird?


Hm, keine Ahnung, ähm, also, ich würde JJs in die Endstufe packen und den Ruhestrom auf mindestens 40mA erhöhen. Meine Amps laufen mit 75mA und da wird nichts kratzig.

cu, ferdi

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Jo,

ein Kollege hat seinen TriAmp I drei Mal in Rauch aufgehen sehen, die H&Ks scheinen da unterdimensionierte Trafos eingebaut zu haben. Lief zum Glück über Garantie. Der II soll da besser sein, glaub ich gehört zu haben....

Mit dem Savage120 spiele ich seit vielen Jahren ganz ohne Streß. Und ich geh nicht immer besonders nett mit dem um. Tut immmer seinen Dienst nach Vorschrift.

Gruß
burke

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Mahlzeit,
ich kann Ferdis Beobachtungen mit den KT66 in einem Fender nur teilen.
Nicht das der Amp damit schlecht klänge, aber das "typische" geht verloren.
Genau wie mein JTM 45 Reissue vom Werk aus (frevelhafterweise) 6L6er drin hatte.
Nu hat er KT66er und klingt genau so wie er soll, auch wenn er sicherlich der "bravste" aller Marshalls ist.
Die KT66er gehören aber tatsächlich in einen Amp der keinen Fender Clean haben braucht.
Der JTM klingt clean zwar schön, aber erreicht weder die Lautstärke noch die, wenn gewollt, beißende Durchsetzungskraft meines alten Fenders.
Dafür ist der Crunch des JTM Weltklasse und irgendwie schaut einem dauernd Angus über die Schulter ;-))

Grüße
MIKE

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Hi!
Bei meinem sind dauernd die Endstufensicherungen geflogen, einmal war auch ein Paar Röhren hinüber. Das ging mir ziemlich auf den Senkel. Eine Zeit lang war ich sehr überzeugt von H&K-Amps, mittlerweile meide ich sie aber strikt, auch wenn die Jungs sehr kulant sind, ich habe niemals etwas bezahlen müssen, die haben alles immer anstandslos repariert, und das sogar außerhalb der Garantiezeit! Absolut vorbildlich!
Gruß
Christian

Re: (Amps) Die ultimativen Röhren im Vibrolux - ein ernstes Thema

Servus,

in welcher Stellung des Gleichrichters hast Du gemessen? Lt. 7ender soll man da ja den Bias in Stellung "3" einstellen. Der Prosonic hier bei mir im Keller hat jetzt Shuguangs 6L6 drin die mit 46mA befeuert werden (hähä..)und tönt jetzt ziemlich genial (wobei ich den Schub von 2x12er irgendwie vermisse) In Stellung "1" ("ClassA") pumpt er knapp 58mA drüber, wird dabei aber auch tierisch heiß...

cu
Stefan