Moin Moin,

will meinen Senf zu dem Thema abgeben, für alle die es interessiert.
Habe zwei von diesen Brüllwürfeln und bis Ende letzten Jahres einen davon ständig in Gebrauch, der andere diente als Ersatz.
Bildete mir unlängst ein, daß mit dem ständigen Amp irgendwie der Ton nicht ganz so.....
Na ja, hab dann die beiden verglichen, das war nicht nur Einbildung. Der Standardamp war leiser, das Pfund fehlte und er komprimierte den Ton leicht. Beim Reserveamp gabs das alles nicht, klang so wie ich es in bester Erinnerung hatte.

Also neue Endröhren rein - Ergebnis jetzt alles im Lot.

Erzähle das hier, weil nicht jeder 2 BJs miteinander beliebig vergleichen kann. Hab mal nachgerechnet: der Amp war mindestens 750 Stunden in Betrieb, davon 90% voll aufgedreht (clean, also master voll, pre so auf 4). Ruhestrom (BIAS) soll so ab Werk ziemlich heiß eingestellt sein wird behauptet, wodurch die Endröhren natürlich ne geringere Lebensdauer haben.

Damit Tip an andere BJ-Spieler: mal nachrechnen und vorsichtshalber bei dieser Spielzeit von 750Std. besser mal die Endröhren tauschen. Hab da übrigens JJ reingemacht, das funzt bestens und kost bei BTB kein Arm oder Bein.

Schönen Abend noch
Günther

Servus,

hab auch JJs im H&K Edition Tube. Die Dinger klingen echt gut und sind so robust daß Lord Valve sie speziell für die Vöxe anpreist.
Nichstdestotrotz würd ich mal ganz gerne die Shuguang 6L6 probieren die LV im Katalog hat, sollen nen Killerton haben und sind mit 19 U$/Paar ziemlich günstig (vor allem bei _dem_ Dollarkurs..)

cu
bluesfreak

: Damit Tip an andere BJ-Spieler: mal nachrechnen und vorsichtshalber bei dieser Spielzeit von 750Std. besser mal die Endröhren tauschen. Hab da übrigens JJ reingemacht, das funzt bestens und kost bei BTB kein Arm oder Bein.
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: Schönen Abend noch
: Günther

Hallo Günther,

die JJs sind die wohl besten Röhren aktueller Produktion, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe die GE EL84 in meinem Tube20 mit JJs ersetzt und konnte keine Nachteile feststellen, außer dass die Cleansounds zugunsten der Bratzigkeit etwas nachgelassen haben - für so kleine Amps kein Nachteil, der Sound unter Volllast ist es doch meist, der da zählt.
Die JJ 6L6GC ist ebenfalls eine sehr, sehr gute Röhre, die alle positiven Aspekte, die man sich von eine guten 6L6 erhofft (und da gelten GE oder Philips gemeinhin als Maßstab) in absolut überzeugender Qualität liefern. Die mechanische Robustheit lässt hoffen, dass sie wenigstens die halbe Lebensdauer voin JAN-Typen erreichen - rein mechanisch machen sie schon einen sehr robusten Eindruck. Selbst Watford/London, die pingeligste Röhrenvertriebsfirma der Welt (gegen die ist Aspen Pittman ein Stümper, der jeden Schrott mit seinem Label versieht), nennt die JJ 6L6GC die klanglich zweitbeste 6L6, die jemals gebaut wurde (natürlich hinter der GE, was sonst :o).

Bei Vorstufenröhren sieht das ganze schon anders aus. Rein klanglich haben die JJs eine ausgeprägt warme, nicht gerade brilliante Charakteristik, was sie für Jazz- und Rocksounds prädestiniert, typische Fender-Cleansounds aber nicht in der Qualität zu liefern vermag, wie es eine Philips oder GE (MEIN FAVORIT!!!) kann.

Der Preis ist natürlich immer ein Argument. Trotzdem sind die GE jeden Cent wert, den ich für sie ausbluten musste.

cu, ferdi

Hi Bluesfreak,

hab von den Shuguang noch nix gehört oder gelesen.
Hab da auch so meine Zweifel, weil mir sind noch keine brauchbaren Chinakracher untergekommen.
Bei den 6L6 sollen die Svetlanas gut funzen.
Hatte mal nen Twin und hab da Russenteile von Bürklin Elektronik reingetan, das was ok.

Beim BJ sinds EL84 die drin sind. da hatte ich mal richtig teure Mullards drin. Könnte nicht sagen, daß da ein deutlicher Unterschied zu den JJs zu hören war.
Wobei man übrigens erzählt, daß die JJs auf Telefunken-Maschinen gemacht werden und deshalb auch so klingen sollen...... Is mir jedenfalls egal, das funzt und fertig. Wichtig war mir nur zu erzählen, daß man die Lebensdauer im Auge halten soll. Wie ich sagte, hatte ich mir so eingebildet, daß das was wäre - war ein Zufall, sonst hätte ich nicht gemerkt, daß die Glaskolben zu alt sind.

Gruß
Günther
Gruß
Günther
:
: cu
: bluesfreak

Hallo Günther,

die JJ6L6GC ist auch eine hervorragende, manche sagen die beste 6L6 aus aktueller Produktion. Was den Telefunken-Klnag der JJs angeht, muss ich insofern passen, dass sich die Erfahrung "Telefunken" noch meinem Horizont entzieht. Ich finde aber, dass die JJECC83S sehr warm klingt, zu warm für Fendersounds.

Guckstu auch hier unter "test reports": href='http://www.watfordvalves.com' target='_blank'>Watford / London => test reprots, price list. Deren Charakterisierungen der allermeisten Vorstufenröhren bestätige ich jetzt mal aus eigener ERfahrung.

cu, ferdi

Servus,

Sovtek und Svetlana find ich persönich nicht sooo toll.
Sollte mein ProReverb irgenwann mal wieder funzen dann werd ich die Shuguang (die haben auch ne geile KT66 mit der original Coke-Bottle Form) mit nem Satz JJ vergleichen. Svetlanas hatte ich im JCM800, die klangen mir zu kratzig.
Sovtek weigere ich einzubauen ( schau mal in ne Sovtek Röhre, alles schief und krumm, wie Kraut und Rüben).
Lord Valve ist zwar ein riesiges RedNeckA....... aber Röhrenmässig extrem gut. Er selektiert die Röhren nochmals selber, brennt die Röhren 24-48h ein und macht auch so ne Art "Hammertest" bei dem die Röhren unter Volllast erschüttert werden. Nur was den Test übersteht wird verschickt....

cu
bluesfreak

Moin,

Sovtek und Svetlana find ich persönich nicht sooo toll.

...dafür kann ich die Sovtek KT88 nur empfehlen (jedenfalls in meinem Amp macht sich ein Duettchen klasse, auch dicke Coke-Bottles). Sehr schöne Bässe, ohne Mulm, straff aber sowas von tief. Davor hatte ich 6550er von Sovtek drin. Das Innenleben sieht aber ganz normal aus (kann beim besten Willen nix Schiefes erkennen). Dafür waren sie schnell etwas zu bissig, wenn die Präsenzen auf "eigentlich normal" standen (mußte immer etwas weniger geben).

Im Boogie machen sich die ECC83 von JJ gut, obwohl wirklich schon "fast zu warm für clean". Im "großen" sind in der Vorstufe noch die "Engl-Röhren" drin; ich vermute mal, daß sie von Sovtek sind. Mal sehen, was ich da reinschraube, wenns so weit ist (ich werd mal die JJs aus dem Boogie ziehen und testen, fürchte aber, daß die nicht wirklich zum Engl passen werden).

Schönen Gruß
Burkhard

P.S.: noch irgendwelche Engl-Player mit Erfahrungswerten in Punkto Preamp-Tuben an Bord?

Moin ferdi,

das mit dem zu warm für Fendersounds der JJECC83S kann ich bei mir nicht bestätigen. Das mag aber auch daran liegen, daß der BJ ein kleiner Verstärker ist, dem auf die Entfernung hin schnell untenrum die Puste ausgeht.
Hab bemerken können, daß z.B. die JJs deutlich besser klingen als die Werksröhren, etwas anders als Phillips - nur waren mir da die Unterschiede nicht von Bedeutung. in beiden Fällen funzte der BJ gut. Die Test Reports bei Watford hatte ich mir seinerzeit auch angelesen, konnte das für mich nicht so nachvollziehen. Unterschiede, die dort groß erschienen waren für mich eher klein (Das was da so sonst subjektiv in Proben und auf der Bühne unerklärlicherweise an klangunterschieden passiert its viel mehr). Dann hab ich mir gedacht JJs rein, die sind preiswert, schnell zu erhalten und das klingt - fertig und zufrieden.

Hi burke,
: noch irgendwelche Engl-Player mit Erfahrungswerten in Punkto Preamp-Tuben an Bord?

Ich, wenn Du mich zählst :-)
Mir sind nach einem halben Jahr die Vorstufenröhren abgeraucht (sic!).
Seitdem sind es Groove Tubes 12AX7.
Sind Rock´n´Roll.

Gruß,
Woody

Hi,
natürlich hast du schin recht, die Betrachtung und Betitelung der Klangunterschiede ist eine Frage des Maßstabs. WEnn dann den größtmöglichen Soundunterschied zweier an sich gleich konzipierten ECC83 nimmt, nur halt von verschiedenen Herstellern, dann ist der zwischen einer JJ und einer GE schon mit am größten, so rein EQ-mäßig. Von der Rotzigkeit sind Sylvanias viel schneller dabei als beide, EQ-mäßig aber eher so dazwischen. was einem am besten gefällt, ist totale Geschmackssache, und letztendlich geht es hier, wenn man also die Unterschiede gut klingender Röhren diskutiert, lediglich um einzelne Prozentpunkte auf der Glücklichmach-Skala.

cu, ferdi

moin auch,

wenn ich mich recht erinnere ist der blues junior ein class a amp, oder? das erklärt, warum die endstufenröhren unter umständen wesentlich schneller im eimer sein können als bei 'normalen' röhrenamps!

the keek

Hallo keek,

neee - da irrste dich, der is zwar A-Klasse aber nicht Class A.
Schaltungsmäßig ist das ganz normal AB, wie ein Boogie, Soldano, Selmer, Schaller usw. die mit EL84 laufen.

Nur gibts da zwei Faktoren, die die Röhren schnell altern lassen. Das eine sind die nur 15 Watt, die dazu führen, daß das Teil dann (vielleicht vergleichbar mit dem Class A) ständig auf Vollgas läuft, damits laut genug ist.
Das zweite - man sagt, daß hier der Bias von Fender absichtlich recht roch eingestellt wurde, damits laut ist und richtig rotzt.

Die beiden Faktoren scheinen dafür verantwortlich zu sein, daß da (vorsichtig geschätzt) so bei 700 Betriebsstunden die Endröhren deutlich nachlassen.

Das eigentliche Problem dabei ist, deshalb hab ich die ganze Sache hier überhaupt erwähnt, daß man das nicht so einfach merkt. Bei mir wars eben so ne Einbildung, daß da was schlechter wäre. Ansonsten funzte das Teil einwandfrei.

Gruß
Günther

Hi,

Schaltungsmäßig ist das ganz normal AB, wie ein Boogie, Soldano, Selmer, Schaller usw. die mit EL84 laufen.

...mein Caliber.50 Boogie mit 4 EL84s ist aber definitiv in Class A    :oP      ;-)

Gruß
burke

Moin moin,

thanx @ ferdi und burke, die beide öfters mal die JJ Röhren erwähnt haben. Ich hatte ja mit meinem Sovtek MiG 60 ein etwas heftiges Brummproblem. Sound war eigentlich ok, jedenfalls war mir nichts negatives aufgefallen bei den letzten Gigs und so tippte ich auf ausgetrocknete Elkos. Nu hab' ich den Amp dann zum Tubendoktor meines geringsten Mißtrauens gebracht (Jochen vom Guitar Village in HH) und siehe da: es waren doch die Glaskolben. Zwei von drei ECC83 waren völlig ausgelommelt und klingelten lustig vor sich hin. Die Endstufe war noch soweit ok. Da ich irgendwie noch im Hinterkopf den Namen JJ hatte, bat ich Jochen den Amp mal probehalber mit einem kompletten Satz JJ's zu bestücken, dreimal ECC83S und zweimal EL34. Und siehe da, die Sonne ging auf. Ich wußte ja, das der Amp sehr gut klingt, aber das er so frisch und geil klingen kann ... wow wow wow. Erinnert sehr angenehm an einen alten Marshall JTM45, den ich letztens im Alien-Network/Prollhead Studio ausprobieren durfte. Wenn ich bedenk, das ich für den MiG 60 gerade mal etwas mehr als ein Ei und ein Butterbrot bezahlt haben (bei Ebay zu pre-Spielgeldzeiten 300,-- DM) ....

happy happy on ...
bO²gie

NP: Tom Petty | Last DJ
(abgesehen von den etwas jämmerlichen Texten eine schöne Petty Scheibe)