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(Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Hallodrio,

ich hätt' da gern' ma' e' Problem...

Nachdem mir bei der letzten Probe aufgefallen war, dass mein Orange OR120 irgendwie nicht so laut war, wie er angeblich sein kann (ähm... also nach den Erfahrungsberichten von anderen Orangisten), dachte ich mir, Tom, alter Fuchs, Du hast doch da noch dieses bias Tool rumliegen, und der Amp hat ja noch die originalen Mullard Röhren drin (bis auf eine, die heisst nicht Mullard, sondern Valvo - also die Endstufenröhren meine ich); da kannst Du doch mal checken, wie der BIAS in dem Amp eingestellt ist...
... jo, als die Feuerwehr mich wieder in die wohnung liess, meinte der Obermeister: hamsene Versicherung?...
Nee, Spaß beiseite, Anwendung und Ausführung des BIAS Tools sind super, da konnte nichts schief gehen. Es ist im Prinzip nichts anderes als ein Röhrensockel, aus dem zwei Testleitungen rauskommen und der zeischen die zu messende Röhre und den eigentlichen Sockel gesteckt wird. Durch Zauberei misst man dann am Multimeter eine mV Anzeige, die der mA entspricht...

Hier nun die Werte, die ich angzeigt bekomme:
(Röhren V4 bis V1 von hinten betrachtet links nach rechts)
15mA, 16mA, 20mA, 17mA.
Neugierig geworden, weil diese Werte weit unterhalb der Werte sind, die "normalerweise" für den Amp empfohlen werden (zw. 29 und 40mA), habe ich noch zwei weitere Messungen gemacht:
Platevoltage: 485V(Pin3 der Röhre zu Pin8)
(wobei hier erstmal, bis der Amp anläuft und ein Brummen im Speaker zu hören ist (er hat keinen Standby) 495-500V anliegen, die sich dann aber auf die 485V einpendeln. Ist das normal?)
Biasvoltage: -34V (Pin5).

Laut Anleitung/Empfehlung auch im Handbuch des Bias-Tools (von Groovetubes) kämen bei diesen Werten ein bias von 31mA für die Röhren raus.
Soo, nach diesem Roman meine eigentlichen Fragen:

Der Amp klingt gut as is. clean clean clean, und wenn lauter-mach, dann Endstufenzerr.
Da ich bislang noch keinen zweiten Orange live hören konnte, weiss ich natürlich nicht, ob er so klingt, wie er klingen könnte :-))
  • Kann es dem Amp schaden, ihn auf die 31mA einzustellen?

  • Ist es möglich, dass er irgendwann mal auf die 30/31mA eingestellt war, und der bias im Laufe der Zeit zurückgegangen ist?

  • Die Regelung des bias erfolgt über ein Poti für alle Endstufen-Röhren zusammen. Liegen die Abweichungen "meiner" Röhren noch im akzeptablen Rahmen oder sollte ich über die Anschaffung eines gematchten Satzes EL34 nachdenken?

  • Wenn ich den bias mit den bestehenden Röhren einstelle, wonach richte ich mich? Nach der "heissesten" oder der "schwächsten" Röhre?

  • Macht es Sinn, die Röhren untereinander zu tauschen, damit die beiden Hälften der Endstufe näher beieinander liegen, wertemässig (statt 31/37 dann 35/33)?

  • und, finally,
  • Was erwartet mich soundmässig bei "heisserer" bias Einstellung? Kann ich die Unterschiede auch im "Wohnzimmerbetrieb" bemerken? (es wäre ziemlich lästig, die Einstellerei im Proberaum zu machen)

Vielen Dank, dass Ihr bis hierher mitgelesen habt und mich bei meinem Obstabenteuer begleitet...

Gruss + brizzel on
Tom

Re: (Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Hi,

direkt helfen kann ich nicht, hab dazu zu wenich Ahnung von der Orangerie...

hab aber gegoogled und folgendes aufgetan - ggf. hilfts ja weiter:
http://members.shaw.ca/house-of-jim/Html/Orange.html
http://www.geocities.com/geertjacobs/orange_page.htm
Unter den Links auf Jabobs Page kannst Du ne weitere Odysee ins Web starten...

bis dann
Oliver

Re: (Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Hallo Tom,

Jeder Bias - will heißen Einstellung der negativen Gittervorspannung - hat einen grünen Bereich innerhalb dessen nichts passieren kann. Erst wenn die Anodenbleche der Endstufenröhren anfangen zu glühen, ist Alarmstufe Orange angesagt. Die von Dir beschriebenen Asymmetrien der einzelen Röhren liegen völlig im Rahmen. Natürlich kann man alles perfektionieren ...

Ich stelle den Arbeitspunkt (Bias) nach dem Gehör ein - empfehle ich allerdings nicht zur Nachahmung, wenn Du keine Erfahrung hast. Wenn Du es genau wissen willst, brauchst Du ein Oszilloskop, einen Frequenzgenerator und einen Dummy Load (Lastwiderstand). Man stellt den Generator auf 1000 Hz ein und gibt ein Signal rein, dass den Verstäker gerade nicht übersteuert, prüft mit dem Oszi die Sinuskurve und dreht solange an dem Trimmpoti für die negative Gittervorspannung, bis die Kurve keine 'Stufen' mehr aufweist. That's it.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Hi Mathiasmiteinemt,

Jeder Bias - will heißen Einstellung der negativen Gittervorspannung - hat einen grünen Bereich innerhalb dessen nichts passieren kann. Erst wenn die Anodenbleche der Endstufenröhren anfangen zu glühen, ist Alarmstufe Orange angesagt. Die von Dir beschriebenen Asymmetrien der einzelen Röhren liegen völlig im Rahmen. Natürlich kann man alles perfektionieren ...
:
: Ich stelle den Arbeitspunkt (Bias) nach dem Gehör ein - empfehle ich allerdings nicht zur Nachahmung, wenn Du keine Erfahrung hast. Wenn Du es genau wissen willst, brauchst Du ein Oszilloskop, einen Frequenzgenerator und einen Dummy Load (Lastwiderstand). Man stellt den Generator auf 1000 Hz ein und gibt ein Signal rein, dass den Verstäker gerade nicht übersteuert, prüft mit dem Oszi die Sinuskurve und dreht solange an dem Trimmpoti für die negative Gittervorspannung, bis die Kurve keine 'Stufen' mehr aufweist. That's it.


that's it. soso. :-) )
sich schlaulesen und stundenlanges userforen durchkämmen hat meinen wissensstand jetzt immerhin so weit gebracht:
mein bias-tool ist quasi ein substitut für die methode, einen 1ohm widerstand von pin8 zur masse einzulöten und dann über diesen widerstand zu messen.
ich bekomme also eine mV anzeige, die mit der kathoden spannung in mA gleichsetzbar ist.
an pin 3 zu masse messe ich die plate voltage - 485V.
mit dem tool messe ich 15mV - also 15mA.
das macht dann also eine "ruhe" wattzahl von 485+0.015 = 7.275 W.
Die EL34 können max 20W ab, und empfohlen sind 15W (in diversen foren) - also müsste ich meinen bias-pot soweit drehen, bis ich 31mA angezeigt bekomme: 485+0.031=15,035.
ich weiss nicht, ob ich damit die negative sapnnung an pin 5 (derzeit -34V, müssten laut Orange aber -37V sein) erhöht oder erniedrigt habe.
letztlich werde ich aber nach gehör entscheiden, weil so "kalt" wie die röhren derzeit laufen, klingt die Kiste ja ganz gut.
es wird empfohlen, den amp dann mehrere stunden laufen zu lassen, und dann nochmal alles zu messen und ggf. nochmal nach zu regeln... und auch in der zeit immermal wieder auf die röhren zu schauen, ob sie keine roten flecken bekommen haben...
... das wird ein interessanter samstag :-)

gruss
Tom

Re: (Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Hallo,

ich bin geplättet.

Ich habe gerade den Amp bias eingestellt (so um die 30mA), also etwa -34V bei 485V, ich liege jetzt etwas über 15W pro Röhre...

der Soundunterschied ist gewaltig. Selbst im "erweiterten" Wohnzimmerbetrieb macht es sich bemerkbar - der Amp klingt "runder", wärmer als mit der vorherigen Einstellung.
Im direkten Vergleich (den bias nochmal zurück geregelt) fällt besonders auf, das die "kältere" Einstellung im Treble Bereich härter klingt... nicht unbedingt schlechter, einfach härter, kristalliger (weiss nicht, wie ich es beschreiben soll).
Jedenfalls gefällt mir die "heissere" Einstellung besser.
Ich habe auch, Mathias Tip folgend, die Röhren untereinander getauscht, und habe jetzt 30 + 33 sowie 29 + 35 als Pärchen ergo 63 zu 64, also ziemlich ausballanciert.
Ich bin begeistert, der Amp ist jetzt auch lauter als vorher :-)=).
Mal sehen, was die werten Kollegen bei der nächsten Probe sagen... hihi.
Tom

Re: (Amps) BIAS spezialisten anwesend?

Ich bin begeistert, der Amp ist jetzt auch lauter als vorher :-)=).

Na da hast Du ja noch mal Glück gehabt, gerade hat Dein Drummer hier angerufen und gespottet, wie leise Dein Amp sei. Er konnte fast nichts hören (soll aber nicht an Taubheit liegen).

Mal sehen, was die werten Kollegen bei der nächsten Probe sagen...
Sie werden restlos begeistert sein. EY MACH MAL DIE SCH... KISTE ENDLICH LEISER!

Sorry, akutes cnr!

Para la patria y la revolución.

Burkhardo