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(Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

Aloha,

einst, im Pythagoräisches Koma, hatte ich eine fiebrige Fantasie. Ein junger Mann klopft an meiner Tür und bevor ich ihn fragen konnte ob wir über Gott sprechen können, erhob er seine Stimme und das Unheil nahm seinen Lauf:

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"Da ich Metal nur mal so zum Spaß zwischendurch spiele und ansonsten eher so 80-er Jahre High-gain-zeugs mache (Marillion, Pink Floyd, etwas Genesis) habe ich nur den Steg-PU durch einen "Hot-Rod" oder so von Seymour Duncan ersetzt. Aber wie gesagt, ich hab schließlich auch einiges für meinen HotRail (jaja ich weiß ! Kleiner Verwechsler) gelöhnt und es nicht unbedingt bereut, ich hätte ihn ja selbst wickeln können...;-). Trotzdem sagt die Vernunft, daß das hoffnungslos im 100%-Bereich zuviel Geld für so ein bischen Stahldraht ist...

Der Instrumenten-Sound kommt nicht vom Holz, sondern NUR (!) von den Saiten. Dies steht nicht im Widerspruch dazu, daß es häufig doch Einflüsse gibt, besonders beim Bass und da wiederum fast ausschließlich vom Hals. Ich steh da ziemlich alleine da, das weiß ich mittlerweile. Ich fühle mich aber durch praktische Versuche bestätigt Du weißt schon, was ich meine: Zwei Singelkeulen mit Isolierband drumherum ;-)))

Wenn man eine E-Gitarre halbwegs perfekt konstruiert, d.h. den Korpus aus festem besser gesagt 'nicht schwingungsgfähigem' (akustisch passivem) Material fertigt und dann auch noch einen ebensolchen Hals dranschraubt, bezeichne ich die E-Gitarre als IDEAL, d.h. der unverstärkte 'sound' identisch mit Schwingungen kommt NUR von den Saiten. Diesen grundgedanken eines idealen Instrumentes hatte auch Leo Fender mit seiner "The Log" (Klotz)*. Das war sagen wir mal eine Art Hartholz-Dachbalken, auf dem die Saiten gespannt waren. Der Korpus außen hatte nur noch optischen Wert.

[*Anmerkung der Redaktion: Solch, nicht ganz historisch korrekte, Ausrutscher können im Eifer des Gefechts schon mal passieren. "The Log" oder "The Plank" ... nicht so wichtig, den wie lernen wir später? "Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider))."]

Schließ mal eine halbwegs ideale E-Gitarre an einen HIFI-Verstärker und dann an einen guten Gitarrenverstärker mit Röhren. Schon die erste ECC83 macht bei "Clean" ein Klirrspektrum von bis zu 30%, ungelogen !!! (selbst gemessen). Im Gegensatz zu HIFI machen unsere Verstärker erst den Sound. Deswegen liegen auch Welten zwischen MESA BOOGIE und MARSHALL, RIVERA und FENDER.

Und der Hals meines Basses schwingt bei bestimmten Tönen besonders stark (deathspot-Kandidaten, aber auch nicht wirklich bei mir). Und das interessante ist, daß man das sogar experimentell nachweisen kann: Stichwort Flageolets! Es sind sogar alle Töne der Tonleiter enthalten, einschließlich der Sekunde. Ich will aber nicht rumposen damit, ich könnte das heute auch nicht mehr lückenlos aus dem Kopf aufschreiben ;-). Der Klang der ideal eingespannten Saite kann also nur dadurch beeinflußt werden, daß infolge Resonanz eine frequenzabhängige, mechanische Gegenkopplung durch in der Praxis unperfekte Starrheit der Einspannung verursacht wird.

Ich bin völlig Deiner Meinung, will aber zum Anfang Deiner Antwort folgendes anmerken, weil Du fast auf dem
richtigen Trichter bist: Ich bin der Meinung wie Du, daß die Gesamtkette nicht ideal sein DARF (!!!), um gut zu klingen. AAAABER: Die E-Gitarre muß IMHO (annährend) klingfrei=verfälschungsfrei sein, denn der SSSOOUUUNNDDD wird erst im verstärker/Effektgeräten geformt (durch die haarsträubende Un-HIFI-Charakteristik !!!). Schon der erste Tone-regler kann nur dann Höhen dämpfen, wenn vorher welche da waren... Und der Verstärker bringt verzerrt nur dann Tiefen, wenn welche von der E-Gitarre kommen, sonst kann er keine erzeugen. AAAAber: Höhen kann der verstärker erzeugen, auch wenn keine von der E-Gitarre kommen, denn die Verzerrung ist Begrenzung=Rechteck-Umformung (bei Röhre viel komplexere Vorgänge als bei Transistor, deshalb Röhre so beliebt).

Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)), denn sie hat NUR schwingende Saiten und einen magneto-elektrischen Wandler. Der Korpus sollte keinen haben, wenn er es tut, pfeift es, wie es bei Halbresonanzgitarren der Fall ist, die eine gewisse Zwischenstellung einnehmen, wie auch die Paula.

Aber Manowar - die kenn ich nur vom Namen. War'n das nicht Poser, wie Europe oder Winger ??? Schlüssige Gegenargumente zu meinen Auffassungen: Fehlanzeige! Dann wird eben alles (mit Worten) kaputtgekloppt, wie in einer Anarchie, ohne Toleranz oder differenzierte Diskussionen. Na, wenigstens mal einer, der nur lacht und mir nicht virtuell eine aufs Maul hauen will !!! ;-)

Ich will mich auch kurz fassen: JA ICH glaube, daß eine E-Gitarre umso besser ist, je 'härter' die beiden Einspannpunkte für die Saiten sind. Aus Marketinggründen wurden diese Dinge auch auf die elektrischen Instrumente übertragen und deshalb konnten sich auch so geniale Konstruktionen wie z.B.kunstfaserverstärkte Hälse letzlich nicht auf breiter Ebene durchsetzen. Auch Modulus und Status baun jetz wohl wieder mit Holz ?? Na, bin nicht so sicher jetzt.

Eine Spitzen-E-Gitarre ? Das Material und die Konstruktion müssen so beschaffen sein, daß sich die Saitenschwingungen möglichst ohne Korpuseinfluß entfalten können. Also der Korpus bei nicht durchgehendem Hals massiv (Holz, Sperrholz, auch 'Luthite', ein neuartiger, dichter Kunststoff, von mir aus auch Beton, wers mag ;-) Diese Idee werden aber die wenigsten lange halten können. Ich versuche eigentlich immer, mir mein eigenes Erklärungs-Konstrukt zu bilden, wobei ich mich dabei offen und unvoreingenommen umschaue und nicht gleich etwas als "Mist" abtue, was mein bisheriges Konstrukt ins Wanken bringt oder was ich nicht verstehe. Es gibt allerdings auch Extremfälle, wo man sofort erkennt: Das kann nicht stimmen.

Was meinen Stand betrifft: Nun, ich denke, daß ich bisher zwar viele verschiedene Grundsounds reproduzieren kann, aber es ist meinem Empfinden nach alles "70%". Ich hab aber nur eine E-Gitarre und zwei grundverschiedene Bässe. Es gibt Tage, da mache ich Musik, dann wieder nur Technik. Ich versuche, viel zu probieren, leider wirft das Brötchenverdienen so manche Idee durcheinander, weil man einfach mehr Zeit im Labor verbringen müßte.

Soweit zu den 50-ern und den frühen Beatles... Du hast hier absolut Recht ! Keiner konnte damals ahnen, wohin die Reise geht. Aber erzähl das mal den Gitarristen, die danach kamen und mit den multi-Möglichkeiten moderner Anlagen aufgewachsen sind. Die würden so eine alte Anlage nicht anfassen, außer vielleicht bei 'UNPLUGGED'.

Mein Anspruch und meine Soundvorstellungen kann ich am besten umsetzen, wenn die Gitarre ein vernünftiges, breitbandiges Signal bringt (muß nicht HIFI-linear sein, eine Resonanzspitze bei 5 kHz stört nicht), das ohne Einfluß der Kabelkapazität an die Eingangsstufe der Effekt/Verstärker-Sektion gelangt."

___________________________

Fortsetzung folgt?

Schalten auch sie nächste Woche wieder ein wenn es heißt:

"Aber ich weiß schon, daß ich mit Elektronik keinen Twang machen kann..."


Grüße aus dem Pythagoräisches Koma,
bO²gie

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

Hi bO²gie,

to-des-geil! :-)

rotfl

Drucker wir das zur nächsten Session wieder als DIN-A-0 aus und beten es an? Oder könnte man da nicht mal sehen, ob man das als Mahnmahl durchbekommt? Oder ab nach Aachen damit und den Orden wider den tierischen (Rest-)Verstand/Ernst einheimsen? Oder ....

Danke und Gruß

Jochen
meine Gitarren müssen in erster Linie gut aussehen :-)


Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

: meine Gitarren müssen in erster Linie gut aussehen :-)

Moin moin Jochen,

ich hätte da ja was passendes für dich *g*, aber merke, wie schon der große Z. sagte:

"..denn sie hat NUR schwingende Saiten und einen magneto-elektrischen Wandler. Der Korpus sollte keinen haben, wenn er es tut, pfeift es, wie es bei Halbresonanzgitarren der Fall ist, die eine gewisse Zwischenstellung einnehmen...".

gnagna on ...
bO²gie

Hmmm... irgendwo liegt hier noch ein zerfledderter Prototyp einer Keramik/Verbundstoff Strat herum. Die ist auch goldig und wenn sie wieder Pickups hätte würde sie sogar wie eine Gitarre klingen. Hat der große Z. etwa doch nicht so unrecht? *grübels*




Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

"..denn sie hat NUR schwingende Saiten und einen magneto-elektrischen Wandler. Der Korpus sollte keinen haben, wenn er es tut, pfeift es, wie es bei Halbresonanzgitarren der Fall ist, die eine gewisse Zwischenstellung einnehmen...".

Ja ja, es ist schon eine Krux, wenn man sich in die Scheiße geritten hat, und da nicht mehr heraus kommt :-)

Oder, wie in dem Witz: 'Nicht jeder, der Dich zuscheißt, ist Dein Feind. Und wer schon in der Scheiße sitzt, sollte nicht auch noch den Schwanz raus hängen lassen.'

Hmmm... irgendwo liegt hier noch ein zerfledderter Prototyp einer Keramik/Verbundstoff Strat herum. Die ist auch goldig und wenn sie wieder Pickups hätte würde sie sogar wie eine Gitarre klingen. Hat der große Z. etwa doch nicht so unrecht? *grübels*

Ich sage nur: Styropor. Und einen Hals aus Balsa, Wäscheleine als Saiten und der Sinus-Bass ist fertig. Abnehmen natürlich nur mit einem Neumann-Micro, aber ohne Röhre, das verfälscht den Klang :-))

Rainer

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

Hi bo²gie,

ich würde Charly Chaplin ART sagen:
"Wieder ist ein Tag nicht verloren" ;-)

Ich glaub meine Gitarren sind doch nicht gut - bau mir jetzt selbst eine nach aktuells technisch perfekten Erkenntnissen des Zschen-Gesetztes.
Mal sehen, was die Baustoffabteilung des Baumarktes meines Vertrauens so bereit gestellt hat :-))

Hagalit - das ist es, der Gitarre und Bass Werkstoff der Zukunft - ich werde REICH !!!!!!

Dübel ON !

Gruß und breit GRINS

Oliver

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

Ich finde es immer wieder bemerkenswert (und löblich!) wenn Saitenartisten sich zudem auch noch als Gebrauchsphilosophen und Physiker erweisen ... denn logisches vom unlogischen zu trennen brauchen eh´ nur Erbsenzähler!

Nur ein kleiner historischer Fehler liegt wie ich meine im Ganzen nicht korrigiert: Es war Lester Polfuß alias Les Paul und nicht der gute alte Leo (... hab ihn seelig!), der seine Epiphone Jazzmama auseinandersägte und mittig ein Stück Brennholz verpaßte um dann die Fichtenflügel wieder anzuleimen ... das nur am Rande! "The Log" war also die erste Les Plank oder Log Paul!

Gruß,
Namensvetter!

www.guitarworld.de


Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

: der Tag ist gerettet.

Du sagst es. Kann doch nich ewich so weiter gehn... *g*

: Ps Ein Hamburger schmeckt, macht aber nicht dick und hat eine Ideale Frikadelle...

Und: alle Hamburger schwingen gleich! (Schon weiches „Faff!“ zu Beginn und so gut wie keine Ausschwingphase. Allerdings nur mit Grossmembran-Mikros abzunehmen.)

Gruss
Micha

Was wäre ...

wenn so einer Recht hätte...

Aber Nein, Gitarren sind unterschiedlich luftig, haben schmälere und oft sogar schlankere Bässe, die Höhen sind ebenfall bei der einen geschmeidig und bei der anderen samtig und bei der dritten unangenehm hart.
Auch hat die eine unaufdringliche, warm schwingende Mitten während die andere da ein nutzloses kaltes Brett liefert.

Schwere Gitarren sind sowieso schlechter, weil leichtere sprechen außerdem bessser an - zwar im nanosekundenbereich - a b e r man kanns hören. Oft kommen welche drahtig daher, während manche nur schlapp und muffig klirren.
Jedenfalls haben wir so immer einen Grund zum diskutieren und träumen von leichten, luftigen, schnellansprachigen, schlankbassigen, stramm-mittigen und drahtigen Telecaster, Stratocaster, LesPaul Modellen (die anderen sind eh keine richtigen Gitarren nicht - oder Jochen -) mit Körpern aus einteiligen warm schwingenden Blöcken - und Hälsen aus vogelaugigen, triebigen Ästen von ausgesuchten Wurzelhölzern.

Gottseidank - hat er nicht Recht.

GRuZZ CB

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).


:
: Stück Brennholz verpaßte um dann die Fichtenflügel wieder anzuleimen ... das nur am Rande! "The Log" war also die erste Les Plank oder Log Paul!
:

Also wenn schon, denn schon: war es nicht ein Stück Holz von 'ner Schienenverstrebung?

...he used to carry his guitar in a gunny sack which he made from a ribbon of a railroad track,-))

Aber gab es nicht auch 'ne Klampfe aus 'nem dachbalken von Bo Diddleys Haus....

Tschüßkes

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

...Eine Spitzen-E-Gitarre ? Das Material und die Konstruktion müssen so beschaffen sein, daß sich die Saitenschwingungen möglichst ohne Korpuseinfluß entfalten können. Also der Korpus bei nicht durchgehendem Hals massiv (Holz, Sperrholz, auch 'Luthite', ein neuartiger, dichter Kunststoff, von mir aus auch Beton, wers mag ;-)...

hi bO²gie,

beton? nö. ich bin endlich fündig geworden & schnitze mir so ´nen body aus sequoia & die (mehrere) passenden hälse - die wachsen auch gleich wie schon fertig um die ecke - für jeweils verschiedene stilrichtungen dann aus monterey cypresse.

schnitz on - emil

p.s.: was für ein pu-system soll ich anschliessend nehmen ?

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

Hi emil,

ich bestelle dann hiermit eine Gitarre des Modells "emilio sequoia". Alleine schon der Name klingt verdammt edel&teuer ;-)

p.s.: was für ein pu-system soll ich anschliessend nehmen ?
Is doch klar: selber wickeln! Ich empfehle AlNiCo Magneten, Kupferlackdraht, 6 Weicheisenstäbe und 3 Zehen Knoblauch ;-)

Man sieht/ hört sich!

Burkhard

Re: (Pythagoräisches Koma) Eine E-Gitarre klingt eigentlich nicht (in der Praxis tun sie es aber (leider)).

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: : Stück Brennholz verpaßte um dann die Fichtenflügel wieder anzuleimen ... das nur am Rande! "The Log" war also die erste Les Plank oder Log Paul!
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: Also wenn schon, denn schon: war es nicht ein Stück Holz von 'ner Schienenverstrebung?
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: ...he used to carry his guitar in a gunny sack which he made from a ribbon of a railroad track,-))
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: Aber gab es nicht auch 'ne Klampfe aus 'nem dachbalken von Bo Diddleys Haus....
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: Tschüßkes

Auch die Brian May Gitarre ist letztlich aus einem Stück Kaminholz geschnitzt worden ... Genießt die Zeit! Frets