Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Bastardocaster - No more Mister Nice Strat

Aloha -

letztens hatte ich's ja schon kurz beschrieben: Meine alte JV Squier Strat kam unter den Hammer (das aber auch nur um halbwegs passgenau einen Esche Holzblock in die Vibrato Fräsung zu hauen). Jetzt "ziert" eine 3-Reiter Tele Brücke das quietschorange Baby. Kommentar von Heinz R.: "Die StratoTeleCaster ist ein Verbrechen. Aber wenn es klingt ..."

Nach den ersten 3 Gigs mit der Bastardocaster war ich schlicht begeistert. Zwar ist eine Tele Bridge auf einem Stratbody einfach arschhäßlich aber das diese Gitarre tontechnisch noch so gewinnen konnte hat mich mehr als überrascht. Seit langen Jahren ist mein Fiesta Red Baby ja schon treue Begleiterin durch alle möglichen Bands, Musikrichtungen und Bühnen. Ich kenne ihre Macken in- und auswendig, weiß wo welcher Ton umkippt, wo sie singt und wo sie sich sträubt. Einziger echter Schwachpunkt: der Bridgetonabnehmer (so dachte ich jedenfalls). Vom Standard Single Coil, über Humbucker und P-90 bis zur obskuren Kombination aus Lipstick und Bill Lawrence Singleblade HB war schon so ziemlich alles in dieser Gitarre. Selbst der Joe Barden Tele Tonabnehmer "wohnte" schon in dieser Gitarre. Sehr angetan war ich vom P-90, der sich aber nicht recht mit dem mittleren Single Coil anfreunden wollte, als auch von der Obskurkombi Lipstick/Lawrence. Hier hatte die Gitarre schon fast Telecharakteristik in der Bridgeposition. Der Barden Tele PU klang auch schon verlockend, aber insgesamt blieb immer ein Wermutstropfen. Irgendetwas fehlte immer. Auch das Festsetzen des Vibratoblocks schaffte nicht das gewünschte Ergebnis. Dann kam auch noch meine spermaweiße MIM'50 Tele und die Strat drohte zum Dustcollector zu werden. Bis auf ein, zwei Gigs und einen Studioaufenthalt blieb das Baby fast unbeachtet im Gigbag...

Vor ein paar Wochen kam dann die Idee. Telebrücke drauf und schauen/hören ob das die Lösung ist. Wenn's nicht gefallen hätte, hät ich den Holzblock wieder rausfräsen lassen können und hätte weiter gesucht. Etwas Bedenken hatte ich wegen der genialen Hals PU Sound. Wieviel Ton macht die Vintagereiter Vibrato Trem Brücke? Komischerweise liebe ich bei meiner Strat den Hals PU heiß und innig, im Gegensatz zu meinen Teles wo mich der Hals PU stört (btw: Päckchen nach Gummersbach und Leeds sollten morgen oder übermorgen endlich rausgehen). Um das Risiko des Mißfallens zu minimieren kam mir die Idee die Federkammer zu erhalten. Die drei Federn hängen an einem Alublechhalter an dem Escheblock.

Das Ergebnis? Arschhäßlich aber brachial genial. Zuerstmal mehr Sustain und mehr Bauch im Ton. Durch die 3 Messingreiter hat die Gitarre etwas an Schärfe verloren. Das Attack ist etwas sanfter, der Ton springt einen nicht mehr so brutal an, dafür hat's jetzt einfach mehr "Haare am Sack" (Kommentar einer unbekannt bleiben wollenden Südländerin). Trotzdem wirkt die Gitarre nicht träge oder "les paulig". Der perkussive Charakter den viele Mapleneck Strats und Teles haben blieb voll erhalten. Insgesamt klingt die Strat jetzt ausgeglichener. Lag ihre Stärke bisher auf der A, D und h Saite, wärend E, G und e in manchen Lagen leicht schwächelten, ist jetzt kaum noch ein Lage oder Saite als "problematisch" ins Ohr gefallen. Und dann der Barden Tele PU.... in der Strat war er ja schon einmal, in meiner MIM'50 Tele auch. Eigentlich habe ich ihn wieder in die Strat gebaut weil ich keinen anderen Telebridge PU greifbar hatte. Er gefiel mir ja in der Tele, wollte aber da nur unter Schmerzen eine Ehe mit dem DeArmond 2K eingehen, den ich längere Zeit in der Halsposition hatte. Ohne Hals PU war mir der Barden PU aber zu "heftig". Ihm fehlt einfach ein wenig die knarzige Luftigkeit. Zurück in der Strat, jetzt mit Telebridge, blüht der Barden plötzlich auf. Mittels des zweiten Tonreglers hab' ich den Barden splittbar gemacht. Als Humbucker tönt der PU fast schon mehr nach P-90 als nach Tele. Humbucker mit dem mittleren Singlecoil verträgt sich auch blendend. Weit besser als der Gibson P-90 der an gleicher Stelle mal in der Strat war. Schlicht und ergreifend begeisternd. Ungewollt hab' ich so meinen geliebten P-90 Ton (und das absolut brummfrei, so brummfrei das man sich schon fast schämen muß) wieder. Gesplittet klingt der Barden deutlich voluminöser als vorher gesplittet in der MIM Tele. Dort war der Unterschied zwischen Split und Nichtsplit einfach zu deutlich. Vielleicht liegt es ja an den Messingreitern, aber der gesplittete Ton ist voll Bühnentauglich. Für dengelige Rhytmusgeschichten superklasse. Und auch um beim Solo mit etwas gebremsten Gas zu agieren um dann langsam die zweite Spule einzufaden um den Ton langsamer kippen zu lassen... Ausserdem geht der gesplittete Barden auch klasse mit dem mittleren Singlecoil zusammen. Ob gesplittet oder nicht, die Zwischenposition klingt nie zu aufdringlich nach Knopf Makler.

Aber nicht nur die Bridgeposition hat gewonnen. Auch Hals- und mittlerer PU haben von der Telebrücke profitiert. Der Hals PU hat an Bauch gewonnen (ich hab' sogar leicht Bass Anteil noch am Amp weggeregelt) und der mittlere PU hat an Biss gewonnen. Ich hab' den mittleren PU schon oft für Soli benutzt die nicht zu SRV-blubbrig klingen sollten, aber auch nicht so scharf wie über den Bridge PU. Erstaunlicherweise hat der Mittel PU scheinbar an Höhen gewonnen (wärend Hals und Bridge eher wärmer klingen als zuvor). Jetzt bringt der mittlere PU allein einfach noch mehr Spaß.

Alles in allem, nach dem Palmpedal Bigsby auf meiner MIM'50 Tele ist die Telebridge auf der Strat (inkl. dem Barden PU) für mich die Entdeckung der letzten Jahre. Eine Strat mit Wibbelbügel und ohne Telebridge kommt mir jedenfalls nicht mehr so schnell ins Haus. Und als Staubfänger hat die Bastardocaster nun auch ausgedient.

slide on ...
bO²gie

Re: (Gitarre) Bastardocaster - No more Mister Nice Strat

Wir wollen Bilder!!

So richtig kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, so weit geht meine Phantasie nicht! Aber es muß schon ganz schön häßlich aussehen! Aber das mit dem Holzblock ins Tremolofach klingt schon verlockend, muß sogar ich gestehen. Darf ich fragen, in welcher Stimmung Du Deinen Bastard spielst? Auch Open-C, oder ist das jetzt eine rhetorische Frage ;-) ?? Das Teil wird auf jeden Fall aber begutachtet und beguthorcht!

Have a nice time
burke

Die gefürchteste Gitarre im Land - die Mutand...

Gratuliere bO²gie - vielleicht sollte ein Bild das ganze etwas erhellen können (ihr INTERNET Freaks könnt das doch immer so leicht...) - zum gelungenen Versuch die STRAT mit der TELE zu kreuzen, wie´s ja anno "The house is rocking" SRV schon getan hat (Hals u. Body).

Schade, das ich keine Bastelgitarren mehr habe - da hätte ich jetzt auch Lust drauf ein bißchen rum-zu-zwittern.

Allerdings - komisch -jetzt bin ich gerade mit meinen Gitarren zufrieden, da kommt auch schon eine neue Wehmut auf, nicht mehr basteln zu müssen/brauchen...

BTW - habe gerade ein FULLDRIVE Strich 70 angeschafft - sehr genial, sehr genial.

GRuZZ CB

P.S. Hast du schonmal einen STRAT PU in Tele-Hals-Pos. probiert?







Re: Also - schlecht aussehen...

Hallöchen!

Schlecht aussehen??? Bidde waas? Ah na, des war doch klar, dass Tele-Parts auf jeder Gitarre nur zur Schönheitskur verhelfen können, vom Sound ganz zu Schweigen,-))
Aber jetzt mal ohne Scheiß: Du hast alsodie telebrücke auf die Strat draufgebolzt und die Trem-Kammer mit einem Holzblock dicht gemacht bis auf einen federhalter samt Federn? Äh, habe ich das richtig gelesen, oder etwas überlesen? Also sachen gibt's,-)
Hier vielleicht der Vorschlag ein Strat-Tremolo auf eine Tele zu basteln, am Steg einen Joe Braden, Mittelposition ein PAF und am Hals ein P90 ,-))

Mach's gut!


Re: Die gefürchteste Gitarre im Land - die Mutand...

Aloha Claus -

: P.S. Hast du schonmal einen STRAT PU in Tele-Hals-Pos. probiert?

eigentlich sich mir keine Abartigkeiten fremd, aber es gibt ein paar Dinge die mir einfach wiederstreben. Dazu gehört auch ein Strat PU in Halspostion einer Tele. Humberger am Hals ala Keef oder Herrn Stern, ok, oder auch eine P-90, das geht auch. Die für mich schlimmste Mutation (und die gibt's auch in Serie): 7enders Nashville Tele mit Strat PU in der Mittelposition. Gräßlicher geht's nimmer. Bob von Cliff Barnes spielt so ein Teil und man müßte mir schon die Augen verbinden wenn ich, nach Saitenriß, zu seiner Gitarre greifen müßte.

Klingen sollte ein Strat PU aber auch in Halsposition einer Tele (der Hals PU in meiner Mutantenstradelcaster klingt ja auch fantastisch "trotz" Telebridge). Mein Problem (neben dem Wiederwillen) wäre wohl eher das ich keinen passenden Halstonabnehmer finden würde. In der Strat waren ca. 20 verschiedenen Pickups in den letzten 10 Jahren, davon u.a. ein Van Zandt, mehrere Duncans und diverse andere in der Halsposition. Keiner klang auch nur annähernd so Endorophinauschüttend wie der oooginal Squier PU. Und wo krieg ich einen zweiten JV Squier Strat PU her? Und klingt der dann genauso? Eben wohl nicht (der aus der Mittelposition klang zB in einer anderen Strat auch nicht in der Halsposition. In der Bastardocaster tut ein Duncan Single Coil seinen Dienst).

slide on ...
bO²gie


Re: Also - schlecht aussehen...

Aloha Jonas -

: Aber jetzt mal ohne Scheiß: Du hast alsodie telebrücke auf die Strat draufgebolzt und die Trem-Kammer mit einem Holzblock dicht gemacht bis auf einen federhalter samt Federn? Äh, habe ich das richtig gelesen, oder etwas überlesen?

Jau, der Holzblock mußte rein. Nimmt man die Strattrembrücke raus klafft ja erstmal ein Loch dort wo die Schrauben zum festdübeln der Bridgeplatte hingehören. Und die Saiten wollen ja auch irgendwo durchgezogen werden (Toploader kommen mir nicht ins Haus, es sei denn am anderen Hände hängt ein Palmpedal Bigsby). Statt der 6 Einschlaghülsen für die Ballends hab ich aus einem Stück Alu einen Streifen mit 6 Senklöchern. Am Escheblock hängt ein Winkelalustück in dem die Federn befestigt werden. Eine normale Fender Federkralle konnte ich nicht nehmen da ja die Federn an einem Ende Öse und am anderen Ende Haken haben. Auf die Idee mit der Federkammer bin ich gekommen da ich schon mal den Stratvibrator mit Holzkeilen ausser Funktion gesetzt habe. Danach hatte ich sowohl mit als auch ohne Federn gespielt und bildete mir ein das es mit Federn besser klang. Gras wachsen hören oder Gras rauchen? Jedenfalls wollte ich die Federn drin behalten.

: Hier vielleicht der Vorschlag ein Strat-Tremolo auf eine Tele zu basteln, am Steg einen Joe Braden, Mittelposition ein PAF und am Hals ein P90 ,-))

Das klingt nach dem Versuch Steve Morse den Job bei Deep Purple streitig zu machen. Bei deiner Stimme würd' ich ja eher vorschlagen das du Gillan in Rente schickst :o)

slide on ...
bO²gie

Re: Die gefürchteste Gitarre im Land - die Mutand...

Hallo bO²gie,

manchmal klingen Mutationen aber auch besser als erwartet.
Ich habe da z.B. auf dem Flohmarkt eine Noname Strat für´n Appel &´n Ei erstanden, weil da ein Bill Lawrence PU drin war, der in einer andere Gitarre defekt war, und die Gganze Gitarre billiger war als ein neuer B.Lawrence PU.

Der restlichen PU klangen wirklich very strange und wusste nicht so recht was ich mit dem Rest machen sollte.

Wie es der Zufall wollte, verkaufte mir ein Bekannter drei Lace Sensor PU aus einer älteren Tele Plus Deluxe (oder so ähnlich, halt eine mit 3 PU) für 50DM.

Die habe ich dann versuchshalber in die Noname Strat eingebaut, und bei dem Versuch ist es auch geblieben.
Die Gitarre ist auf open G gestimmt und wird in einer Stones Cover Band eingesetzt. Damit Tumblin´ dice oder You can´t always gat what you want gespielt, und ich bekomme mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, die klingt einfach umwerfend für meinen Geschmack.

Gruß
Der Nominator

Re: Also - schlecht aussehen...



: (Toploader kommen mir nicht ins Haus, es sei denn am anderen Hände hängt ein Palmpedal Bigsby). :

Ein sehr wahres Wort, obwohl, eine Tune-o-Matic auf einer Tele ist wirklich vom Klang her eine Alternative, ohne Witz.

: Das klingt nach dem Versuch Steve Morse den Job bei Deep Purple streitig zu machen. Bei deiner Stimme würd' ich ja eher vorschlagen das du Gillan in Rente schickst :o)
:

Stimmt, Mr. Morse hatte auch mal so eine Frankenstrat-oder tele, aber bisher habe ich nur Photos gesehen, auf dem das Teil mal 3 HB's hatte und 2 HB's und einem P-90, soweit ich mich jetzt erinnere.
Und Ian Gillan will und werde ich nie in Rente schicken, da bleibe ich bei meiner Cover-Band und der Duschkabine,-)

: slide on ...
: bO²gie

Ebbenso! Mach's gut!

Re: Also - schlecht aussehen...



: (Toploader kommen mir nicht ins Haus, es sei denn am anderen Hände hängt ein Palmpedal Bigsby). :

Ein sehr wahres Wort, obwohl, eine Tune-o-Matic auf einer Tele ist wirklich vom Klang her eine Alternative, ohne Witz.

: Das klingt nach dem Versuch Steve Morse den Job bei Deep Purple streitig zu machen. Bei deiner Stimme würd' ich ja eher vorschlagen das du Gillan in Rente schickst :o)
:

Stimmt, Mr. Morse hatte auch mal so eine Frankenstrat-oder tele, aber bisher habe ich nur Photos gesehen, auf dem das Teil mal 3 HB's hatte und 2 HB's und einem P-90, soweit ich mich jetzt erinnere.
Und Ian Gillan will und werde ich nie in Rente schicken, da bleibe ich bei meiner Cover-Band und der Duschkabine,-)

: slide on ...
: bO²gie

Ebbenso! Mach's gut!

Re: Also - schlecht aussehen...

Jau, die Info fehlte mir noch (von wegen wo sind die Seiten eingehängt)...

Interessanter Ansatz, deine Feststellungen - kann ich im Einzelfall bestätigen. Meine Versuche (hier gucken) haben ähnliches ergeben. Den beste Stegsound, den ich kenne, entsteht auf meiner Fenix Telecaster (mit Seymour Duncan PU)! Alles andere wird durch Kombinationen der Strat Tonabnehmer abgedeckt.

Die von dir jetzt "erfundene" Konstruktion sieht im übrigen wirklich nicht schlecht aus - ich glaub' ich habe hier noch eine Tele-Bridge rumfliegen (leider keinen Barden-PU). Wobei ich meine JV-Squier da lieber nicht ändere - die bieten mir immer mehr Geld dafür (deren Tonabnehmer sind auch bei mir die besten Strat-PUs, die ich habe!)...

Die Messing-Saitenreiter sind's m. E. nach nicht - Experimente mit Strat-Saitenreitern haben da keinen hörbaren Unterschied ergeben.

Ok, mein Soundfavorit in einer Strat war bisher die (bekannte) Kombination aus guten Strat Mittel- und Hals-Pu plus SD Jeff Beck Humbucker (nicht Junior!) - aber sehr interessant, der Beitrag...

Gruss - Manni

Re: Also - schlecht aussehen...

Aloha Manni -

: Interessanter Ansatz, deine Feststellungen - kann ich im Einzelfall bestätigen. Meine Versuche (hier gucken) haben ähnliches ergeben...

eine schöne Sammlung hast du da. Gratulation.

: Die von dir jetzt "erfundene" Konstruktion sieht im übrigen wirklich nicht schlecht aus - ich glaub' ich habe hier noch eine Tele-Bridge rumfliegen (leider keinen Barden-PU). Wobei ich meine JV-Squier da lieber nicht ändere - die bieten mir immer mehr Geld dafür (deren Tonabnehmer sind auch bei mir die besten Strat-PUs, die ich habe!)...

Im Falle deiner wunderbar erhaltenen original JV-Squier würde ich wohl auch eher zurückhaltend mit Umbauten umgehen. Meine schamlose Schlachtermentalität beruht auch eher darauf das meine Fiesta Baby und ich eher gezwungenermaßen zueinander gefunden haben. Ich hab die Squier vor Jahren in einem Gitarrenladen angekauft (damals 300,- DM) und im Gegenzug eine Hank Marvin Signature verkauft. Mein Chef war etwas angepisst das ich eine häßliche orange Gitarre für eine andere häßliche orange Gitarre angekauft habe und so hab ich dann gesagt: "Ok, dann wohnt das Baby eben unter meinem Bett" und hab' ihm die 300,- gegeben und die Squier unterm Bett verstaut. Damals war sie ohne jeden Kratzer und bis auf das 3-lagige Schlagbrett absolut original. Sie hing beim Vorbesitzer ungespielt an der Wand. Ich fand die Gitarre so abstrus häßlich, das ich sie wohl nie unterm Bett wieder hervorgekramt hätte, wenn ich nicht einmal zum Proben mußte und keine andere Gitarre greifbar hatte. Das "Aha"-Erlebnis beim ersten mal einstöpseln in den Amp war unglaublich. Da ich die Gitarre aber weiterhin häßlich wie die Nacht fand, war es für mich kein Sakrileg schon nach kurzer Zeit mit allen möglichen Stegtonabnehmern (und entsprechensden Fräsungen) zu experimentieren. Ausserdem herrschte bei meiner damaligen Punkband ein relativ rauhes Bühnenklima. Kaum ein Gig ohne neue Delle im Body. Ausserdem erwies sich die Gitarre als megarobust. Jeder Versuch die Squier live zu Kleinholz zu verarbeiten ist (glücklicherweise) gescheitert.

: Die Messing-Saitenreiter sind's m. E. nach nicht - Experimente mit Strat-Saitenreitern haben da keinen hörbaren Unterschied ergeben.

Bei den guten alten Doppelreitern der Tele mach sich der Materialwechsel Stahl zu Messing schon bemerkbar. Ich hatte kurz auf meiner MIM'50 Tele die Messingreiter drauf. Der Ton wurde deutlich runder und verlor an Schärfe. Allerdings sind die Messingreiter deutlich weicher als die Stahlreiter. Mit Installation meines Palmpedal Bigsbys konnte ich zusehen wie bei jeder Hebelbewegung das Palmpedal als Kettensäge fungierte. Die Stahlreiter erwiesen sich als deutlich resistenter gegen die Sägeattacken des Palmpedals. Die zusätzliche Schärfe im Ton bei den Stahlreitern kompensier ich durch ganz leichtes zurückdrehen des Tonpotis. Der A/B Vergleich MIM Tele (Stahlreiter) und Bastardocaster (Messingreiter) zeigt dieses Bild auch unplugged. Die Squier klingt akustisch deutlich wärmer, die Tele deutlich knalliger. Mit der orignal Trembrücke und den gebogenen Blechreitern war die Strat kaum von der Tele unplugged zu unterscheiden.

slide on ...
bO²gie