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Neu in der AS-Börse: [Biete] Positive Grid -Spark 40 19.5.24

Demnächst: CORDUROY bei Musik am Fluss, Blauer Steg, Frankfurt Rödelheim am Samstag, den 25. Mai 2024, gegen 18:00 Uhr.

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Eine Band! Eine Band?

Hallo zusammen!

Vor vielen Jahren war ich mal BAP-Fan - okay, lange her, ich war jung und leicht zu beeindrucken... Nun sah ich in der Zeitung, dass der WDR einen Film brachte, den ich sehen wollte und hinterher kam eine Aufzeichnung eines BAP-Konzerts. Langer Rede, kurzer Sinn, beides in den Videorecorder programmiert und ab.

Heute eine Pizza geholt, Videorecorder an und - verf****** ****** ******* , wo ist der ver**** ****** Film? Jedenfalls sind auf der Cassette nur ein paar Minuten, die auch noch richtig Appetit auf mehr machen. Grrrrr!

BAP dagegen waren drauf. Naja, jedenfalls die Aufzeichnung des Konzerts. Dass ein paar Mitglieder ausgetauscht waren, wusste ich ja schon. Alles in allem erkannte ich aber nur den Sänger wieder - wenn der sich auch alle abgedroschenen Posen eines gewissen Bruce S. allzu genau abgeschaut hatte. Widerlich - war doch auch mal ein BAP-Song, oder?

Aber darum geht´s auch nicht. Vielmehr: wann hört eine Band auf, eine Band zu sein? Ein Originalmitglied? Ein Song der Urbesetzung? Dauerhafte Benutzung des Bandnamens?

Was meint Ihr?

Matthias

Phipholosie: Eine Band! Eine Band?

Eine Band ist imho genauso eine Band wie Kult Kult und Kunst Kunst ist (Fear is in the eye of the beholder!)...

Naemlich, solange Leute bereit sind, das als Band zu akzeptieren, ist sie es. Fuer viele ist Pink Floyd ohne Roger Waters nicht mehr so recht Pink Floyd. Ich schwanke da. Ich mag einiges, was sie ohne ihn gemacht haben, aber ich wuensche mir auch manchmal, es gaebe einen zweiten Namen fuer die Band... Roger Waters ist ja leider ohne die anderen Jungs auch nicht so recht irgendwas... Also, kurz, fuer einige gibt es sie noch, fuer andere nicht. Ob der charismatsiche Saenger einer Band nun z.B. allen weismachen kann, er sei weiterhin die Band, dabei hat die sich vergruetzt, entscheidet die Existenz der Band. Oder umgekehrt, ob die Band den fans noch weismachen kann, sie sei ohne den charismatsichen Saenger noch die Band. Davor tritt dann ja evtl. die musikalsiche Qualitaet und die Frage, wer die Songs geschrieben, aber auch wer sie gepraegt hat, in den Hintergrund.

Danach wird BAP wohl seinen Fans klarmachen koennen, sie seien BAP, solange der furchtbare Heuser dem furchtbaren Heuler den Affen macht. Merke: Auch ich bin BAP-Fan. Gebe ich nur nichtmal vor mir selber vor, und ihre drei letzten Platten kenne ich nciht mal. Aber ich weiss, dass sie vor ein paar Jahren einen irre geilen Jungen an Harmonika, Klampfe, Steel, Sax hatten, und ich mir richtiggehend gewuenscht habe, er moege nicht "BAP" werden, sondern "der geile Musiker, den BAP dabei hatten" bleiben. Weiss gar nicht, was aus dem geworden ist...

gut Ton!
ullli

Re: Eine Band! Eine Band?

Mhm gute Frage,

dazu müßte man erstmal sagen wer wichtig für ne Band ist / war. Beispiel BAP ... Wolfgang N., Klaus Heuser. Nun letzterer ist ja nun nicht mehr dabei. Fehlt der Band was ? Alte BAP Fans sagen sicher ja .. andere sind vielleicht der Ansicht frischer Wind tut gut .. und "die Stimme" von BAP .. die BAP berühmt gemacht hat, ist ja immer noch da.
Ich hab sie noch nicht live gesehen seit Klaus Heuser nicht mehr dabei ist .. hab auch nicht mehr von der neuen CD gehört als die Single .. die finde ich allerdings gar nicht mal schlecht.


Anderes Beispiel : Bruce S. wird immer Bruce S. sein .. egal mit wem er musiziert .. und egal ob seine Band aus jungen Hüpfern oder aus alten Füchsen besteht. Er ist einfach Er (nein ! ich bin kein ausgesprochener Fan von Bruce). Damit meine ich nur .. man kann nicht generell sagen eine Band ist nur in der Orginal Besetzung super oder andersrum eine Band lebt nur vom Sänger. Die Manic Street Preachers (die ich übrigens nicht sonderlich mag) mußten zwangsläufig (vermuteter Selbstmord) ihren Sänger ersetzen (wurde dann Bandintern gelöst). Trotzdem hatten / haben sie immer noch .. oder gerade deshalb (?) Erfolg. Haben immerhin bei Rock am Ring gespielt .. obwohl das heißt nichts .. hat Echt auch *scnr* .

Wo wir grad beim Ring sind .. ich hätte gern gesehen wie sich Guns 'n Roses live und überhaupt ohne Slash aufm Ring geschlagen hätten. Ich muß ehrlich sagen, dass ich von Axl noch nie viel hielt .. allerdings wäre er weg .. wäre G 'n R wohl endgültig tot .. und nicht wie im Moment scheintot.

Ganz anderes Beispiel .. ein Freund von mir spielt in einer Band die schon seit 10 Jahren 'existiert' .. d.h. sie hatten als Kirchenband der Messdiener angefangen und sich dann 'entwickelt' .. immer mal wieder mehr oder weniger längere Pausen dazwischen . Trotzdem ist der Name geblieben .. auch wenn sie heute Musik machen über die der Pfarrer nur den Kopf schüttelt. Sollten sie den Namen wechseln ? .. Schließlich sind immer noch 3 von 5 von der alten Crew dabei.

Würde jemand auf ein 'Wolfgang Niedecken Band' Konzert gehen auf dem keine BAP Lieder gespielt werden .. sicherlich, aber sicher nicht soviele wie auf ein BAP Konzert .. und selbst wenn sie nur 3 - 5 'alte' Hits spielen .. die Leute sind zufrieden .. kaufen sich vielleicht die neue CD ... ich denke da sind auch kommerzielle Gründe im Spiel. Ich denke wenn W. N. die BAP verlassen würde ... wären die Konzerte sicherlich nicht so gut besucht wie mit ihm. Die Leute assoziieren W. N. und seine Stimme einfach mit BAP.

Als Antwort auf deine Frage : "wann hört eine Band auf, eine Band zu sein? Ein Originalmitglied? Ein Song der Urbesetzung? Dauerhafte Benutzung des Bandnamens?"

überleg dir bei einer Band was du mit ihr hauptsächlich verbindest ... das macht eine Band aus .. das können Personen, Musik, Image .. etc. sein.

mfg Henning


P.S. Stell dir vor was los wäre, würde Nirvana ohne Curt Cobain spielen. Würde wohl die wenigsten freuen .. also geht man lieber auf ein Foo Fighters Konzert .. auch wenn die Musik nicht mehr vergleichbar ist.




Re: Phipholosie: Eine Band! Eine Band?

Also,
für mich ist eine Band solange existent, wie ich sie hören mag. Wenn der Groove stimmt - und zum Beispiel die Gallionsfigur noch da ist ...
BAP hat für mich etwas an Biss verloren - die Texte sind nicht mehr so kritisch (was ich davon verstehe jedenfalls), die Musik ist irgendwie geglättet, die Soli 110% eingeübt, der Sound ´n bischen ethnologisch dem Zeitgeist angepasst. Aber: ich hab die Sendung auch aufgezeichnet - und mir gefällt der Auftritt.

Also, was solls,

Holger

Re: Eine Band! Eine Band?

Hi the real Matthias,

: wann hört eine Band auf, eine Band zu sein?

für mich - wenn sie uninteressant wird. Komisch, jetzt müßte BAP eigentlich wieder ein Thema für mich sein, jetzt, wo mein ehemaliger Gitarrenlehrer da spielt, aber für mich war das Thema BAP schon zu den Zeiten durch, als der Niedecken "und Fründe" seine Leopardenfell-Platte gemacht hat.

Das wurde mehr und mehr zum "Wolfgang N. Kulturverein" Der Major hatte zwar später dank Unterricht bei Van Halen auch wieder einen interessanten Ton, nachdem er vorher schon relativ unbeweglich geworden war, aber irgendwie war für mich nach der Verdamp lang her die Luft raus bei der Truppe und sie war später imho zu Unrecht noch so beliebt.

Und dieses "Thema durch" hält für mich komischerweise immer noch an, obwohl jetzt der Helmut da spielt und ich mich eigentlich wieder dafür interessieren müßte. Egal. Das Warenzeichen BAP wird weiter existieren, solang man damit Geld verdienen kann.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Eine Band! Eine Band?

Hallo zusammen! Hi Matthias!
:
Aber darum geht´s auch nicht. Vielmehr: wann hört eine Band auf, eine Band zu sein? Ein Originalmitglied? Ein Song der Urbesetzung? Dauerhafte Benutzung des Bandnamens?
:

Man kann das unterschiedlich sehen. Im heutigen Pop- und Rockgeschäft ist eine Band so was wie eine Marke. Kein Geschäfstmann schmeißt eine gut eingeführte Marke ohne Not in den Müll. Und so werden auch Bandnamen weiter benutzt, selbst wenn die jeweilige Gruppe mit der ursprünglichen Band kaum noch etwas gemeinsam hat. Wenn man einen bekannten Bandnamen weiter führt, braucht man halt die Ochsentour des ersteinmal_bekannt_werdens nicht nochmal durchzumachen.

Die ursprüngliche Band BAP gibt es nicht mehr, genausowenig wie z.B. Gun's and Roses, Tin Lizzy, Genesis etc. - aber es gibt Combos die unter den genannten Bandnamen auftreten.

Insofern kann ich gut verstehen, wenn Niedecken mit ganz anderen Musikern unter dem Namen BAP weitermacht - ich will ihm auch das Recht dazu nicht absprechen.

Für mich ist eine Band aber etwas anderes als eine Marke. Es ist etwas was entsteht, wenn die richtigen Musiker zur richtigen Zeit zusammenkommen. Es entsteht das gewisse etwas, der Sound dieser Band. Wenn die Musiker wechseln (oder im Laufe der Jahre auseinadertriften) ist das nicht mehr die Band. Ein "Band" nach dieser Definition läßt sich (von Ausnahmen abgesehen) immer nur auf Zeit am Leben erhalten. Wenn die Zeit um ist, dann sollte man meiner Meinung nach einen Schlußstrich ziehen und etwas neues (mit anderem Namen) beginnen.

So wie Niedecken jetzt unter dem Namen BAP weitermacht, könnte Paul McCartney heute auch unter dem Namen "Beatles" auftreten. Er macht es nicht und das finde ich gut so.

Grüße
Bernd

Re: Ein Bernd? Ein Bernd!

Moin moin!

Ich freue mich immer, wenn Du doch mal wieder zu uns schaffst!! Muss dann auch gleich die Gelegenheit nutzen: Will ja nun wirklich nicht auf die Nerven fallen, aber ich bin nun einfach neugierig - haben meine ungeduldigen Mailattacken der letzten Wochen Dich erreicht, oder nicht?

Egal ob ja, ob nein: gut Ton immer!
ullli

Re: Ein Bernd? Ein Bernd!

Moin Ullli!

Es ist keine Mail von Dir bei mir angekommen - komisch.

berndwe@yahoo.de

das müßte eigentlich funktionieren.

Bis bald
Bernd



: Moin moin!
:
: Ich freue mich immer, wenn Du doch mal wieder zu uns schaffst!! Muss dann auch gleich die Gelegenheit nutzen: Will ja nun wirklich nicht auf die Nerven fallen, aber ich bin nun einfach neugierig - haben meine ungeduldigen Mailattacken der letzten Wochen Dich erreicht, oder nicht?
:
: Egal ob ja, ob nein: gut Ton immer!
: ullli


Re: Eine Band! Eine Band?

Tach Matthias!

Wie gesagt, kommt drauf an. Und zwar darauf, ob sich die Band schon einen gewissen Namen gemacht hat (bitte nicht vergessen, daß 99% der Bands, wenn überhaupt, lediglich regionalen Erfolg haben und ihre Mitglieder äußerst selten im Bus zur Arbeit erkannt werden). Wenn sich die Band einen Namen gemacht hat, dann kommt's darauf an, mit wem dieser Name verbunden wird. Motörhead ist Lemmy. BAP werden als Wolle Niedecken wahrgenommen, obwohl jeder weiß, daß sie ohne den Major nie über die Kölner Südstadt hinausgekommen wären. Wie? Dave Mustaine war mal bei Metallica? AC/DC scheinen auch ohne Bon Scott denkbar zu sein. Weitere Beispiele? Gut - Rolling Stones, Red Hot Chili Peppers, Pearl Jam, Spinal Tap, Ramones etc.

Entscheidend dürfte sein, ob der Hauptsongwriter an Bord bleibt, obwohl das bei Depeche Mode auch nicht so war (andererseits waren sie zu der Zeit, als Vince Clarke Richtung Yazoo/Erasure abgehauen ist, auch noch 'ne derbe Teenie-Band, bei der niemand draufgeguckt hat, wer eigentlich die Songs geschrieben hat).

Aber auch da dürfte es Ausnahmen geben ...

Nos vemos en infierno, Pepe

PS: Ich glaube, ich werde ein guter Jurist - viel geschrieben, nix gesagt :-)

Re: Eine Band! Eine Band?

Hallo!
Ich hab Teile von dem Konzert gesehen und war entsetzt!
Ich bin nie Bap-Fan gewesen, war aber auf der "Amerika-Tour" auf nem Konzert und hab auch die passende CD (die ich für die beste von Bap halte). Die erste CD mit der neuen Bestzung hab ich zweimal gehört und fand sie nicht schlecht, aber die neuen Lieder fand ich entsetzlich. Ich weiss nicht, an was es lag, aber es gefiel mir einfach nicht. Ich fand die Songs weniger abwechslungsreich und nicht so interessant wie sie früher einmal waren. Aber was soll´s, wie gesagt, bin kein Bap-Fan, deshalb ist es mir eigentlich egal;-)!
Ciao,
Der Lurch

Re: BAP??? Affjetaut!!!

Halli,

Als ehemaliger BAP-Aficionado der ersten Stunde kann ich mich heute eigentlich nur noch mit Grausen abwenden - bzw. den Sender wechseln, wenn W. Niedecken und seine Mannen irgendwo im Radio gespielt werden, da ich die Karriere von der Kölner Besetzer-Band bis zum aufgeblasen-nichtsagenden P.C. Kumpelrocker mit wachsendem Verdruss verfolgt habe.
Es fing ja ganz sympathisch an mit den 5 Jungs aus der Südstadt, die jammten, einen dazu durchzogen und lockere Texte machten. Eine Schritt in die kommerziellere Richtung bedeutete schon der Austausch von Hans Heres gegen Klaus Häuser, aber immerhinn hatten seine Riffs einen hohen Wiedererkennungswert. Langsam spielten sie sich rauf von der Stollwerk Hausband zu rheinischen Lokal Heroes, kein AstA-Fest, keine größere Demo mehr ohne; "Wahnsinn", "Müsli-Man", Ruut-wieß-blau, querjestriefte Frau" etc. wurden lippensynchron mitgesungen, und der Wirt vom Chlodwig-Eck konnte schon bald den Spruch "Clemens, donn uns zwei Schabau" nicht mehr hören. Bei politischen Großereignissen in Bonn dröhnten sie neben den Scherben aus den Fenstern und "Kritallnaach" brachte jede Studi-Fête in Schwung.
Na ja, so liebte man sie halt, aber mit jeder LP wurden sie flacher, verloren ihren Humor und meinten mehr und mehr etwas "aussagen" zu müssen - der Anfang vom Ende. Bei "Ahl Männer - Aaljlatt" war mein Vorrat an gutem Willen aufgebraucht und sie wurden von der Buy- und Playlist gestrichen. Dann las ich noch vor einigen Jahren die vergnügliche Kritik über "Leopaadefell", um endgültig zu realisieren, dass ich mit meinem Urteil nicht verkehrt lag. Ich will sie Euch nicht vorenthalten:

Armer Herr Tambureng-Mann

Nichts sträubt sich so entschlossen gegen die Übersetzung in andere Sprachen wie ein Werk der Lyrik. Am besten, man läßt die Finger davon. Wolfgang Niedecken hat das nicht getan, und die erste Frage, die einem beim Anhören seiner geballten Bob-Dylan-Verballhornungen namens "Leopardefell" in den Sinn kommt, ist: Darf der Mann das? Er darf, angeblich sogar mit dem Segen des Meisters höchstselbst. Aber: Bob Dylan kann kein Kölsch.
Wenn sich nämlich Lyrik gegen etwas noch entschlossener sträubt als gegen eine Übersetzung, dann gegen die Übersetzung in einen Dialekt, was keineswegs gegen Dialektdichtung an sich spricht. Wohl aber gegen die Verwandlung von Hochsprache in Mundart. Klaus Kinski wäre längst vergessen, wenn er Villons "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" auf pfälzisch herausgebrüllt hätte, und ein Macbeth, der seiner Gattin in breitem Schwäbisch vom Mord an König Duncan berichtet, bräuchte wohl nicht erst auf den Wald von Birnam zu warten, bevor ihn jemand ins Jenseits befördert.
Kölsch hin, Kölsch her, auch ohne Dialekt ist es verwunderlich, daß Dylan - besser gesagt, sein Verlag - die Texte Niedeckens genehmigt hat. Da wird "A Hard Rain's A Gonna Fall" zu "Unfassbar vill Rään" umgewurschtelt, "It's All Over Now, Baby Blue" zu "Jeder 's manchmohl einsam, nit nur Du" geknittelt und der "Highway 61" mutiert - ich schwöre, es ist wahr - zum "Nürburgring". Der schmachtende Refrain "I want you - so bad" gerät zum fröhlich-burschikosen "Ich will Dich, na klar", und die Zeile "Resting in the fields, far from the turbulent space" ("Jokerman") kommt geradezu tolldreist als "Nackt auf der Wiese liegend, mit Weltall zugedeckt" ("Dä Joker danz") dahergeschwachsinnelt.
Die Musik plätschert gefällig- routiniert dahin - hier ein bißchen Afrika, da eine Prise Jamaika, wie sich das heute gehört - und spätestens nach zwei Stücken überfällt einen der unwiderstehliche Drang, das Original aufzulegen, was einem Perlen der Dichtkunst wie "Als ob se'n Frau wöhr" und "Dat benn ich nit" (Originaltitel der Redaktion bekannt) erspart.
Unterdessen warten wir schon mit bangem Grausen auf den spätestens zu Dylans 60. Geburtstag unweigerlich folgenden Sampler der deutschen Musikerschar, der uns dann bei einem Open-air-Festival auf der Wartburg präsentiert wird. Manfred Krug dräut "Ick puste dir um" (Blowin In The Wind), Helge Schneider rät "Hömma, kannste vergessen" (Don't Think Twice"), Die Prinzen besingen die "Draurische Kerrsche aus Bitterfeld" ("Sad-Eyed Lady Of The Lowlands"), und Gerhard Polt krönt das Programm mit "Willst a Watsch'n, Petrus" (Knockin' On Heaven's Door"). Armer Herr Tambureng-Mann!

Copyright ® contrapress media GmbH
TAZ Nr. 4557 Seite 20 vom 28.02.1995
Matti Lieske

Re: BAP??? Affjetaut!!!

Hi Mathias,

: Als ehemaliger BAP-Aficionado der ersten Stunde kann ich mich heute eigentlich nur noch mit Grausen abwenden

interessant, daß wir da die gleiche Entwicklung durchgemacht haben, und ebenso interessant, daß auch Du Deine Ablehnung mit der Erwähnung der Leopardenfell-Platte verbindest. :-)

Keep rockin' (auch Du, John Lee)
Friedlieb

Und ich dachte ...

schon ich wäre der einzige BAP-Hasser.

Mich haben die von anfangan genervt. Dieser komische Meetscher, der wie ein Tanzmucker spielte und der Dialekt würg - kot...
Jedenfalls über die neue CD hat mein Bassist gemeint: der Gitarrist spielt amtlich amerikanisch. Das muß ich mir auch mal anhorchen.
Und diese Leopardenband - die war noch grausamer als BAP himself. Da hätte ich sogar Modern Talking vorgezogen.
Also einen Bauchschuß gegen Darmverstopfung getauscht...

GRuSS CB und ein schönes WE

Ach was


: Allein geburtsortbedingt ... ;-)

Pfff, da wuenscht man sich ja direkt, nie was gesagt zu haben, dann koennnte man sich jetzt zur Bruederschaft zaehlen und sich schick finden ¦¬]

Aber was das mit dem Geburtsort angeht, wie laecherlich - habe mir sagen lassen, das man sogar innerhalb von Koeln noch patriotische Grabenkaempfe ausficht - also, dann stelle ich mich jetzt noch schnell auf die Seite von LSE - prost!

gut Ton!
ullli

NP: LSE "Heinz"


Re: BAP??? Affjetaut!!!

: Hi Mathias,
:
: : Als ehemaliger BAP-Aficionado der ersten Stunde kann ich mich heute eigentlich nur noch mit Grausen abwenden
:
: interessant, daß wir da die gleiche Entwicklung durchgemacht haben, und ebenso interessant, daß auch Du Deine Ablehnung mit der Erwähnung der Leopardenfell-Platte verbindest. :-)

Hi Friedlieb,

Ich glaube, dass hat auch sehr viel mit der Biografie und Zeitgeschichte zu tun. Das wichtige an BAP war ja weniger die pure Musik, sondern v.a. ihre Funktion in der Kölner Besetzer- und Ökopax-Szene - und da waren sie ja wirklich DER Identifikationspunkt -, und nicht zuletzt das ganze drumherum mit Chlodwig-Eck, Kong, Stollwerk etc. Sie haben bloß den Fehler gemacht, nicht wie TSS rechtzeitig aufzuhören, wie sich das dannn alles anders entwickelte.

In the mood, stooge