im Grünen wurde es letztens angesprochen; der ullli hat da was Feines zu gesagt, und ich dachte, man könnte hier bei den Aussensaitern mal etwas Sofa-mäßiger drüber diskutieren als im Grünen.
Es geht um das Thema "Der Mensch am Pult, das unbekannte Wesen".
(Zu dem Thema gehört übrigens ein nettes Bildchen, dessen schiere Größe mich allerdings davon abhält, es direkt in den Beitrag zu plazieren. Wem 120k für einmal lachen nicht zuviel sind, möge hier klicken.
Das Bild hab ich mal irgendwann als Kopie bekommen. Weiß jemand, von wem das ist? Und ob der Autor noch mehr von dieser Sorte gemalt hat? Sacht Bescheid! Klammer zu.)
Zur Sache. Wenn der Veranstalter die PA und einen Mixer-Menschen stellt, sieht man zu, daß man mit ihm klarkommt. Das ist ein Problem für sich, ist aber letzlich zu regeln.
Meine Band hat eine eigene Anlage, aber keinen festen Mixermenschen. Wenn wir die Anlage benutzen, sind wir natürlich bestrebt, jemanden zu haben, der an den Knöppen dreht ("Hey, dreh mal am Geiler-Regler..."). Oft müssen wir das Pult aber mit auf die Bühne holen; unser Keyboarder macht das dann so nebenher. Das ist natürlich sub-optimal. Soviel zum Umfeld.
Zwei Erlebnisse möchte ich gern zum Besten geben:
Die eine Geschichte ist der absolute Traum eines jeden Musikers: Ein Genie am Pult. Das ist für mich Gerhard Babbel, der zusammen mit Uwe Häger die PA-Firma Babbel&Häger hier um die Ecke betreibt und der normalerweise die Hooters, Melissa Etheridge und Manfred Mann's Earth Band abmischt. Demnach ist der Babbel ständig ausgebucht und eigentlich für uns auch zu teuer. Nun ist aber unser Drummer privat ziemlich gut mit dem Gerhard befreundet und so können wir uns öfter mal für kleines Geld was von ihm dazuleihen. Aber gelegentlich (vor allem wenn es sich vom Veranstalter so ergibt) haben wir das Vergnügen, daß der Gerhard uns abmischt.
Und das ist ein Phänomen. Der Mann hat ein fotografisches Gedächtnis für Lautstärkenverhältnisse. Soundcheck: Nix Drums, Bass, Gesang, Gitarre, Keyboards, und dann nochmal alle zusammen wegen der Lautstärke. Nein, stattdessen nur die Instrumente einzeln, und dann "spielt mal, paßt schon", und es war total gut und ausgewogen. Und dann die Herausforderung: Unsere Sängerin hat eine zwar sehr tolle, tiefe, aber auch relativ leise Stimme. Wir schaffen es kaum, daß sie sich im Monitor vernünftig hört, ohne daß es koppelt. (Tips dazu?) Und wenn dieser Mensch uns abmischt, ist es halt alles perfekt.
Die andere Geschichte war eher so ne Art Alptraum, soundmäßig zumindest. Das war so ne Art chaotisch selbstorganisiertes Festival, mit ner zusammengewürfelten Anlage; das Festival an sich war auch sehr geil, hat auch tierisch Spaß gemacht, aber der Sound... Brrrr. Das Pult war so ein Yamaha 02/R Digitalpult (für's Recording ziemlich gut, für Live imho nix), um das sich zwar viele vermeintlich Wissende drumrum scharten, mit dem aber keiner klar kam.
Dem Mixermensch eilte ein ziemlich toller Ruf voraus, wenn Al Jarreau nach Deutschland käme, würde er immer nach dem fragen und sich am liebsten von dem abmischen lassen und hastenichgesehn mit wem der sonst noch alles zusammengearbeitet hatte. Leider war dieser Mensch ziemlich arrogant und hatte überhaupt keinen Bock auf den Job. Er hat zum Beispiel die Stereo-Signale vom Keyboard und von den zwei Gitarrenamps auf einen Mono-Weg zusammengelegt, weil er keine Lust hatte, zwei Regler gleichzeitig zu betätigen. Und so weiter. Es war zum kotzen. Wie man sieht, auch ein ansich guter Mixermensch muß gute Laune und Spaß an der Sache (und geeignetes Werkzeug) haben, sonst wird es nix.
Unser entscheidendes Problem ist im Moment das Bühnen-Monitoring, da wäre ich an Erfahrungsberichten interessiert.
(Leisler) Kiep rockin'
Friedlieb (Spenden-Wochen) (Russische Wochen um einen Tag ausgesetzt. We apologize for this inconvenience.)
NP: Blood Sugar Dingens Magik/Red Hot Chilli Peppers