Re: hand ab!Beitrag von Friedlieb vom Dezember 12. 1999 um 11:57:12: Als Antwort zu: hand ab! geschrieben von ullli am Dezember 09. 1999 um 12:53:44: Hi ulllli, : Wir hatten den Thread mit "was macht einen guten Musiker aus" ja gerade abgehandelt, ein Keyboarder, der nicht Zurueckhaltung im Sinne der Musikalitaet begreift, ist halt eine Umweltverschmutzung (ganeuso wie ein zu lauter Gitarrist letztlich bloss ein Verstoss gegen alle Umweltauflagen ist!!!) Ja, ich kann mich noch gut an diesen Thread erinnern. Da war ich noch im selbstauferlegten Read-Only-Mode. Aber ich darf den Teilnehmern dieses Threads versichern, daß ich ihre Beiträge aufmerksam gelesen und genossen habe. : Ich erinnere mich an diese witzige Eagles-ReFunding-Tour, da hat ein absolut hochqualifizierter Keyboarder vor der absolut geilen B3 gestanden, und mit der linken Hand entweder Hosentaschenbilliard gespielt oder Fotos gemacht. Ja, solche Understatements liebe ich auch. Mir ist das auch schon bei Steve Lukather's Los Lobotomies aufgefallen (was heißt das eigentlich?) - der Keyboarder (David Garfield, so'n dicker und gemütlicher Typ) spielte fast garnix. Man hätte beim oberflächlichen Zuhören denken können, daß er gerade mal drei Akkorde mit Mühe und Not spielen kann. Bloß ab und zu blitzte sein Können sonnenhell auf. Und beim Keyboard-Solo hat er dann gezeigt, was er drauf hat. Sowas liebe ich, wenn jemand hinreichend Selbstbewußtsein hat, und nicht jeden Moment zeigen muß, was er für ein toller Musiker ist. : aber eigentlich ging es ja hier um Sound! Wohl war, aber ich behaupte (nennen wir das mal "Friedlieb's These vom guten Ton"), daß ein gutes Arrangement eine der wichtigsten Grundlagen für einen guten Gesamtsound ist. : Also, wer ein keyboard baut, der will es moeglichst universell einsetzbar machen, damit viele Leute es kaufen, logo. Nebenbei will er auch ein bisschen angeben, mit, welchen Frequenzgang er mit welcher schnelligkeit simulieren kann, etc. :-))) Kommt mir bekannt vor. Ich hab mal in ner Band gespielt, da hatte der Keyboarder so ein Korg Polydingens oder MX 2 oder wie die Teile damals hießen, das war einer der ersten Synthies von Korg. Und er ließ immer die Hubschrauber in D-Moll vorbeifliegen und fand das wahnsinnig toll. : Entscheidend ist aber, dass die Besitzer Sounds bauen koennen (und aus "boah"-Gruenden auch gleich beim Einschalten vorfinden), die jegliches Frequenzspektrum voll ausnutzen, Da ich zu meiner Creamware-Zeit ein bißchen mit den Sound-Designern zu tun hatte, weiß ich glaub ich was Du meinst. Das sind diese HowTheFuckDidHeMakeThisSound-Sounds, die eigentlich in's Showcase gehören oder allenfalls in's KEyboard-Solo und sich dann seltsamerweise auf irgendwelche Bühnen mitten in die Stücke verirren. : ausserdem meistens Stereo sind (und weil der Keyboarder irgendwann auch mal einen echten Stereo-Sound spielt, muss er natuerlich auch Stereo ueber die PA - was keiner merkt Oh, damit triffst Du mich natürlich im Kern, denn ich spiele selbst gern Stereo. Früher über zwei Amps mit gelegentlich unterschiedlichen Delay-Zeiten (ich hatte damals jedes Interview mit Brian May auswendig drauf!) bzw. Effekten, mit dem POD eh. Und Du meinst also, daß das keine Sau hört (außer dem Soundmenschen, am vermehrten Matsch)? : Ein guter Keyboarder lernt also erstmal hoeren, wie ein sound zusammengesetzt ist, wenn er sehr gut ist, kann er heraushoeren, wo noch Platz in einem Song ist, und demnach seine Sounds editieren. Ich ziehe das jetzt mal wieder auf die Gitarristen-Schiene. Man hört ja oft von irgendwelchen Effektgeräten, die würden sich im Studio oder zuhause oder über Kopfhörer etc. saugeil anhören, und Live oder auf der Probe wär's dann Essig. Davon betroffen sind alle Effekte sowie alle Geräte mit Effekten (z.B. auich die Line 6 Teile). Ich behaupte, daß dies nicht an den Effektgeräten liegt, sondern daß viele Effekte eben überstrapaziert werden. Wenn man ganz allein spielt, klingt es toll, weil der Effekt das gesamte Frequenzspektrum hat, um sich auszubreiten. Im Bandgefüge wildert er dann in fremden Gefilden, die frequenzmäßig anderen Instrumenten vorbehalten sind. Was uns zu Friedlieb's These vom Effekt führt: Man unterscheide streng zwischen Grundsound und Effekt. Der Effekt ist im eigentlichen Wortsinn nur ein Akzent auf dem Grundsound, nicht mehr. Am besten wirkt er, wenn man ihn fast nicht hört. : und gerade diese Keyboarder tendieren zu einem eher laxen Umgang mit ihren Sounds... Aber wir Gitarristen holen dank der Digitaltechnik auf, Du wirst schon sehen. ;-) : ach, beisewei, das SoundProblem betrifft nicht nur Keyboarder, sondern ALLE INSTRUMENTE!! Yepp. S.o. Keep rockinowa
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