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(Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Aussensaitigst Hallo,

bei mir steht demnächst eine neue elektrische ins Haus. Nun das ist ja zunächst eine schöne Sache. Nun ist es aber so, dass sich mir da ein Entscheidungsproblem auftut (siehe Betreffzeile).

Mir ist natürlich klar, dass mir hier keiner die Entscheidung abnehmen kann, und darum geht es mir auch gar nicht. Es geht mir vielmehr darum, mal verschiedene Meinungen dazu zu erfahren, da es manchmal gut sein kann, wenn jemand Außenstehender was dazu sagt.

Es gibt im Prinzip zwei E-Gitarrentypen die mir seit geraumer Zeit im Kopf umhergeistern. Das sind zum einen die Tele und ihre Verwandten, und zum anderen die Jazzmaster. Die Entscheidung bewegt sich im Prinzip zwischen, "was finde ich intuitiv, emotional, bauchgefühlsmäßig toll" und "was passt zur Musik meiner Band".

Für eine Tele, bzw. im Prinzip für eine Revered Buckshot, die ich für eine sehr interessante Televerwandte halte und die es bei einer Entscheidung für Tele wohl werden würde, spricht im Prinzip erstmal der Sound meiner Band. Mein Mitgitarrist spielt Paula und hat dementsprechend einen recht fetten Sound. Ich selbst spiele im Moment Strat (die will ich auch weiterhin nutzen, nur halt nicht ausschließlich). Ein Telesound würde da wunderbar dazu passen, zumal ich Telesounds schon immer sehr mochte.

Nun ist es jedoch so, dass ich finanziell im Moment das Glück habe, dass mit der Fender Classic Player Special eine Jazzmaster in erreichbare Gefilde gerückt ist. Die Jazzmaster mag ich schon immer sehr, einige meiner Lieblingsgitarristen spielen Jazzmaster und machen damit einige der für mich tollsten Sounds, die ich kenne. 2009 hatte ich in Siegen auf der Session Toms Jazzmaster in der Hand und an meinem Amp und hatte vor allem was den Crunchsound angeht ein ziemliches Aha-Erlebnis. Rein bauchgefühlt hat die Jazzmaster tendenziell die Nase vorn.

Nun hege ich blöderweise die latente Befürchtung, dass eine Jazzmaster neben einer Paula zu fett sein könnte, zu wuchtig, nicht twangig und transparent genug (zumal die Classic Player Special eine Idee heißere Pickups im Vergleich zu Vintage-Modellen hat). Soundmäßig spiele ich etwa 40% Crunch 40% Clean und 20% heftigere Zerre.

Natürlich werde ich versuchen beide Gitarren auch mal in die Hand zu bekommen, aber so einfach ist das nicht. Die Reverend ist in Deutschland (vll. Hat ja jemand einen Tipp, wo man Reverend anspielen könnte) so gut wie nirgends in den Läden zu finden, und auch die Jazzmaster gehört in den eher kleinen Leipziger Läden leider nicht zur Stammbesetzung.

So, ist ein langer Text geworden, danke euch für die Lesegeduld. Was meint ihr? Wie würdet ihr so eine Entscheidung handhaben? Tom, vielleicht weißt ja Du als erfahrender (und bei meinem Aha-Erlebnis in Siegen anwesend gewesener) Jazzmasterist einen Rat?

Vielen Dank!

Viele Grüße

Clemens


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Clemens,

: Nun hege ich blöderweise die latente Befürchtung, dass eine Jazzmaster neben einer Paula zu fett sein könnte, zu wuchtig, nicht twangig und transparent genug (zumal die Classic Player Special eine Idee heißere Pickups im Vergleich zu Vintage-Modellen hat). Soundmäßig spiele ich etwa 40% Crunch 40% Clean und 20% heftigere Zerre.

Wenn das Deine einzige Sorge ist, dann kann ich Dir versichern, dass das kein Problem ist. Die JM klingt zwar "dunkler" als das, was man so normalerweise von Fender Singlecoils kennt und hat nicht den Eierschneidersound eines Tele-Bridge-Pickups -- aber trotzdem genug Biss und Höhen, um sich im Mix durchzusetzen.
Evtl ist die Squier J Mascis JM was für Dich - die ist so günstig, dass Du ohne große Bauchschmerzen testfahren kannst und was ich bislang über die gelesen habe, klingt gut.
Dann kannst Du nebenher noch auf die Reverend ansparen - eine gute Tele gehört in jeden Gitarrenhaushalt, selbst meine Offsetfarm hat eine adoptiert. :-)

Viele Grüße
Tom


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

: Hi Clemens,
: : Nun hege ich blöderweise die latente Befürchtung, dass eine Jazzmaster neben einer Paula zu fett sein könnte, zu wuchtig, nicht twangig und transparent genug (zumal die Classic Player Special eine Idee heißere Pickups im Vergleich zu Vintage-Modellen hat). Soundmäßig spiele ich etwa 40% Crunch 40% Clean und 20% heftigere Zerre.
: Wenn das Deine einzige Sorge ist, dann kann ich Dir versichern, dass das kein Problem ist. Die JM klingt zwar "dunkler" als das, was man so normalerweise von Fender Singlecoils kennt und hat nicht den Eierschneidersound eines Tele-Bridge-Pickups -- aber trotzdem genug Biss und Höhen, um sich im Mix durchzusetzen.
: Evtl ist die Squier J Mascis JM was für Dich - die ist so günstig, dass Du ohne große Bauchschmerzen testfahren kannst und was ich bislang über die gelesen habe, klingt gut.
: Dann kannst Du nebenher noch auf die Reverend ansparen - eine gute Tele gehört in jeden Gitarrenhaushalt, selbst meine Offsetfarm hat eine adoptiert. :-)
: Viele Grüße
: Tom

Hi Tom,

danke für deine Antwort. Emotional zieht es mich immer deutlicher zur JM. Für richtig klingelige Sounds hätte ich ja auch noch meine Strat.

Die Squier J Mascis Signature hab ich auch schon mal im Auge gehabt. Scheint eine wirklich gute Gitarre zu sein. Gegenüber der Fender Classic Player hat aie allerdings ein paar Kompromisse (Linde statt Erle, kein Tremolofeststellknopf), die ich einzugehen bereit wäre, wenn ich denn müsste, aber im Moment muss ich nicht.

Was anderes noch. Weißt Du evtl. eine vernünftige Kofferalternative zum originalen Fenderkoffer für die JM? Neben dem Fender (der halt schon recht teuer ist), hab ich bisher nur eine Alternative (Rockcase) gefunden, und die hat reihenweise schlechte Reviews.

Viele Grüße

Clemens


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi,

: Die Squier J Mascis Signature hab ich auch schon mal im Auge gehabt. Scheint eine wirklich gute Gitarre zu sein. Gegenüber der Fender Classic Player hat aie allerdings ein paar Kompromisse (Linde statt Erle, kein Tremolofeststellknopf), die ich einzugehen bereit wäre, wenn ich denn müsste, aber im Moment muss ich nicht.

hm… das Trem-Unit sollte recht günstig als Austauschteil zu bekommen sein, und ob das Klangholz  angesichts der langen Saitenführung und des geschraubten Halses so viel Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln. Aber ich will Dir die Classicplayer auf gar keinen Fall ausreden, möchte nur zu bedenken geben, dass bei meiner relativ zahme (vintage halt) PUs drin sind und ggf. heissere nicht so klingen, wie Du es Dir vorstellst -- allerdings bekommst Du von den MIA Fender und/oder Novak oder anderen jederzeit Vintage-Spec Pickups, wenn es daran liegen sollte.

Über Koffer(alternativen) habe ich nix mitbekommen (ich trage meine ja schändlicherweise immer im Gigbag spazieren), ggf lohnt ein Blick/ die Frage im offsetguitars.com Forum.

Das Blöde ist halt, dass Du DIE Gitarre hören/fühlen musst. Ich habe zb. eine wirklich tolle Reissue JM, die den Specs nach meiner alten zusammengebastelten weit überlegen sein müsste; die Halstasche sitzt wie angegossen, im Korpus hat kein Vorbesitzer Holz rausgefräst für einen dritten Pickup, das Shielding ist intakt und der Hals ist makellos -- und trotzdem hat sie es nie zur No.1 geschafft; sie kann sie der alten Dame das Wasser nicht reichen, klingt lebloser, "fühlt" sich einfach nicht so gut an in der etc pp. Es ist halt doch die Summe der Teile. Ich hatte der alten Dame eine Mastery-Bridge spendiert und war zunächst ob der Veränderung im Sound nicht wirklich begeistert (was sich zum Glück als nur temporär rausgestellt hat); die Brücke hat das Sustainverhalten und die Hochmitten verändert und auf dem Papier verbessert (klingt auch unverstärkt schon kräftiger, die Töne stehen länger). Trozdem war ich bei den ersten Malen echt unsicher, ob DIESER Sound noch MEIN Sound ist. Alles megasubjektiv also und deshalb kommst Du um Testfahrten nicht drumherum. :-(
Falls Du mal im Rheinmaingebiet bist (oder mal herkommst), könnte ich Dir den Sessionmusik (Ex Musik-Schmidt) empfehlen; da könnte man dann auch zb mit meiner alten als "Referenz" zum Testen einlaufen. Ne Isomatte und n Kaffee (und n Irishpub direkt vor der Tür) könnte ich Dir auch anbieten :-))

Minispaltersession!! :-)

gruss
Tom


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hallo, Clemens!


: bei mir steht demnächst eine neue elektrische ins Haus. Nun das ist ja zunächst eine schöne Sache. Nun ist es aber so, dass sich mir da ein Entscheidungsproblem auftut (siehe Betreffzeile).

Ich kann dir nur raten, die Gitarre zu nehmen, die die soundmäßig und emotional am meisten anspricht (da spricht der Schmalspurpsychologe ;-))!!!

Wenn eine Tele (o. Artverwandtes) zum Sound der Band passen würde, dann wäre das die Entscheidung, wenn eine Jazzmaster dazu nicht passt, könnte es sein, dass du am Ende unzufrieden bist, weil du eine Gitarre hast, die du letztendlich in der alltäglichen Musikpraxis gar nicht einsetzt. Wenn es dich aber einfach nur mit Glücksgefühlen anfüllt, weil du eine Jazzmaster besitzt, dann sollte die Entscheidung auch so ausfallen.

Wie wär's mit beiden!!! ;-)

Gruß. Marc


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hallo Cleemens,

nur kurz zu der Reverend-Idee: Du meinst diese hier? http://www.reverendguitars.com/reverend/guitars/bolt_on_series/buckshot.html

Die sind über Taranaki-Guitars zu kriegen; haben ein kleines Geschäft in Ostfildern; bei uns umme Ecke (Nähe Stuttgart). Bisschen speziell in der Formgebung, aber durchaus gut gebaut und noch im erschwinglichen Rahmen; werden wohl überweigend in Süd-Korea gefertigt. Also wenn´s designmäßig ein bissel abweichen darf von den "ehernen" Fendershapings, finde ich die auch mal eine Erwägung wert.

Grüsse,

teleman


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi,

für mich ganz klar:

Ein Tele nur wegen des Bandsounds zu kaufen käme für mich nicht in Frage.

ich besitze eine Gitarre, die ich im Prinzip nur aufgrund "vernünftiger" Argumente gekauft habe und ich muß sagen, daß das die einzige ist, die mir im Gegensatz zu den anderen nicht ans Herz gewachsen ist.

kauf Dir das, was Dir wirklich gefällt!

Gruß

Dan

PS: ich bin der, der sich eher eine neue Band sucht in der meine Wunschgitarre passt!


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Clemens!

Klare Sache: Telecaster. Vielseitiger als ne Jazzmaster und imo besser ortbar und unterbringbar in einer Band.

Ich habe meine Tele jetzt seit 20 Monaten, seitdem spiele ich fast nichts anderes mehr. Nicht, weil die sich so toll spielen lässt o.w.a.i., sondern, weil der Sound einfach immer grandios passt, egal mit welchem Amp und das Ding robust ist.

Ist übrigens eine Baja Tele, die ich schwer empfehlen kann, tolles Halsprofil, tolle Pickups und eine Schaltung, bei der man auch beide PUs seriell schalten kann und dann knallts :-)

Das , was ich noch spannend fände zwischen Tele und Jazzmaster gelegen wäre eine Duo Jet mit Dynasonics, aber das ist dann wieder teuer...

Alles Gute!

Jonas


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Clemens,

wie schon geschrubt, liegen Jazzmaster und Tele soundmäßig nicht so weit auseinander, wie man meinen mag, twangen kann die JM auch (hör Dir mal Danny Adler, Eddie Campbell oder Magic Slim an). Und das Nierentisch-Desgin ist ein weiterer Geniestreich aus dem Hause Fender.

Kein Geniestreich ist dagegen die bemerkenswert überflüssige Presetschaltung und ein ausgesprochener Spaßkiller das beschissene Tremolo mit der lausigen Wackelbridge, die man nicht mal eben wie die Schaltung mit dem Seitenschneider stillegen kann. Für mich bei einer Kaufentscheidung das absolute KO-Kriterium. Aber vielleicht gibt es ja bezahlbare Varianten mit Hardtail-Bridge.

Ansonsten bin ich in Sachen Tele voll auf Jonas' Linie: eine gute Tele kann (fast) Alles und setzt sich immer durch. Allerdings ist Tele nicht gleich Tele, für mich gibt es folgende Must: Swamp-ash-body, Maple neck, Drei-Messingreiter-Bridge, Broadcaster Steg-PU (DiMarzio Twang King oder Seymour Duncan STL1-B tauchen für annehmbares Geld) und nicht zuletzt 4-way-Schalter oder Stratschalter zum Seriellschalten der PUs.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Mathias,

Swamp-ash-body, Maple neck, Drei-Messingreiter-Bridge, Broadcaster Steg-PU (DiMarzio Twang King oder Seymour Duncan STL1-B tauchen für annehmbares Geld) und nicht zuletzt 4-way-Schalter oder Stratschalter zum Seriellschalten der PUs.

Das ist lustig. Dürfte ich nur eine Tele behalten, wäre sie nur abgesehen vom Pickup genau das Gegenteil! :-)

Erle/Rosewood, Stahlreiter und bei der Schaltung bloß kein Schnickschnack.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi,

: ein ausgesprochener Spaßkiller das beschissene Tremolo mit der lausigen Wackelbridge...

Lustig, wie die Meinungen da auseinander gehen. J Mascis, Johnny Maar, Nels Cline und noch ein paar andere halten das JM/Jag trem für eins der besten von Fender. Ich behaupte ja, dass 95% der negativen Klischees der Brücke und des Trems mit einem schlechten Setup und zu laschen Saiten zu tun haben. :)

Aber nicht umsonst gibt es Buzzstop devices, masterybridges, tuneomatic mods etc... hartes spiel und niedrige saitenlage und die floating bridge mit originalsätteln gehen nicht so toll zusammen.

das design hat schwächen, aber so rundheraus das system als beschissen zu bezeichnen, das kann ich so nicht unterschreiben.

gruss

tom


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hallo,

wie wäre es mit einem Mittelding? Jazzmaster ohne Jazzmaster Schnickschnack (Preset-Schaltung, Vibrato) und als telemäßiges Element ein einteiliger Ahornhals. In diese Richtung geht die Squier Jazzmaster Vintage Modified.

Zufällig habe ich eine solche abzugeben, und einen Satz günstiger Boutique Pickups noch mit dazu :-) 

Grüße
Peter  : Aussensaitigst Hallo, : bei mir steht demnächst eine neue elektrische ins Haus. Nun das ist ja zunächst eine schöne Sache. Nun ist es aber so, dass sich mir da ein Entscheidungsproblem auftut (siehe Betreffzeile). : Mir ist natürlich klar, dass mir hier keiner die Entscheidung abnehmen kann, und darum geht es mir auch gar nicht. Es geht mir vielmehr darum, mal verschiedene Meinungen dazu zu erfahren, da es manchmal gut sein kann, wenn jemand Außenstehender was dazu sagt. : Es gibt im Prinzip zwei E-Gitarrentypen die mir seit geraumer Zeit im Kopf umhergeistern. Das sind zum einen die Tele und ihre Verwandten, und zum anderen die Jazzmaster. Die Entscheidung bewegt sich im Prinzip zwischen, "was finde ich intuitiv, emotional, bauchgefühlsmäßig toll" und "was passt zur Musik meiner Band". : Für eine Tele, bzw. im Prinzip für eine Revered Buckshot, die ich für eine sehr interessante Televerwandte halte und die es bei einer Entscheidung für Tele wohl werden würde, spricht im Prinzip erstmal der Sound meiner Band. Mein Mitgitarrist spielt Paula und hat dementsprechend einen recht fetten Sound. Ich selbst spiele im Moment Strat (die will ich auch weiterhin nutzen, nur halt nicht ausschließlich). Ein Telesound würde da wunderbar dazu passen, zumal ich Telesounds schon immer sehr mochte. : Nun ist es jedoch so, dass ich finanziell im Moment das Glück habe, dass mit der Fender Classic Player Special eine Jazzmaster in erreichbare Gefilde gerückt ist. Die Jazzmaster mag ich schon immer sehr, einige meiner Lieblingsgitarristen spielen Jazzmaster und machen damit einige der für mich tollsten Sounds, die ich kenne. 2009 hatte ich in Siegen auf der Session Toms Jazzmaster in der Hand und an meinem Amp und hatte vor allem was den Crunchsound angeht ein ziemliches Aha-Erlebnis. Rein bauchgefühlt hat die Jazzmaster tendenziell die Nase vorn. : Nun hege ich blöderweise die latente Befürchtung, dass eine Jazzmaster neben einer Paula zu fett sein könnte, zu wuchtig, nicht twangig und transparent genug (zumal die Classic Player Special eine Idee heißere Pickups im Vergleich zu Vintage-Modellen hat). Soundmäßig spiele ich etwa 40% Crunch 40% Clean und 20% heftigere Zerre. : Natürlich werde ich versuchen beide Gitarren auch mal in die Hand zu bekommen, aber so einfach ist das nicht. Die Reverend ist in Deutschland (vll. Hat ja jemand einen Tipp, wo man Reverend anspielen könnte) so gut wie nirgends in den Läden zu finden, und auch die Jazzmaster gehört in den eher kleinen Leipziger Läden leider nicht zur Stammbesetzung. : So, ist ein langer Text geworden, danke euch für die Lesegeduld. Was meint ihr? Wie würdet ihr so eine Entscheidung handhaben? Tom, vielleicht weißt ja Du als erfahrender (und bei meinem Aha-Erlebnis in Siegen anwesend gewesener) Jazzmasterist einen Rat? : Vielen Dank! : Viele Grüße : Clemens


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Tom,

Sicher kann man seine Spielweise auf das Jag/JM Tremolo abstellen. Ich bin jedoch generell kein Jammerhaken-Fan (Ausnahme: Bigsby), und so ist das Problem, dass man das Trem nicht so einfach wie das von der Strat arretieren und dann weiterspielen kann wie bei einer Hardtail Bridge. Man hat immer noch die Wackelbridge, die lange Saitenführung und den fehlenden Druck auf die Bridges.

Will heißen: Man muss wissen, auf welche Eigenarten man sich bei der JM/Jag einlässt, die sich möglicher Weise als konträr der eigenen Spielweise und den Soundvorstellungen herausstellen und dem GAS den FRUST folgen lassen. So wie bei mir, der ich meine in den 90er Jahren besessene JM gerade rechtzeitig zur Grunge-Welle verkauft habe.

ne schöne Jrooß, Mathias

PS: Eine geschmackvoll kolorierte Hardtail-JM könnte bei mir aber noch mal einen nachhaltiegen GAS-Anfall auslösen.


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi,

Das ist lustig. Dürfte ich nur eine Tele behalten, wäre sie nur abgesehen vom Pickup genau das Gegenteil! :-)
: Erle/Rosewood, Stahlreiter und bei der Schaltung bloß kein Schnickschnack.

Ich will auch nicht sagen, dass alle anderen Konfigurationen Scheiße klingen. Aber die von mir genannte ist nun mal die der Mutter aller Solidbodies und damit die Referenz für Twang und vieles mehr (-> Roy Buchanan). Und mich hat sie vom ersten Augenblick an bis heute überzeugt. Die zusätzliche Schaltmöglichkiet auf seriell ist nur ein unaufwändiger Gimmick, der den originalen Sound nicht beinträchtigt.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Noch als Nachtrag:

ich hab ja auch so eine! Allerdings "nur" Mexico made.
Und ich liebe sie! Aber wie gesagt, wenn es tatsächlich nur eine sein dürfte, dann würde ich schweren Herzens zur Erle/Rosewood (auch Mex) tendieren. Das ist einfach mehr der Allrounder.

Bei mir ist es so, dass ich in den Proben und Live neben meiner ES nur die Erle/Rosewood einsetze. In Sachen Recording hat aber die Esche/Maple die Nase vorn. So klappt es für mich am besten.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hi Tom,

danke für die ausführliche Antwort. Ich hatte gestern noch in leipzig eine Classic Player Special in der Hand. hat mir gut gefallen. Die Saiten waren ziemlich runter und sie ist leider schwarz und nicht Sunburst, was mir nicht sehr gefällt. Die wirds eher nicht werden. Nichtsdestotrotz ist die Classic Player eine Option.

Dein Angebot nach Frankfurt zu kommen und dort mit Deiner als Referenz zu vergleichen und zu testen, finde ich super und ich würde es gerne annehmen. Danke Dir! Zumal ich denke ich die Squier J Mascis nicht von vornherein ausschließen sollte, ohne sie in der Hand gehabt zu haben.

Ich schreib Dir mal noch eine Mail deswegen.

Viele Grüße

Clemens


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Moien Mäthes,


: Ansonsten bin ich in Sachen Tele voll auf Jonas' Linie: eine gute Tele kann (fast) Alles und setzt sich immer durch. Allerdings ist Tele nicht gleich Tele, für mich gibt es folgende Must: Swamp-ash-body, Maple neck, Drei-Messingreiter-Bridge, Broadcaster Steg-PU (DiMarzio Twang King oder Seymour Duncan STL1-B tauchen für annehmbares Geld) und nicht zuletzt 4-way-Schalter oder Stratschalter zum Seriellschalten der PUs.


Zur Jazzmaster kann ich nicht viel sagen, ein paarmal hab ich eine in der Han...äääh, vor dem Bauch hängen gehabt, aber die haben mir nie gelegen.

Was Tele angeht, kann ich nur unterstreichen, was du schrobst (bis auf das mit den PU`s, aber ich habe ja noch den von dir erstandenen See more Drunken im Schoss vom Flurschaaf liegen, vielleicht sollte ich doch mal den Lötkolben...). Zu meiner hab ich ja damals (also vor gefühlt 100 Jahren)  das hier geschrieben, und dabei ist es geblieben. Die ES ist immer noch die Nr.1, Platz zwei teilen sich Tele und SG. Und wenn ich im Proberaum oder beim Gig das Ichhörmichnichtgefühl habe, wird die Tele eingestöpselt, dann ist das vorbei. Und zwar ohne an den Ämpknöppen zu schrauben.

ne schöne Jrooß

Pitter


Re: (Gitarre) Teleartiges vs. Jazzmaster, eine schwere Entscheidung

Hallo,

erstmal danke an alle die bisher geantwortet haben.

Ich hab am Montag eine Jazzmaster mit einer Tele verglichen und die Entscheidung ist immer noch offen. Evtl. werd ich auch mal eine Jaguar anspielen.

Deimel, Schwarz u. ä. ist leider deutlich zu weit über meinem Budget (auch wenn mir die Schwarz Serene Classic ausgesprochen gut gefallen würde).

Taranaki sind ein bisschen zu weit weg, um einfach mal hinzufahren.

Auf jeden Fall hab ich den Eindruck, dass ich mir mit der Entscheidung in Ruhe genug Zeit lassen sollte und nicht aus Ungeduld jetzt sofort eine Gitarre kaufen sollte.

Es bleibt spannend (zumindest für mich).

Viele Grüße

Clemens