von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 20:18h
Liebe Gemeinde!
Am Samstag feierte eine Bekannte von mir ihren Geburtstag. Wir landeten nach diversen Cocktails zu späterer Stunde in einer großen Disco. Das war mir schon lange nicht mehr passiert. Ich war amüsiert, überrascht und entsetzt in laufender Abwechslung - es war schlimm.
Tatsächlich gab es so etwas wie einen "Rockraum". Da ging es dann so rockig zu wie mit Titeln wie "Time of my life", bekannt aus Dirty Dancing. Manchmal ein Song der Neuen Deutschen Welle. Und dann, dann passierte es...
Der DJ legte ein Medley auf. Ohnehin schon etwas, was ich überhaupt nicht leiden kann. Dieses Medley fasste die bekanntesten Songs einer der bekanntesten deutschen Bands zusammen: PUR. Weglaufen ging nicht - ich war in einer Gruppe da. Zur Ablenkung unterhalten ging auch nicht - zu laut. Ohren zuhalten wäre selbt mir zu albern gewesen. Instinktiv bemühte ich mich, mein Gehirn in Sicherheit zu bringen. Dafür versuche ich normalerweise entweder Primzahlen aufzuzählen, Wahrscheinlichkeitsrechnungen anzustellen oder ich übersetze das, was ich höre, simultan ins Englische. Letzteres war meine Maßnahme.
Über das optische Erscheinungsbild der Gruppe breiten wir den gütigen Mantel des Schweigens. Nein, der Sänger hat keine großartige Stimme. Ja, die Arrangements sind alles andere als gewagt. Aber gegen die Melodien kann man beim schlechtesten Willen nichts sagen. Ganz im Gegenteil - ich wollte, mir fielen beim Songwriting solche Linien ein. Und die Texte? Ja, es ist Germanistenlyrik, banal, abgedroschen und peinlich. Und jetzt tut Euch den Gefallen und übersetzt die mal ins Englische. Das scheint mir besser als der Durchschnitt englischsprachiger Popmusik.
Ich fasse mal zusammen: Arrangements behäbig, glatt aber handwerklich okay. Stimmen schwach aber handwerklich okay. Bei deutschsprachigen Texten scheinen wir verwöhnt zu sein - im Vergleich zu englischen Texten ist das auch okay. Aber die Melodien sind schlichtweg gut. Sackzement. Nein, ich war nicht betrunken, bekifft oder sonstwie zugedröhnt. Nein, ich nenne keine Platten dieser Kapelle mein eigen. Nein, ich habe nicht vor, zukünftig freiwillig Musik von denen zu hören.
Ich frage mich dennoch seit Samstag, warum diese Band einen so schlechten Ruf hat. Und bevor Ihr mich steinigt, erinnert euch mal an die Hooklines der Hits oder hört euch das tatsächlich mal an.
Gruß
erniecaster
von muelrich
am 11. Februar 2009 um 20:36h
HalloMatthias,
ich besitze sogar zwei (!) Pur Platten (auf Cassette hihi), Abenteuerland und irgend eine andere....
Ja, es ist banal, ja, es ist Mädchenmucke .... und ja ... es gibt wirklich schlechteres...
2 cent.....
Uli
von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 20:41h
Hi Uli,
wenn du mir in Sachen musikalischer Geschmacksfragen Recht gibst, bin ich in ernsthaften Schwierigkeiten.
scnr
Gruß
Matthias
von LoneStar
am 11. Februar 2009 um 20:45h
Hi ernie,
PUUR - würg - nur BAP ist schlimmer - kotz - pardon brech...
GruZZ *
von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 20:49h
Hallo Claus,
was ist so schlimm an PUR? Formulier es doch mal bitte.
Gruß
erniecaster
von muelrich
am 11. Februar 2009 um 21:50h
Ha Ha Ha.
Warumeigentlich ?
auch wenn ich lange Zeit den Frickelpapst gemimt habe.....in Wahrheit bin ih doch der Balladen-Heini...... *grins*
Uli
NP: Chris whitley-Perfect Day
Judie Tzuke -Songs 1
von muelrich
am 11. Februar 2009 um 21:53h
Hi,
sorry, da ich Rheinländer bin, bin ich befangen.....
Ich habe zuletzt im Fernsehen BAP gesehen mit dem Radio Pandora Unplugged Programm....das war wirklich klasse.
Uli
von muelrich
am 11. Februar 2009 um 21:53h
Hi,
sorry, da ich Rheinländer bin, bin ich befangen.....
Ich habe zuletzt im Fernsehen BAP gesehen mit dem Radio Pandora Unplugged Programm....das war wirklich klasse.
Uli
von andi-o
am 11. Februar 2009 um 21:59h
Hi Uli, hi Matthias,
... es gibt wirklich schlechteres...
schon klar, schlechter geht's immer.
Macht aber doch bitte trotzdem die Tür zum Abenteuerland
feste hinter euch zu, wenn ihr drin seid, ihr beiden, ok? ;-p
Grüße,
Andreas
Fahrer, Putzer & Schrauber - und Spass dabei
von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 22:07h
Hi andi,
ja, nee. Mal im Ernst: Vor dem Hören dieses Medleys hätte ich auch gesagt, dass PUR das Allerallerletzte ist. Und jetzt frage ich mich, woher eigentlich diese allgemein anerkannte Wahrheit stammt?
Apropos: PUR singen: "Komm mit ins Abenteuerland - der Eintritt kostet den Verstand". Die zweite Zeile ist übrigens mit ziemlicher Sicherheit ein Zitat aus Hermann Hesses "Steppenwolf". Über dessen literarisches Vermächtnis kann man geteilter Ansicht sein, auf den "Steppenwolf" haben sich aber schon ganz andere bezogen und Hesse hat immerhin den Nobelpreis bekommen.
Mal auf den Punkt gebracht: Was ist an PUR falsch?
Gruß
erniecaster
von andi-o
am 11. Februar 2009 um 22:13h
Hallo Matthias,
Mal auf den Punkt gebracht: Was ist an PUR falsch?
selbstredend kann ich dir diese Frage nur höchst subjektiv beantworten.
Was ist an PUR falsch? Was ist an rosa Herrenhemden falsch?
Ich weiss es bei beiden nicht. Aber beide finde ich schlicht zum Kotzen.
Grüße & gute Nacht,
Andreas
von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 22:18h
Hallo andi,
eigentlich habe ich gerade einen extrem dicken Hals - aber nicht auf Dich, warum soll ich dann ruhig sein?
Nee, mal im Ernst:
Deine Frage: Was ist an rosa Herrenhemden falsch? Antwort: Die Farbe.
Was machen PUR so falsch, dass du und ich und eigentlich alle sie hassen? Ich will es doch nur verstehen.
Gruß
erniecaster
von Dan
am 11. Februar 2009 um 22:25h
Hi,
wirst Du langsam altersmilde?
Gruß
Dan
von erniecaster
am 11. Februar 2009 um 22:27h
Hi Dan,
das Gegenteil ist der Fall.
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Was ist an PUR falsch?
Gruß
erniecaster
von Dan
am 11. Februar 2009 um 22:35h
Hi,
irgendwie wurde leider mein Smiley nicht übernommen.
Natürlich ist dran nichts falsch und wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann kenn ich von denen nur eine einzige Nummer aus dem Radio.
Mir waren die eigentlich immer mehr oder weniger wurscht.
Gruß
Dan
von highseppl
am 11. Februar 2009 um 22:42h
Abend,
was "falsch" ist, ist die Attitüde - das ist so Soz.Päd. mäßig und spricht eben in erster Linie einsame Hausfrauen an. Nachdem es davon aber offensichtlich sehr viele gibt, musst Du Dir keine Sorgen machen - wenn "jeder" sie scheiße finden würde, hätten sie keinen Erfolg ;-)
Schönen Abend und Grüße vom highseppl!
von bluesfreak
am 11. Februar 2009 um 22:54h
Servus,
keine Ahnung woher der schlechte Ruf kommt, ich hör mir lieber das Abendteuerland an als einen der von irgendeinem Haus am See fabuliert, aber egal. Vielleicht bin ich auch abgehärtet da ich in meiner Jugend als DJ of "Kein Krieg" von PUR auflegen musste (im übrigen ein genialer Song) und ich mir mal als Remeniszenz an eine damalige Freundin "Lena" leistete?!? Keine Ahnung...
Geoutete Grüße
Stefan
PS: Dein Threadtitel ist irreführend, ich erwartete eine Diskussion über das Pro Und Contra von "Stairway to Heaven" Coverversionen und ihren Bezügen zum Original... ;)
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 06:17h
Vorletztes Sylvester war ich so betrunken, dass ich Rosenstolz ganz okay fand. Muss auch mal gesagt werden dürfen.
Gruß, ferdi
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 06:19h
Hi...
PUUR - würg - nur BAP ist schlimmer
Nein, Claus.
Nur Rosenstolz ist noch schlimmer.
Gruß, ferdi
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 06:20h
Hi,
Macht aber doch bitte trotzdem die Tür zum Abenteuerland feste hinter euch zu, wenn ihr drin seid, ihr beiden, ok?
100%, Andi!!!!
Grup, Ferdi
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 06:30h
ERNIE!
Ich will es doch nur verstehen.
Inutitive Ablehung und spontane Reaktionen wie Ekel und Brechreiz entstammen viel tieferen, älteren und wesentlicheren Regionen des Bewusstseins als die verstandesmäßige Reflexion. Gemäß ihrer Natur entziehen sie sich demnach der Versprachlichung (die immer auch Reflexion voraussetzt). Es widerspräche dem Wesen der Inuition, sich be-schreiben und zum Nachvollzug und Verständnis kognitiv reflektieren zu lassen.
Und wenn ein Schnipsel Hesse PUR aufwertet, dann ist Rosenstolz Poesie. Das kannst du nicht wirklich wollen. Der/Die Texter/in von Rosnestolz muss dermaßen einen an der Klatsche haben, dass die noch nicht eingewiesen ist, Junge, was sind wir für ein tolerantes Land. Ab 4 Promille erträglich, zugegeben, und PUR tut schon ab 3 Promille nicht mehr so weh. Scheint bei dir auch so gewesen zu sein.
Gruß, ferdi
von muelrich
am 12. Februar 2009 um 08:02h
Hallo Andi,
Ich weiss es bei beiden nicht.
Vor vielen Jahren begab es sich, dass der müllerich keinen Kümmel mochte. No way. Ekelhaft.
Dann stellte ich mir eines tages die Frage: WARUM ?
Und dazu nahm ich einen ganzen Löffel Kümmel, steckte mir den in den Mund und kaute darauf rum. Immer mit der bewussten Aufgabenstellung, herauszufinden, warum ich das eigentlich ekelhaft finde....
Ich fand keinen Grund. Seitdem esse ich Kümmel.
gleiches gilt übrigens auch für Nelke......
Ob Du jetzt zwei Wochen einen Kopfhörer umschnallen sollst, der Dich nur mit Pur berieselt, ist irrelevant....*prust*
BTW: Ferdi fand bis vor kurzem auch Eric Johnson shice.......;-)
Uli
von Tom(2)
am 12. Februar 2009 um 08:15h
: Scheint bei dir auch so gewesen zu sein.
: Gruß, ferdi
Moin Ferdi,
bevor jemand anderes diese Steilvorlage verwandelt; Ernie schrob
Nein, ich war nicht betrunken, bekifft oder sonstwie zugedröhnt.
Deine Erklärung, dass es für die Stammhirnbewohner Ekel und Inuition keine rationale Erklärung geben kann, fand' ich gut. :-)
gruss
Tom
von Tom(2)
am 12. Februar 2009 um 08:26h
Hi Uli,
: Ich fand keinen Grund. Seitdem esse ich Kümmel.
: gleiches gilt übrigens auch für Nelke
Versuch macht kluch. :-)
Aber bei PUR und Nelke kann ich ganz klar sagen: Es schmeckt mir nicht. Wenn irgendwo Nelke drin ist, bekomme ich einen Bähanfall. Bzw, wenn man Nelke rausschmeckt, was mir zB auch den Glühwein verhagelt, leider.
Bei PUR ist es nicht ganz so schlimm, die sind mir relativ egal. Kann ich hören, muss ich nicht. Ich kann mich zum Glück, ausser "Abenteuerland", an kein einziges Lied im Moment erinnern, an keinen Hook und keinen Text. Von daher habe ich nix zur Diskussion beizutragen.
Obwohl, doch; interessanterweise habe ich ebenfalls den Reflex, PUR scheisse zu finden: PUR finden die falschen Leute gut. PUR tragen peinliche Klamotten und Gesten. Die falschen Leute finden das sympatisch und natürlich. Und finden Grönemeier und Lage und Petri toll. Und Chris de (B)Urgh. Und Smokey/Chris Norman. Und ...
Lustigerweise habe ich aber wahrscheinlich den Großteil meines Tages mit ebendiesen falschen Leuten zu tun und gar kein Problem damit. Hm.
gruss
Tom
von muelrich
am 12. Februar 2009 um 08:36h
Hi Tom,
Und ... : Lustigerweise habe ich aber wahrscheinlich den Großteil meines Tages mit ebendiesen falschen Leuten zu tun und gar kein Problem damit.
Genau das ist das Entscheidende.....
Ich finde zB (ok: habe auch die Kümmel-Theorie noch nicht angewendet) grundsätzlich die Scorpions megashice....und hab auch überhaupt kein Problem damit....SCNR
Nein, kein Problem mit irgendwas zu haben, ist ziemlich entspannt.......;-)
Gruß Uli
von LoneStar
am 12. Februar 2009 um 08:48h
Moin ernie,
also weil Du es bist - und um der alten Zeiten ...
Ansich ist mir die Zeit zu Schade über PUUR was zu schreiben.
Ich hatte mir mal das liveKonzert wo sich die Bühne dreht reingezogen - auch das fand ich schon dämlich.
Diese grausam blöden Texte und die belanglose mainstreamartige "RockMusik" ala Mafay finde ich halt grausam.
Wenn das alles unter "Schlager" liefe - wäre es ja noch OK - ausserdem gibts sogar unter unseren SchlagerHeinis viel bessere Sänger.
Für mich ist PUUr so eine Art Dorftrottel-Band mit Dumpfbacken Appeal !!
GruZZ *
von Chico Tarde
am 12. Februar 2009 um 09:05h
Also,
ich würde eher fragen, was an PUR nicht scheisse ist. Die Musik ist Geschmackssache, aber die Texte sind so peinlich, anbiedernd, von Allgemeinplätzen verseucht, humor- und selbstironiebefreit und einfach schlecht geschrieben, dass ich das nicht ohne einen sehr, sehr grossen Fremdschämanfall hören kann. Ich hatte mal eine Freundin, die stand drauf und ich habe es versucht, zu tolerien, aber es geht nicht. Für eine Textanalyse fehlt mir leider die Zeit, aber zumindst ür mich ist das ziemlich offensichtlich.
Aber wenn's Dir gefällt: Viel Spass damit.
MAddin
von Michael_R
am 12. Februar 2009 um 09:27h
: auf den "Steppenwolf" haben sich aber schon ganz andere bezogen und Hesse hat immerhin den Nobelpreis bekommen.
Hi Erniecaster,
möcht nicht wissen, wer noch alles den Steppenwolf las. Um das Zitat in dem Buch zu finden, braucht es übrigens nicht gelesen zu werden, das findet sich beim Durchblättern von allein.
Was ist an %§% richtig?
Gruss, Micha
Ansonsten wie Lone Star (BAP, jesses, dieses selbstgerechte Geschwurbel von Lepoardefellhilfsbobdylanfürganzarme) und Chico Tarte. (So besoffen zu sein wie ferdi, das gelang mir nie - da streikte zuvor stets mein Magen. :-)
von theRocker
am 12. Februar 2009 um 10:06h
Tja, Uli, Rheinländer unter sich... ich kann an BAP auch nichts Schlimmes entdecken. Am liebsten finde ich die frühen BAP, und wenn ich die sehen/hören will geh ich halt zu MAM, die machen das wie BAP früher und sogar noch besser...
Gruß
Helmut
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 10:46h
Hi,
laut ADAC geben z.B. 87% aller unter Alkoholeinfluss stehenden Unfallverursacher an, sie seien
nicht betrunken, bekifft oder sonstwie zugedröhnt
gewesen. Das Finden positiver Aspekte bei PUR legt gewisse Schlüsse und Wahrscheinlichkeiten nahe. Ich sag's nur. @ ernie: no offence.
Gruß, ferdi
von Klausz
am 12. Februar 2009 um 10:59h
Hi!
Bei PUR habe ich immer das Gefühl, der Sänger kennt nur zwei Gefühlslagen beim Singen: Er lächelt, oder er ist betroffen.
Das geht mir derart auf die Nüsse.
Stell Dir vor, Du bist mit jemandem in einem Raum, der dich nicht besonders anspricht, Dich aber trotzdem die ganze Zeit anlächelt. Und wenn er nicht lächelt, erzählt er Dir betroffen von schweren Schicksalen. Keine Spur von Witz, von kritischer Distanz, oder gar von Erotik oder Aggression. Immer nur dieses Gegrinse, oder Mitgefühl heischende Stories. Ich hatte mal so einen Lehrer.
Ich würde mich schnellstens vom Acker machen. Genau wie bei PUR. Handwerklich OK, aber vom Gestus her nervt es mich.
CU,
Klaus
PS: Das ist ja das "schöne" an englischen Texten: Wir Teutonen leider weniger unter den beknackten Lyrics.
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 10:59h
Hi,
ich würde eher fragen, was an PUR nicht scheisse ist.
genau. Die Beweislastumkehr geht mir bei Härtefällen wie PUR auch quer runter, zumal sich spontan einstellende körperliche Reaktionen (Brechreiz, Ausschlag und dergleichen) eine deutliche Sprache sprechen.
Aber bitte, wem's gefällt, der soll's halt hören. Meine Toleranz wird bei PUR zwar beansprucht, geht aber noch deutlich weiter.
Gruß, ferdi
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 11:11h
Hi,
Er lächelt, oder er ist betroffen
erinnert mich an Brad Pitt.
Gruß, ferdi
von Johannes
am 12. Februar 2009 um 11:23h
Hallo Matthias,
für das was PUR macht, gibt es ein Wort: Kitsch. Das ist verkehrt daran.
Viele Grüsse,
Johannes
von Manuel
am 12. Februar 2009 um 11:28h
Habt Ihr keine anderen Probleme?
Matthias' Frage finde ich nicht spannend aber nachvollziehbar/berrechtigt. Die Gefühlswallungen hingegen die sie z.T. auslöst find' ich ehrlich gesagt befremdlich. Vor allem finde ich die Antworteten eigentlich genau so vorhersehbar wie dem Engler seine Lyrik.
Wir drücken auf den Knopf und ... möööhhp, reiner Reflex..., kommt die Antwort.
Gruss Manuel
von Chico Tarde
am 12. Februar 2009 um 11:57h
: Habt Ihr keine anderen Probleme? : Matthias' Frage finde ich nicht spannend aber nachvollziehbar/berrechtigt. Die Gefühlswallungen hingegen die sie z.T. auslöst find' ich ehrlich gesagt befremdlich. Vor allem finde ich die Antworteten eigentlich genau so vorhersehbar wie dem Engler seine Lyrik. : Wir drücken auf den Knopf und ... möööhhp, reiner Reflex...,
Ja, und?
Maddin
von ferdi
am 12. Februar 2009 um 11:59h
Hi,
ist die Entlarvung solcher Umstände hier im Forum vielleicht auch Reflex?
Gr00ß, ferdi
von Tom(2)
am 12. Februar 2009 um 12:08h
: Das Finden positiver Aspekte bei PUR legt gewisse Schlüsse und Wahrscheinlichkeiten nahe.
Muhahaha :-) Wenn ich Ernie wäre, würde ich jetzt sagen, klarer Fall von Projektion. Da ich aber nicht Ernie bin, mit allen Vor- und Nachteilen, die das so mit sich bringt, sage ich nicht.
gruss
Tom
von Tom(2)
am 12. Februar 2009 um 12:09h
: sage ich nicht
und ich kaufe ein "s". :-))
von BadenBlues
am 12. Februar 2009 um 13:29h
Hi Matthias,
ich mag an PUR die fiesen, vorhersehbaren und platten Texte nicht. Ich bin selbst ein ziemlich ambitionierter Songwriter und habe mich schon oft mit dem Gedanken getragen auch mal was in "deutsch" zu versuchen. Aber man macht sich eben "nackig". Man kann ja von der Intension her in Englisch mit einfachen Worten und etwas angelerntem Sprachwitz seine Gefühle zum besten geben, da man aber größtenteils als ambitionierter Hobbymusiker nie vor einem durchgängig englischsprachigen Publikum spielen wird, ist man eben nicht so "nackt".Wer es dann "wissen" will, der muss Englisch können und gut zuhören und darf sich ansonsten an Melodie und Musik erfreuen, so wie eine Vielzahl von Leuten tut, die Musik hört und der Sprache in der Gesungen wird eigentlich nicht mächtig ist. So gehts mir mit französischen Chansons, ich mag einfach die Stimmung aber verstehe im Prinzip kein Wort.
Und da muss man dem Engler und seinen Kumpels eigentlich "Rieseneier" attestieren, weil sie ihr Ding einfach durchgezogen haben, ohne vorher wissen zu können, dass die Muttis drauf abfahren und sie auch seit Entstehen rüde angegangen werden.
Für mich hat das einfach was mit Toleranz zu tun, den "Muttis" ihre Purs, Grönemeyers und die anderen Betroffenen zu lassen. Mir gefällt es nicht, obwohl ich Musik mag, bei der ich auch die Texte verstehe. Ich mag z.b. Pascal Finkenauer, der macht was in Richtung Chanson mit Rockattitude, die Texte sind philosophisch kryptisch und er unterstützt noch Fettes Brot live als Sänger. Da finde ich es gelungen und er selbst sagt, dass er einfach die Peinlichkeitsfallen der deutschen Sprache versucht zu umgehen, aber wenn es ihm mal nicht gelingt, es auch egal wäre. Btw. "Haus am See" groovt schön daher, tolles Arrangement und ich finds richtig gut, was Peter Fox da abliefert.
Es gibt eben auch viele gute Musik jenseits von Gitarrengefiedel, aber das brauche ich glaub ich nicht zu betonen. Und Geschmäcker sind verschieden.. hab ich gehört!
LG, Alex
von kleopha
am 12. Februar 2009 um 15:23h
hallo zusammen,
ich denke, dem herrenwunder aus bietigheim muss man zumindest attestieren, dass es millionen von menschen gerade mit dieser oft banal anmutenden gebrauchslyrik aus dem herzen singt. da hat engler wohl den größten gemeinsamen emotionalen nenner für die breite masse gefunden. hut ab!
mal abgesehen davon, dass mir hartmut engler nicht so rasend sympathisch ist, weiß ich eigentlich auch nicht genau, warum ich pur so peinlich finde, dass es über ein ordinäres "ist nicht mein ding" hinausgeht. schließlich pfeife ich beim autofahren auch fröhlich bei david bisbals "silencio" mit, was, ersetzte man den spanischen gesang durch deutsche zeilen, geradesogut die nachfolge-single von "lena" sein könnte.
ich habe pur übrigens zuletzt 1987 live gesehen, da war ich 19, und die jungs hatten gerade den landes- (oder gar bundes-)rockpreis gewonnen. und lieferten vor ca. 500 leuten exzellentes handwerk ab. damals sang herr engler den originaltext des gedichts "im nebel" von hermann hesse (die nummer war auf der ersten album drauf, das die band noch als "opus" veröffentlicht hatte), das war dann aber auch schon das peinlichste des abends. waren noch andere zeiten, wir fanden auch "pictors verwandlungen" von anyone's daughter toll.
vor 20 jahren durften bassist, gitarrist und drummer von pur übrigens auch noch selbst im studio spielen, bevor peter falk das alles in die hände von hochdotierten mietmusikern wie peter weihe und dan huff legte. klang dann allerdings zugegebenermaßen auch nicht so perfekt wie "abenteuerland" oder ähnliche pur-produktionen von internationalem klangstandard.
was ich mit all dem sagen will? dass es schlimmeres gibt als pur, und dass handwerklich eh nix an der band auszusetzen ist. die haben sich ihren erfolg redlich erspielt, und mich zwingt ja keiner, ihre alben zu kaufen oder gar ihre konzerte zu besuchen. stehe ich halt im clubkonzert und lass' mir von robben ford die moll-pentatonik reinfingern, von tower of power den groove injizieren oder von lambchop die seele massieren, während meine kundenberaterin von der sparkasse uns hartmut anhimmelt. jeder nach seinem persönlichen gusto
cheerio, michael
von Manuel
am 12. Februar 2009 um 15:43h
: Hi, : ist die Entlarvung solcher Umstände hier im Forum vielleicht auch Reflex? : Gr00ß, ferdi
Hi selber
Netter Versuch, aber rethorisch hast Du doch eigentlich mehr auf dem Hemd. Los, ich warte :-))
Auch Grüsse nach Norden, Manuel
von muelrich
am 12. Februar 2009 um 15:46h
Hallo Michael,
endlich mal ein "sachlicher" Beitrag, dem ich voll und ganz zustimmen kann.
BTW: Dann Huff ist ein schweinegeiler Gitarrist....
Uli
von kleopha
am 12. Februar 2009 um 15:59h
: Dann Huff ist ein schweinegeiler Gitarrist....
a-b-s-o-lu-t!
von LoneStar
am 12. Februar 2009 um 18:52h
Hi,
ich sag mal - allzu ernst sollte man das alles nicht nehmen...
Musik ist immer noch geschmacksache (5 Euro ins Rasenschwein) !
BAP konnte ich nie leiden wg. 2 Dingen:
1) der komische Dialekt - wo ich nichts verstehe - Köln ist keine Insel - und
2) das Interview mit einem Major in einem frühen Fachblatt
ausserdem hat mich verdamt lang her auf allen musikalischen Veranstaltungen in irgendeiner Form verfolgt !
Aber der - ders mag soll damit glücklich sein ...
GruZZ *
P.S. mir gefällt dafür Duffy und die Sugar Babes... harhar ...
von ferdi
am 13. Februar 2009 um 00:17h
Hi,
bevor peter falk das alles in die hände von hochdotierten mietmusikern wie peter weihe und dan huff legte
ist das nicht dieser einäugige Detektiv?
Gr00ß, ferdi
von kleopha
am 13. Februar 2009 um 09:05h
: Hi, : bevor peter falk das alles in die hände von hochdotierten mietmusikern wie peter weihe und dan huff legte : ist das nicht dieser einäugige Detektiv? : Gr00ß, ferdi :
hi,
klar, du hast recht: der im trenchcoat heißt peter, der an hartmuts seite dieter.
sorry ;-)
michael
von martin
am 13. Februar 2009 um 14:14h
hallo matthias!
irgendetwas hier zu PUR zu schreiben ist durchaus sehr mutig! Alleine dafür schon einmal den vollen Respekt von mir!
ich habe hier vor langer zeit einmal von einem PUR livekonzert berichtet, und das gar nicht mal so unsachlich:
http://www.aussensaiter.de/archiv/posting.php?id=65478&mark=pur
PUR scheint halt sehr zu polarisieren. ich finde es einfach nur langweilig und nicht der rede wert, sich darüber aufzuregen oder sogar mein frühstück vorwärts wieder heraus zu lassen :-)
gruß martin
von Der Felix
am 13. Februar 2009 um 15:11h
Moin zusammen -
vielen Dank für diesen äusserst unterhaltsamen Thread. Habe im Aussensaiter-Forum lange nicht mehr so gelacht.
Tränende Grüße,
Felix
von Bernd
am 14. Februar 2009 um 14:50h
Hi zusammen,
ja - was ist eigentlich an PUR so schlimm? Vor etwa 10 Jahren hat mir PUR richtig gut gefallen (bis auf die Texte, die ich nie mochte). Vor allem live, fand ich, groovte das richtig gut ab. Der Basser von PUR ist was Ton und grooviges Spiel angeht heute noch ein Vorbild von mir.
Ungefähr seit "Abenteuerland" hat mein Interesse an der Band stark nachgelassen. Die Texte kann ich mir gar nicht mehr anhören - die Musik lässt mich kalt.
Ob man PUR mag oder nicht - die haben eine ganze Zeit lang das Lebensgefühl Ihrer Anhänger auf den Punkt getroffen.
Wenn ich heutzutage gezwungen wäre, in ein Live-Konzert zu gehen - ich dürfte nur wählen zwischen PUR und Motorhead, dann würde ich mich für PUR entscheiden.
Grüße
Bernd
von Tom(2)
am 14. Februar 2009 um 16:34h
Hi Bernd,
: (...) Wenn ich heutzutage gezwungen wäre, in ein Live-Konzert zu gehen - ich dürfte nur wählen zwischen PUR und Motorhead, dann würde ich mich für PUR entscheiden.
Ich hätte nicht gedacht, dass man Motörhead und PUR in einem Satz schreiben kann - ich hätte erwartet, dass sich die beiden Wort im Moment des Niederschreibens gegenseitig abstossen und mit einem lauten Knall verschwinden und man danach die Wohnung lüften muss, weil es überall nach Schwefel riecht. Aber - es scheint ja doch zu gehen. Erstaunlich. Ich respektiere Deine Meinung, aber jemand, der lieber zu PUR als zu Motörhead gehen würde, ist mir unheimlich. :-)
Nix für ungut, viele Grüße
Tom
von Rolli
am 14. Februar 2009 um 19:03h
: Erstaunlich. Ich respektiere Deine Meinung, aber jemand, der lieber zu PUR als zu Motörhead gehen würde, ist mir unheimlich. :-)
Hi Tom. Tja, da ist Bernd nun nicht allein :o)
Ich oute mich also: Ich war schon bei einem Pur Konzert (gut es war auf Einladung des Schlagwerkers, aber ich hätte ja nicht hingehen brauchen) - aber es gab einige sehr geile Momente und ich war fasziniert davon, wieviel Freude Pur ihren Fans bereitet hat. Von der Darbietung und vom Sound her war es sehr fett und hat gerockt. Gut den Sänger habe ich versucht auszublenden ;o)
Aber ich oute mich direkt nochmals: Nie war ich bisher auf einem Motörhead-Gig und nachdem ich eine CD zwangsweise ertragen musste, würden mich auch keine 10 Pferde in eine Livekonzert bekommen. Wenn ich dann bei einem MH Gig wäre, müsste ich neben dem Sänger die gesamte Restband ausblenden. Von daher mindestens 1:0 für Pur.
Wie immer - mädchenhafte Noch-Ferien Grüße
Rolli
von Bernd
am 14. Februar 2009 um 19:04h
Hi Tom,
ich war mir auch nicht sicher, ob man Motorhead und PUR in einem Satz nennen kann. Ich wollte es mal ausprobieren. Es geht. Das Haus steht noch ;-)
Was die Wahl zwischen Motorhead und PUR betrifft - ich würde zu beiden Konzerten in etwa gleich ungern gehen, aber bei PUR höre ich dann wenigestens einen fähigen Basser ;-)
Viele Grüße
Bernd
P.S: Ich mag diesen Lemmy nicht. Weder wie er drauf ist, noch wie er Bass spielt.
von jab
am 17. Februar 2009 um 23:57h
Moin!
Dabei hat doch der Gitarrist dieser Truppe (Rudi Buttas?) als einziger Deutscher (?) ein Signature-Modell von Ibanez bekommen. Mit grünlackiertem Ahorngriffbrett.
Die geben doch so was nicht einfach so raus, oder?
Der muss doch was können...
Beste Grüße!
Jab
von Jonas
am 18. Februar 2009 um 00:00h
Dabei hat doch der Gitarrist dieser Truppe (Rudi Buttas?) als einziger Deutscher (?) ein Signature-Modell von Ibanez bekommen.
Grüßdich Jab!
Afair hat auch Tom Riepl mal ein Signature Modell bei Ibanez gehabt, irgendwie. Und spielte Rudi Buttas nich immer diese Petrucci Teile von Ibanez?
Mach's gut!
von jab
am 18. Februar 2009 um 00:18h
Moin!
Neenee, der hatte ne eigene Signature, das weiß ich genau, ich hab nämlich mal für einen Kunden einen Austauschhals (komplett grün lackiert...) besorgt und eingebaut. Das war schwierig, weils das Ding schon nicht mehr gab und Ersatzteile schon gar nicht und das gelieferte Teil passte natürlich nicht undsoweiterundsofort.
Was mich halt stutzig macht: Wieso wird dann ein Studiogitarrist gemietet, wenn der hauptamtliche immerhin so gut ist, dass er ein Signature-Teil bekommt...?
Andererseits, der Weihe hat doch auch damals das erste Rainbirds Album gespielt und das klingt schon sehr toll, wenn man mich fragt.
Nuja, wie dem auch sei...
Beste Grüße aus dem Schnee!
Jab
von Rolli
am 18. Februar 2009 um 01:28h
Moin, mir fällt gerade noch folgendes dazu ein. Viele beschweren sich hier über die banalen Texte von pur. Prima, packt Euch mal an die Rübe - was hört ihr denn sonst für Texte??!? Das meiste wird doch bei vielen noch weitaus banaler und grottiger sein, als alles was PUR jemals von sich gegeben haben. Wenn es Deathmetal ist versteht man eh nix ausser Mordor und Knaaarz und wenn es Blues ist wird jeden Morgen wiederholt aufgewacht und bei den AS Sessions singen wir alle vereint Red Neck Kacke wie Sweet Home Alabama.
Gut vielleicht sind auch ein paar hier, die mal nen schönen Text von Rickie Lee Jones oder Lucinda Williams mitbekommen, aber selbst die erschliessen sich nur, wenn man viele Idiome der amerikanischen Sprache versteht. Übersetze das meiste deiner Helden mal ins Deutsche und es wird meist viel schlimmeres rauskommen als bei PUR. Und wenn wir jetzt mal alle Schmachtballaden von Bon Jovi, Brian Adams, den Stones und dem kotzenden Richie nehmen.... uaaaahhhhh... lassen wir da mal besser. Muss gleich mal hören, was Lance Lopez zwischen seinen Licks so reinrülpst.
Nur meine 2 cents zu dem Thema.
Rolli
von jab
am 18. Februar 2009 um 01:51h
Tach!
Wenn ich einen Text so richtig chice (schreibt man das so?) finde, dann kann ich mir das Stück nicht mehr anhören. Manchmal führt das zu einer Belastung der ganzen Band (zB: Guns n Roses: One in a million). Mir sind Texte sehr wichtig.
Ich hab allerdings auch Platten, da wird in einer Sprache gesungen, die ich nicht verstehe. Dann isses mir wurscht. Wenn ich aber weiß, um was es geht und das gefällt mir nicht, dann: s.o.
Was mir besonders an den Texten von Pur nicht gefällt, ist, dass er sich eben nicht einfach und direkt ausdrückt, sondern eine schwurbelige Gutmenschlyrik verbricht. Das erinnert mich immer an eine Lyrikreihe, die vor Jahren mal schwer populär war: Texte zum Verschenken (Lucy Körner Verlag?). Fand ich eher "Texte, die man sich schenken kann".
So geht's mir auch mit Pur.
Beste Grüße!
Jab
von muelrich
am 18. Februar 2009 um 07:16h
..... dass er sich eben nicht einfach und direkt ausdrückt, sondern eine schwurbelige Gutmenschlyrik verbricht. Das erinnert mich immer an eine Lyrikreihe....
vielleicht kriegt man damit Deutschlehrerinnen inne Kiste....?
Ferdi, sach doch wattt?????? (ROFL)
SCNR ;-))))))
Uli
von Tom(2)
am 18. Februar 2009 um 08:37h
: vielleicht kriegt man damit Deutschlehrerinnen inne Kiste....?
Hm, neee, ich glaube die bekommst Du eher mit dem Salsa-Abend im Kulturzentrum oder mit Culcha Candela. :-)
gruss
Tom
von Rolli
am 18. Februar 2009 um 09:13h
Obwohl Sweet Home Alabama nur oberflächlich betrachtet ein simples Liedlein ist und doch nicht so ein Neil Young Bashing und daher hier ein schlechtes Beispiel. Da geht es doch ans eingemachte :o)
http://www.thrasherswheat.org/jammin/lynyrd.htm
von jab
am 18. Februar 2009 um 09:43h
Moin!
Nachschlach:
Was mich an Texten ausserdem stört, ist schlampiger Umgang mit dem Rhythmus, wie er von Campino gepflegt wird. Der verschiebt häufig unbetonte Wort/Satzteile auf betonte Melodieteile. Das klingt für mich entsetzlich. In "Hier kommt Alex" heißt es:
...ist die größte Aufregung, die es noch gibt, das allabendliche Fernsehbild...
Eigentlich müsste "gibt" betont sein, die Melodie erzwingt aber eine Betonung von "es". *schüttel*
Ein wahrer Meister (meiner unmassgeblichen Meinung nach) im Umgang mit der Sprache ist Farin Urlaub von die Ärzte. Das fließt und passt immer. Ob einem die Themen immer liegen... und wenn es holpert oder sprachlich seltsam wird, kann man davon ausgehen, das das gewollt ist.
Wie bei: "Und immer dieser Lärm":
Refrain am Ende:
Und immer dieser Lärm!
Wir werden dich enterm!
Willst du, dass wir sterm?
Im Gesamten ein Text, den wir Musiker sicher gut nachempfinden können...
*grins*
...und ob man Deutschlehrerinnen mit schlechten Gedichten in die Kiste bekommt?
Wenn die "Kiste" ein Sarg ist, vielleicht?
Beste Grüße!
Jab
von muelrich
am 18. Februar 2009 um 09:47h
......och Männo.....
Ich will doch gar keine Deutschlehrerin in die Kiste.........
von jab
am 18. Februar 2009 um 10:03h
Wieso nicht?
Damals... also unsere Deutschlehrerin.... also.... die war schon....
Also...
Ich hätte mich nicht gewehrt.
(hab ich das wirklich geschrieben? Oh Gott!)
Beste Grüße!
Jab
von Chico Tarde
am 18. Februar 2009 um 10:45h
: Moin, mir fällt gerade noch folgendes dazu ein. Viele beschweren sich hier über die banalen Texte von pur. Prima, packt Euch mal an die Rübe - was hört ihr denn sonst für Texte??!?
Hallo Rolli
Auch, wenn mir englische Texte meist egaler sind, da ich sie nicht verstehen *muss*, wenn ich sie höre, gibt es einige Platten, die mir genau deshalb nicht mehr anhören kann. (Deryl Dodd fällt mir da z.B. ein.) Und auch die flachsten und beknacktesten Texte sind für mich eher erträglich als Harmut Engler's, ja, ich hasse den bereits erwähnten Begriff, aber hier passts ganz gut, humorbefreite Gutmenschenlyrik. H.B. Baxter tut wenigstens nicht so, als ob er etwas zu sagen hätte.
Unterschreibe übrigens das Lob für Herrn Urlaub. Sehe ich genau so.
MAddin
von Rolli
am 18. Februar 2009 um 12:27h
Hi Maddin,
ich glaube zu wissen, was Du meinst. Geht so ein wenig in die Richtung der Diskussion, die wir mal um James Blunt hatten. http://www.aussensaiter.de/forum/messages/145/145695.html
Aber egal, mir geht dieses über den Kamm scheren auf den Keks und vorallem Worthülsen wie "humorbefreite Gutmenschenlyrik" sind mir suspekt. Überhaupt erzeugt die zynische Verwendung des Wortes Gutmensch bei mir fast Brechreiz.
Egal, ich behaupte nach wie vor, dass sich hier über eine Popgruppe und deren Texte arg viel aufgeregt wird und sich viele in Grund und Boden schämen müssten, wenn sie mal ihre Manowar oder meinetwegen Phil Collins Platten rauskramen (wer weiss ob da nicht auch ein paar Onkelz CDs auftauchen) oder sich die Texte des letzten Raabschen Bundeskotztexts reinziehen.
Von daher keep ich jetzt mein Mojo working und geh mal futtern.
Mahlzeit.
Rolli
von Jonas
am 18. Februar 2009 um 12:29h
Obwohl Sweet Home Alabama nur oberflächlich betrachtet ein simples Liedlein ist und doch nicht so ein Neil Young Bashing und daher hier ein schlechtes Beispiel. Da geht es doch ans eingemachte :o) : http://www.thrasherswheat.org/jammin/lynyrd.htm
Hi Rolli!
Habe ich mir gerade mal zur Hälfte durchgelesen. Nett. Was da unter anderem in den Text reininterpretiert wird ist von der Argumentation nicht weit von Verschwörungstherotikern entfernt imo,-))) Also in der Art wie dort der Text auseinandergenommen wird, will ich nicht wissen, was die aus dem Text von "Hotel California" gemacht hätten,-)))
Mach's gut!
von the stooge
am 18. Februar 2009 um 14:51h
Nabend,
Überhaupt erzeugt die zynische Verwendung des Wortes Gutmensch bei mir fast Brechreiz.
Wie das? Rechnest Du Dich etwa unter diese Kategorie?
verblüfft, Mathias
von Rolli
am 18. Februar 2009 um 15:33h
:verblüfft
Du und verblüfft, erzähl das jemand anderem.
Und nein - ich bin glaube ich kein sogen. Gutmensch. Ein wenig naiv und simpel gestrickt vielleicht, das mag sein.
Rolli
von Der Felix
am 18. Februar 2009 um 19:44h
Moin Rolli,
und sich viele in Grund und Boden schämen müssten, wenn sie mal ihre Manowar oder meinetwegen Phil Collins Platten rauskramen
Wenn du sie schon konkret nennst: Manowar machen in der Tat nicht die originellsten Texte. Sie bedienen allerdings ihre Zielgruppe wirklich geschickt und perfekt. Insofern und nur in diesem einen Punkt, also der Intention der textlichen Inhalte, besteht vielleicht eine Ähnlichkeit: Bedienung der Zielgruppe.
Aber Manowar tun eines nicht: Ernst nehmen, was sie da singen. Wer das nicht spätestens bei "Pleasure Slave" gemerkt hat, dem kann ich nicht helfen. Und deswegen wird mir nie peinlich sein, daß ich Manowar toll finde. Ich hör' sie kaum noch und live anschauen mag ich sie mir auch nicht mehr, aber neben großartigen Songs wie 'Battle Hymn', 'Bridge of Death' oder ...dem meisten Kram bis 1986 begeistert mich die Perfektion, mit der sie ihre Nische bedienen ohne dabei das Augenzwinkern zu verlieren.
Und da ist sie eben doch wieder, die Humorbefreitheit. Oder Augenzwinkerbefreitheit. Tongue-in-cheeck-lessness. Niemand konnte mich bisher davon überzeugen, daß PUR das textlich NICHT ernst meint. Deswegen ist deren Geräuschemission für mich schwer belästigend.
Beste Grüße,
Felix
von Rolli
am 18. Februar 2009 um 21:17h
Hi Felix,
: Und da ist sie eben doch wieder, die Humorbefreitheit. Oder Augenzwinkerbefreitheit. Tongue-in-cheeck-lessness.
mhhh, ich finde ja die Nennung von Manowar, Phil Collins in einem Thread mit Pur sehr humorig. Aber jeder Jeck ist anders.
LG
Rolli
von Rainer
am 18. Februar 2009 um 23:30h
Hallo zusammen,
oh, da muss ich jetzt einen zugeben, so wegen der Steilvorlage: "Phil Collins Live and Loose in Paris", eine der geilsten Live-DVDs, die ich je gesehen habe (gut, ich habe nicht viele gesehen). Wie ein wunderbares Theaterstück.
Obwohl ich mir wohl keine Phil Collins-CD kaufen würde.
Vielleicht ist die Geschichte die, dass bei vielen Sachen es kein Werk einzelner oder weniger Personen ist, sondern aus anderen, vielfältigen Federn stammt. Bestimmt hat dieses Konzert von Mr. Collins nicht er entworfen, sondern ein Profi in einer Agentur. Aber der wusste genau, was gut kommt.
Und ich mag Stairways To Heaven, nicht wegen des Songs an sich, sondern wegen der Erinnerungen 35 Jahre zurück. So einfach ist das manchmal.
Rainer
von woody
am 19. Februar 2009 um 15:11h
: Und da ist sie eben doch wieder, die Humorbefreitheit. Oder Augenzwinkerbefreitheit. Tongue-in-cheeck-lessness. Niemand konnte mich bisher davon überzeugen, daß PUR das textlich NICHT ernst meint. Deswegen ist deren Geräuschemission für mich schwer belästigend.
Muß man denn immer Jux machen? was ist dagegen einzuwenden, Dinge einfach mal ernstzunehmen und ernstzumeinen? Heutzutage grassiert so eine relativierende "war doch nur Spass"-Wurstigkeit, die mich auch manchmal befremdet. Gegen mancherleuts Beliebigkeit empfinde ich PURs Spaßbefreitheit schon als wohltuende Kante. Handwerklich finde ich PUR prima. Geschmacklich ist es nicht meins. Aber gut, daß es sie gibt. Viele Grüße, Woody
von Der Felix
am 19. Februar 2009 um 16:54h
Moin woody,
Muß man denn immer Jux machen?
niemals. So war das auch gar nicht gemeint.
was ist dagegen einzuwenden, Dinge einfach mal ernstzunehmen und ernstzumeinen?
Nichts. Es geht mir nur um die Inhalte. Zumal es zwischen den Extremen Ernst und Spaß ja auch Abstufungen und Punkte wie "gleichgültig" gibt. Und selbst "ernst" ist ja in diesem Bereich zweideutig, denn z.B. Manowar bertreiben ihr Anliegen ja voller Ernst - nur eben ihre ernst _meinen_ tun sie ihre Texte nicht. Daß Pur ihre Musik (Geschmackausgenommen) mit ernst betreiben, finde ich löblich. Daß (wenn) sie die Textinhalte ernst meinen bereitet mir Übelkeit. Daß z.B. der Grönemeyer seine Textinhalte ernst meint find' ich nicht schlimm, die sind ja nicht so hanebüchen. Und jeden, der sich selbst zu ernst nimmt, finde ich albern. Speziell, wenn dahinter kein konsequenter Ernst steckt. Wie beim Campino. Urlaub's Texte wiederum sind (in Teilen) ernst (wie in glaubwürdig), ernst gemeint und ernst zu nehmen. Auch wenn er das mit sich selbst nicht macht. Aber dafür mit seiner Musik um so mehr. Find' ich toll und vorbildlich.
Heutzutage grassiert so eine relativierende "war doch nur Spass"-Wurstigkeit,
Die find' ich auch widerlich, schon allein wegen der mangelden Konsequenz, die dahinter steckt. Aber das ist ja noch ein ganz anderes Thema.
Gruß,
Felix
von woody
am 19. Februar 2009 um 19:41h
Daß (wenn) sie die Textinhalte ernst meinen bereitet mir Übelkeit.
Ich finde generell Pop/Rock/Metalsongtexte, die man ohne Übelkeit ernst nehmen kann, sehr rar gesäht.
Fiese Schnulzen, dämliche Machosprüche und schwülstiges Schicksalsgedöns soweit das Auge reicht.
Viele Grüße,
Woody
von jab
am 20. Februar 2009 um 01:45h
Och, nu malst du aber schwarz!
Gibt doch so viele schöne Songs mit guten Texten!
Dochdoch!
Beste Grüße!
Jab
von Johannes
am 20. Februar 2009 um 09:07h
: Daß (wenn) sie die Textinhalte ernst meinen bereitet mir Übelkeit. : Ich finde generell Pop/Rock/Metalsongtexte, die man ohne Übelkeit ernst nehmen kann, sehr rar gesäht. : Fiese Schnulzen, dämliche Machosprüche und schwülstiges Schicksalsgedöns soweit das Auge reicht. : Viele Grüße, : Woody
Hallo Woody,
da mache mal kurz einen Test mit dem, was bei mir gerade so auf dem mp3-Bläher rumliegt:
- Adrian Belew: manchmal witzige Texte ohne grossen Tiefgang, aber auch mehrfach anhörbar.
- Elbow: sehr gute Texte (übrigens auch sonst empfehlenswert, kann ich gar nicht oft genug wiederholen)
- Porcupine Tree: manchmal ein bisschen platt, aber es geht noch
- Auktyon: ich kann leider kein Russisch
- Dunaj: Tschechisch auch nicht
- Peter Gabriel: gute Texte
- Fela Kuti: durchwachsen
- Antony and the Johnsons: tieftraurig, muss ich noch öfter hören, um was sagen zu können
- Peter Hammill: gute Texte
- No-Man: gute Texte
- Supersilent: keine Texte
- John Martyn: textlich OK
- TV on the radio: da muss man sich sehr konzentrieren, um mitzubekommen, worum es geht, aber was ich bis jetzt verstanden habe, fand ich ganz OK
der Rest ist Instrumentalmusik.
Also, dafür, dass ich die Musik sicher ohne Rücksicht auf die Texte ausgewählt habe, ist das doch kein schlechter Schnitt, oder?
Viele Grüsse!
Johannes
von Rolli
am 20. Februar 2009 um 13:54h
Hi Johannes, das ist aber auch alles andere als der Mainstream der hier besprochen wurde oder?
LG
Rolli
von Johannes
am 20. Februar 2009 um 14:38h
: Hi Johannes, das ist aber auch alles andere als der Mainstream der hier besprochen wurde oder? : LG : Rolli
Hi Rolli,
ich habe ja auch nicht behauptet, dass das Mainstream ist. Aber Woody hatte sich beklagt, dass gute Texte rar gesät seien. Ich behaupte mal, dass das ebensowenig stimmt, wie die Behauptung, dass gute Musik rar gesät wäre (sei? Sch*** Konjunktiv).
Ich unterstelle Woody ja auch nicht, dass er z.B. SWR3 anschaltet, wenn er gute Musik hören will.
Viele Grüsse!
Johannes