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Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Tachchen,

gestern waren die Foo Fighters in Düsseldorf, ich war leider nicht da, hab's zu spät mitbekommen, aber heute habe ich Kritiken gehört und gelesen und es muss ziemlich gut gewesen sein, knapp zweieinhalb Stunden haben sie gerockt. Die Tage war Springsteen da und der hat auch mal wieder über 3 Stunden gespielt, aber das ist ja nichts Neues für ihn.

Gestern war aber wohl auch Avril Lavigne in Düsseldorf und die junge Dame "hatte" nach einer Stunde "fertig". Zugabe? Fehlanzeige. Sollen sie doch rufen. Damit kam sie selbst bei 1Live (Radiosender hier in NRW, der ihr Konzert präsentiert hatte) nicht gut an, der Teil der Nachricht war ziemlich deutlich.

Ich weiß, man darf Konzerte nicht nach der Quantität (hier Dauer des Auftritts) bewerten, sondern allein nach der Qualität. Aber eine Stunde? Bei den heutigen Kartenpreisen (Lavrine, ca. 45,- Euro, der Ticketpreis für die Foo Fighters war derselbe) finde ich das doch ziemlich happig. Ich habe selber schon einige Konzerte erlebt, die nach ner knappen/guten Stunde zu Ende waren, immerhin gab es dann wenigstens noch eine Zugabe, aber das waren in der Regel wirklich neuere/jüngere Künstler. Haben die es nicht mehr nötig, ihren Fans, die teilweise wirklich auf die Eintrittskarten sparen müssen, etwas mehr als das zu bieten?

ZZ Top z.B. sind auch bekannt dafür, daß eigentlich nach anderthalb Stunden (inklusive Zugaben) Schluss mit lustig ist, aber meistens hat man (ich) dann auch genug.

Aber ne Stunde? Immer wenn ich so ein Konzert besucht hatte, fand ich das nicht wirklich prickelnd. Programm hätten all diese Bands schon mehr gehabt, Fräulein Lavigne müsste doch auch eigentlich reichlich Songs haben. Wie gesagt, wenn ich so etwas erlebt habe, dann waren es eigentlich immer nur neue/jüngere Bands.

Woran mag das liegen? Es kann doch nicht sein, daß die Fans nicht mehr so wichtig sind, oder? Platten werden (angeblich) weniger verkauft, ist es dann schlau, den Leuten auch noch die Konzerte zu vergraulen? Ich glaube jedenfalls, daß ein großer Teil derer, die gestern bei Avril Lavigne waren, sich das zum nächsten Termin überlegen werden.

Überhaupt kommt es mir zur Zeit so vor, als ob man sich lieber zurücklehnt und bedient. Ich habe mal wieder versucht ein bisschen Radio zu hören und ein paar Musikvideos zu sehen und da kommt es mir so vor, daß - anstatt einen eigenen Stil zu entwickeln - versucht wird aus alten Erfolgsrezepten einen neuen Kuchen zu backen.

Heute morgen habe ich einen Song im Radio gehört und war ganz baff, wie sehr das nach ELO klang. Die Band heißt "The Hoosiers", der Song "Goodbye Mr A" - irgendwie ist alles da, Instrumentierung, Stil, diese ganz typischen Chöre (wer ELO kennt, weiß ganz genau, was ich meine). Heute Nacht ein Musikvideo auf MTV (ja, die gibt es noch bei MTV, aber wohl erst nach 2.00h) und ich dachte, es gäbe einen neuen Song von Prefab Sprout, ja Pustekuchen, geschickt entlanggehangelt. Und das waren nur zwei Beispiele von vielen, die mir aufgefallen sind.

Kommt das nur mir so vor, oder hat von Euch auch jemand in letzter Zeit so etwas beobachtet?

Viele Grüße

Jochen

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi,

ja, das kommt mir auch so vor. Die aktuelle Musikszene interessiert mich herzlich wenig. Trotzdem bin ich durch Autoradio einigermaßen am Puls der Zeit. Der Deutschrock-Hype mit Silbermond, Juli usw, der einige wirklich sehr gute und originelle Songs hervorgebracht hat, ist vorbei, der skandinavische Schweinerock gebiert nichts Neues (das Beste aus Skandinavien ist wohl Plankton), und die gesamte (und riesengroße) Pop-Ecke wärmt, wie von dir beschrieben, bereits mehrfach gegessenen Kohl auf - Amy Winehouse auch, egal wie gut ihre Stimme ist (woher sie die bei 35kg nimmt, bleibt ihr Geheimnis).

Und ich habe wirklich einen Faible für Popmusik, besitze sogar zwei CDs der Sugarbabes. Beim Bügeln kann man das gut hören.


Anekdote:
Letztens hat mich eine Freundin (meines Alters) nach Mitternacht angerufen, weil sie gerade - zufällig - "Jimi plays Monterey" gesehen hatte - das ist das Konzert, wo er die Gitarre am Ende erst zertrümmert und dann ansteckt - und gar nicht mehr davon runterkam, wie beeindruckt sie war. Sie hatte vorher nur so die ganz gängigen Nummern gekannt. Erst nach "plays Monterey" hatte sie verstanden, was ich meine, wenn ich "Hendrix" sage. Tja. Darüber, dass Hendrix' Rock me baby" durch den Text (und nichts anderes) im Grunde eine wiederaufgewärmte Nummer ist (BB, oder?), kann man jetzt diskutieren... muss man aber nicht... immerhin hat er die Nummer irgendwann in "Lover Man" umbenannt.

Da fällt mir ein, ich wollte ihr die "Electric Ladyland" brennen. Tu ich denn mal.

Gruß, ferdi



P.S.:
Bei "reiner Gitarrenmusik" ist der Freischlader seit längerem mein letzter Neuzugang. Davor Bonamassa, und von Lance Lopez bestelle ich ja eh alles, was sich bewegt.

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Ferdi,

"Und ich habe wirklich einen Faible für Popmusik, besitze sogar zwei CDs der Sugarbabes."

Jepp, ich habe auch zwei!
Ich habe mich schon oft gefragt, wieso die mich irgendwie immer ansprechen, wenn ich die irgendwo höre. Ich finde es einfach immer gut, weiß aber immer noch nicht so genau, warum eigentlich.
Die haben irgendwas besonderes, die Sugarbabes. Die Musik meine ich. Die Mädels sind mir zu klein, aus dem Alter bin ich raus :-)

Gruß Diet

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Jochen,

ich muss sagen, eine Stunde, maximal 90 Min. reichen mir in den allermeisten Fällen völlig. Danach langweile ich mich und gehe meist sowieso. Und die Kartenpreise sind so hoch, weil niemand mehr die CDs kauft, was für Acts wie Dir von Dir genannten natürlich relativ scheissegal ist, für andere Bands aber eine ganz andere Bedeutung hat.

Und das neue Acts als Kopieen bereits etablierter auf dem Markt geworfen werden ist doch in etwa so alt wie die Musikindustrie selber... No?

MAddin


: Tachchen,
:
: gestern waren die Foo Fighters in Düsseldorf, ich war leider nicht da, hab's zu spät mitbekommen, aber heute habe ich Kritiken gehört und gelesen und es muss ziemlich gut gewesen sein, knapp zweieinhalb Stunden haben sie gerockt. Die Tage war Springsteen da und der hat auch mal wieder über 3 Stunden gespielt, aber das ist ja nichts Neues für ihn.
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: Gestern war aber wohl auch Avril Lavigne in Düsseldorf und die junge Dame "hatte" nach einer Stunde "fertig". Zugabe? Fehlanzeige. Sollen sie doch rufen. Damit kam sie selbst bei 1Live (Radiosender hier in NRW, der ihr Konzert präsentiert hatte) nicht gut an, der Teil der Nachricht war ziemlich deutlich.
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: Ich weiß, man darf Konzerte nicht nach der Quantität (hier Dauer des Auftritts) bewerten, sondern allein nach der Qualität. Aber eine Stunde? Bei den heutigen Kartenpreisen (Lavrine, ca. 45,- Euro, der Ticketpreis für die Foo Fighters war derselbe) finde ich das doch ziemlich happig. Ich habe selber schon einige Konzerte erlebt, die nach ner knappen/guten Stunde zu Ende waren, immerhin gab es dann wenigstens noch eine Zugabe, aber das waren in der Regel wirklich neuere/jüngere Künstler. Haben die es nicht mehr nötig, ihren Fans, die teilweise wirklich auf die Eintrittskarten sparen müssen, etwas mehr als das zu bieten?
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: ZZ Top z.B. sind auch bekannt dafür, daß eigentlich nach anderthalb Stunden (inklusive Zugaben) Schluss mit lustig ist, aber meistens hat man (ich) dann auch genug.
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: Aber ne Stunde? Immer wenn ich so ein Konzert besucht hatte, fand ich das nicht wirklich prickelnd. Programm hätten all diese Bands schon mehr gehabt, Fräulein Lavigne müsste doch auch eigentlich reichlich Songs haben. Wie gesagt, wenn ich so etwas erlebt habe, dann waren es eigentlich immer nur neue/jüngere Bands.
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: Woran mag das liegen? Es kann doch nicht sein, daß die Fans nicht mehr so wichtig sind, oder? Platten werden (angeblich) weniger verkauft, ist es dann schlau, den Leuten auch noch die Konzerte zu vergraulen? Ich glaube jedenfalls, daß ein großer Teil derer, die gestern bei Avril Lavigne waren, sich das zum nächsten Termin überlegen werden.
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: Überhaupt kommt es mir zur Zeit so vor, als ob man sich lieber zurücklehnt und bedient. Ich habe mal wieder versucht ein bisschen Radio zu hören und ein paar Musikvideos zu sehen und da kommt es mir so vor, daß - anstatt einen eigenen Stil zu entwickeln - versucht wird aus alten Erfolgsrezepten einen neuen Kuchen zu backen.
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: Heute morgen habe ich einen Song im Radio gehört und war ganz baff, wie sehr das nach ELO klang. Die Band heißt "The Hoosiers", der Song "Goodbye Mr A" - irgendwie ist alles da, Instrumentierung, Stil, diese ganz typischen Chöre (wer ELO kennt, weiß ganz genau, was ich meine). Heute Nacht ein Musikvideo auf MTV (ja, die gibt es noch bei MTV, aber wohl erst nach 2.00h) und ich dachte, es gäbe einen neuen Song von Prefab Sprout, ja Pustekuchen, geschickt entlanggehangelt. Und das waren nur zwei Beispiele von vielen, die mir aufgefallen sind.
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: Kommt das nur mir so vor, oder hat von Euch auch jemand in letzter Zeit so etwas beobachtet?
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: Viele Grüße
:
: Jochen


Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Ferdi,

mir geht es ähnlich, meistens ertrage ich Radio kaum länger als ein paar Momente, aber ich will schon aktuell bleiben, ich glaube auch fest daran, daß es aktuelle Perlen gibt, nur werden die kaum im Radio gespielt.

Auch liebe ich Pop, wenn er gut gemacht ist und irgendwie berührt.

Aber das vermisse ich bei aktuellen Produktionen momentan doch sehr.

Was Filme angeht, heute Nacht kommt ab 3.00h auf Arte Wattstax, gerne als das "schwarze Woodstock" bezeichnet - unbedingt ansehen, oder programmieren. Ich sage nur: Rufus Thomas, Isaac Hayes, Eddie Floyd, Albert King, The Staple Singers und viele mehr. Das wird funken!

Viele Grüße

Jochen

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Martin,

"ich muss sagen, eine Stunde, maximal 90 Min. reichen mir in den allermeisten Fällen völlig. Danach langweile ich mich und gehe meist sowieso."

echt? Wenn es ein Festival ist, dann sehe ich das auch so, aber wenn ich mir eine Band/einen Künstler ansehe, dann möchte ich doch mehr. Ich könnte mir z.B. ein Paul Weller Konzert mit nur einer Stunde schlecht vorstellen und bei ihm bin ich z.B. immer, wenn er hier ist. soll heißen, daß ich eigentlich alle Songs, die ich mal live erleben wollte schon erlebt habe, trotzdem. :-) Im Oktober ist er übrigens mal wieder in Köln.

"Und die Kartenpreise sind so hoch, weil niemand mehr die CDs kauft, was für Acts wie Dir von Dir genannten natürlich relativ scheissegal ist, für andere Bands aber eine ganz andere Bedeutung hat."

Ich glaube eben nicht, daß es ihnen scheißegal sein kann. Aber es macht stellenweise den Eindruck, was ich schade finde.

Matthias erzählte mir, daß er letztens die Ärtze in Hannover gesehen hat, die waren richtig billig, mit irgendwas um die 30 Euro. Fand ich bemerkenswert.

"Und das neue Acts als Kopieen bereits etablierter auf dem Markt geworfen werden ist doch in etwa so alt wie die Musikindustrie selber... No?"

Doch, natürlich, mir fällt es aber zur Zeit stärker auf als bisher.

Viele Grüße

Jochen

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo!

ich muss sagen, eine Stunde, maximal 90 Min. reichen mir in den allermeisten Fällen völlig. Danach langweile ich mich und gehe meist sowieso.

Das geht mir allerdings auch so. Das zu den Konzerten.

Und junge Musiker machen nichts Neues? Hm.

Ich meine, dass diese Retro-Wellen und Cover-Geschichten allgemein falsch dargestellt werden. Was für Menschen ab einem gewissen Alter ein schlecht oder lieblos gemachtes Cover ist, hören die Kids das erste Mal. Das ist mir das erste Mal bei Limp Bizkit und "Behind blue eyes" so extrem aufgefallen. Das wurde überhaupt nicht mehr als Cover-Version wahrgenommen, weil der durchschnittliche Pophörer mit einem Lebensalter unter 20 Jahren das Original einfach gar nicht kannte und meistens bis heute nicht kennt.

Und wenn jetzt eine Combo versucht, wie Led Zeppelin zu klingen oder wie die Kinks oder allgemein "alt", wie das Lenny Kravitz gerne macht - das ist für die Jugend von heute eben nicht alt sondern ganz im Gegenteil erfrischend neu.

Für die covernden und retro-gerichteten jungen Musiker ist es natürlich einfacher, sich an guten alten Songs zu orientieren als etwas wirklich Neues zu erfinden. Bei den schon existierenden Songs und Stilen weiß man schließlich, dass sie mal funktioniert haben.

Es ist halt der alte Inhalt in neuer Verpackung. Aber nur für den, der den Inhalt schon mal probiert hat. Für die anderen ist es ein brandneues Produkt.

Die meisten von uns sind eben schon alt. Punkt.

Gruß

erniecaster

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Jochen,

zu 1) finde ich auch zu kurz, Police in München war für mich mit 93 min schon an der Schmerzgrenze. Aber 3h wiederum können auch nicht viele so, dass da noch Dramaturgie und Dynamik im Konzert ist.

zu 2)
In letzter Zeit? Was Du da beschreibst, ist doch das Geschäftsmodell von Plattenfirmen und Veranstaltern seit mindestans 10 oder 15 Jahren.
Hörbeispiele gibt's on Air in der Tat massig. Meine Kinder quälten mich mit Mika's Grace Kelly (zumindest ein Anstoß, 12 Uhr Mittags mit Ihnen zu sehen. Schon faszinierend, an ihren Reaktionen abzulesen, wie zeitlos herausragende Filme sind.)
Bei Mika hat der Produzent frühe Queen nachgespielt, auch der Versuch, so exaltiert zu singen wie Mercury ist überdeutlich.
Kid Rock's All Summer Long geht noch drei Schritte weiter und erklärt im Text, was er musikalisch zitiert. Und die Rapper sampeln ja nun bereits seit vielen Jahren.

Kopieren und Klauen ist einfacher als selbst erfinden.

Bei einem Markenartikel käme das Justitiariat oder der Abmahnanwalt, hier verdient der Autor nochmal über die Dritt- oder Viertverwertung und der Interpret ist zumeist ein Knecht des Labels, das auf sichere, kalkulierbare Einnahme setzt.

In unserem kleinen Live-Musik-Idyll ist es doch genauso.

Früher musste man sich für Covern entschuldigen.

Am kommenden Wochenende in MZ ein Fest über 4 Tage mit 500.00 Besuchern. Still Collins & Co., auf drei oder vier Bühnen nur Cover-Bands. Dort waren wir 2007 mit einer Band mit eigenen Titeln die einzige dieser Gattung. Heuer spielen wir zur gleichen Zeit auf dem Idsteiner Jazzfestival: da sind wie außer den Jazzern, von denen vermutlich aber auch 4/5 das Realbook abarbeiten, eine von zwei Bands mit eigenem Repertoire.

In den Combos versammeln sich massenhaft Musiker, die lieber was anderes machen würden oder eigene Projekte haben, die die Veranstalter nicht wollen: das unternehmerische Risiko ist zu groß.

Dabei macht mir Covern auch richtig Spaß - ich will's nur nicht müssen.

Grüsse, Michael


Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Matthias,



Klar - aber wenn sie dann was Eigenes machen wollen, kommt für viele das böse Erwachen.



Sprach der A&R-Mann.



Und genau damit kalkulieren die Labels und pushen immer weniger originäre Musik.



Klar ist es für "die anderen" legitim, den Song zu mögen. Wir sind ja nicht bei Müller's - wer zuerst hört, darf zuerst mögen.



Ach schade - ich hatte die Hoffnung, hier auf zahllose junge Gitarristinnen zu stoßen, noch nicht aufgegeben. Aber die Mechanismen, die gegen neue Produktionen oder Live-Bands mit eigenem Programm arbeiten, treffen vor allem die Jungen. Doppelpunkt.

Dennoch zuversichtlich, Michael






: Hallo!
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: ich muss sagen, eine Stunde, maximal 90 Min. reichen mir in den allermeisten Fällen völlig. Danach langweile ich mich und gehe meist sowieso.
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: Das geht mir allerdings auch so. Das zu den Konzerten.
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: Und junge Musiker machen nichts Neues? Hm.
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: Ich meine, dass diese Retro-Wellen und Cover-Geschichten allgemein falsch dargestellt werden. Was für Menschen ab einem gewissen Alter ein schlecht oder lieblos gemachtes Cover ist, hören die Kids das erste Mal. Das ist mir das erste Mal bei Limp Bizkit und "Behind blue eyes" so extrem aufgefallen. Das wurde überhaupt nicht mehr als Cover-Version wahrgenommen, weil der durchschnittliche Pophörer mit einem Lebensalter unter 20 Jahren das Original einfach gar nicht kannte und meistens bis heute nicht kennt.
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: Und wenn jetzt eine Combo versucht, wie Led Zeppelin zu klingen oder wie die Kinks oder allgemein "alt", wie das Lenny Kravitz gerne macht - das ist für die Jugend von heute eben nicht alt sondern ganz im Gegenteil erfrischend neu.
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: Für die covernden und retro-gerichteten jungen Musiker ist es natürlich einfacher, sich an guten alten Songs zu orientieren als etwas wirklich Neues zu erfinden. Bei den schon existierenden Songs und Stilen weiß man schließlich, dass sie mal funktioniert haben.
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: Es ist halt der alte Inhalt in neuer Verpackung. Aber nur für den, der den Inhalt schon mal probiert hat. Für die anderen ist es ein brandneues Produkt.
:
: Die meisten von uns sind eben schon alt. Punkt.
:
: Gruß
:
: erniecaster


Re: komplett Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Matthias,

Für die covernden und retro-gerichteten jungen Musiker ist es natürlich einfacher, sich an guten alten Songs zu orientieren als etwas wirklich Neues zu erfinden.

Klar - aber wenn sie dann was Eigenes machen wollen, kommt für viele das böse Erwachen.

Bei den schon existierenden Songs und Stilen weiß man schließlich, dass sie mal funktioniert haben

Sprach der A&R-Mann.

Es ist halt der alte Inhalt in neuer Verpackung. Aber nur für den, der den Inhalt schon mal probiert hat.

Und genau damit kalkulieren die Labels und pushen immer weniger originäre Musik.

Für die anderen ist es ein brandneues Produkt.

Klar ist es für "die anderen" legitim, den Song zu mögen. Wir sind ja nicht bei Müller's - wer zuerst hört, darf zuerst mögen.

Die meisten von uns sind eben schon alt. Punkt.

Ach schade - ich hatte die Hoffnung, hier auf zahllose junge Gitarristinnen zu stoßen, noch nicht aufgegeben. Aber die Mechanismen, die gegen neue Produktionen oder Live-Bands mit eigenem Programm arbeiten, treffen vor allem die Jungen. Doppelpunkt.

Dennoch zuversichtlich, Michael

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hallo Michael,

an dieser Stelle möchte ich mal die Retro-Bands in Schutz nehmen. Vielleicht kann man ganz blauäugig dem einen oder anderen seine Begeisterung für die Musik der 70er ja abnehmen und er ließ sich tatsächlich davon beeinflussen. Was gut ist, kommt wieder, sagt man ja so schön.

Klar - aber wenn sie dann was Eigenes machen wollen, kommt für viele das böse Erwachen.

Ganz ehrlich - ich habe auch schon massenhaft schlechte Songs selbst geschrieben. Eine gute Coverversion ist mir deutlich lieber als ein schlechter neuer Song. Ein guter neuer Song allerdings noch lieber als eine Cover-Version...

Ach schade - ich hatte die Hoffnung, hier auf zahllose junge Gitarristinnen zu stoßen, noch nicht aufgegeben.

Das Durchschnittsalter ist in diesem Forum schon etwas höher. Das sind aber auch nur gezählte Jahre - viele sind schon noch sehr frisch im Kopf.

Aber die Mechanismen, die gegen neue Produktionen oder Live-Bands mit eigenem Programm arbeiten, treffen vor allem die Jungen.

Das glaube ich nicht, ganz im Gegenteil. Wenn irgendein Senior versucht, etwas Neues zu machen, stößt er noch auf viel mehr Hürden als ein junger Mensch. Darüber hinaus gibt es heute via Internet doch auch deutlich andere Möglichkeiten, seine Musik überhaupt zu veröffentlichen und zu vertreiben. Auch da sind die jungen Musiker eher auf dem Laufenden als die Altsäcke.

Neulich sprach ich mit einem älteren Gitarristen, der keinen Internetanschluß hat - also weder einen ebay-account noch irgendeine Foren-Mitgliedschaft. Fast beneidenswert...

Gruß

erniecaster

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Jochen!

Überhaupt kommt es mir zur Zeit so vor, als ob man sich lieber zurücklehnt und bedient. Ich habe mal wieder versucht ein bisschen Radio zu hören und ein paar Musikvideos zu sehen und da kommt es mir so vor, daß - anstatt einen eigenen Stil zu entwickeln - versucht wird aus alten Erfolgsrezepten einen neuen Kuchen zu backen.


Mir kommt das auch so vor, Jochen, und vielleicht ist vor allem das der Grund dafür, dass die CD-Umsätze runtergehen (und nicht die Raubkopiererei übers Internet).

Ich hab inzwischen dass Interesse an der aktuellen Musik der großen Plattenfirmen so ziemlich komplett verloren. (Das liegt vielleicht auch daran, dass ich was den Musikgeschmack angeht wohl zu einer Randgruppe gehöre ;-)

Ich verbringe immer weniger Zeit am CD-Spieler und dafür immer mehr beim Surfen durch MySpace Musik. Es ist wirklich der Hammer wieviel spannende und originelle Musik da zu finden ist, vor allem von Leuten ohne Plattenvertrag. Ich brauche keine CDs mehr von Sony und Co. zu kaufen um gute Musik zu hören.

Zum anderen Thema - ich wäre von so einem kurzen Konzert auch sehr enttäuscht gewesen. Das finde ich sehr schwach.

Viele Grüße
Bernd

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Jochen,

Was Filme angeht, heute Nacht kommt ab 3.00h auf Arte Wattstax, gerne als das "schwarze Woodstock" bezeichnet - unbedingt ansehen, oder programmieren. Ich sage nur: Rufus Thomas, Isaac Hayes, Eddie Floyd, Albert King, The Staple Singers und viele mehr. Das wird funken!

ich kann nicht aufnehmen/programmieren, und gucken auch nicht - stehe um 6 auf ...

wer mir das irgendwie besorgen kann, schicke bitte eine Mail.

Gruß, ferdi

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi,

"ich habe auch schon massenhaft schlechte Songs selbst geschrieben. Eine gute Coverversion ist mir deutlich lieber als ein schlechter neuer Song. Ein guter neuer Song allerdings noch lieber als eine Cover-Version..."

Genauso war's gemeint. :-).

:noch irgendeine Foren-Mitgliedschaft. Fast beneidenswert...

Aber dann hat er doch auch keinen Baldringer, axe-maxe, damage control, Weber, Qualitätskabel, Weizenbier. Fast bedauernswert...

mfgm




Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Moin.
Bei einer Stunde Konzert und 45 Eurodollar Preis, würde ich mal ganz frech eine Rechnung über 15 Euro schreiben, wg einer Mangelhaft erbrachten Leistung. Da könnte man als Maurer auch eine von vier Wänden weglassen.
In meiner Heimatstadt wurde "Scooter" mal fast gelyncht, die haben satte 30 Minuten "gespielt" und hatten min. 2 Stunden Verspätung. Da wurden selbst die 15 jährigen Kiddies böse.
Als kleines Gegenbeispiel möchte ich ein JamesBrown Konzert erwähnen. Der war effektiv bestimmt auch nur 45 Minuten plus Zugabe auf der Bühne, aber die Band spielte vorneweg min 10 Minuten eine gute Show. Ausserdem war das gesamte Publikum am Ende, da alle durchgetanzt haben. Und er Herr Brown war ebenso aktiv und schon ein alter Mann.
Gruß
Ugorr


Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Naabend,

Ich habe selber schon einige Konzerte erlebt, die nach ner knappen/guten Stunde zu Ende waren, immerhin gab es dann wenigstens noch eine Zugabe, aber das waren in der Regel wirklich neuere/jüngere Künstler. Haben die es nicht mehr nötig, ihren Fans, die teilweise wirklich auf die Eintrittskarten sparen müssen, etwas mehr als das zu bieten?

ZZ Top z.B. sind auch bekannt dafür, daß eigentlich nach anderthalb Stunden (inklusive Zugaben) Schluss mit lustig ist, aber meistens hat man (ich) dann auch genug.


Genau das finde ich merkwürdig. Dass alte Herren wie ZZ-Top oder Hänflinge wie Johnny Winter nicht mehr so oft und so lange können, hat nachvollziehbare medizinische Gründe. Aber selbst in Ehren ergraute Haudegen wie Lynyrd Skynyrd mit dem mehrfach bypassoperierten Kettenraucher Allen Rossington halten es inkl. Zugabe zwei Stunden auf der schlechtbelüfteten Bühne aus.

Die jungen Leute dagegen sind gecastet, gecoacht, durchtrainiert, seit frühester Jugend mit Fruchtzwergen, Energydrinks und Sportlernahrung großgezogen, nehmen keine Drogen, rauchen nicht und trinken höchsten mal'n Caipi wg. die Vitamine. Außerdem schütten sie bei ihre Musik und ihrer Show kein µG Adrenalin mehr aus als nötig.
Eigentlich müsstens sie doch mühelos fünf Stunden ohne Schweißränder auf dem Marken-T-Shirt auf der Bühne durchstehen, oder?

Der tiefere Grund kann nur sein: Nach 45 min haben sich die Mädels müde gekreischt, nach 90 min wäre der Rest der Aufditoriums in den Tiefschlaf verfallen. Oder hätte mal genauer hingehört und wäre von selbst gegangen. Also warum sollte das Risiko denn auch eingehen? Geht doch viel besser so und die unter 16-Jährigen sind auch noch zeitig zu Hause.

ne schöne Jrooß zum Sonntagabend, Mathias

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Mathias!


Aber selbst in Ehren ergraute Haudegen wie Lynyrd Skynyrd mit dem mehrfach bypassoperierten Kettenraucher Allen Rossington halten es inkl. Zugabe zwei Stunden auf der schlechtbelüfteten Bühne aus.


Du meinst Gary Rossington, oder? Allen Collins ist ja schon vor ein paar Jahren gestorben. Leider. Wegen Ihm habe ich eine Explorer. Und wegen Rickie Medlocke.

Mach's gut!

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Lieber 1T,

Die jungen Leute dagegen sind gecastet, gecoacht, durchtrainiert, seit frühester Jugend mit Fruchtzwergen, Energydrinks und Sportlernahrung großgezogen, nehmen keine Drogen, rauchen nicht und trinken höchsten mal'n Caipi wg. die Vitamine. Außerdem schütten sie bei ihre Musik und ihrer Show kein µG Adrenalin mehr aus als nötig.

Jaja, früher war eben alles besser. Früher war sogar die Zukunft besser!

Je älter die Musiker, desto besser sind sie. Gar keine Frage.

Gruß

1T

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Hi Jonas,

...Gary Rossington...Allen Collins....Rickie Medlocke....

Oh Mann, wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, könnten wir glatt ne Southern Rock Band aufmachen.....

Denn in Wahrheit bin ich ja gar nicht der Frickelpapst sondern der Dur-Pentatoniker...*Prust* ...oder waren das nun wieder die Allman Brüder *grübel*

Machs auch gut

Uli

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Tach Uli!


...Gary Rossington...Allen Collins....Rickie Medlocke....

Oh Mann, wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, könnten wir glatt ne Southern Rock Band aufmachen.....


Ja da sachste wat........

Denn in Wahrheit bin ich ja gar nicht der Frickelpapst sondern der Dur-Pentatoniker...*Prust* ...oder waren das nun wieder die Allman Brüder *grübel*


Ach, das würde ja wunderbar hinhauen, du in Dur und ich in Moll. Wobei mein Chef immer sagte "Junge, Dur oder Moll, was ist das schon unter Kollegen. Nur, wer ein Solo nicht mit ner großen 9 beginnt ist feige".


Mach's gut!

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Ja genau,

: Oh Mann, wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, könnten wir glatt ne Southern Rock Band aufmachen.....
:
: Ja da sachste wat........

öh, Jungs, hatten wir das nicht schonmal? ;-)

Ich wär aber immer noch dabei, wenn die Strecke nicht wäre.
Lass uns doch mal vorsichtig so anfangen, daß wir für die Eifel ein, zwei Stücke vorbereiten und diese dann dort spielen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....




Liebes Südrockland,


: Lass uns doch mal vorsichtig so anfangen, daß wir für die Eifel ein, zwei Stücke vorbereiten und diese dann dort spielen.


Ich weiß ja nicht, ob ich da auch mitspielen dürfte, aber es könnte mir bis September evtl. gelingen, mir die Harmonien von "Sweet Home Alabama" draufzuschaffen.....


Nordischblonde Grüße,

Michael

Re: Nee, nee, nee, also die Jugend von heute....

Aloha Jochen,

Zu deinem Bericht des Avril Lavigne konzerts kann ich nur sagen das meine kleine halb schwester am 17ten.Juni auch ein Konzert von Avril besucht hat. Doch auch sie war ziehmlich enttäuscht das das Konzert grade mal eine stunde ging, ohne zugabe. wirklich eine frechheit wenn man sich überlegt das Avril Lavigne immerhin drei Alben auf dem markt hat da dürfts ja an material mangel nicht gelegen haben...
Wenn man dabei noch bedenkt das ein paar ihrer freundinnen die karte selber zahlen mussten ( sie hat sie zu weihnachten bekommen ) und als 11 jähriges mädchen heißt das ne ganze weile taschengeld spaaren....

Also ich war am Samstag beim Projekt Revolution konzert in münchen.
Gespielt haben Linkin Park , HIM , N.E.R.D , The Used und The Blackout los gings um ca . 16:15 - ca 22:30 also jede band ca eine stunde spielzeit außer Linkin Park die ja auch Headliner waren die andren bands lediglich als Support im gepäck dabei.
Was gibts noch zu sagen der ganze spaß hat 60 Euronnen gekostet und wenn man das mal in relation zu einer stunde Avril Lavigne für 45 euro sieht - was soll ich da noch groß sagen?^^

Btw Projekt Revolution rockt die bude kann ich nur empfehlen !!