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(Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Hallo zusammen,
ich hab da mal ne Frage.
Und zwar finde ich manchmal zu langsam.
Da habe ich gute Ideen, und meine Fingerlein sind einfach zu träge, sie umzusetzen.
Was sind da gute Übeansätze?
Etüden funktionieren bei mir schlecht, also der Hummelflug fällt schon mal weg.
Diese "1234"-Technikgeschichten finde ich ausgesprochen scheußlich.
Wer die "Spinne" quer übers Griffbrett spielen kann, kann hinterher, nun ja, die "Spinne" quer übers Griffbrett spielen.
Ich suche also eigentlich Dinge, die man schnell und unaufwändig übern kann, die einen musklaischen Sinn machen.
Da bleiben ja eigentlich nur Tonleitern in Pattern, Terzen, Quarten, Quinten, Sexten, usw. usf.
Und Arpeggien.
Gibt es noch gute Übungen?

Und dann habe ich noch eine Frage an die Shredder unter uns.
Und zwar: was läßt sich sweepen?
Funktionieren z.B. erweiterte Akkorde? lassen sich asymetrische Dinge sweepen, also die unterschiedlich viele Noten pro Saite haben?
Und lässt sich das überhaupt vernünftig musikalisch nutzen, also, kann man das bewußt einsetzen, ohne Pattern und Licks zu spielen?
Ich hoffe auf zahlreiche Antworten, viele Grüße,
Woody

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Hi woodi...

also nachdem wir die Quatschköpfe nun hoffentlich langsam mal zum Schweigen gebracht haben, hier mal wieder ein paar ernsthafte Antworten (Vorsicht: Das sind m e i n e Meinungen / Erfahrungen):

> Gibt es noch gute Übungen?

Jede Menge, aber es ist nicht einer wie der andere - was der eine fast auf Anhieb kann, lernt ein anderer im Leben nicht.

> Was sind da gute Übeansätze?

Deine Ideen, was sonst?

> Da habe ich gute Ideen, und meine Fingerlein sind einfach zu träge, sie umzusetzen.

Teile deine Fingerlein deine Ideen mit - wozu hast du dein Nervensystem? <:-) - erst mal so schnell, wie sie gerade können, das Tempo bringt alleine die Übung. Aber Vorsicht: Wenn man sich erst mal was "falsch" angewöhnt - das kriegt man nie wieder 'raus.

Für weitere Fragen kann ich dir einen guten Musiklehrer empfehlen - lass dich mal nicht davon abschrecken, dass der auch Gilchinger ist und hauptsächlich mit Kindern arbeitet:

Musikstudio Fröhlich - "Papalu" (Ludwig Kunze)

http://www.papalu.de/

Ich kriege keine Prozente von ihm, aber grüß' ihn mal von mir - und verweise ihn mal im Zusammenhang mit meinem auch ihm bekannten Projekt auf dieses Forum.

Gruß Hartmut

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Moin Woody,

Wer die "Spinne" quer übers Griffbrett spielen kann, kann hinterher, nun ja, die "Spinne" quer übers Griffbrett spielen.

Da ist was dran. Ein Hundertmeter-Läufer wird deshalb nicht drumrum kommen, den 100 Meterlauf
zu tainieren. Allerdings macht er genauso (stupides) Krafttraining, Schnellkrafttraining, Ausdauertraining und
Dehnübungen. Was ich damit sagen will, viele Technikübungen sind NICHT musikalisch sinvoll,
und sie brauchen es auch nicht zu sein. Tonleitern rauf und runter, in allen möglichen Sequenzen und
Intervallschritten etc. pp. sind eben bloss Tonleitern. Aber dieses Zeug zu üben hat letztenendes den
Effekt, dass deine Finger größere "Freiheit" besitzen, das umzusetzen, was du im Kopf hast.
Die Wollmilchsau-Übung, die alle Kriterien erfüllt, wirst du nicht finden. Ganz interresant
finde ich es übrigens, sich Themen von Jazz oder Fusion Songs vorzunehmen, wenn man was
schnelles Spielen will, das auch noch klingt, ;-)) so z.B. schadet es nichts, sich mal das Donna Lee
Thema draufzuschaffen (Realbook) oder das Thema von "Got a match" von Chick Corea. Das sind
Brecher, an denen man ne Weile ordentlich knabbern kann....

Und dann habe ich noch eine Frage an die Shredder unter uns. Und zwar: was läßt sich sweepen?

Beim Sweepen würde ich auf jeden Fall mit reinen Dur und Moll Arpeggios anfangen, wo also
idealerweise nur ein Ton pro Saite zu spielen ist, da du sonst das Pferd von hinten aufzäumst.
Es lassen sich natürlich auch Maj7, Dom7, Moll7 etc. sweepen, dann allerdings schon in
Kombination Sweeping-Wechselschlag (+evtl. Legato). Das ist, wenn du vorher alles im Wechselschlag
gespielt hast, ne immense Umstellung. Und je mehr Töne dein erweiterter Akkord bekommt, desto
mehr empfiehlt sich wieder Wechselschlag, da hat Sweeping wenig Sinn. Die Frage nach der
musikalischen Nutzung... hör dir mal bei Gelegenheit Frank Gambale an, der hat die Sweeping
Sachen verinnerlicht (uns Uli empfiehlt dir sicherlich die geeigneten CDs ;-))

Grüße,

Andreas

(der Ignore-Modus ist ne feine Sache, bis die Wärter ihn wieder eingefangen haben!)

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Hi Woody,

uns Uli empfiehlt dir sicherlich die geeigneten CDs ;-))

Aber klar doch.

The great explorers (1993) ist meine persönliche Lieblings CD vom Gambale (gibts auch ein Songbook zu...)

Und die Raison d'etre von 2004 ist auch sehr schön.

Habe beide auf dem Rechner liegen, was mir als Verwahrungsort aber nicht optimal erscheint......;-)

Außerdem sind die CD's von Gambale - Hamm - Smith zu empfehlen.

Liebe GRüße

Uli

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Moin Woody,

Da habe ich gute Ideen, und meine Fingerlein sind einfach zu träge, sie umzusetzen.
: Was sind da gute Übeansätze?


Ich glaube, die Voraussetzungen für ein flüssiges, schnelles Spiel läßt sich in zwei Hauptkapitel einteilen: Motorik und Geläufigkeit der Flossen vs Informationsverarbeitung im Kopf. Beides ist natürlich miteinander eng verknüpft und voneinander abhängig. Schlagworte wären Bahnung, motorisches Gedächtnis und der "Rückkanal", sozusagen die Selbstkontrolle im "Stellwerk".

Bei der Verknüpfung zwischen Vorstellung einer Bewegung und ihrer Ausführung hilft nix anderes, als es immer wieder zu tun. Und zwar so, daß man Störfaktoren eliminiert. Kleine Unsauberkeiten, die bei gemäßigtem Tempo gar nicht auffallen, schleudern Dich bei schneller Fahrt von der Piste. Wenn ich eine schnelle Passage wirklich mal übe, gehe ich so vor, daß ich mich langsamst rantaste. Ich kann die Freeware BestPractice (danke Andi!) heiß empfehlen, um sich in kleinen Schritten zB an schwierige Passagen heranzutasten. Du kannst damit Stücke von CD oder als mp3 in ihrer Geschwindigkeit (und auf Wunsch in der Tonhöhe) verändern.

Erst durch seeehr langsames Auseinanderplücken und Einteilen in schaffbare, übersichtliche Häppchen rafft das Hirn erst richtig, was da eigentlich passiert oder besser passieren soll. Ich finde, man neigt bei unschaffbar schweren oder schnellen Passagen entweder dazu, die Aufmerksamkeit zu verlieren... der Geist "driftet von dannen", in der Hoffnung, man werde sich irgendwie durchhangeln und einigermaßen passabel landen. Oder der Informationsblock ist zu groß, man erfaßt das Ganze nicht und bleibt dann immer wieder an einer Stelle hängen, weil man sich nur den "Anfangsbrocken" merken kann (bei ganz hartnäckigen Passagen kann es hilfreich sein, die Takte von hinten nach vorne zu lernen). Mit "merken" meine ich nicht das Auswendiglernen, wann welche Saite in welchem Bund gedrückt werden soll, um eine Notenfolge zu spielen. Sondern eher, wie sich eine Bewegungsfolge von Anfang bis Ende "anfühlt".

Dabei würde ich mich immer selbst überprüfen, daß man sich die bestmögliche "Umgebung" schafft, die eine Bewegung vereinfacht. Sprich: hängen die Schultern locker runter? Ellenbogen im richtigen Winkel? Ist man gelöst oder verkrampft? Ein Spiegel kann sehr (!) hilfreich sein, ansonsten natürlich ein beobachtender Lehrer (aber gehen wir mal weiter vom Autodidakten aus). Ganz wichtig: Atmung! Atmet man wirklich langsam, tief, entspannt, "streßfrei", auch wenns fix wird? Ich ertappe mich selber ab und an dabei, wie ich die Luft presse oder gar anhalte, irgendwann ziehen sich dann die Muskeln um Schultern und Rücken zusammen... und dann ist es eh Essig.

Nächster Schritt: Rationalisieren der Bewegungen. Wie weit sind die Finger der linken Hand wirklich vom Griffbrett entfernt, wenn sie gerade nichts zu tun haben bzw. wenn sie keinen Saitenkontakt haben? Wenn man schneller wird, neigen manche Leute (ich zähle mich tendenziell dazu) zum "Flitschen": man holt mehr Schwung, indem man die Fingerkuppen im großen Bogen aus dem Fingergrundgelenk bewegt; man hat mehr Strecke zum Beschleunigen und dadurch erst mal mehr Schnellkraft. Aber: die ganze Bewegung (ver)braucht mehr Weg und damit Zeit bei gleicher Geschwindigkeit. Ab einem Punkt wirds unsauber. Wenn man dann kompensiert (Finger schneller bewegen), gerät die Bewegung außer Kontrolle und man trifft zB die Saite nicht an der idealen Stelle: es fängt an, schlampig zu werden.

Insofern ist die "Spinne" eine gute Übung, um die Wege klein zu halten und (jetzt kommt die "Feedback"-Instanz ins Spiel) sich zu kontrollieren, ob man das auch wirklich einhält. Wenn man immer wieder schlampig spielt wenns schneller wird, wirds zur Gewohnheit, und dann muß man aktiv dagegen angehen, auch wenn es sich seltsam und fremd anfühlt (wie anfangs alles Ungewohnte, Neue). Natürlich haben Übungen, die sich nur auf sowas konzentrieren, keinen musikalischen Nährwert... aber dazu hat Andi ja schon was geschrieben.

Man wird aber natürlich nicht unendlich gut, auch wenn man immer wieder "nach vorne orientiert" übt, Stichwort Leistungsplateaus. Es tun sich neue Widerstände auf (je schneller man wird, desto früher), die man irgendwann nur noch überwinden kann, wenn man der Motivation neuen Brennstoff liefert. Mir hats da sehr geholfen, mit "besseren" Leuten zusammen zu spielen, oder Aufnahmen für Projekte von anderen Leuten zu erstellen. Überhaupt, sich selber aufnehmen (klingt auch erst mal fremd, wie die eigene Sprech- oder Singstimme) ist immer eine prima Idee, man sollte sich ein bißchen Zeit dafür nehmen, um eigene Schwächen und neue Lernziele ausfindig zu machen.

Zum Thema sweeping: ganz manchmal gelingt mir ein schöner Arpeggio-Sweep, aber ich wäre sehr dafür, daß mal ein Workshop bei einer Session stattfinden sollte. Herr andi-o, Ihr Einsatz ? :-)

Ansonsten könnte man unseren Deal wieder aufleben lassen: tausche ein bißchen Speed-Training gegen 1-2 einfache Jazz-Standards. Mir helfen Chord-Schemes und Leadsheets nicht so sehr weiter, besser ist es für mich immer, wenn mir jemand etwas vorspielt, woran ich mich orientieren kann. Wie wärs?

Ich sag mal bis dann
burke

Das war jetzt eher abstrakt und grundsätzlich; konkrete Übungen hätte ich auf Papier und man findet viel im Netz

Andi, Andi....

> bis die Wärter ihn wieder eingefangen haben!)

Ooch danke - bin schon groß - kann ganz gut auf mich selber aufpassen. Aber ein paar andere Leute können jetzt gar nicht gut genug auf sich selber aufpassen. <:-)

> (der Ignore-Modus ist ne feine Sache,

Jo super besonders wie "ignorant" Burkhard plötzlich ist, s. mein nächster Beitrag. <:-)

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Hi Burke,

kann mich nicht erinnern, schonmal soviel geballtes Know-How von dir zusammenhängend gelesen zu haben. He - fängt da ein "Mittelmäßiger" (sorry - das waren deine Worte) an, über sich selbst hinauszuwachsen? Bilde mir ja gar nicht ein, dass u.a. ich mit meinen "Stänkereien" dich ein bisschen aus der Reserve gelockt habe - aber lass mir doch wenigstens diese Einbildung als einzige Bildung, ok? <:-)

Na blättern wir mal weiter - schaunmermal, wer sonst so noch wen ignoriert. <:-)

Gruß Hartmut

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Huhu burke,
danke für Deine Tips.
Vieles davon ist mir bekannt (so als alten Klassiker) und vieles fluppt auch schon ganz gut, aber der "Headroom" ist doch ein bißchen dürftig.

: Ansonsten könnte man unseren Deal wieder aufleben lassen: tausche ein bißchen Speed-Training gegen 1-2 einfache Jazz-Standards.

Ja, das sollten wir machen.
So ein-zweimal im Monat, je nach Lust und Auslastung?

Gruß,
Woody

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

Vieles davon ist mir bekannt (so als alten Klassiker)
An das Cello hab ich natürlich erst nach dem Abschicken gedacht, aber vielleicht nützt es ja auch so dem geneigten Publikum...

Ja, das sollten wir machen.
: So ein-zweimal im Monat, je nach Lust und Auslastung?

Das klingt doch sehr vernünftig! Wie gesagt, meld Dich, wann und wo.

Ciao
burke

Re: (Technik) Tempo, Tempo, Tempo

> Das klingt doch sehr vernünftig!

Hi Burkhard, das nun weniger:

"A message that you sent could not be delivered to one or more of its recipients. The following addresses failed: "

Also mal hier für alle, die immer noch im "Ignore - Modus" arbeiten - soll sich keiner wundern, wenn's letztendlich ihn erwischt - wen habe ich noch nicht oft genug gewarnt?

----- Original Message -----
From: Hartmut Kraus
To: Gemeinde Gilching - Bernd Schauer ; info@gemeinde.gilching.de ; caritas.gilching@t-online.de
Cc: Burkhard Zeller ; web-service ; Bürgerservice ; A17-Amt für Datenverarbeitung ; organisation@erfurt.de
Sent: Tuesday, October 10, 2006 9:49 AM
Subject: Na schau' mal einer an...

...wie ich überall ignoriert werde. <:-)

http://www.aussensaiter.de/forum/thread.php?id=125850 (Ich bin immer noch "wodim".)

Und das Gilchinger Gästebuch ging gestern abend auch wieder - aber nur, bis ich was 'reingetippt hatte - ooohismirwiederschlecht....also Leute, ein bisschen albern ist ja ganz schön, aber man kann's auch übertreiben.

Frau Garbe / Hr. Schauer, wäre ein Termin möglich (u.a. zwecks dem bewusstem Antrag), bevor ich Frau Oberregierungsrätin meine Aufwartung machen muss?

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Kraus