Re: (Technik) Kabel & das Ohr


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Beitrag von burke vom Februar 27. 2005 um 18:07:15:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Kabel & das Ohr geschrieben von okko am Februar 17. 2005 um 13:13:58:

Moin,

ich sag mal so... WENN ein Unterschied zu hören war, dann war er zumindest so subtil, daß er mich nicht bewegen wird, ein anderes Netzkabel zu kaufen. Zwei von drei Paar Ohren haben eher nichts gehört – weder direkt vorm Amp noch auf der Aufnahme über die Studio-Abhöre.

Es tut mir aufrichtig leid, aber in mir brodelt es (mal wieder), wenn ich mir diese Voodoo-Kacke vor Augen führe, mit der einige Branchenzweige ihre Umsätze tätigen. Ich bin von Deinem Sound-Geschmack absolut überzeugt (sonst wär ich nicht Dein begeisterter Kunde), und diese (wütend anmutende) Kritik geht auch gar nicht gegen Dich und Deine Person! Aber ich kriege einfach die Plaque, wenn jemand meint, zwischen den (zwei 1,75mm²-"Pissdrähten" in der Wand, wie sie über viele Meter in einer durchschnittlichen Elektroinstallation üblich sind), der Dose und einem Amp könnte ein besonders fettes Netzkabel mit "Elektronen-Laufrichtung" für viele hundert EUR noch 0,00001% mehr Sound-Qualität liefern. Supergeil; was passiert denn bitte alles zwischen UV-Unterverteilung und (vielen, vielen Metern bis zum) Amp-Trafo???

Wenn ich mit einem Pfennigs-Kondensator und einer sonst ordentlichen, aber günstigen Strippe "emulieren" kann, wie ein Monster-Cable sich verhält, und vielleicht ein Minimalst-Soundunterschied erahnbar bleibt... dann lache ich doch laut über jeden, der das Zehnfache für ein Gitarrenkabel ausgibt, wie ich. Obwohl, gerade beim Kabel zwischen Gitarre und Amp hätte ich noch das größte Verständnis. Beim Boxenkabel fängt es schon an, unverständlich zu werden (dabei gibt es wenige Parameter, die ein _gutes_ Kabel zu unterschiedlichen "Sounds" bewegt; kurze Leitung, fetter Querschnitt, geringe Übergangswiderstände, feddich ist die Laube), aber bei NETZKabeln rollen sich mir die Fußnägel auf. So ähnlich, wie in der HiFi-HiEnd Szene Cinch-Kabel für viele viele 100EUR pro 1/2-Meter über den Ladentisch gehen... Ganz schlimm wird es ja bei Goldkabeln, von nackten Jungfrauen bei Vollmond gegen den Erdumdrehungssinn handgedreht im Vakuum und bei -276°C energetisch ausgerichtet...

Ein Bekannter aus dem HiFi-Sektor hat mal folgende Aktion gebracht: Conrad-Bausatz über eine 2x20Watt Verstärkerstufe in ein klavierlack-dekoriertes Gehäuse versteckt, oben ein paar Röhren, bei denen alleine (!!!) die Heizung angeschlossen war (damit die Kolben hübsch glimmen), zwei lächerlich große Trafo-Dummys, auch herrlich lackiert, deutlich sichtbar angebracht, das an zwei wirklich ordentliche HiFi-Lautsprecher; CD-Player war verdeckt (ein absolut übliches Massen-Japan-HiFi-Produkt).

Dann bei der Vorführung etwas von Prototyp gefaselt. Phasenkorrelierte Begrenzung des intermedial-resistiven Spineffekts durch ideale feldeffktive Korrektur der Trafowicklung, da per Hand. Die begeisterte Hörerschaft, langjährig HiEnd-erfahren, wollte blind ungeprüft eine 5-Stellige Summe für den neuen "Wunder-Verstärker" auf den Tisch hauen. Leider leider ist der Kollege zu ehrlich.

La-la-la-laßt Euch nicht verarschen ;-)

Gruß
burke


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