(Gitarre) Finger weg von der OLP Axis!!!


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Beitrag von Kai-Peter vom August 12. 2003 um 12:49:48:

Liebe Gemeinde der Gitarrenfraktion,
auf der Suche nach einem Humbucker Zweitbrett fiel meine Aufmerksamkeit bei dem Instrumentendealer meines Vertrauens jüngst auf die Axis-Kopie des Herstellers OLP.
Wie ich in Erfahrung bringen konnte, baut OLP die Gitarren unter der Lizenz von Musicman, was durchaus vielversprechend klang.
Um im Musicshop nicht gleich wieder alle Kunden zu verschrecken, in dem das Brett mit voller Lautstärke über den nächsten Marshall Turm (britische Einstellung) die halbe Stadt beschallt, testete ich die Klampfe im Laden "trocken".
Die OLP lag durchaus gut in der Hand. Die Verarbeitung war (auf den ersten Blick) auch nicht schlecht. Sehr gefallen hat mir das Ahorngriffbrett, da Maple-Hälse sowieso ein Faible von mir sind.
Kurz und gut: Ich nahm die Klampfe zum Testen mit nach Hause!
Voller Spannung verdrahtete ich die OLP Axis erstmal mit meinem heimischen POD. Beim Versuch das Instrument zu stimmen löste sich meine Begeisterung schon in Wohlgefallen auf. Die Stimmechaniken (geschlossene No-Name Teile) reagierten derart empfindlich, dass ein fixes Tuning unmöglich war. Egal, irgendwann war das Brett in Stimmung. Nun aber: 3 Akkorde gespielt... Klingt irgendwie übel! Verstimmt! Also nachstimmen... 3 Akkorde... verstimmt!
Am Vintage-Tremmolo lags nicht. Das war mit 4 Federn festgesetzt.
Bei einer ladenneuen Klampfe war ich davon ausgegangen, dass eine gewisse Voreinstellung das Instrument zumindest bespielbar macht. Bei der OLP hatte ich da leider mit Zitronen gehandelt.
Der Test mit dem Stimmgerät zeigte: die Gitarre war weder Bund- noch Oktavrein!!!
Also: Werkzeugkasten auf, Schraubenzieher raus und versucht (zumindest erstmal bei einer Saite) die Oktavreinheit weitestgehend zu erreichen. Pustekuchen!
Schade, schade, schade! Die OLP Axis war in Rekordzeit bei mir durchgefallen!
Trotzdem noch ein Wort zu den Humbuckern: Die Tonabnehmer brachten leider nicht den, von mir erwarteten, Druck. Zudem gab es soundmäßig kaum einen Unterschied, ob Steg-, Neck- oder beide Humbucker geschaltet waren.
Kurzum: das ganze Instrument war eine einzigartige Enttäuschung für mich!
Optimistisch, wie ich nunmal bin, dachte ich an ein Montagsprodukt und somit an eine Einzelgurke. Also testete ich am nächsten Tag die übrigen OLP Axis bei meinem Dealer direkt im Laden. Und siehe da: sie waren alle schlecht eingestellt, keine war (so wie sie da stand) Oktavrein, die Tuner waren alle Mist und der Sound (wobei das nun wirklich Geschmackssache ist) gefiel mir bei keiner.
Daher meine ausdrückliche Warnung: Finger weg von diesem Instrument! Für den Preis (immerhin ca. 360,- Euronen) gibt's mit Sicherheit was Besseres (wenn vielleicht auch aus zweiter Hand).
Nun würde mich natürlich schon interessieren, ob andere Klampfisten ähnliche Erfahrungen mit dieser Gitarre gemacht haben. Oder gibt es gar Leute, die auf Anhieb mit der OLP zufrieden waren?
So oder so, lasst euch nicht davon abhalten, reichlich Antworten auf diesen Beitrag zu posten.

Keep rockin'
Kai-Peter


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