(Amps) Powerbrake für Arme :-)


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Beitrag von Jochen vom Januar 27. 2003 um 09:40:16:

Tachchen,

der ein oder andere kann sich vielleicht noch erinnern, ich hatte im Juni 2000 zwei alte (50er und 60er Jahre) Jensenspeaker erstanden.

Es hieß damals, die beiden Speaker wären defekt und müßten reconed werden. Ich hatte auch schon die Adresse einer Firma, die mit Jensenoriginalteilen reconen würde. Was die ganze Sache verzögerte war, daß der Alnico (P12R) nur 10 Watt und der Keramik (C12R) nur ca. 15 Watt abkann, zu wenig für meine Amps. Beide einbauen, oder mit ner Zusatzbox hantieren wollte ich nicht. Damals hatte ich mir überlegt, Tonebones zu holen, aber die zu erwartenden klanglichen Unterschiede haben mich nicht handeln lassen. Man könnte auch sagen, ich wäre schlunzig. :-)

Vor ein paar Monaten hatte ich sie mal wieder in der Hand und habe festgestellt, daß die Membranen sich bewegen lassen, die Schwingspulen also vielleicht doch nicht gehimmelt sind.

Vor einer Woche habe ich mir dann ein Multimeter gekauft und die beiden Speaker durchgemessen und was sehe ich? Beide haben Durchgang und das Multimeter zeigt was um die 8 Ohm an, beim Alnico etwas weniger. :-))

Dank Christophs Hilfe stand dann gestern der Umbau an: ich würde mit 2 Leistungswiderständen den Delexe Reverb (22 Watt) auf ca. die Hälfte drosseln, dann sollte es keine Probleme geben.

Zuerst habe ich dann beide Speaker am Amp getestet, um zu sehen, ob auch wirklich was raus kommt. Jau, beide machen Musik, der Alnico ist bei etwas härterem Anschlag aber etwas mißmutig, da schleift manchmal was, entweder muß er gereinigt werden oder neu zentriert.

Aber soundmäßig gefällt mir der C12R im Moment besser, der Klangunterschied ist jedenfalls deutlich, der Alnico (P12R) klingt sofort nach kleinem alten Tweedcombo, der Keramic (C12R) viel mehr nach Deluxe Reverb, also steht fest, der wird eingebaut.

Also erstmal die beiden hinteren Abdeckungen ab und dan ich immer noch nicht bequem an die Schrauben der Speakerbefestigung komme, kommt auch das Ampchassis raus.

Nach ein paar Minuten habe ich den alten Speaker ausgebaut und stelle erstmal fest, wie schwer und groß er im Vergleich zu den beiden Jensen ist. Auf den Fotos weiter unten kann man die unterschiedlichen Größen der Magnete schön sehen, der Alnico ist nachmal ein ganzes Stück kleiner und auch der leichteste Speaker.

Dann schnell den Jensen und das Ampchasssis wieder rein und ein kurzer Check. Wow. :-))

Dann habe ich aus 2 Widerständen und etwas Kabel die Powerbremse für Arme gelötet, das ganze befindet sich am Speakerkabel und ist somit jederzeit nur durch Wechsel des Speakerkabels wieder in den Orginalzustand versetzbar.

Hier mal 2 Bilder, vorher:



und nachher:



Auf dem Foto ist die Powerbremse nicht mit drauf, da hat mir der Blitz einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Schnell noch die Abdeckungen wieder drauf und die Kiste angeschmissen. Was hat sich klanglich getan? Der Sound ist erstmal nicht mehr ganz so bassig, dafür in den Höhen und Mitten wesentlich komplexer. Es klingt einfach "fendriger". :-) Der alte Speaker hat keine Rillen in der Menbran, das hat man imho erst nachher gemacht, damit die Bässe straffer werden. Der vorher eingebaute Speaker hatte richtig viele Rillen, sieht man vielleicht sogar auf dem Foto.

Dann Volume langsam aufgedreht, bei "4" geht der Fender in die Zerre, normalerweise doch eher mit erstem Ohrenbluten verbunden, danach wird es nicht mehr großartig lauter, sondern es geht einfach mehr in die Sättigung. Ich konnte vorsichtig bis an die "10" rangehen, das war bisher nicht möglich. Habe es dann aber doch gelassen, war ja Sonntag und die Nachbarn meinen es noch gut mit mir. :-))

Heute Abend werde ich ihn wohl mit zur Probe nehmen, mal schauen, wie sich das in der Band macht. :-)

Aber eins ist schonmal klar, die Soundänderung duch verschiedene Speaker kann schon enorm sein.

Gruß und ein mehr als megafettes "Danke" an Christoph. :-)

Jochen


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