(Philosophie) Was bringt das eigentlich alles?


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Beitrag von Rainer vom April 30. 2002 um 13:08:42:

Also da Doc schon mit dem Outing angefangen hat, mache ich mal gleich weiter. Kurz zur Historie und aktuelle Situation:

- Letzte Band ist Vergangenheit, seit Januar 2002. Ich war einfach zu oft gefrustet.
- Überlegungen zum weiteren Vorgehen, also ein paar Anzeigen abgesetzt.

Reaktionen waren gering (ich dachte immer, Basser wären gesucht?). Band #1 lud zur Audition ein. Klang eigentlich ganz gut, auch die Session war nicht nur gut, sondern hat richtig Spass gemacht, der Keyboarder war ein echter Knaller, mit Yamaha Würgstation und einer Hammond (C3?), ein Crack. Leider hat die Band nach ihrer Reformation nun als Sänger den ehemaligen Grundton-Bassisten. Der ist nun der Boss und meinte schon nach ein paar Minuten, ich würde 'zu viel' spielen (er hatte wahrscheinlich bisher nur die unteren drei Bünde benutzt). Als es dann noch zu einer sangesfreien Session kbd/b/dr kam, die ich super fand, hatte ich verschissen und wurde ausgeladen.

Band #2 war gar keine, sondern bestand aus einem Gitarristen und seiner Frau. Er konnte nicht Gitarre spielen, sie nicht singen und ich ließ meinen Bass schon im Wagen, weil der Proberaum (ein Zimmer in einer ausgebrannten Diskothek) fast eine Stunde von meinem Wohnort entfernt war. Das Vorführen einer Songidee der beiden vom Vierspur-Rekorder ließ keine Zweifel, dass das nicht mal ein Überlegen wert war.

Band #3 ist zu weit weg.

Band #4 ist ein ehemaliger Profi-Gitarrist aus der Ukraine. Klang symphatisch, aber es ist sein Zweitprojekt, völlig im Nebel, und mal wieder fast eine Stunde Fahrt zum Proberaum (als Vollzeit-Arbeiter und alleinerziehender Daddy sind solche Sachen für mich indiskutabel). Alle anderen Anzeigen, die ich so in der Nähe durchforstet habe, waren entweder pubertierende Schwermetaller oder Top40-Bands. Andere Möglichkeiten wären noch Schützenverein-Bands gewesen. Ich würde ja auch Cover oder so etwas machen, bin ja gar nicht soooooo wählerisch. Dann kommen aber wieder so Sätze von wegen mindestens 30 Gigs im Jahr. Das kann ich nicht, und will ich stress-mäßig auch nicht, wegen der Kids und anderer Verpflichtungen, denn mein Weib ist nicht die Mutter meiner Kinder, und so wie in den Kernfamilien läuft das eben nicht, da muss jeder Verantwortung für seine Kinder übernehmen.

So habe ich, zugegeben, im Moment reichlich Frust. Steve Morse und Simon Philips müssen ja auch nicht um die Ecke wohnen, aber ist das Amatuer-Musikertum denn so mühsam? Oder wohne ich nur in der Diaspora der Rock-Musik?

Rainer



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