Clems ernsthafte Auseinandersetzung mit dem POD oder für Saidy: Technik!


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Beitrag von Clem vom Februar 21. 2000 um 23:12:02:

Also Jungs und Saidy (danke der Nachfrage!) - dann will ich ma!

Ich werde jetzt noch mal was zum Thema POD zum Besten geben! Für all diejenigen, denen dieses Thema bereits zu sämtlichen verfügbaren Körperöffnungen wieder heraus kommt, hat der Liebe Gott in der rechten oberen Bildschirm-Ecke ein kleines Kreuzchen installiert - man utilisiere es bei Bedarf.

Wow, noch dabei?! Das ehrt mich!

Gut versprochen: Ein plumpes „POD rulez“ oder sowas wird nicht kommen. Ich versuche sachlich und nachvollziehbar zu bleiben - Also worum geht´s?!

Ich habe mich ja bereits früh als POD-User geoutet. Bin während meines Lernprozesses auf der Elektrischen (Gitarre nicht Straßenbahn) mit einigen interessanten Setups (Gitarren, Verstärker, Effekte, etc.) konfrontiert gewesen und möchte nun mal meine letzte Erfahrung mit der Bohne schildern.

Stichwortartig ein paar Amps und Effekte, deren Besitzer ich während der letzten Jahre war (lest das ruhig durch - könnte wichtig sein, für meine spätere Erkenntnis!): Marshall Valvestate 100 Top, Marshall JCM 900 4x12“ Box, neues Dunlop Cry Baby Wah, Marshall Guvnor, Fender Blues De Ville 4x10“, Mesa Boogie V-Twin, Soldano SP-77 Preamp, Ibanez TS-9 Reissue, Vox Wah Wah Reissue, Boss SE-50 Multi-Effekt, Mesa Boogie 2:90 Endstufe, MB Triaxis Preamp, MB Rectifier 2x12“ Box, Lexicon Reflex Hall, `77er Colorsound Wah-Swell, Zoom 9002 Multi-Effekt (der Walkman!), original Ibanez TS-808, Fender Hot Rod Deluxe (still burnin´! ;-))) ), TC Sustainer, Roger Mayer Wah Wah, Mesa Boogie DC-5 Combo, TC Chorus, Peavey Classic 60/60 Endstufe, POD.

... alles in allem eine stinknormale Entwicklung, die der eine oder andere wahrscheinlich auch so gemacht hat. Das Zeug war größtenteils sukzessive in meinem Besitz - klar, hätt ich mir auch gar nicht anders leisten können!

Doch nun zur Sache:Den letzten Gig mit meiner Soul Band absolvierte ich nun über den POD. (Ja toll - und wo ist nun die Besonderheit?! Über die Bohne wird doch laufend gepostet?!) Tja, ich sollte vielleicht erwähnen, dass wir Cover-Soul spielen - also regelmäßig dieselben Titel bei Auftritten zum Besten geben! Seit ca. einem Jahr habe ich die Angewohnheit, Gigs per Mini-Disc-Recorder mitzuschneiden, um sie mir später anzuhören und um auch mal meinen Gitarren-Sound, wie er aus den Front-Lautsprechern dringt, wahrzunehmen. Manchmal kann das ganz schön ernüchternd sein. Man fährt auf der Bühne seinen Traumsound - druckvoll, dynamisch, offen und raumfüllend - doch, was hinterher nach vorne dringt, ist irgendwie dünn und spitz - auf jeden Fall anders - und dafür karre ich nun über 80 kg durch die Gegend!!! Das hatte ich auf jeden Fall ziemlich satt und war auf der Suche nach einer wohlklingenden Alternative. Ergebnis: POD.

Bisher hatte ich mich jedoch, was die Bohne anging, etwas zurückgehalten. Freute mich nun auch zu Hause authentische Gitarren-Sounds, via Kopfhörer zu erhalten, zu Proben mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder sogar mit dem Rad fahren zu können oder einfach mit Kumpels in spontane Homerecording Sessions zu verfallen. So weit so gut.

Im Dezember spielte ich dann den ersten Gig mit der Bohne und war - na, ja - ganz zufrieden, milde ausgedrückt - Denn ich verstärkte mich selbst über einen Roland Keyboard-Verstärker, der viel zu früh zu zerren begann und somit als linearer Monitor völlig unbrauchbar war. Beim letzten Gig, am Sa., wollte ich´s dann wissen und mußte mal wieder mitschneiden. Bereits beim Spielen verschlug es mir allerdings schon die Sprache. Meine Strat klang so, wie ich es von meiner Boogie-Anlage immer gewohnt war. Der Monitor zu meinen Füßen war mal wieder zu leise ich hörte nix! Also drehte ich die Front-Box ein wenig zu mir herein und vernahm wenigstens ein wenig von dem Mist, den ich verzapfte.

Das Anhören der Aufnahme des Gigs bestätigte meine „Befürchtung“: Das was ich da an Gitarren-Sound vernehme, ähnelt frappierend dem, was ich von den Live-Aufnahmen mit meiner Verdammt-ausgeklügelten-scheiß-schweren-und-dabei-gar-nicht-mal-so-preisgünstigen Lieblingsanlage her kenne - eben der Sound, wie er aus den Frontlautsprechern herauskommt.

Ich bin wirklich baff - soviel hätte ich dieser Kidney-Bohne gar nicht zugetraut.

Uawg - Grüße, Clem

Ach noch was: Friedlieb! Sag nicht, dass alle Gitarren über das Teil (gleich) klingen würden! Seit kurzem habe ich ein paar Van Zandt´s in meiner Strat montiert, deren anderen Charakter man sehr gut nachvollziehen kann.

Nachtrag: Ich bin da übrigens schön und ohne Parkplatz-Streß zu haben, mit der Straßenbahn hingefahren, hab endlich auch mal ein paar Bier mehr trinken können (nein, ich hab mir nicht den Sound „schön-gesoffen“) und bin anschließend vom Trompeter mit nach Hause genommen worden. Ohne Schwielen an den Händen, ohne, dass sämtliche Bekannte, die anwesend waren, bereits in der letzten Bahn saßen, während ich noch mit dem Abbau des Equipments ... hab ich alles schon erlebt! So geschehen einen Gig davor: „Ach der Steffen war auch da - den hab ich ja schon seit Jahren nicht mehr ... und der war doch noch nie beim Gig. Nein und der Dirk ist auch bis spät in die Nacht noch auf der Tanzfläche gewesen?! Während ich den Keyboarder (nachzulesen auf www.soulsyndikate.de) und meine (hab ich schon erwähnt, dass sie 80 kg wiegt) Anlage nach Hause karrte?! Shit - warum bin ich nicht bei meiner Geige geblieben?!

Danke für´s Lesen! War lang!


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