Re: Clems ernsthafte Auseinandersetzung mit dem POD oder für Saidy: Technik!


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Beitrag von Friedlieb vom Februar 22. 2000 um 15:07:50:

Als Antwort zu: Clems ernsthafte Auseinandersetzung mit dem POD oder für Saidy: Technik! geschrieben von Clem am Februar 21. 2000 um 23:12:02:

Hi Clem,

hatte im Ernst jemand gedacht, ich würde nicht hierauf antworten?

: Wow, noch dabei?! Das ehrt mich!

Gerade die POD-Hasser werden noch dabei sein, schließlich muß man ja immer mal wieder was finden, um sich drüber aufzuregen. ;-)

: Seit ca. einem Jahr habe ich die Angewohnheit, Gigs per Mini-Disc-Recorder mitzuschneiden, um sie mir später anzuhören und um auch mal meinen Gitarren-Sound, wie er aus den Front-Lautsprechern dringt, wahrzunehmen.

Mini-Disc? Kein Wunder, wenn Du so'n digitalen Schrott einsetzt, um Dich aufzunehmen, daß dann alles völlig daneben ist mit der Aufnahme und das gute analoge Equipment dann schlecht dabei wegkommt. Diese digitalen Geräte stecken doch alle unter einer Decke.

: Manchmal kann das ganz schön ernüchternd sein. Man fährt auf der Bühne seinen Traumsound - druckvoll, dynamisch, offen und raumfüllend - doch, was hinterher nach vorne dringt, ist irgendwie dünn und spitz - auf jeden Fall anders

Genau das ist der Punkt. Mir schwirrt schon seit längerem ein "Pladoyer für die Direkteinspritzung" im Kopf rum, welches genau dieses Thema hat. Irgendwann werde ich wohl ma l dazu kommen, das auszuformulieren. Dabei geht es überhaupt nicht nur um den POD, sondern ganz allgemein um die Sache mit der Speakersimulation und ähnlicher Technik.

Die Frage ist nämlich, wieviel von meinem schweineaffengeilen Ton kommt beim Volke an? Und da hat halt die direkte Variante nun mal einen gnadenlos guten Wirkungsgrad, es geht nämlich nichts verloren! (Fragt sich dann meistens nur, wie gut ist das Grundsignal - und da darf man dann ruhig drüber streiten, auch wenn man nicht fjm oder C.Bux heißt...)

Die Mikro-Variante hat nämlich mindestens drei entscheidende Nachteile, die bei Direkteinspritzung nicht gegeben sind: 1. das Mikro hört mehr als nur den Amp, den es abnehmen soll, 2. der Mixermensch hört sehr viel PA-Ton und etwas vom Amp-Direktschall, 3. der Gitarrist hört fast nur den Amp-Direktschall.

Klar geht selbst meiner PODverseuchten Meinung nach nichts über einen Wall of Sound bestehend aus ein paar Röhren-Heads mit Vierzwölfern im Rücken! Darüber braucht jedenfalls mit mir keiner zu streiten. Es ist bloß leider oft eine Illusion zu glauben, daß dieser Super Ton auch genau in dieser Form die Synapsen des Auditoriums erreicht.

: Das Anhören der Aufnahme des Gigs bestätigte meine „Befürchtung“: Das was ich da an Gitarren-Sound vernehme, ähnelt frappierend dem, was ich von den Live-Aufnahmen mit meiner Verdammt-ausgeklügelten-scheiß-schweren-und-dabei-gar-nicht-mal-so-preisgünstigen Lieblingsanlage her kenne - eben der Sound, wie er aus den Frontlautsprechern herauskommt.

Ist halt 100% Wirkungsgrad. :-)

: Ach noch was: Friedlieb! Sag nicht, dass alle Gitarren über das Teil (gleich) klingen würden!

Aaargh! Das hab ich nie so gesagt, es wurde mir (offenbar erfolgreich) in den Mund gelegt. Ich gestehe aber, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt hatte. Nochmal: Es ist mit einem "richtigen" Amp leichter, verschiedene Gitarren zu testen, weil beim POD die Versuchung sehr/zu groß ist, die Unterschiede zwischen den Klampfen durch einen Dreh am Amp-Model-Switch egalisieren zu wollen.

: Danke für´s Lesen! War lang!

Lang is' gut. Wer lang hat, kann lang hängen lassen, wie der Dichter schon sagt. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb


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