(Technik) Sound und Modeller und vieles mehr


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Beitrag von erniecaster vom Januar 03. 2008 um 17:42:49:

Liebe Gemeinde,
insbesondere lieber Manuel,

nach dem skurrilen Mäkelthread würde ich jetzt ähnlich wie Manuel gern einen völlig unzynischen und vielleicht sogar fast humorfreien Thread zum Thema "Modelling" starten. Dabei ist "Modelling" für mich gar nicht auf digitales Equipment beschränkt - es geht hier eher um einen "Weg zum guten Sound" mit dem Wissen und dem Equipment von 2008.

Genug der Vorrede, ich fange einfach an.

Vielleicht erstmal den Kleinkram. Saitenstärke und –material sollte der Spieler so auswählen, dass die Drähte den anvisierten Grundsound auch unterstützen, die Saiten sind auch nicht total fertig. Dies gilt auch für das Plektrum. Wesentlich ist eine gute Einstellung des Instruments. Wenn eine Gitarre nicht oktavrein eingestellt oder nicht richtig gestimmt ist, klingt es manchmal einfach grausam aber noch nicht wirklich verstimmt. Dann die Kabel. Das ist natürlich ein sehr umfassendes Thema – auch hier kurz: Möglichst kurz halten. Abgeschirmt. Trittsicher. Wenn man einen höhenreichen Sound will, möglichst keine Höhenkiller verwenden. Diesen Kleinkram kann man ja recht schnell abhaken.

Alles beginnt beim Spieler. Der sollte bestenfalls in der Lage sein, den Ton mit den Händen so zu formen, wie er ihn haben will. Wie will er ihn eigentlich haben?

Ich nehme als Beispiel mal jemanden, dessen Soundideal der Ton von Eric Clapton auf dem Bluesbreaker-Album ist. (Es geht nicht um blindes Nacheifern, ich brauche ein griffiges Beispiel.) Jetzt stellt sich schon mal die Frage, ob das überhaupt ein guter Sound ist? Wenn die Aufgabe des Gitarristen beinharter Funkrhythmus ist, gibt es schon das erste Problem. Vielleicht erreicht er den ersehnten Sound ja aber er paßt dann nicht zu dem, was er tatsächlich spielt.

Gehen wir mal davon aus, dass dieser Sound sogar so gebraucht wird. Dann sollte das Equipment auch daraufhin abgestimmt werden, also erstmal Les Paul über Marshall JTM 45. Bitte auch hier nicht mißverstehen. „Les Paul“ soll hier heißen: Eine Gitarre mit warmen, singendem Ton, ordentlich Sustain und Fleisch. Kein Markenfetischismus, kein blindes Hecheln nach Bauform, Holz oder Pickups. Die Gitarre soll unterstützen. Dicke Archtop und Polytone für die heftige Abteilung? Metal-Axt und Rectifier für den Jazzer? Das mag gehen, diese Kombinationen unterstützen allerdings nicht so wirklich auf dem Weg zum Ziel.

Ich weiß, das klingt jetzt nach Materialschlacht. Dazu will ich aber gar nicht aufrufen. Dennoch meine These: Wer versucht, eine Strat und einen Deluxe zu benutzen, um den EC Bluesbreaker-Sound zu erzielen, hat es einfach schwieriger als derjenige, der Paula und Marshall benutzt.

Das Thema Sound ist zu komplex, um es in einem Posting zu erschlagen. Wollen wir über Equipment bis hier mal diskutieren?

Gruß

Matthias



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