Hallo Leute!

Heute fiel mir ein Spruch eines Verkaufstrainers ein, der sehr gut zu dem Thema Markenkult passt:

Nur wenige Menschen brauchen eine Bohrmaschine, die meisten brauchen ein Loch.

Hat doch was, oder?

Guten Abend noch

Matthias

Hi Matthias,

jau, der Spruch hat schon was. Ich hoffe nur, ich fasse das richtig auf. Beziehen wir das auf Gitarrengear, wuerde ich das u.U. so auffassen, dass es fraglich ist, ob nun ein 14 jaehriger Gelegenheitsgigger mit 1/2 Jahr Spielerfahrung ( natuerlich kann das auch auf andere Situationen / Erfahrungsstaende uebertragen ) einen brandneuen Eventide Harmonizer. Oder kann der gewuenschte Effekt ( wenn ueberhaupt noetig ) auch mit anderen Mitteln erzeugt werden.
Ob es bei dem Beispiel mit der Bohrmaschine um Marken geht bezweifle ich.
Aber meine meinung zu der Sache mit Marken und all dem unnuetzen Gearkaeufen kennst du ja wahrscheinlich... ich glaube da muss (fast ) jeder mal durch.
AvR hatte irgendwann als Beispiel mal gesagt, dass er auch erst ne Gitarre mit Vibrato kaufen musste um herauszufinden, dass er mit dem Vibrato generell nix anfangen kann.
Hab selber einiges an Gear gekauft dass ich im Endeffekt nicht unbedingt brauchte, aber zu der Zeit unbedingt besitzen musste.
Vor ein paar Jahren habe ich mri dann anlaesslich einer kompletten "Neubestueckung" schon mal im voraus ein 12 HE-Rackgehaeuse gekauft...das liess uebles vermuten...
Im Endeffekt habe ich dann aber angefangen, genauer abzuwaegen und zu ueberlegen, und im Endeffekt war das Ding nicht mal zur Haelfte gefuellt ( Power Stripe / Alesis Q2/ Intellifex/ Preamp, und auf dem Boden dann Tretminen und dazugehoerige Stromversorgung / Looper ).
Einfach weil ich nicht viel mehr brauchte. Und dass ist fuer viele nun einmal ein grosser Schritt, das braucht Zeit, jetzt mal ganz abgesehen von irgendwelchen Marken.

Selbst Leute die von Racks nichts halten haben oft riesige Pedalboards voll mit Zeugs von dem sie im Endeffekt die Haelfte nicht benutzen.

Tja, was will ich nun sagen...Kult, Prestige, der gute Ruf... all das gehoert ( leider ? ) zum Gitarre spielen dazu wie das ewige Fachsimpeln, das Durchstoebern von Magazinen und das "Jazzpolizieiverhalten" bei Gigs...
trifft nicht auf jeden zu, und auch oft nur temporaer, ist aber schon oft gesehen...

... nur meine Meinung
laber
Eric

Hi Matthias

: Nur wenige Menschen brauchen eine Bohrmaschine, die meisten brauchen ein Loch.

Also mal ganz platt auf uns Musiker übertragen:

Nur wenige Musiker brauchen ein Instrument, die meisten brauchen Musik..., oder was? (frei nach dem Prinzip was vorne reingeht muss hinten auch wieder raus ;-) )

Ja dann reicht mir doch mein Radio und WDR2 da kommt auch Musik raus.
übrigens das radio isn NoName-Produkt ! ;-)

aussensaitigst

Alexius

PS: Tausend Smilys

Hallo Matthias

: Nur wenige Menschen brauchen eine Bohrmaschine, die meisten brauchen ein Loch.

Man könnte noch weitergehen und sagen: "Die meisten Leute brauchen nur das Material um's Loch rum, da dieses sonst gar nicht existieren würde" :-))

Was wollte der Verkaufstrainer damit sagen? Dass die Verkäufer lieber Löcher als Bohrmaschinen verkaufen sollten??

Gruss: Christoph

Loch rum, da dieses sonst gar nicht existieren würde" :-))

: Was wollte der Verkaufstrainer damit sagen? Dass die Verkäufer lieber Löcher als Bohrmaschinen verkaufen sollten??

spitze!

mfg saidy

: : Nur wenige Menschen brauchen eine Bohrmaschine, die meisten brauchen ein Loch.

: Was wollte der Verkaufstrainer damit sagen? Dass die Verkäufer lieber Löcher als Bohrmaschinen verkaufen sollten??

Das ist gar nicht so abwegig, finde ich. Wenn man irgendwas an den Mann bringen will, dann muß man halt nicht das Produkt in den Mittelpunkt stellen, sondern das was der Käufer damit machen will, oder das was er sich davon verspricht.

Bei Gitarren ist halt der Markenname ein Bestandteil des "Produktnutzens"

zum Thema Marken/Equipment etc. gab's neulich auch wieder eine Diskussion in der Stick-Mailingliste, mit den üblichen Argumenten (George Benson würde klingen wie George Benson, selbst wenn er auf einer Aldi-Ukulele spielen würde, etc.)... Aber am schönsten fand ich diesen Kommentar: "Fred Frith would sound like Fred Frith if he had a 5,000 dollar guitar!"
:-)
Johannes

: : : Nur wenige Menschen brauchen eine Bohrmaschine, die meisten brauchen ein Loch.

Erinnert mich jetzt an den Film Yellow Submarine .. Sea Of Holes ... und A Day In The Life: 'Now they know how many holes it takes to fill the Royal Albert Hall :-))

Aber was ist denn nun damit, dass Bartolinis und EMGs so ganz anders (nämlich besser) klingen als die Original-PUs von Fender oder Squier? Und dass die Tuner von Gotoh so viel sahniger und präziser laufen als irgendwelche Noname-Antriebe? Warum ist nur ein Jazz Bass wie ein Jazz Bass, auch wenn er von Cort oder Pedulla kommt?

Klar, kommt der Sound aus den Fingern, aber hätte ich die fälschlicherweise in meinen Dean-Bass eingebauten 20kOhm-Blend-Potis drinlassen sollen, statt sie gegen 100kOhm-Potis zu tauschen (worauf soundwise die Sonne aufging)?

Manchmal quälen mich Selbstzweifel ... :-)