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(Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Hallo liebe Gemeinde,

vor kurzem habe ich mir die Frage gestellt, ob die grösse einer Strat-Kopfplatte (Sixties bzw. Seventies-Style) hörbaren Einfluss auf den Sound einer Gitarre hat. Einfluss hat es bestimmt, nur welchen? Kann man da eine verallgemeinerte Aussage treffen? Oder zumindest Tendenzen? Z.B. mehr Sustain bei grosser Kopfplatte o.ä.?

Vielleicht weiss einer von euch Bescheid und lässt mich an seinem Wissen teilhaben.

Gruß Bootsy


Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Hi Bootsy,

:
: Vielleicht weiss einer von euch Bescheid und lässt mich an seinem Wissen teilhaben.

Ich hab ne Bonnie-Raitt Strat mit grosser Kopfplatte und ne SRV mit kleiner Kopfplatte. Die beiden Klampfen sind total unterschiedlich vom Sound und lassen sich irgendwie nicht vergleichen. An der Kopfplatte würde ich diese Unterschiede jetzt nicht festmachen wollen.

Ich denke dass die Unterschiede sich eher in der "fleacougharea" abspielen.

Hust on
Lothy


Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Tach Bootsy

Ganz grob kann man sagen, grössere Kopfplatte gleich mehr schwingende Gesamtmasse folglich mehr schwingende Energie aber auch längeres Einschwingen weil mehr träge Masse in Bewegung gesetzt werden muss.

Oder anders gesagt; mehr Ton aber nicht so reaktionsschnell. Ob das allerdings hörbar ist wage ich in diesem Fall zu bezweifeln, da gibt es haufenweise andere Faktoren die mehr Einfluss haben. Bei Baugleichen Bässen kann man durchaus den Unterschied zwischen 4-, 5- und 6-Saitern hören.

Gruss Manuel, [...he Friedlieb, hasse gesehen, ich hab mal wieder geschrieben... :-)) ]

Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Hi!!

Ich denke, dass es schon einen geringen Unterschied ausmacht, der aber, wie schon von den anderen gesagt, bestimmt kaum hörbar ist. Obwohl hier behauptet wird, dass es doch einen Unterschied macht. Hier wird zwar mit der Dicke der Kopfplatte argumentiert...aber im Prinzip isses ja dasselbe, also mehr Masse. Das ganze gibt's auch ne Variante Zum Beitrag | Bezugs-Posting | Diskussions-Übersicht

Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Moin Lothy,

Die Kopfplattenform, -Grösse, -Dicke und -Masse hat schon einen beträchtlichen Einfluss auf den Sound. Eine Telecaster mit Strathals klingt anders z. Bsp.

Ein altbekannter Test: Man nehme eine gut gepolsterte metallene Schraubzwinge und befestige sie mal für eine Zeit ganz oben an der Kopfplatte. Natürlich ohne Dellen und Kratzer zu hinterlassen und natürlich keine 40cm grosse Zwinge, sondern passend eben.

Nun klampfe man mal ohne, mal mit Amp und höre, wie der Sound der Gitarre sich verändert hat. Ist die Schraubzwinge sehr gross, klingt die Klampfe ev. dröhnig und nervig wie ne Glocke.

Nach E-Gitarre klingt sie natürlich immer noch, aber verändert hat sich der Sound, oder?

Clampf on

Yeti

Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Tach Yeti

Klar, hatten wir ja auch alles schon mal. In diesem Fall müsste man dann aber genau das bisschen Holz hinzufügen oder wegmachen das den Unterschied von grosser zu kleiner Kopfplatte ausmacht, und das ist doch Gewichtsmässig recht bescheiden. Daher; klanglicher Unterschied in diesem Fall eher minim.

Gruss Manuel

Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

: Vielen Dank für die Antworten. Zusammenfassend könnte man sagen: Die Größe der Kopfplatte hat Einfluss auf den Sound der Gitarre, ist aber nur ein (verhältnissmässig kleiner) Faktor unter all den anderen...

Im Nanobereich, würde ich mal sagen.
Andererseits: Die CBS-Strats (Mittsechziger bis Anfangsachtziger) hatten die große Kopfplatte, und die klingen durchschnittlich schlechter als die früheren und späteren Strats. Conclusio: Große Kopfplatte klingt doch schlechter.

Schöne Grüße, stooge, aka doctor subtilis


: Dankeschön
:
: Bootsy


Re: (Gitarre) Grosse oder kleine Kopfplatte?

Tach zamma,

ist ein ziemlich komplexes Thema! Grundsätzlich setzt Masse die Resonanzfrequenz herauf. Ein steifer, großer Hals wird darum auf einer höheren Frequenz resonieren, als ein schwacher, dünner. Am Saitenende entsteht jedoch eine besondere Belastung: Aus der Transversalschwingung der Saite (auf und ab) entsteht hier eine Longitudinalschwingung (vor und zurück) in Saitenrichtung. So wird der Kragen (der Hals/Kopf Übergang) als schwächster Punkt zu einem Schwingungsknotenpunkt und der Kopf zu einer resonierenden Fläche.
Und jetzt setzt die größere Masse des Kopfes die Eigenresonanz aufgrund ihrer Trägheit herunter!
Das ist der Grund für die Erfindung der Headless Bässe. Die gefürchteten Deadspots auf Bässen (G-Saite zwischen 5. und 7. Lage konnten auf die Weise erfolgreich nach oben gedrängt werden. Bei zusätzlicher Verwendung steifer Werkstoffe (Graphit) verschwinden sie ganz aus dem Tonspektrum.

Theoretisch ist das so. In der Praxis wird auf solche Gedanken auch zurück gegriffen, in dem man entsprechend der erwarteten Richtung konstruiert. Das sieht aber dann anders aus, als ' Kopfplatte etwas größer, oder kleiner'. Da wird dann massiv verkleinert, versteift und hinterfüttert...
Der Gewichtsunterschied zwischen einem Fathead und einem kleinen Kopf macht keine 8 Gramm aus. Der Unterschied zwischen einem Spitz- und einem Feldahorn ist da schon gravierender. Wie einige Musiker schon geschrieben haben... Die Tonveränderung ist im Verhätnis zu den anderen Faktoren in diesem Fall nicht besonders relevant was dem Thema jedoch nicht seine Spannung nimmt.
Beste Grüße
W°°