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(Youngtimer) Klassiker von morgen

Hi!

Weil man leider davon ausgehen muss, daß Boogie in spätestens
5 Jahren sämtlich verfügbaren alten Instrumente mit Kunstfell
beklebt hat :-), kann man sich ja mal Gedanken über die
Vintage-Instrumente Bj. 2001 machen.
Da tun sich ja mehrere Gedanken auf:
Kann eine (wirklich tolle) 52er Tele Reissue Bj. 99 ein
Klassiker werden, obwohls ja schon eine Neuauflage ist?
Wird 2025 wieder eine LesPaul Standard bei Ebay hochgehandelt
werden, nur weil sie heute durch den blöden Dollarkurs
unerschwinglich war?
Werde ich meinen Stingray hüten wie einen Goldschatz, obwohl
doch angeblich die Stingrays Bj. 85 viel besser klangen?
Kann ich endlich mit meiner Ibanez Musician protzen, nur
weil dann endlich die letzten Verbliebenen den kleinen Töchtern
als Bauernmalerei-Übungsobjekt vermacht worden sind?
Wirds in 20 Jahren überhaupt noch einen Vintagemarkt geben,
weil doch die Serienfertigung so unsexy ist?

Was meint ihr?

Gruss, Ralf

Re: (Youngtimer) Klassiker von morgen

: Was meint ihr?

Hi Ralf!
Ich denke mal, solange man in hochwertige Instrumente (am besten noch limitierte Serien wie z.B. G&L sie anbietet) investiert, ist so eine E-Gitarre wirklich kein 'rausgeschmissenes Geld.


...ob der Durchschnittsgitarreninhaber in 25 Jahren allerdings so viel Reibach machen wird, wie jemand, der die Kohle in Aktien gesteckt hat, ist eine andere Frage ;)

Gruss,
WP

Re: (Youngtimer) Klassiker von morgen

Hi!

Die Hauptfrage ist glaube ich, wieviel "Magie", "Mojo", "Aura" oder - einfacher gesagt - Hokuspokus man den verschiedenen Modellen später zuweisen wird.

Heute ist ja fast alles "Vintage" was man auch als alt oder anachronistisch ansehen kann. Also ist der Hauptteil dessen, was einen "Klassiker" ausmacht, ein später einsetzender, unvorhersehbarer Zuschreibungsprozess.

Eine Parker Fly hätte sicher das Zeug zum modernen Klassiker (nicht zuletzt weil sie wenigstens eine eigene Entwicklung unserer Zeit ist und keine künstliche Wiederbelebung).

Das war die Les Paul aber auch mal und wenn sie nicht zufällig längst nach ihrem Fertigungstod von einigen bekannten Musikern wiederentdeckt worden wäre, wäre der Hokuspokus um sie heute nur halb so groß.
Oder sie wäre gleich friedlich entschlafen wie andere obskure Gibsons z.B die Marauder oder die Modern.

Da fällt mir ein, Joe Perry hat mal erzählt, dass man vor dem Guns'n'Roses Boom Les Pauls für 50$ auf Farmer-Flohmärkten kaufen konnte.
Und wenn eine Saite fehlte war sie "kaputt", also 20$.

*schnief*

Vielleicht sollte man, anstatt in Gitarren zu investieren, lieber Geld in eine Zeitmaschine stecken.


Ich träum dann mal hier drüben weiter.

groby

Re: (Youngtimer) Klassiker von morgen

Aloha -

der Windisch Markt schlägt ja schon seit einigen Jahren lustige Kapriolen. Die bleischweren 70'er Jahre 3 Punkt Strats, die man noch vor 10 Jahren für 500,-- - 800,-- hinterher geschmißen bekam (soweit man die schweinsschweren Mistteile werfen konnte), werden heute für ein Heidengeld angeboten und gekauft.

Das auch Qualität zu Lieberhaberpreisen führen kann sieht man zB an den alten Tokais und Squier JV-Series Gitarren. Die sind heute schon Windisch obwohl gerade mal dem Teenalter entwachsen.

Meine MIM 50 Classic Tele ist für mich heute schon ein Klassiker (darum hat der Mexikaner wohl auch mit Geschick den Namen gewählt).

slide on ...
bO²gie

PS: Wer zufällig eine 56'er Fender Esquire hat und ein paar Tipps in Sachen Werterhalt sucht, der möge hier kliggen.