Hallo zusammen,

wie entscheidend ist denn eigentlich die Farbwahl in Bezug
auf die Qualität und Klang eines Instruments.
Hölzer mit nicht so schöner Maserung werden doch meist
schwarz lackiert, während die schönen Bodies sunburst,
blond oder natur werden.
Kann man denn auch Rückschlüsse auf das ganze Instrument
ziehen? Zum Beispiel, daß bei schwarzen Gitarren die Decke
aus mehreren Teilen zusammengeflickt wird oder so?

Gruss, Ralf

: Kann man denn auch Rückschlüsse auf das ganze Instrument
: ziehen? Zum Beispiel, daß bei schwarzen Gitarren die Decke
: aus mehreren Teilen zusammengeflickt wird oder so?

NÖ!

Daß der Lack sicherlich auch bei einer E-Gitarre (wenn auch nur minimalst!) den Klang beeinflusst ist wohl richtig. Aber auf die gesamt-Qualität kann man absolut nicht schließen. Als Beispiel möchte ich auch hier wieder einmal die Yamaha Pacifica 120s heranziehen. Die gibt's u.a. in "natur" und in "schwarz-hochglanz". Beides sieht schick aus, ist astrein verarbeitet und aus dem gleichen Holz "geschnitzt". Und beides klingt auch sehr gut. Und zumindest mit meinen Lauschern konnte ich klanglich keinen Unterschied feststellen.

Gruß
Felix

: : Kann man denn auch Rückschlüsse auf das ganze Instrument
: : ziehen? Zum Beispiel, daß bei schwarzen Gitarren die Decke aus mehreren Teilen zusammengeflickt wird oder so?

"Schönes" Holz (wie immer: Geschmackssache ... ich steh zum Beispiel NULL auf Wurzelnaseflöckchenwolkenahornriegelmahagoni mit Rolls Royce Look) muß nicht zwangläufig "schön" klingen. Abgesehen davon halte ich so manch Exotenschnickschnack für bösen Raubbau an Mutter Natur.

Ok, das Auge spielt immer mit aber den Ohren wird's oft egal sein ob das Holz nun schnöde oder schön gestreift ist.

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bO²gie

: "Schönes" Holz (wie immer: Geschmackssache ... ich steh zum Beispiel NULL auf Wurzelnaseflöckchenwolkenahornriegelmahagoni mit Rolls Royce Look) muß nicht zwangläufig "schön" klingen.

Na eben, ich auch nicht. Sonst würde ich mir ja keinen
schwarzen Bass kaufen wollen. Die Frage war ja nur, es üblich
ist, durch deckenden Lack Minderwertigkeiten zu kaschieren.

Gruss, Ralf

: Na eben, ich auch nicht. Sonst würde ich mir ja keinen
: schwarzen Bass kaufen wollen. Die Frage war ja nur, es üblich ist, durch deckenden Lack Minderwertigkeiten zu kaschieren.

Das ist durchaus üblich (wobei diese "Minderwertigkeiten" sich zumeist auf die Optik beschränken). Wer das Gras wachsen hört, der hört sicher auch den Unterschied zwischen einem lackierten und einem unlackierten Body. Ich hab' bei meiner Goldiecaster (Blattgold beschichtet und Schellackversiegelt) keinen "Vorher-Nachher" Unterschied raushören können. Sie sieht einfach nur jetzt anders aus.

Bei Hälsen mag der Unterschied deutlicher sein (C.Bux kann da einiges zu berichten, wenn mich nicht alles täuscht). Ich bilde mir zumindest ein das so manch Hals, den ich entlackt habe, hinterher besser klang. Unwesentlich besser, aber eben doch besser als vorher. Wie gesagt: Gras wachsen hören ist eine Eigenschaft die mir nicht gegeben ist. Ich hör' ja kaum den Unterschied zwischen Doll und Mur.

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bO²gie

Weiss ja nicht, ob hier die gedanken ein wenig aneinander Vorbeigehen. Ich verstehe die Frage so, dass die Schwingungen des Holzes ja wohl ziemlich sehr von der Struktur desselben abhaengen. Weshalb Haelse die mit stehenden Jahresringen gebaut werden, anders klingen (sagt jedenfalls u.a. Dick Bird ¦¬]) als mit liegenden. Und Schichtholz definitv anders klint als one-piece irgendwas. Und wenn man nun weiss, dass man drueberlackiert, kannman ja schoen wurmstichiges Zeug mitreinleimen, oder? Und das hat dann doch wahrscheinlich einen Effekt auf den Klang?

Frage ich jetzt bloss, weil ich habe ja auch einen schwatten Bass... Aussensaiter ist eben doch ungesund ;-)

gut Leim!
ullli

NP "Ace of Spades"

: Weiss ja nicht, ob hier die gedanken ein wenig aneinander Vorbeigehen. Ich verstehe die Frage so, dass die Schwingungen des Holzes ja wohl ziemlich sehr von der Struktur desselben abhaengen....

Moin ullli, soweit liegen wir garnicht auseinander. Ich wollte halt nur zum Ausdruck bringen: "Schönes" Holz nicht gleich "schöner" Ton und lackierter Body nicht gleich "minderwertig". Das Struktur des Holzes u.a. auch Einfluß auf den Klang hat bestreite ich garnicht. Nur wird allzugern vergessen das Schichtholz zB. nicht zwingend nur in pillig Gitarren verbaut wird. Nimm zB mal den Jazz Klassiker schlechthin, die Gibson ES-175. Oder bei Bässen: schau dir mal einem Alembic auf den Hals ;-))

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bO²gie

Tach bOOgie

"Schönes" Holz (wie immer: Geschmackssache ... ich steh zum Beispiel NULL auf Wurzelnaseflöckchenwolkenahornriegelmahagoni mit Rolls Royce Look) muß nicht zwangläufig "schön" klingen

Bin mir diesmal nicht ganz so sicher, meinte aber mal gehört zu haben (klasse Satz gell?) dass....

Holz sollte ja schwingen. Andererseits sind diese lustigen Wölkchen, Tigerstreifen und sonstigen wilden Maserungen im grunde genommen ein Fehlwuchs, der wiederum das Holz am sauberen Schwingungsverhalten eher hindert denn fördert. Soweit die Theorie

Fand ich eigentlich ganz logisch, nur ob sich das im hörbaren Bereich eines angehenden Mittvierzigers abspielt? Wenn ich mich recht erinnere, war das das Argument eines Gitarrenbauers, auf Vogelaugenahorn bei der Konstruktion seiner Hälse zu verzichten.

Gruss Manuel

Naja, was Baumtechnisch ein "Fehlwuchs" ist, muss ja deshalb nicht Fehlton sein. Manche Verzerrungen sind ja auch auf "Uebersteuerungsbedingte Artefakte" zurueckzufuehren, und sind uns trotzdem lieb. Von daher koennten so ein paar Woelkchen ja auch ein paar spezielle Obertoenchen featuren...

anyway, ich dachte nur auf Felix' Pfaden "Mein Gott, was fuer Spaene modern wohl unter dem schwarzen Lack meines Basses?" - ZaehnchenmitLilienAhorn oder so wahrscheinlich nicht...

gut Schicht!
ullli

PS - bOOgie: Schichtholz im Alembic hals - das ist gar nicht so dumm! Muss ich Ashley unter die Nase reiben, wenn ich ihn mal wieder sehe, haehae!

ullli

: PS - bOOgie: Schichtholz im Alembic hals - das ist gar nicht so dumm! Muss ich Ashley unter die Nase reiben, wenn ich ihn mal wieder sehe, haehae!

Nicht umsonst steht auf der Alembic Site: Home of the original Hippie Sandwich. Die Jungs (und Mädels ... die übrigens bei Alembic alle etwas draller sind, aber dafür umso netter) verstehen was vom Holzverschichten. Man nehme 2 Schichten Pellogyne spp. und umgebe sie mit 3 Schichten Maple und schon hat man einen schniecken, stabilen Basshals:



Das ist zwar nicht ganz so charmant wie legendäre Danelectro (Twang gibt's nämlich auch mit Presspappe), aber stabil ist's auf jedenfall ;-))

schicht on ...
bO²gie
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: ullli

Und wenn man nun weiss, dass man drueberlackiert, kannman ja schoen wurmstichiges Zeug mitreinleimen, oder? Und das hat dann doch wahrscheinlich einen Effekt auf den Klang?
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Jep, genauso waren auch meine verqueren Gedankengänge... ;-)

Gruss, Ralf